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März 012014
 

Domestizierung der Nutztiere

Wahrscheinlich fand die erste Domestizierung von Nutztieren früher statt, als noch vor einigen Jahren angenommen. Neueste gentechnische Forschungen lassen vermuten, dass sich z.B. die Abtrennung des Hundes vom Wolf schon vor ca. 135.000 Jahren vollzogen haben könnte.

Nachweisbar ist die engere Symbiose von Mensch und Hund jedoch auf ca. 21.000 Jahre v. Chr.

  • Hund  ca. 21.000 v. Chr.
  • Katze ca. 7.000 v. Chr.
  • Schaf ca. 11.000 v.Chr.
  • Ziege ca. 11.000 v.Chr.
  • Rind ca. 10.000 v.Chr.
  • Huhn ca. 6.000 v.Chr.
  • Stier als Zugtier ca. 5.500 v.Chr.
  • Pferd ca. 3.500 v.Chr.
  • Gans ca. 3.000 v.Chr.
  • Rentier ca. 3.000 v.Chr.
  • Taube ca. 2.500 v.Chr.
  • Ente ca. 1.000 v.Chr.
  • Dromedar ca. 1.000 v.Chr.
  • Kaninchen ca. 15. Jahrhundert

 Pflanzen als Nahrung

Schon in der ältesten Zeit spielten Pflanzen eine große Rolle als Nahrung und Rohstoff. Pflanzen wurden gegessen, aus Holz wurden Hütten errichtet, Die Heiler verwendeten Pflanzen und deren Teile als Medizin und zur Heilung. Es wurde Pflechtwerk hergestellt, aus Fasern wurden Stoffe gewebt und sich mit diesen gekleidet.

Weizen

ca. 10.000 v. Chr. wurde damit begonnen, Pflanzen anzubauen – es entstand Gemüse und Getreide. Die angebauten Pflanzen wurden durch Auslese verbessert. Durch Wanderungen und Reisen wurden entsprechende Pflanzen verbreitet.

Heute sind der Reis, der Weizen und Mais die Grundnahrungsmittel der ganzen Welt und Futter für die Nutztiere.

Die ältesten angebauten Sorten von Wildgräsern dürften Vorläufer des Weizens sein, hier speziell das EInkorn (Triticum monocuum) und der Emmer (Triticum dicoccum). Kultiviert wurden diese Gräser im Nahen Osten ca. 12.000 v.Chr. Der Anbau war wahrscheinlich Frauensache, die Männer schleppten das Fleisch aus Wald und Steppe. Über die Wanderungen der Völker, Krieg und den Austausch durch Handel verbreitete sich der Anbau im Mittelmeerraum und eroberte Europa über die großen Flüsse wie Donau, Elbe usw. Zur Jungsteinzeit wurden auch proteinreiche Pflanzen wie Erbsen, Kichererbsen, Bohnen, Linsen und auch Kohl im Nahen Osten verarbeitet. Um das Jahr 10.000 v. Chr. nahm auch in China der Ackerbau immer größere Räume ein – es wurde Hirse und Reis kultiviert.

In Mitteleuropa lässt sich der Ackerbau ab ca. 5.500 v. Chr. nachweisen. Am Flusslauf der großen mitteleuropäischen  Flüsse wurde Emmer, Einkorn und Gerste kultiviert, aber auch Hülsenfrüchte und Nutzpflanzen zur Herstellung von Textilien und Bekleidung.

Durch Kultivierung wurden neue Weizensorten erzeugt. Das Einkorn Triticum monococcum var. boeticum gilt als eines der ältesten Wildgräser, die angebaut wurden und findet sich immer noch als Wildpflanze im Irak. Durch Kreuzungen von Einkorn und Spelt (Triticum speltoides) entstand Triticum turgdum var. dicoccioides und andere Triticum-Varietäten. Daraus entwickelte sich der Emmer (Triticum turgidum var. dicoccum) als der Vorfahre der Hartweizensorten. Hartweizen ist heute in Italien die Grundlage aller Pasta-Arten. In der orientalischen Küche ist er Grundlage des weit verbreiteten Couscous.

Aus Einkorn und Emmer lässt sich zwar ein Vorläufer des Brotes herstellen, jedoch genügen diese Sorten nicht den Ansprüchen, die man an ein gutes Weißbrot stellt. Die bis dahin vorherrschende Zubereitungsform war der Getreidebrei oder das auf heißen Steinen gebackene Fladenbrot. Erst durch die Einkreuzung des Wildgrases Triticum tauschii entstand ein Weizen, der für ein Weißbrot geeignet ist. Die Einkreuzung zum Nacktweizen geschah wahrscheinlich zwischen dem Kaspischem Meer und dem Schwarzen Meer, also in Persien oder dem Kurdengebiet in Armenien und der heutigen Türkei.  Das Fladenbrot und der Getreidebrei war vorherrschend in der armen Bevölkerung, das Weißbrot eroberte die Tische der Oberschicht in den damaligen Hochkulturen bei den Ägyptern und Römern.

Küche in Pompeji

Küche in Pompeji

 

Durch die Römer verbreitete sich der Anbau von Weizen in ihrem Herrschaftsgebiet. Es bildeten sich die ersten “Kornkammern”, die der Ernährung dienten, in Sizilien, Ägypten, Nordafrika heraus. Aber auch nicht nur in am Mittelmeer angrenzenden Gebieten wurde Weizen angebaut, auch in Pannonia, Belgica und Gallica wurde Weizen angebaut.

Mit dem Untergang des römischen Reiches ging die Bedeutung des Weizens für die menschliche Ernährung vorerst etwas zurück. Weizen und Weißbrot blieb jedoch die Speise der herrschenden Oberschichten in den entsprechenden Regionen, während sich die ärmere Masse mehr mit Brei aus verschiedenen Getreidesorten am Leben erhielt. Dies blieb auch bis in das Mittelalter so. In Mitteleuropa bestand die “normale” Nahrung aus Brei von Hirse und Hafer, aus Bohnen und anderen Hülsenfrüchten.


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