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März 012014
 

Das Brot in seiner heutigen Form ist erst seit dem 8. Jahrhundert in Mitteleuropa gebräuchlich. Vor dieser Zeit waren Brotfladen und Getreidebrei die Hauptquellen für Kohlenhydrate. Erst mit Sauerteig und Hefe war es möglich, dass das Brot seinen Siegeszug in unserer Region antreten konnte.

Um 1500 sah der Verbrauch von Nahrungsmitteln  so aus:

  • 180 kg Getreide
  • 180 l Bier
  • 26 kg Fleisch
  • Butter
  • Käse
  • Eier

Man darf nicht vergessen, dass Bier zu diesen Zeiten ein Grundnahrungsmittel war.  Grund hierfür war das oft verkeimte oder verseuchte Wasser, das für die menschlichen Bedürfnisse kaum geeignet war. Der Produktionsprozess von Bier sorgte dafür, dass es eines der keimlosesten und verträglichsten Getränke war, das verfügbar war. Das damals gebraute Bier hatte jedoch nicht den Alkoholgehalt, wie moderne Biersorten, sondern nur ca. 1,5-3 Prozent Alkohol. Es war üblich, dass auch Kinder dieses Getränk bekommen haben.

Vincenzo Campi Küche 1580

Vincenzo Campi Küche 1580

Obst und andere Früchte waren zu dieser Zeit noch kein großes Thema, da viele Sorten noch nicht in unserer Region angekommen waren oder für die beschwerlichen Handelswege einfach zu empfindlich waren und man sowieso mit dem Überleben auf Grund von Hunger und Kriegen zu tun hatte. Mehr als 3/4tel des Einkommens mussten bis in das 19. Jahrhundert für die Nahrungsversorgung aufgewendet werden – im Verhältnis zu 10-20 Prozent in der heutigen Zeit.

Brot als Nahrung für die großen Teile der Bevölkerung wurde erst Mitte des 17. Jahrhunderts üblich. Geeignet für das tägliche Brot ist eigentlich nur Weizen und Roggen, da er einen hohen Kleberanteil besitzt.  Roggenbrot gilt bzw. galt als etwas minderwertig.  Gerstenbrot war nur etwas für die ärmsten Schichten und Notzeiten. Aus Hafermehl lässt sich so gut wie kein Brot backen.

Der Kuchen als Luxusspeise eroberte erst die guten Stuben, nach dem ausreichend Zucker zu erträglichen Preisen verfügbar wurde. Er kam erst im 18. Jahrhundert in Mode. Die guten französischen Baguettes sind eigentlich ein Produkt aus Wien und eroberten Frankreich erst im 19. Jahrhundert.

 Roggen

Roggen stellt gerade für uns Deutschen eines der Hauptgetreidearten dar, da es gerne in unserer Region als Brotgetreide verwendet wird – damit unterscheiden wir uns von den Essens- und Anbaugewohnheiten der restlichen Welt.  Schon um das Jahr 900 lässt sich der Roggenanbau in unseren Breiten nachweisen, in Polen gibt es Funde aus der späten Bandkeramikzeit. Wahrscheinlich wurde der Roggenanbau durch die Kelten in unsere Breiten getragen. Da es eine recht anspruchslose und genügsame Pflanze ist, konnte der Roggen eine Hauptnahrung der Bevölkerung unserer gemäßigten Breiten werden.

Hafer

Hafer war über Jahrhunderte ein Nahrungsmittel der armen Landbevölkerung und der Pferde. Der Genuss von Haferbrei war bei den alten Germanen weit verbreitet.

Hirse

Hirse ist bis in unsere Zeit ein Bestandteil der Küche im Nahen Osten und in Asien. Auch bei uns war Hirse seit Beginn des Ackerbaus bis in das 19. Jahrhundert ein Hauptprodukt des Ackerbaus, erst Kartoffeln und Mais verdrängten die Hirse nicht nur vom Acker, sondern auch aus unserer Nahrung. Wahrscheinlich war die Hirse das älteste Nutzgetreide der Menschheit und wurde schon von der Kultur der Jäger und Sammler als Wildpflanze gesammelt. Rispenhirse lässt sich im europäischen Ackerbau bis in eine Zeit um 5.000 v.Chr. nachweisen, die Borstenhirse bis in eine Zeit um 3.000 v.Chr.


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