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März 012014
 

Tomaten

Heutzutage aus der Küche in Europa nicht mehr weg zu denken, haben Tomaten erst um 1900 den Weg in unsere Küchen gefunden. Ursprüngliche Heimat ist Mittel- und Südamerika. Tomaten haben kurz nach der Entdeckung Amerikas den Weg nach Europa gefunden, jedoch wurden sie anfangs in Deutschland nur als Zierpflanzen angebaut.

Auszug aus Gartenlexikon, Johann Christoph Riedel, Nordhausen, 1769

Zum Thema Liebesapfel (Tomate):

Es wird diese Frucht in diesem Lande nicht um der Genüssung, wie in Italien und Spanien erzogen, wo diese Aepfel it Pfeffer, Oel und Salz, wie Gurken zugerichtet, und zur Kühlung genossen werden; sondern um der Zierde halben in den Garten erzogen.

Die alten Germanen und ihre Essen

Der Ackerbau hat erst nach der Trennung der europäischen von den asiatischen Völkern begonnen. Zu Zeiten der Römer wie Caesar, Tacitus und Plinus wird uns überliefert, dass die damaligen germanischen Völker feste Wohnsitze in Norddeutschland und Mitteldeutschland hatten und diese Völker dem Ackerbau nachgingen. Wirtschaftsgrundlage und auch Grundlage der Ernährung waren zu jener Zeit jedoch überwiegend die Viehzucht und die Herden an Nutztieren. Die germanischen Völker warn mit ihren Herden an Pferden, Rindern, Schweinen und Ziegen zur germanischen Wanderbewegung nach Westen gezogen und hatten günstiges Weideland gefunden. Die Grundlage der damaligen Viehzucht war Steppenvieh, d.h. kleine Pferde- und Rinderrassen, die möglichst genügsam und ausdauernd waren. Einen Eindruck von Menge und Qualitäten der Nutzviehbestände lässt sich an Hand der geraubten Bestände im Rahmen eines Streifzuges von Kaiser Valerian in das gotische Land abschätzen. Als Beute wurden 2.000 Kühe, 1.000 Pferde, 10.000 Schafe und 15.000 Ziegen eingebracht.

Die Rinder waren die Basis der Fleisch- und Milcherzeugung. Auch die Felle waren wertvoll, die Tiere dienten gleichzeitig als Transportmittel und zum Ziehen von Pflügen in einigen Gegenden der alten germanischen Völker.

Schafe lieferten Wolle, Milch und Fleisch.

Schweine wurden in den Buchen- und Eichenwäldern im Norden und auf den dänischen Inseln und im Süden Schwedens gezüchtet.

In und an den damaligen großen Waldgebieten der Region war das Halten großer Ziegenherden weit verbreitet. Kaiser Karl der Große ordnete an, dass an den königlichen Meierhöfen außer Kuhherden, Schweine- und Schafherden auch Ziegenherden zu halten seien.

Milch und Fleisch lieferten die Rinderherden, Schafherden, Ziegenherden. Die Milch war als Getränk verbreitet, außerdem wurde daraus Käse, Quark (z.B. von Tacitus erwähnt) und Butter produziert. In Süddeutschland waren die ländlichen Käsesorten Topfen und Zieger verbreitet. Butter war in den Gegenden mit großem Viehbestand verbreitet, galt jedoch als Nahrung der Oberschicht. Ranzige Butter soll bei den Burgundern gegen Ende des 5. Jahrhunderts als Haarfett gedient haben.

Fleisch wurde von den Viehherden der Nutztiere geliefert, aber auch die Jagd und damit Wildbret war sehr beliebt. Ziegen- Schaf- und Schweinefleisch war am Meisten verbreitet. Karl der Große hat erlassen, dass an seinen Meierhöfen ständig ein Vorrat an Speck, Rauchfleisch, Sülze und gesalzenem Fleisch, sowie Gänsefett und Schweinefett vorhanden zu sein habe. Das Fleisch wurde auch getrocknet und geräuchert.

Der Ackerbau lieferte Getreidekörner, wahrscheinlich überwiegend Gerste. Später auch Roggen, noch später Weizen. Die Körner wurden mit Handmühlen gemahlen, was überwiegend durch Mühlmägde erfolgte, da dies eine körperlich äußerst anstrengende Arbeit ist. Die Handmühlen bestanden aus einem Unterstein, auf dem ein kleinerer bewegt wurde und die Körner zermalmte. Oft hatte der obere Stein einen Ring zum Anfassen. Größere Mühlen wurden von Arbeitstieren bewegt. Durch die Römer wurden Wassermühlen eingeführt. Im 8. Jhd. waren Wassermühlen von Germanien bis England verbreitet.

Die einfachste Nahrung, die aus den Getreidekörnern hergestellt wurde, war Grütze und Brei. Die Grütze ist bis in die heutige Zeit im Norden wie z.B. bei den Friesen, Dänen und Jüten, beliebt und verbreitet. Plinus erzählte, die Germanen lebten vorwiegend von Haferbrei. Dieser war noch bis in das 16. Jhd. Hauptnahrung der ärmeren Bevölkerung. Daneben waren Gerstenbrei, Hirsebrei und Bohnenbrei beliebt. Die Breie wurden oft auch muos (Mus) genannt, z.B. apfelmuos, morchenmuos, birnmuos, küttenmuos. Wahrscheinlich über die Normannen verbreiteten sich Breispeisen nach Frankreich, wo diese im 17. Jhd. auch auf den Tafeln französischer Könige zu finden sind.

Jedoch wurde aus dem Getreide auch Brot  hergestellt. Das “Ursprüngliche” Brot war nichts anderes als gerösteter Mehlbrei. Dieses wurde Derbbrot bezeichnet und in flachen Formen oder in der Asche meist aus Gersten- oder Hafermehl ohne Treibmittel gebacken. Später wurde auch aus Dinkel und Spelt das Brot hergestellt. Das Mehl dazu wurde meist nicht fein gemahlen, sondern nur geschrotet.  Aus Weizenmehl und Treibmittel wurden später Brote gebacken, die schoen brot  oder auch weizbrot bezeichnet wurden. Runde Brote hießen Gastel, Debbrot oder Halbbrot, waren aus schlechterem Teig und hatten nur das halbe Gewicht eines guten Brotes. Eine gute, rund oder ringförmig geformte Brotart war der Brotring bzw. Kringel, auch Stechling. Dieses wurde durch weitere Zutaten zum Napfkuchen und Gugelhupfe.

Semmeln bzw. Brötchen aus Weizenmehl (lat. simila) sind in ähnlicher Form seit dem 12. Jhd. nachweisbar. Eine in der Herdasche gebackene Kuchenart war der vochenza bzw. Fochenz, der Germanen und Römern bekannt ist. Brezeln bzw. im süddeutschen Brezen lassen sich in Größe und Gestalt auf Bildern bin in das 12. Jhd. finden. Ebenfalls zu dieser Zeit bekannt waren Krapfen, Pfannkuchen und Kuchen. Zwiebacke sind in Frankreich, besonders in den Klöstern, früh bekannt.

Die heutigen Weihnachtsplätzen und entsprechendes, in Tiere oder Gestalten geformtes Gebäck hatte seinen Ursprung wahrscheinlich im Hausgebäck oder Tempelgebäck, welches in heidnischen Ritualen zur Anbetung von Götzen und Göttern erstellt wurde. Wahrscheinlich hatte es teilweise jedoch bedeutend größere Ausmaße, als unser Weihnachtsgebäck, denn in der Fridtjovsoga gerät ein Tempel in Brand, weil ein entsprechendes Gebäck in das Feuer gefallen ist.


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