Meth, das alkoholische Getränk aus Honig, ist älter als Bier. Schon Diodor berichtete, dass die Galater ein Getränk durch den Aufguss von Honigwaben herstellten. Der Meth galt vornehmer als Bier und stand noch im 12. Jhd. in ähnlich hohem Ansehen, wie Wein. Meth wurde oft mit Zutaten verfeinert, so wurde er z.B. am Hofe der Merovinger auch mit Wein gemischt, in Frankreich mit Kräutern gewürzt. In einem Rezept des 14. Jhd. aus einem fränkischen Kloster wurde Meth mit Hopfen und Salbei gewürzt und in einem geharzten Fass 2 Monate gelagert.
Bier war bei den germanischen Völkern ebenfalls ein eingeführtes Getränk. Didor beschrieb, dass die Galater, unter denen er germanische Völker verstand, aus Gerste einen Trank bereiteten. Tacitus beschrieb, dass die Germanen eine aus Gerste oder Weizen vergorene Flüssigkeit als Getränk genossen. In einer Erzählung über das Leben des Heiligen Kolumban im 7. Jhd. wird eine schwäbische Braukufe erwähnt, in der 26 Scheffel (ca. 250 kg) Getreide zum Wotansfest vergoren wurden.
In der Edda wird Bier und Öl erwähnt und gepriesen. (Bior hieß der Trank der Götter, öl der Trank der Menschen) Aus dem Öl als Bezeichnung für ein vergorenes Getreidegetränk leitete sich sicher die Bezeichnung ale für ein hopfenloses Bier der Engländer ab, wogegen ein gehopftes Bier dort beer heißt. In Lettland bezeichnet alus immer noch Bier. Das Bier brauen war in alter Zeit Aufgabe der Frauen.
Der Hopfenanbau lässt sich bis in die Anfänge des 9. Jhd. in Klöstergütern in Frankreich und Süddeutschland nachweisen. Malz wird ebenfalls seit dem 9. Jhd. erwänt. In England und Schweden wurde hingegen der Zusatz von Hopfen erst mit dem 16. Jhd. üblich.
Ungehopftes Bier wurde manchmal mit Wein oder Honig vermischt, angewärmtes Bier war im Norden beliebt.
Durch einen größeren Anbau von Obst wurde in den ländlichen Gebieten auch Obstwein erzeugt. Üblich wurde dieser wahrscheinlich später als Meth und Bier. Karl der Große befahl 812 nicht nur, dass in den kaiserlichen Maierhöfen Birnen, Äpfel, Pflaumen, Mispeln und Johannisbeeren auzubauen seinen, sondern dass auch Apfelwein, Kirschwein und Birnenwein zu bereiten sei. Auch aus Johannisbeeren, Himbeeren, Maulbeeren und Granatäpfeln wurden, besonders in Frankreich, Weine produziert.
Der Wein war ca. 100 v.Chr. bei den germanischen Völkern nicht sehr beliebt, da er “weichlich und üppig” mache. 100 n.Chr. hatten sie ihn jedoch schon schätzen gelernt und er wurde zu einer beliebten Tauschware im Geschäft mit den Römern. Seit dem 4. Jhd. wurde auch an der Mosel Wein angebaut, seit dem 6. Jhd. bei Andernach, bei Speyer und am unteren Neckar. Da diese Sorten jedoch säuerlicher waren, als die aus dem Süden importierten Sorten, fristete er noch ein kümmerliches Dasein.
Gewöhnlich wurden Weine mit Gewürzen und Kräutern versetzt, manchmal auch gekocht oder heiß getrunken. Dem Wein wurden, besonders durch das Versetzen mit Kräutern und anderm, heilende und stärkende Eigenschaften nachgesagt.
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