Vorherrschende Gewürze waren anfangs Salz, Pfeffer und Safran, diese galten als fast unentbehrlich in jeder Küche. Weitere Gewürze waren Muskat, Zimt, Ingwer, Galgan (Erdmandel), Nelken, Kardamom und lokale Kräuter.
Im Mittelalter waren Sulzen, Aspike und Gallerte sehr beliebt. Einfache Sülzen wurden aus Rindsfüßen gekocht, feinere aus Hühnern und Fischen.
Johannes Hatlaub, ein mittelhochdeutscher Dichter, wünschte sich Ende des 13. Jhd. zur Mahlzeit:
Fetten Schweinebraten, Würste, Schafgehirn, Begossenes Brot (in Fett getränktes Weißbrot), Gänse, Gefüllte Hühner, gesottene Kapaune, Tauben und Fasane.
In einem Gedicht vom Herst und Mai wird aufgezählt:
Geröstete Ochsennieren, Schweinsfüße, Magen mit gehackten Eiern, Petersilie und Safran gefüllt, Würste mit Muskat und Nelken, Sülze, Gänse, Speckkuchen, Rheinlachs, Hausenbauch, Hecht, Aal und Forellen, Jungkalb mit Petersilie und Safran gebraten und zum Abschluss Wecken.
Zur Einweihung der Weißenfelser Pfarrkirche 1303 wurden folgende Speisen serviert:
1. Tag:
1. Gang
- Eiersuppe mit Safran
- Pfefferkörner und Honig
- Hirsegemüse
- Schaffleisch mit Zwiebeln
- Gebratenes Huhn mit Zwetschken
2. Gang
- Stockfisch mit Öl und Rosinen
- Bleie, in Öl gebacken
- Aal, mit Pfeffer gekocht
- Gerüsteter Bückling mit Senf
3. Gang
- Sauer gekochte Speisefische
- Gebackene Barbe
- Kleine Vögel in Schmalz, hart gebacken mit Rettig
- Schweinskeule mit Gurken
2. Tag
1. Gang
- Schweinefleisch
- Eierkuchen mit Honig und Weinbeeren
- Hering, gebraten
2. Gang
- Kleine Fische mit Rosinen
- Gebratene Bleie
- Gebratene Gans mit roten Rüben
3. Gang
- Salzheringe mit Petersilie
- Eiersalat
- Gallert, mit Mandeln belegt
Weitere Speisefolgen lassen sich z-B. aus den Festlegungen ersehen, welche bei Gericht den vom Richter den Schöffen vorzusetzen waren. Als Beispiel mag genügen, was in Pellingen im Lothringischen den Schöffen zu servieren war:
Zum Frühstück:
- eine Suppe
- je 2 Eier
- Knoblauch
- 2 verschiedene Brote
- 1 Glas Wein
Zum Mittag:
- Speck mit Erbsen
- Grünes Rindfleisch mit Senf
- Schaffleisch mit Kümmel
- Reisbrei
- Weissbrot
Im 14. Jhd. und 15. Jhd. wurden die Festmähler noch üppiger.
Dem Kirchenvorsteher von St. Markus in Köln wurde als festliches Gastmahl serviert:
1345
- Enten in Pfeffer
- Fische mit Reis
- Hähnchen
- Birnen, Nüsse, Käse als Nachtisch
1415
- Rindsbruststücke
- Junger Hammelbraten
- Schinken
- Wildbret in Pfefferbrühe
- für je 2 Gäste ein Kapaun oder eine wilde Ente
- Bier oder bester Wein
- Brot, Käse, Obst als Nachtisch
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