Frankfurter Bethmännchen
Die Frankfurter Bethmännchen sind ein klassisches Marzipangebäck aus Frankfurt am Main, das nicht nur in der Weihnachtszeit beliebt ist und eine charmante Familiengeschichte erzählt.
Zutaten
- 500 g Marzipan-Rohmasse
- 120 g Puderzucker
- 1 Eiweiß
- 20 g Mehl
- 250 g Marzipan-Rohmasse (separat)
- 80 g Puderzucker (separat)
- 40 g Mehl (separat)
- 1 Eiweiß (separat)
- 65 g gemahlene Mandeln
Für die Verzierung
- 60 g ganze Mandeln (abgezogen und halbiert)
- 1 Eigelb
- 1 EL Wasser
Zubereitung
- Teig kneten: Die Marzipan-Rohmasse, den Puderzucker, das Eiweiß, das Mehl und die gemahlenen Mandeln in einer Schüssel zu einem glatten Teig verkneten.
- Formen: Aus der Masse kleine Kugeln formen und diese auf ein gefettetes Backblech setzen.
- Verzieren: Die ganzen Mandeln abziehen und halbieren. Drei der halbierten Mandeln aufrecht an jede Gebäckkugel drücken.
- Bestreichen und Backen: Das Eigelb mit dem Wasser verquirlen. Die Bethmännchen damit bestreichen.
- Die Backzeit beträgt etwa 15 Minuten bei Ober-/Unterhitze. Die Bethmännchen sollen hell bleiben.
- Aufbewahrung: Nach dem Abkühlen in gut verschlossenen Dosen aufbewahren.
Geschichte und Anekdoten
Ein Patrizier-Gebäck mit Geschichte: Die Bethmännchen sind untrennbar mit der Frankfurter Bankiers- und Patrizierfamilie Bethmann verbunden, die seit 1743 das berühmte Bankhaus in der Stadt führte.
Die Geburtsstunde (1840): Die Gebäckkugeln wurden zum ersten Mal im Jahr 1840 im Hause von Moritz von Bethmann, einem Sohn des Bankgründers, zum traditionellen Tee gereicht. Die Familie wollte ihren Gästen ein besonderes, festliches Marzipangebäck präsentieren.
Die Mandel-Symbolik: Die entzückendste Anekdote betrifft die Anzahl der Mandeln, die an das Gebäck gedrückt werden:
- Ursprünglich vier Mandeln: Zunächst wurden vier angedrückte Mandeln verwendet, die die vier Söhne des Moritz von Bethmann (Moritz, Karl, August und Heinrich) symbolisierten.
- Reduktion auf drei: Als einer der Söhne, angeblich Heinrich, starb, wurde eine Mandel weggelassen.
- Heute drei Mandeln: Seit diesem tragischen Ereignis ziert man die Bethmännchen nur noch mit drei Mandeln, als ewiges Andenken an die verbliebenen Söhne (oder, je nach Überlieferung, an die drei Söhne, die blieben).
Ganzjähriger Genuss: Obwohl die Bethmännchen ursprünglich nur in der Vorweihnachtszeit in den Familien gebacken wurden, sind sie heute das ganze Jahr über in Frankfurt erhältlich. Sie sind zu einem beliebten kulinarischen Souvenir der Mainmetropole geworden und tragen die Geschichte der stolzen Patrizierfamilie in alle Welt.
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