Sep. 252012
Synonyme: Bisamkraut, Gemeines Pilsenkraut, Scharzes Pilsenkraut, Bilsenkraut, Schwarzes Bilsenkraut, Bilsen, Bilsam, Doll-Kraut, Schlaf-Kraut, Zigeunerkraut, Rindswurzel, Teufels-Augen
Verwendung:
- erweicht, lindert Schmerzen, betäubt
- wird auf Grund seiner narkotischen Eigenschaften, den Menschen auch toll und unsinnig zu machen, selten benutzt
- es kann zu narkotischem Schlaf verhelfen
- Äußerlich, in Milch gesotten: gegen Entzündungen, Schmerzen, entzündete Geschwulste, vertreibt als Pflaster die Gicht-Schmerzen, Scharbock, Magenschmerzen, Bauchschmerzen
- Blätter aufgelegt: gegen geschwollene oder entzündete Glieder, heilt Geschwülste
- Wurzel klein gerieben, als Pflaster: gegen Podagra, Ischias, Schmerzen
- Öl aus Kraut und Samen: zum Einreiben, macht Schlafen, stillt Schmerzen, gegen Kopfschmerz, Seitenstechen, Ohrenschmerzen, Gonorhoe
Botanologia medica, 1714
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Bilsenkraut als Bierzusatz um Bier „stärker“=berauschender zu machen, war vor dem Reinheitsgebot von 1517 üblich. Der Ortsname Pilsen deutet schon auf den Anbau hin.
Die Stengel (Stipites dulcamarae) waren früher offizinell. Im Märchen „Rumpelstilzchen“ findet sich ein wichtiger Hinweis: Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hole ich der Königin ihr Kind! Es geht also um die Verwendung der „Stilzchen =Stengel“ in Gebäck, im Bier und als Abtreibungsmittel oder Geburtshilfemittel.
Sehr gut, vielen Dank für die Infos.