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Okt. 172025
 

Glitscher oder Wetzsteine (Kartoffelklöße)

Diese Klöße, deren Name auf ihre Konsistenz und längliche Form hinweist, sind ein klassisches Gericht der traditionellen Volksküche und basieren auf einer Mischung aus rohen und gekochten Kartoffeln.

Zutatenliste

  • 500 g rohe Kartoffeln
  • 750 g gekochte Pellkartoffeln (vom Vortag empfohlen)
  • 3 bis 4 gehäufte EL Mehl
  • Etwa 1 Ei
  • 0,5 Tasse Wasser
  • Salz

 

Zubereitung

  1. Rohe Kartoffeln vorbereiten: Die rohen Kartoffeln schälen und in eine Schüssel mit Wasser reiben.
  2. Auspressen: Die geriebenen rohen Kartoffeln in ein grobes Leinensäckchen (oder ein sauberes Geschirrtuch) füllen und sehr gut auspressen, um die Flüssigkeit zu entfernen.
  3. Gekochte Kartoffeln vorbereiten: Die gekochten Pellkartoffeln (idealerweise vom Vortag) schälen und ebenfalls reiben.
  4. Masse vermengen: Die geriebenen gekochten Kartoffeln mit den geriebenen, ausgepressten rohen Kartoffeln vermengen.
  5. Bindung und Würze: Mehl, Ei und Wasser zugeben und alles gut vermengen. Die Masse vorsichtig mit Salz abschmecken.
  6. Formen: Längliche Klöße daraus formen, die an den Enden zugespitzt sein können (daher der Name “Wetzsteine”).
  7. Garen: Die Klöße in siedendem Salzwasser in etwa 20 Minuten garziehen lassen.

Hintergrundwissen und Geschichte

Das Gericht Glitscher oder Wetzsteine gehört zu den sogenannten “Halbseidenen Klößen” oder “halb und halb”-Klößen, die einen Teig aus gleichen oder unterschiedlichen Anteilen roher und gekochter Kartoffeln verwenden.

Name und Konsistenz:

  • Glitscher: Dieser sehr volkstümliche und drastische Name (“rutschen”) beschreibt die typische Eigenschaft dieser Klöße. Im Gegensatz zu reinen Knödeln aus gekochten Kartoffeln, die fester sind, verleiht die Mischung mit rohen, ausgewässerten Kartoffeln dem Glitscher eine einzigartige, leicht glatte und rutschige Textur.
  • Wetzsteine: Dieser Name bezieht sich direkt auf die längliche, an den Enden zugespitzte Form, die an einen Schleifstein (Wetzstein) erinnert.

Regionale Herkunft und Tradition:

  • Diese Art von Kartoffelklößen ist besonders typisch für die Küche in Thüringen, Franken und Teilen von Hessen, wo sie oft als Beilage zu deftigen Braten, Gulasch oder Wildgerichten mit reichlich Soße serviert werden.
  • Der Trick vom Vortag: Die Verwendung von gekochten Kartoffeln vom Vortag (die “alte Kartoffel”) ist ein Schlüsselmerkmal vieler traditioneller Kloßrezepte. Über Nacht verfestigt sich die Stärke der Kartoffel, was dem Kloßteig eine bessere Bindung und eine feinere Textur verleiht.

Die Mischung macht’s:

  • Der Unterschied zwischen den Klößen liegt oft in der Mischung der Kartoffelarten:
    • Die gekochten Kartoffeln sorgen für die weiche Masse und die Basis des Geschmacks.
    • Die rohen Kartoffeln (nach dem Auspressen des Wassers) liefern die notwendige Stärke, um die Klöße zu binden, ohne zu viel Mehl verwenden zu müssen. Die Stärke, die sich im Wasser absetzt, kann oft auch verwendet werden. Das aufwendige Auspressen ist entscheidend für die Konsistenz der Glitscher.

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