Feb. 092012
• 800 g Sauerkirschen
• 200 g Mandeln
• 120 ml Rotwein
• 2 EL Mehl, möglichst Reismehl
• 50 g Butterschmalz
• 5 EL Zucker
Die Sauerkirschen entsteinen und einzuckern. ca. 1 Stunde stehen lassen. Mandeln mit kochendem Wasser überbrühen, und die Häutchen entfernen. Anschließend die Mandeln sehr fein mahlen. Kirschen im Mörser zerkleinern und mit dem Rotwein mußig zerkochen. Das Reismehl einrühren, damit es stockt. Mit Zucker süßen.
In einer Kasserole die Butter zerlaufen lassen und den Zucker darin schmelzen bzw. karamellisieren. Die Butter-Zuckermasse unter die Kirschen rühren und warm servieren.
Das Rezept stammt ca. aus dem 15. Jahrhundert.
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Die Mengen der Zutaten entsprechend zwar nicht dem Rezept, doch es ist wesentlich besser als das von Trude Ehlert reproduzierte, das man nicht essen kann.
Das Rezept stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist vielleicht sogar älter. Erstmals in Deutschland veröffentlicht im Buch von guter Speise des Michael de Leone.
Viele Grüße
Naja, so sehr genau wurden die Mengen im Originalrezept auch nicht angegeben.
Hier mal ein Original-Rezept im Wortlaut:
“Zu einer schüzzeln ze machen. man sol nemen ein phunt mandels. und sol mit wine die milich verstozzen. und kirsen einphunt. und slahe sie durch ein sip. und tu die kirsen in die milich.und nim eine vierdung rises, den sol man stozzen zu mele. und tu dazin die milich. und nim denne ein rein smaltz oder spec. unde smeltzedaz in einer phannen. und tu dar zu ein halbe mark wizzes zuckers.und versaltz niht, und gibz hin.”
Sage ich doch, die Mengen sind eigentlich sehr korrekt angegeben. Sehr selten in diesem Buch 🙂
1 Pfund = 2 Mark = 477,24 g = 480 g
1 Vierdung = der vierte Teil einer Mark = 59,65 = 60 g
1 Mark = 238,62 g = 240 g
1/2 Mark = 119,31 = 120 g
Das Originalrezept würde daher lauten:
480 g Mandeln
480 g Kirschen
60 g Reis, Langkorn
120 g Zucker
600 ml Wein, oder auch etwas mehr
100 g Schmalz ( heute Butterschmalz)
Salz
Mit 60 g Reismehl kann man eine Menge von 750 ml reiner Flüssigkeit zu Pudding binden. Das Mandelöl müsste also mit 600 ml Wein verdünnt werden, da wir noch das Kirschpüree haben. Im Mittelalter hatte man keine Qualitätsweine nach heutigem Anspruch, es waren doch eher recht saure Weine. Reismehl muss, bevor man es verarbeitet, erst etwas quellen, sonst bindet es nicht.
Weiteres auf der Webseite.
VG
foodsnob
Jetzt wo Du es sagst: Stimmt, danke für die Hilfestellung un die Hinweise.