Okt. 152025
Torte „Napoleon“ (Mille-Feuille/Blätterteigtorte)
Eine reiche, mehrschichtige Torte, vergleichbar mit der französischen Mille-Feuille, bestehend aus vielen dünnen Blätterteigschichten und einer cremigen Füllung.
Zutatenliste
Für den Teig (Blätterteig-Art):
- 3 Eier (1 zum Teig, 2 zum Cremekochen)
- 400 g Margarine (oder besser kalte Butter)
- 4 Tassen Mehl (ca. 500-600 g)
- 1 EL Essig
- 1 EL Wodka oder Kognak
- Salz
- Kaltes Wasser
Für die Creme (Pudding-Buttercreme):
- 300 g Butter (weich)
- 2 Tassen Zucker (insgesamt, ca. 400 g)
- (1 Tasse Zucker für den Pudding, 1 Tasse Zucker für die Butter)
- 2 Tassen Milch (ca. 400–500 ml)
- 2 EL Mehl (zum Andicken des Puddings)
- 2 Eier (zum Kochen des Puddings)
Zubereitung
I. Teig herstellen
- Flüssigkeit vorbereiten: Ein Ei in einen Messbecher geben, leicht salzen und den Essig sowie den Wodka (oder Kognak) hinzufügen. Mit kaltem Wasser auffüllen, bis der Messbecher voll ist. Die Mischung für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Margarine und Mehl: Die kalte Margarine in kleine Stücke schneiden und mit den 4 Tassen Mehl vermischen.
- Teig kneten: Eine kleine Mulde in die Mehl-Fett-Mischung drücken. Den Inhalt des Messbechers (die kalte Ei-Mischung) hineingießen und schnell zu einem Teig verkneten.
- Kühlen: Den Teig zu einem Ball formen. Diesen Ball auf einem bemehlten Teller in 6 gleich große Teile schneiden und für 15–20 Minuten in den Kühlschrank stellen.
- Backen: Jeden der 6 Teile dünn zu einem Kreis (Tortenboden) ausrollen. Die 6 Böden im Ofen backen, bis sie goldbraun und knusprig sind. Einen der Böden beiseitelegen und nach dem Abkühlen zerbröseln, um ihn später zur Dekoration zu verwenden.
II. Creme zubereiten
- Puddingbasis: 2 Tassen Milch, 1 Tasse Zucker, 2 Eier und 2 EL Mehl in einem Topf gründlich verrühren, sodass keine Klumpen entstehen.
- Kochen: Die Mischung unter ständigem Rühren zum Kochen bringen und andicken lassen, bis eine puddingartige Konsistenz entsteht.
- Abkühlen: Die Puddingbasis vollständig abkühlen lassen.
- Buttercreme: Die 300 g weiche Butter mit der anderen 1 Tasse Zucker schaumig schlagen.
- Vereinen: Die abgekühlte Puddingbasis löffelweise in die schaumige Butter-Zucker-Mischung geben und alles zu einer luftigen Creme aufschlagen.
III. Fertigstellung
- Schichten: Die abgekühlten Teigböden großzügig und gleichmäßig mit der Creme bestreichen und übereinander schichten.
- Dekoration: Den letzten (zerbröselten) Teigboden für die Seiten und die Oberfläche der Torte verwenden, um diese vollständig zu bedecken.
- Ziehen lassen: Die fertige Torte für mehrere Stunden (am besten über Nacht) an einen kühlen Ort (Kühlschrank) stellen, damit der Teig die Creme vollständig aufnehmen kann und weich wird.
Hintergrundwissen und Geschichte
Die Torte „Napoleon“ ist der osteuropäische Name für die berühmte Mille-Feuille (Tausend Blätter) oder Blätterteigtorte und hat eine reichhaltige, wenn auch etwas verschleierte, historische Herkunft.
Historischer Kontext
- Französische Ursprünge: Die Torte basiert auf der klassischen französischen Mille-Feuille, deren Ursprung bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Die Technik des Tourierens (Falten von Teig und Fett für Schichten) wurde von französischen Konditoren perfektioniert.
- Name “Napoleon”: Der genaue Grund für den Namen “Napoleon” ist in Osteuropa umstritten, es gibt jedoch zwei gängige Theorien:
- Die Schlacht: Die populärste Version besagt, dass die Torte 1912 in Russland anlässlich des 100. Jahrestages des Sieges über Napoleon Bonaparte (1812) kreiert wurde. Die vielen Schichten symbolisieren die vielen siegreichen Schlachten gegen die französische Armee, und die dreieckige Form der Torte (die in Russland oft dreieckig geschnitten wurde) soll an Napoleons Zweispitz-Hut erinnern.
- Sprachliche Verfälschung: Eine einfachere Erklärung besagt, dass der Name eine Verfälschung von Napolitain (nach Neapel benannt) oder einfach eine elegante, französisch klingende Bezeichnung war.
- Sowjetische Verbreitung: Die Napoleon-Torte wurde in der Sowjetunion extrem populär und galt oft als die Krönung der Konditorkunst bei festlichen Anlässen wie Geburtstagen und Hochzeiten. Sie wurde zu einem der bekanntesten und beliebtesten Kuchen in der gesamten ehemaligen Sowjetunion und ist dort heute noch ein Klassiker.
- Charakteristik: Im Gegensatz zur französischen Mille-Feuille, die oft sehr knusprig serviert wird, ist die osteuropäische Napoleon-Torte dafür bekannt, dass sie durch das lange Einweichen in der Creme weich und saftig wird. Die russische und ukrainische Version wird oft mit einer komplexen Vanille-Buttercreme (wie in diesem Rezept beschrieben) gefüllt
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