Quittensaft wie gewohnt herstellen. Früher wurden die Quitten roh gerieben und ausgepresst, heutzutage nutzt man sicher einen Entsafter, der die Quitten zerreibt und den Saft ausschleudert.
Wenn man nun aus dem Saft Gelee oder Likör herstellen würde, wäre dieser auf Grund des hohen Anteils von Fruchtfleisch trübe. Im Likör würde sich dieser trübe Anteil mit der Zeit absetzen.
Der Saft lässt sich einfach klären, in dem man den Saft kurz aufkocht und anschliessend in eine Glasschüssel giesst. Der Trübanteil setzt sich oben in einer recht fest werdenden Schicht ab. Mit Hilfe eines Schaumlöffels lässt sich dieser einfach aus der Glasschüssel abnehmen. Die Glasschüssel eignet sich auf Grund der Durchsichtigkeit, da man so sieht, wann der Restsaft klar ist, und auch, wie dick die Schicht ist. Man erhält einen glasklaren Quittensaft.
Das kurze Aufkochen hat keinen geschmacklichen Einfluss auf den Saft.
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Soeben habe ich den Eintrag gelesen “Quittensaft klar bekommen”.
Ich habe eine Menge Quitten und möchte auch gerne Saft herstellen.
Wie funktioniert das im Entsafter?
Was könnte ich noch aus Quitten machen?
Freue mich auf eine Antwort.
Danke, lg. etaner
Hallo,
aus Quitten lässt sich hervorragendes Quittengelee produzieren, aber auch guter Quittenlikör ist lecker.
Stark verdünnt kann man auch Quittensaft daraus produzieren.
Zum Entsaften:
Quitten waschen und schneiden,
Dann entweder ab in den Dampfentsafter, oder auch im Schnellkochtopf aufkochen. Über nacht stehen lassen und dann durch ein Tuch ablaufen lassen.
Aus dem rückständigen Mus kann man noch Konfekt oder ähnliches machen.
Die neue Art Quitten sinnvoll zu verwerten
Mein Quittenbaum mit birnenförmigen Quitten, ist ein echter Kraftprotz. Trotz seiner 45 Jahre bringt er jährlich 180 bis 240kg Ertrag. Die Qualität ist dabei mehr oder weniger gleichbleibend gut. Kurz vor jeder Ernte frage ich mich dann, was dieses Jahr wieder damit anfangen. Der Keller ist bereits voll von Quitten-Konfitüre, Quitten-Gelee und anderen Fruchtprodukten. Schon wieder Quitten-Schnapps brennen, nein. Hab noch immer 50 Liter auf Lager. Also kam die Idee vor einem Jahr. Warum nicht Vermosten. Sollte doch gehen wie mit Äpfeln und Birnen. Kurz nachgedacht, die erste Ladung mit 2 Harassen rüber zum Bauer und dann ab durch die professionelle Fruchthäcksler-Press-Anlage. Was fliesst denn da ins Mostfass? Goldbrauner flüssiger Quittensaft, auch Quittenmost genannt. Die zwei Harassen ca. 40kg Quitten ergaben anschliessend rund 25 Liter Saft. Davon lagerten rund 5 Liter schaumige “Trübstoffe” oben auf. Die nimmt man oben einfach weg. Der verbleibende kleine Rest setzt sich dann von selbst.
Das erste Antrinket/Kosttrinken ergab in der fachkundigen Runde fröhliche und überraschte Gesichter. Der schmeckt ja gar nicht schlecht. Das ist fast wie Apfelmost, oder wie etwas zwischen Birne und Apfel. Nicht so übersüsst, mit nobler Säure, aber nicht so ordinär wie saurer Most. Zudem alkoholfrei. Das Problem der Trübstoffe: Es verbleibt immmer ein Rest. Aber durch zusätzliche Filtrierung kann das gelöst werden. Dies steigert die Geschmacksqualität zusätzlich.
Das endgültige Abfüllen des frisch gepressten Saftes erfolgt gleichzeitig zum Pastörisieren in sogenannte 5 oder 10Liter “Bag-in-Boxes” (Foliensack mit aufgeschweisstem Press-/Ablasshahnen, welcher in einer Hartkartonschachtel liegt). Zwar praktisch aber nicht sehr ökologisch. Ich lass zu Geschenkzwecken trotzdem einige 5 Liter Boxen füllen, und der Rest kommt in 25 Liter Grossflachen welche unten einen Ablassauslauf haben. Da kann man entnehmen was man gerade benötigt.
In der ersten 12 Tagen hatten wir als 5-köpfige Familie bereits 40 Liter verbraucht. Die Lagerung kann nach dem pastörisieren ungekühlt erfolgen, jedoch nicht an der Sonne.
Ein Tipp: Willst du Quitten-Gelee einkochen, dann kannst du einfach vom Saft holen und los gehts.
Zweiter Tipp: Du kannst beim Quitten vermosten auch Äpfel oder/und Birnen beimischen. Auch das ist ein Genuss.
Seit dem ersten Quittenmosten, hat der Bauer seine Auslastung bereits um 20% gesteigert. Viele alte Leute waren ob der diesjährigen “Quittenschwemme” froh um den Tip und die neue Möglichkeit ihre Quitten sinnvoll zu verwerten und nicht am Boden verfaulen zusehen. Mein Bauer holt oder liest die Quitten bei den Leuten nun auch (kostenlos) selbst ab und verkauft den Most ab Hof direkt an Interessierte weiter.
Ich selbst mach nun die Gastronomie unsicher, nachdem ich zusätzliche Quitten aufgetrieben habe und liefere nun an einige Landgasthöfe den frischen Quittensaft – 100% Bio ab Hof!
Mein momentanes Problem – Nachfrage steigt und ich kann nicht genug liefern.
Trotzdem, es ist ein interessanter und sinnvoller Zeitvertreib und macht auch andere Menschen froh.
In diesem Sinne wünsche ich auch euch viel Spass beim ersten Quitten-Antrinket.
Ein Prost auf das Quittenelixier!
Karel Molnár, Schweiz