Man nimmt ein schönes Rippenstück von reichem, gut abgelegenem Rindfleisch, lässt es 2-3 Rippen voll, d. h. dicht an der dritten oder vierten Rippe schneiden und kurz absägen. Das Fleisch wird mit einem Messer abgeschabt, von allen Seiten gut mit Salz eingerieben, auf die Rippen in eine Pfanne gelegt und in einem heissen Ofen unter öfterem Begiessen schön gebraten. Die Zeit des Bratens richtet sich nach der Schwere des Stückes und rechnet man für die ersten 0,5kg 15 Minuten und für jedes weitere 0,5kg 5 Minuten, so dass also ein Roastbeef von 5kg 60 Minuten (1 Stunde) braucht; für ein Roastbeef von 6kg berechnet man daher 70 Minuten u.s.w. Wenn gewünscht, kann man das Fleisch mit etwas Pfeffer bestreuen und eine zerschnittene Zwiebel in der Pfanne mitbraten. Während des Bratens gibt man des öfteren ein wenig Wasser in die Pfanne, immer nur ein paar Tropfen auf einmal. Sehr oft wird das Roastbeef bei Tisch tranchirt, wenn dies jedoch nicht erwünscht ist, wird es in der Küche von den Rippen abgelöst, in dünne Scheiben geschnitten und wieder auf die Rippen in seiner vorigen Form, zurückgelegt mit einem Büschel Kresse besteckt; man serviert die entfettete Sauce in einer Sauciere dazu, wobei man so viel wie möglich von dem aus dem Fleisch auslaufenden Blut mit auf die Schüssel gibt.
Österreich-Ungarn, 1915
Bewerten Sie bitte den Beitrag
