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Okt. 162025
 

Vanillekipferl

Ein klassisches, zartschmelzendes Mürbteiggebäck, das traditionell zur Weihnachtszeit gebacken wird.

Zutatenliste

  • 150 g Mehl
  • 100 g Butter
  • 50 g Staubzucker (Puderzucker)
  • 50 g geriebene Mandeln
  • 1 Eigelb (Dotter)
  • Für den Vanillezucker zum Wenden:
    • ca. 50 g Staubzucker (Puderzucker)
    • 1 Vanilleschote (oder 1 Päckchen Vanillezucker/Bourbon-Vanillezucker)

Zubereitung

  1. Mürbteig zubereiten: Alle Zutaten für den Teig (Mehl, Butter, 50 g Staubzucker, geriebene Mandeln, Eigelb) rasch zu einem glatten Mürbteig verkneten. Am besten die kalte Butter in kleinen Stücken zum Mehl geben und “abbröseln”, bevor die restlichen Zutaten hinzugefügt werden.
  2. Kühlen: Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 30 Minuten, besser eine Stunde, im Kühlschrank rasten lassen.
  3. Formen: Den Backofen auf C Ober-/Unterhitze vorheizen. Vom gekühlten Teig kleine Stücke abnehmen, zu dünnen Röllchen formen und diese zu kleinen Hörnchen (Kipferl) biegen. Die Kipferl auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
  4. Backen: Die Vanillekipferl ca. 10 bis 12 Minuten backen. Sie sollten hell bleiben und nur an den Spitzen leicht goldbraun werden.
  5. Wenden: Während die Kipferl backen, den Vanillezucker vorbereiten: Dafür den restlichen Staubzucker in eine flache Schale sieben und das Mark einer Vanilleschote (oder den fertigen Vanillezucker) untermischen. Die noch warmen, aber nicht mehr kochend heißen Kipferl vorsichtig in diesem Vanillezucker wenden oder bestreuen, da sie im heißen Zustand sehr zerbrechlich sind.

 

Hintergrundwissen und Geschichte der Vanillekipferl

Die Vanillekipferl sind eines der bekanntesten und beliebtesten Gebäcke der österreichischen, bayerischen und böhmischen Weihnachtstradition.

Ursprung und Form:

  • Der Halbmond-Mythos: Die häufigste Legende besagt, dass die Halbmondform der Kipferl eine Hommage an die Befreiung Wiens von der türkischen Belagerung im 17. Jahrhundert (speziell 1683) ist. Die Bäcker hätten das Gebäck in der Form des türkischen Halbmondes gebacken, um den Sieg zu feiern und sich über die abziehenden Truppen lustig zu machen.
  • Historische Ableitung: Während diese Geschichte auch für das (größere) Croissant erzählt wird, ist das Kipferl (das Hörnchen) als Gebäckform in der Region schon viel länger bekannt, möglicherweise seit dem Mittelalter. Die Hörnchenform selbst soll von einer hölzernen Stütze in V- oder C-Form an alten Wagen, der sogenannten “Wagenkipf”, abgeleitet sein.

Die Rolle der Vanille:

  • Luxusgut: Der Zusatz “Vanille” im Namen verrät den entscheidenden Unterschied zum einfachen Kipferl. Im 17. und 18. Jahrhundert war Vanille ein extrem kostbares, exotisches Gewürz, das aus den Kolonialgebieten nach Europa kam und anfangs nur dem Adel und sehr reichen Bürgern zugänglich war. Die Vanillekipferl waren daher ursprünglich ein echtes Luxusgebäck.
  • Verbreitung: Erst mit der synthetischen Herstellung von Vanillin ab dem späten 19. Jahrhundert wurde das Gebäck auch für bürgerliche Haushalte erschwinglich und verbreitete sich endgültig als fester Bestandteil der traditionellen Weihnachtsbäckerei in Mitteleuropa.

 


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