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Okt. 282025
 

Brandenberger Prügeltorte (Baumkuchen)

Die Prügeltorte ist eine außergewöhnlich schmackhafte Festtagsspeise, die sich durch ihre einzigartige Zubereitung in Schichten über offenem Feuer auszeichnet.

Zutatenliste

  • 10 Eischwer (das Gewicht von 10 Eiern) Butter
  • 10 Eischwer Zucker
  • 10 Eier
  • 10 Eischwer Mehl
  • Schale einer Zitrone (Zesten oder Abrieb)

(Eischwer ist eine alte Maßeinheit, bei der alle Zutaten, außer den Eiern selbst, das gleiche Gewicht wie die zehn Eier haben).

Zubereitung

  1. Teig vorbereiten:
    • Die Butter flaumig rühren.
    • Die Eier und den Zucker vorsichtig unterrühren und die Masse eine halbe Stunde “abtreiben” (sehr schaumig schlagen).
    • Dann das Mehl und die Zitronenschalen einmischen.
  2. Feuer und Gestell:
    • An einer offenen Feuerstelle wird ein Feuer mit Buchenholz gemacht (Weichholz ergibt ein zu schnelles Feuer).
    • Unmittelbar daneben wird ein Gestell mit einer länglichen, prügelförmigen Walze aus Holz platziert (ca. 60 cm lang, an einem Ende ca. 9 cm, am anderen 10 cm Durchmesser).
    • Die Walze wird mit Pergamentpapier umwickelt und dieses mit einem Faden befestigt.
  3. Schichtweises Backen (Prügeln):
    • Zwei Schöpfer Teig werden auf einen Teller gegeben und in die Nähe des Feuers gestellt.
    • Nun wird der Teig mit einem Löffel oder kleinem Schöpfer schichtweise auf die Walze aufgetragen.
    • Eine zweite Person muss die Walze dabei fleißig und gleichmäßig drehen.
    • Sobald die aufgetragene Lage hellbraun ist, wird sofort neuer Teig aufgetragen.
    • Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis der gesamte Teig aufgebraucht ist.
    • Das Feuer muss während des gesamten Prozesses ziemlich gleichmäßig stark gehalten werden.
  4. Entnahme:
    • Die fertig gebackene Torte lässt sich mühelos vom Prügel abnehmen.
    • Pergamentpapier und Bindfaden entfernen und die Torte aufstellen.
  5. Lagerung: Geruchfrei und trocken aufbewahrt, hält sich die Prügeltorte sehr lange, ist aber sehr geruchsempfindlich.

Hintergrundwissen und Geschichte

  • Regionale Verbindung: Die Brandenberger Prügeltorte stammt aus der Region Tirol in Österreich.
  • Historische Herstellung: Die „Prügelturschten“ wurden früher durchwegs in Bürgerhäusern hergestellt. Durch die aufwändige Zubereitung am offenen Feuer findet man sie heute nur noch selten.
  • Technik des Prügelns: Das charakteristische Merkmal dieser Torte ist die Herstellungsweise. Der Teig wird Schicht für Schicht auf einen sich drehenden Holzprügel aufgetragen, wobei jede Schicht über offenem Feuer gebräunt wird. Dies erzeugt das unverkennbare Ringmuster des Baumkuchens.
  • Anlass und Prestige: Die Prügeltorte ist eine außerordentlich wohlschmeckende Festtagsspeise. Sie wird traditionell zu besonderen Anlässen wie Weihnachten, Hochzeiten und Taufen serviert. Es ist ein exklusives Produkt, dass sogar Königin Elisabeth von England während ihres Tirol-Besuches serviert wurde.

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Okt. 282025
 

Geschmorte Tauben mit Kirschen (Braised Pigeons with Cherries)

Dieses Gericht stammt aus Sambia und profitiert von der Kombination des mageren Taubenfleischs mit der feuchten Garmethode des Schmorens und der Süße von Kirschen. Es ist ein großartiger Weg, um das intensive Aroma der Vögel zu genießen.

Zutatenliste

  • 2 Tauben (gereinigt und gebunden/trussiert)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Zitrone
  • 1 EL Butter
  • 2 Gläser Rotwein
  • 1/2 TL getrockneter Rosmarin oder 1 TL frischer gehackter Rosmarin
  • 1 Lorbeerblatt
  • Eine Handvoll entsteinter schwarzer Kirschen
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung

  1. Zwiebel vorbereiten: Die gehackte Zwiebel in der Butter in einer großen Pfanne anbräunen und die gebratenen Zwiebeln in den Boden eines Schmortopfs oder eines großen Topfes geben.
  2. Tauben vorbereiten: Die Tauben unter kaltem Wasser abspülen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Die Zitrone vierteln, die Kerne entfernen und je ein Viertel in jede Taube stecken.
  3. Tauben anbraten: Die Tauben in der Pfanne mit etwas Butter leicht anbräunen und aufrecht auf die Zwiebeln in den Schmortopf setzen.
  4. Ablöschen und Sud vorbereiten: Den Rotwein in die Bratpfanne gießen und aufkochen lassen. Dabei den Boden der Pfanne mit einem Holzlöffel sanft abreiben, um die am Boden klebenden Fleisch- und Zwiebelsäfte zu lösen (Deglasieren).
  5. Schmoren (Phase 1): Den heißen Wein über die Tauben in den Schmortopf gießen. Das Lorbeerblatt und den gehackten Rosmarin hinzufügen. Mit kaltem Wasser bis zur Hälfte der Vögel auffüllen. Den Topf abdecken, aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und die Tauben eine Stunde lang köcheln lassen.
  6. Schmoren (Phase 2): Nach einer Stunde den Deckel abnehmen und die Vögel mit dem Sud übergießen (basieren). Die Kirschen hinzufügen und weitere zehn Minuten ohne Deckel köcheln lassen.
  7. Sauce andicken: Am Ende sollte die Sauce eingedickt und leicht sirupartig sein. Falls sie noch wässrig ist, die Tauben herausnehmen und warm halten. Die Hitze erhöhen und die Sauce kochen, bis sie auf die Konsistenz einer Bratensauce eingedickt ist.
  8. Servieren: Die Tauben mit der Sauce übergossen, zusammen mit grünem Salat und Kartoffelpüree servieren.

Hintergrundwissen und Geschichte

Herkunft und Charakteristik

  • Regionale Verbindung: Das Gericht ist in Sambia verortet, wobei  im Original  Kaptäubchen verwendet werden. Diese Taubenart ist kleiner als die europäische Ringeltaube, aber kräftig und geschmackvoll.
  • Das Fleisch der Taube neigt zur Trockenheit. Schmoren ist die ideale Methode, um es zart und saftig zu halten.

Kulinarische Bedeutung

  • Frucht und Wild: Die Kombination von Wildgeflügel mit Kirschen und Rotwein ist ein klassisches europäisches und afrikanisches Kochprinzip. Die Süße und leichte Säure der Kirschen (idealerweise Sauerkirschen wie Morello Cherries) harmoniert perfekt mit dem leicht erdigen, intensiven Geschmack des Wildfleischs.
  • Aromenprofil: Rosmarin und Lorbeer sorgen für die würzige Basis, während der Rotwein und die Deglasur die geschmackliche Tiefe der Sauce aufbauen. Die abschließende Reduktion (Einkochen) der Sauce ist essenziell für die Konsistenz des Gerichts.
  • Alternativ lässt sich auch die europäische Ringeltaube oder in konservierte und in  Gläser abgefüllte Sauerkirschen als Ersatz zu verwenden.

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Okt. 282025
 

Mürber Tiroler Strudel

Dieser Strudel verwendet einen mürben Hefeteig als Basis und wird traditionell mit einer reichhaltigen Nuss-Früchte-Füllung zubereitet. Er ist ein klassisches Gebäck der österreichischen (insbesondere Tiroler) Küche.

Zutatenliste

Für den Teig:

  • 300 g Mehl
  • 150 g Butter
  • 30 g Zucker
  • Eine Prise Salz
  • 20 g Germ (frische Hefe)
  • 5 EL Milch (kalt)
  • 2–3 Eigelb
  • Abrieb einer Zitrone
  • 30 g zusätzliche Butter

Für die Füllung:

  • 3 Eigelb
  • 60 g Zucker
  • 60 g Mandeln (gerieben)
  • 40 g Sultaninen
  • 10 g Zitronat (kandierte Zitronenschale)
  • 3 Eiweiß

Für den Überzug (Glasur):

  • 2 EL Wasser
  • 70 g Zucker
  • 70 g Schokolade

Zubereitung

  1. Teig vorbereiten: Das Mehl mit der Butter zu Bröseln verreiben (abbröseln), salzen.
  2. Hefe anrühren: Die Germ (Hefe) mit der kalten Milch und dem Zucker verrühren.
  3. Teig kneten: Die Hefe-Mischung zusammen mit den Eigelben und den Zitronenschalen zum Mehl geben. Zu einem glatten Teig verarbeiten.
  4. Rasten lassen: Den Teig zudecken und eine halbe Stunde rasten lassen.
  5. Füllung vorbereiten 
    • Eigelb und Zucker schaumig rühren.
    • Geriebene Mandeln, Sultaninen und Zitronat einrühren.
    • Das steif geschlagene Eiweiß unter die Masse heben.
  6. Formen und Backen 
    • Den Teig ausrollen.
    • Die Füllung darauf verteilen (einen Rand freilassen).
    • Den Teig zu einem Strudel aufrollen und auf ein Backblech legen.
    • Bei mittlerer Hitze backen.
  7. Überzug : Die Zutaten für den Überzug (Wasser, Zucker, Schokolade) schmelzen oder kochen und den fertig gebackenen, abgekühlten Strudel damit überziehen.

Hintergrundwissen und Geschichte

  • Tiroler Backtradition: Der Strudel ist ein Kernstück der alpinen und österreichischen Mehlspeisenküche. Der Tiroler Strudel unterscheidet sich oft von anderen Strudelarten durch seine dicke, reichhaltige Füllung und die Verwendung eines robusten Teigs.
  • Mürber Hefeteig: Die Kombination von Hefe (Germ) und einem hohen Fettanteil (Butter) im Teig erzeugt einen sogenannten mürben Hefeteig (Germteig). Er vereint die Fluffigkeit eines Hefeteigs mit der Zartheit eines Mürbeteigs, ist aber einfacher zu handhaben als ein klassischer Strudelteig.
  • Füllung: Die Füllung ist typisch für die bäuerliche Festtagsküche, bei der Mandeln, Sultaninen und kandierte Früchte (Zitronat) für Geschmack und Reichtum sorgten. Solche Strudel waren beliebte Speisen bei Ernten, Festtagen oder als deftige Jause (Zwischenmahlzeit).
  • Schokoladenüberzug: Während Apfelstrudel oft nur mit Puderzucker bestreut wird, deutet der Schokoladenüberzug auf eine Verfeinerung des nussigen Strudels hin, die in der bürgerlichen Küche des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Mode kam.

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