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Okt. 262025
 

Gegrilltes Perlhuhn mit Orange (Grilled Guinea Fowl with Orange)

Dieses Gericht stammt aus Simbabwe und ist perfekt für ein Barbecue geeignet. Das Fleisch des Perlhuhns (das dem Fasan ähnelt und tendenziell etwas trocken ist) profitiert sehr von einer Marinade. Der rauchige Geschmack der Holzkohle harmoniert wunderbar mit dem halb-karamellisierten Geschmack der Orangenmarmelade. Zuchthühner sind in der Regel zarter und saftiger als Wildhühner.


Zutatenliste

  • Saft und Schale von 2 großen Orangen
  • 1 TL zerstoßene Pfefferkörner
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL dunkle Orangenmarmelade
  • 1/2 TL (Meer-)Salz
  • 1 EL Brandy
  • 1 TL Sojasauce oder Balsamico-Essig
  • 1 in einem Mörser zu einer Paste zerstoßene Sardelle
  • 2 kleine Perlhühner, in Viertel geschnitten

 

Zubereitung

  1. Marinade mischen: Den Orangensaft und die Zitronenschale, das Salz, die zerstoßenen Pfefferkörner, die Marmelade, den Brandy und die Sardellenpaste gründlich vermischen.
  2. Öl und Amalgamation: Das Olivenöl hinzufügen. Die Marinade mit einer Gabel oder einem Schneebesen schlagen, um die Flüssigkeiten vollständig zu vermischen.
  3. Hähnchen marinieren: Die Marinade über die Perlhuhnviertel gießen. Die Stücke wenden und sicherstellen, dass die Marinade jeden Teil des Fleisches bedeckt.
  4. Einweichen: Die Perlhühner mindestens 4 Stunden marinieren lassen – vorzugsweise über Nacht.
  5. Vorbereiten zum Kochen: Kurz vor dem Kochen die Stücke ein letztes Mal wenden, um sie erneut mit der Marinade zu überziehen.
  6. Garen (Drei Methoden):
    • Im Ofen: 190°C für 20 Minuten backen.
    • Unter dem Grill: Zuerst mit der ‘Innenseite’ nach oben beginnen, 10 Minuten grillen, dann einmal wenden und weitere 10 Minuten grillen.
    • Auf dem Barbecue: 10 bis 15 Minuten pro Seite grillen.

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Okt. 262025
 

Chicken Pie (Hähnchenpastete)

Ein beliebter Klassiker vom Kap in Südafrika, der sich durch eine reichhaltige, gewürzte Sauce und die traditionelle Einlage von Schinken und Ei auszeichnet.


Zutatenliste

Für 6–8 Personen

  • 2 kg Hähnchen, in Portionen geschnitten
  • 500 g Mürbeteig
  • 2 Zwiebeln
  • 1/2 TL gemahlener Piment (Nelkenpfeffer)
  • 1/2 TL gemahlene Muskatblüte (Macis)
  • 50 g Butter
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
  • Saft einer Zitrone
  • 100 g gehackter Schinken
  • 2 hartgekochte Eier
  • Das Eigelb eines rohen Eis
  • 100 ml Weißwein
  • 1 EL ungekochte Fadennudeln (Vermicelli)
  • 1 Lorbeerblatt

Zubereitung

  1. Hähnchen kochen: Den Ofen auf 180°C vorheizen. Den Weißwein und das Lorbeerblatt in einen Topf geben und etwa einen halben Liter  Wasser hinzufügen. Die Hähnchenstücke und die Fadennudeln hinzufügen, aufkochen lassen und 30 Minuten lang unabgedeckt köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren.
  2. Hähnchen entnehmen: Den Topf vom Herd nehmen. Die Hähnchenstücke mit einem Schaumlöffel herausnehmen. Das Lorbeerblatt herausfischen und entsorgen.
  3. Sauce zubereiten: Den Zitronensaft und das rohe Eigelb in einer Kanne verquirlen und zusammen mit der Butter, dem Piment und der Muskatblüte in den verbleibenden Kochsud einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  4. Füllung schichten: Die Hähnchenstücke zusammen mit dem gehackten Schinken und den hartgekochten, in Scheiben geschnittenen Eiern in der Basis einer tiefen Auflaufform anordnen.
  5. Gießen und Abdecken: Die Sauce über die Füllung gießen. Mit dem Mürbeteig abdecken, der recht dick ausgerollt und mit ein paar Löchern versehen sein sollte, damit der Dampf entweichen kann.
  6. Backen: Die Kruste mit Milch bestreichen und 40 Minuten lang backen oder bis sie goldbraun ist.

 

Tipp zur Saucenbindung

Man kann etwas Butter und Mehl zusammenzurollen, die Paste zu kleinen Kugeln zu formen und diese vor dem Gießen der Sauce auf den Boden der Pastetenform legen. Diese Kugeln lösen sich beim Backen auf und dicken so die Sauce an.


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Okt. 242025
 

Kapusta Faszerowana (Gefüllter Kohlkopf)

Ein traditionelles, sättigendes Gericht der polnischen Küche, bei dem ein ganzer Weißkohlkopf mit einer herzhaften Füllung aus Schweinefleisch und gehacktem Kohl gedünstet wird.

Zutatenliste

  • 1 mittlerer Weißkohl (fester Kopf)
  • 300 g Schweinefleisch (am besten aus der Schulter/dem Blatt)
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 1 Ei
  • 30 g Schmalz
  • 30 g Butter oder Margarine
  • 1 L Fleischbrühe oder Knochenbrühe
  • Salz
  • Natürlicher Pfeffer
  • 0,5 Bund frische Petersilie

Zubereitung

  1. Kohl vorbereiten: Äußere, beschädigte Blätter des Kohlkopfes entfernen, waschen und den Strunk herausschneiden. Einen großen Hohlraum bilden, der außen von nur 4–5 Blättern umgeben ist.
  2. Kohlfüllung vorbereiten: Den aus dem Inneren entnommenen Kohl vorkochen, abgießen und erst dann fein hacken.
  3. Fleisch und Zwiebel vorbereiten: Das Schweinefleisch durch den Fleischwolf drehen. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in Margarine goldbraun braten.
  4. Füllung braten: Das gehackte Fleisch und das Schmalz zur Zwiebel geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und braten, dabei ständig rühren.
  5. Füllung mischen: Das gebratene Fleisch vom Herd nehmen. Die gehackte Petersilie, das rohe Ei und den vorgekochten und gehackten Kohl hinzufügen. Gründlich vermischen. Erneut abschmecken.
  6. Kohl füllen: Den ausgehöhlten Kohlkopf fest mit der vorbereiteten Füllung stopfen. Die Öffnung mit einem der äußeren Blätter verschließen, dessen Ränder zwischen die Füllung und die Innenseiten des Kohlkopfes geschoben werden.
  7. Dünsten: Den kochend heißen Sud (Fleischbrühe) in einen ausreichend großen Topf gießen. Den gefüllten Kohlkopf mit der Öffnung nach oben hineinsetzen. Bei geringer Hitze weich dünsten.
  8. Servieren: Den Kohlkopf vorsichtig herausnehmen, in 4 Teile schneiden und mit der Öffnung nach unten auf einem flachen Teller anrichten. Mit gedünsteten Kartoffeln servieren.

 

Kultureller Kontext

 

Kapusta faszerowana ist ein besonders eindrucksvolles Gericht der traditionellen polnischen Küche.

  • Füllung: Im Gegensatz zu den bekannteren Gołąbki (Kohlrouladen), bei denen einzelne Blätter gefüllt werden, wird hier der gesamte Kohlkopf genutzt. Die Füllung aus gebratenem Hackfleisch (oft Schweineschulter) und dem eigenen, vorgekochten Kohl macht das Gericht besonders reichhaltig und nahrhaft.
  • Dünsten in Brühe: Das langsame Dünsten in Fleischbrühe sorgt dafür, dass der Kohl sehr zart wird und die Füllung alle Aromen der Brühe aufnimmt.
  • Hausmannskost: Es handelt sich um ein klassisches Gericht der deftigen Hausmannskost, das oft als Hauptmahlzeit für Familien oder Gäste an kalten Tagen dient.

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Okt. 242025
 

Shahi Murg (Königliches Hähnchen-Curry)

Shahi Murg ist ein traditionelles Curry-Gericht, das in einer Joghurt-Basis gekocht wird. Diese Methode wird in der indischen Küche für viele Saucen verwendet: Durch langes Köcheln verdunstet das Wasser, und der Joghurt rahmt ein. Das Ergebnis ist ein köstliches Gericht, das jedoch Geduld erfordert.


Zutatenliste

Für 4 Personen

  • 1 TL Kreuzkümmelsamen
  • 1 TL Koriandersamen
  • 2 EL Ghee (geklärte Butter)
  • 1 fein gehackte Zwiebel
  • 8 Stücke Hähnchen (Murg)
  • 1/2 TL Salz
  • 350 ml Naturjoghurt
  • 120 ml Crème fraîche
  • 1 EL gehobelte Mandeln
  • 1/2 TL Garam Masala
  • 3 Gewürznelken
  • Samen aus 3 grünen Kardamomkapseln
  • 1 Lorbeerblatt
  • 60 g Rosinen
  • 1 Zweig frischer Koriander (zur Dekoration)

Zubereitung

  1. Gewürze mahlen: Kreuzkümmelsamen und Koriandersamen in einem Gewürzhacker oder in einem Mörser fein mahlen.
  2. Zwiebel andünsten: Die Hälfte des Ghees in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebel bei mittlerer Hitze 15 Minuten lang anbraten, dabei gelegentlich umrühren, bis sie goldbraun ist.
  3. Hähnchen braten: In der Zwischenzeit den Rest des Ghees in einer Pfanne erhitzen und das Hähnchen darin anbraten. Die goldbraun gedünsteten Zwiebeln zum Hähnchen geben.
  4. Sauce vorbereiten: Die gemahlenen Gewürze (Kreuzkümmel und Koriander), Salz, Joghurt, Crème fraîche, Mandeln und Garam Masala hinzufügen. Bei schwacher Hitze zum Kochen bringen.
  5. Aromaten hinzufügen: Gewürznelken, Kardamom (Samen), Lorbeerblatt und Rosinen hinzufügen.
  6. Schmoren: 40 Minuten schmoren lassen, bis das Hähnchen gut durchgegart ist und die Sauce dickflüssig ist. (Hinweis: Langes Köcheln ist entscheidend, um die Sauce einzudicken.)
  7. Servieren: Mit einem Zweig frischem Koriander dekorieren und servieren.

Wichtiger Hinweis zu Lorbeerblatt und Nelken

  • Der Hinweis: Die Nelken und das Lorbeerblatt vor dem Servieren wieder entfernen
  •  

Hintergrundwissen und Kulinarischer Kontext

Shahi Murg (Königliches Hähnchen):

Das Wort Shahi bedeutet im Persischen und in vielen indischen Sprachen “königlich”. Shahi Murg gehört zur Mughlai-Küche – der opulenten, cremigen Küche, die ihren Ursprung in den königlichen Höfen des Mogulreiches in Nordindien hat.

  • Cremige Sauce (Joghurt/Sahne): Der Charakter dieses Gerichts wird durch die reiche, dicke Sauce bestimmt. Die Kombination aus Joghurt (Dahi) und Crème fraîche (Malai) erzeugt eine sanfte Säure und eine hohe Fettigkeit, die den königlichen Anspruch des Gerichts unterstreicht.
  • Aromaten: Die Gewürze sind komplex. Kardamom (für Süße), Nelken und Garam Masala (für Wärme) sowie Mandeln und Rosinen (für Textur und Süße) sind typische Zutaten der Mughlai-Küche.
  • Die Methode der Reduktion: Das Rezept betont die traditionelle Methode des langen Köchelns, bei dem die Joghurtbasis durch die Verdunstung von Wasser auf natürliche Weise eindickt, was der Sauce einen tieferen, intensiveren Geschmack und eine samtige Textur verleiht.

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Okt. 242025
 

Hähnchen mit Safran

Ein hocharomatisches, luxuriöses Gericht, dessen Duft an die Zeit des Überflusses der Maharadschas  erinnert.


Zutatenliste

Für 4 Personen

  • Ca. 30 Safranfäden
  • 50 ml kochendes Wasser
  • 4 Hähnchenbrustfilets
  • 3 TL Ghee (geklärte Butter)
  • 0,5 TL gemahlener Koriandersamen
  • 1 getrocknetes Lorbeerblatt
  • 1 Zimtstange (ca. 2,5 cm)
  • 30 g Rosinen
  • 300 ml Naturjoghurt
  • 15 g gehobelte und geröstete Mandeln
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

  1. Safran vorbereiten: Die Safranfäden in das kochende Wasser geben und 10 Minuten abkühlen lassen.
  2. Hähnchen würzen: Die Hähnchenbrustfilets mit Salz und Pfeffer würzen.
  3. Anbraten: Das Ghee in einer Pfanne erhitzen. Das Hähnchen hinzufügen und von beiden Seiten goldbraun anbraten. (Anmerkung: Sie können die ganzen Brüste oder geschnittene Stücke zusammen anbraten.) Das Hähnchen aus der Pfanne nehmen.
  4. Aromaten und Basis: Bei schwacher Hitze den Koriander in die Pfanne geben und sofort umrühren. Lorbeerblatt, Zimtstange, Rosinen und das Safranwasser hinzufügen.
  5. Schmoren: Das Hähnchen wieder in die Pfanne geben. Abdecken und bei schwacher Hitze 40-50 Minuten kochen lassen, oder bis das Hähnchen beim Anstechen nicht mehr blutet.
  6. Vollenden und Servieren: Die Pfanne vom Herd nehmen. Den Joghurt unter die Sauce mischen.
  7. Lorbeerblatt und Zimtstange entfernen. Mit den Mandeln bestreuen und servieren.

Hintergrundwissen und Kulinarischer Kontext

Safran in der indischen Küche:

Dieses Gericht ist stark von der Mughlai-Küche (der kaiserlichen Küche Nordindiens) beeinflusst, in der Safran (Kesar) eines der wertvollsten Gewürze ist.

  • Farbe und Aroma: Safran verleiht dem Gericht nicht nur eine luxuriöse, goldene Farbe, sondern auch ein einzigartiges blumig-erdiges Aroma.
  • Ghee und Joghurt: Ghee (geklärte Butter) liefert den reichen Geschmack, der für die traditionelle Küche des Subkontinents charakteristisch ist. Joghurt (Dahi) dient hier als Zartmacher für das Hähnchen während des Schmorens und bildet nach Zugabe am Ende eine cremige, leicht saure Basis für die Sauce.
  • Die Gewürze: Die Kombination aus Zimt, Koriander, Lorbeerblatt und Rosinen schafft ein typisches Mughlai-Geschmacksprofil – reichhaltig, warm und süß-würzig.

Serviervorschlag:

Dieses Hähnchengericht wird traditionell mit Reis, wie zum Beispiel Basmati-Reis, oder mit indischem Fladenbrot (Naan oder Chapati) serviert. Die Sauce eignet sich hervorragend, um in den Reis oder das Brot getunkt zu werden.

Indisches Rezept


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Okt. 212025
 

I. Die Bedeutung von Bigos in der polnischen Küche

Historischer und kultureller Kontext

  • Jedrzej Kitowicz beschrieb die Sitten unter der Herrschaft von August III. und erwähnte unter den altmodischen Gerichten “Bigos z kapustą z różnego mięsiwa kawałcami, kiełbasą i słoniną, drobno pokrajanymi i z kapustą kwaśną pomieszanymi” (Bigos mit Kohl, gemischt mit Stücken von verschiedenem Fleisch, Wurst und Speck, fein geschnitten und mit Sauerkraut).
  • “Hultajski Bigos” (Rüpel-Bigos): Diese spezifische Variante mit Sauerkraut wurde damals als Hultajski (rüpelhaft/liederlich) bezeichnet, um sie von Dutzenden anderer Bigos- und Bigos-Variationen zu unterscheiden, die aus gehacktem Fleisch (Kapaun, Haselhuhn), Krebsen oder sogar Fisch zubereitet wurden, gedünstet mit Zwiebeln, Gemüse oder Obst, aber nicht unbedingt mit Kohl.

Internationale und kulinarische Anerkennung

  • Enzyklopädien: Die Bedeutung von Bigos wird von verschiedenen enzyklopädischen Publikationen gewürdigt. Die Allgemeine Enzyklopädie von Orgelbrand beginnt den Eintrag über den Hultajski Bigos mit den Worten: “Bigos hultajski, ähnlich wie Barszcz oder Rouladen, ist das beliebteste Gericht der polnischen Küche.”
  • Weltweite Bekanntheit: Bigos ist eines der wenigen polnischen Gerichte, die international bekannt sind. Es hat einen Eintrag im “Larousse Gastronomique”, einem grundlegenden Werk der Kochkunst.
  • Nelly Rubinstein: Die Frau des berühmten Pianisten, Nelly Rubinstein, pflegte die traditionelle polnische Küche und servierte Bigos oft bei ihren Empfängen weltweit. Sie sagte: “Bigos ist der wahre Freund jeder Köchin und Hausfrau. Und ich muss gestehen, dass ich mich nie auf ihm getäuscht habe.”

Traditionelle Verwendung

  • Resteessen: Auf adligen Gutshöfen (szlacheckich dworach) wurden für Bigos oft Reste größerer Festessen verwendet. Reste von Schinken, Wild und Geflügel wurden hinzugefügt, was den Geschmack des Bigos erheblich verbesserte.
  • Servieren: Bigos wurde nach einem Glas Wodka zum Frühstück, vor der Suppe oder zum Abendessen gereicht.
  • Reise und Jagd: Es wurde auch auf Reisen und zur Jagd mitgenommen, weshalb eine seiner Varianten Myśliwski Bigos (Jäger-Bigos) genannt wird.

II. Bigos Litewski (Litauischer Bigos)

Diese Variante zeichnet sich durch die Verwendung von frischem Kohl und sauren Äpfeln aus.

Zutatenliste

Für 6 Personen

  • 1 kg Weißkohl (frisch)
  • 2 saure Äpfel
  • 2 Zwiebeln
  • 200 g Schweinefleisch
  • 200 g Rinderbraten
  • 200 g Wurst (Kiełbasa)
  • 200 g Hasenrücken oder Entenbrust
  • 2 EL Butter
  • 500 ml Brühe
  • 1 EL Mehl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitungszeit: 3 Stunden

Zubereitung

  1. Kohl vorbereiten: Die welken Blätter vom Kohl entfernen, halbieren und den Strunk entfernen. Kohl in feine Streifen schneiden. Zwiebeln schälen, hacken, mit dem Kohl vermischen, kräftig salzen, zerdrücken (ugnieść) und 1 Stunde stehen lassen.
  2. Kohl abseihen: Den Kohl vom ausgetretenen Salzwasser abdrücken. Äpfel schälen und in Würfel schneiden. Das Fleisch in Stücke schneiden.
  3. Schichten und Kochen: Im Topf abwechselnd Kohl, Äpfel und Fleisch schichten. Mit Brühe übergießen und 1,5 Stunden auf kleiner Flamme schmoren.
  4. Binden und Vollenden: Das Mehl in der Butter anbraten (Mehlschwitze). Zusammen mit der Wurst zum Bigos geben, würzen, 15 Minuten unter Rühren schmoren lassen und servieren.

 

III. Bigos Myśliwski (Jäger-Bigos)

Diese Variante ist reicher, enthält mehr Fleischsorten (auch Wild) und wird mit Madeira verfeinert.

Zutatenliste

Für 8 Personen

  • 2 kg Sauerkraut (kiszonej kapusty)
  • 1 kg verschiedener Fleischsorten (Schweinefleisch, Rindfleisch, Geflügel und Wild)
  • 2 Karotten, 2 Petersilienwurzeln, 1/2 Knollensellerie
  • 200 g Schinken
  • 200 g Wurst (Kiełbasa)
  • 60 g Speck
  • 200 g geräucherter Speck
  • 3 Zwiebeln
  • 50 g getrocknete Pilze
  • 200 ml Madeira
  • 3 Lorbeerblätter
  • Jeweils 4 Körner Piment und Wacholderbeeren
  • Zucker, Salz, Pfeffer

Zubereitungszeit: 3 Stunden

Zubereitung

  1. Fleisch kochen: Gemüse schälen, waschen und schneiden. 2 Zwiebeln in Stücke schneiden, 1 Zwiebel fein hacken. Das Fleisch in separaten Töpfen mit wenig Wasser aufsetzen, jeweils ein Stück Karotte, Petersilienwurzel, Zwiebel und Sellerie hinzufügen. 1 Stunde kochen lassen. Gemüse entfernen und in die Brühe abdrücken. Fleisch herausnehmen und schneiden.
  2. Kraut ansetzen: Getrocknete Pilze abspülen und 1 Stunde einweichen. Sauerkraut leicht ausdrücken, Saft aufbewahren. Kohl hacken, mit den Fleischbrühen aufgießen, Pilze (samt Einweichwasser) und Gewürze hinzufügen. 1 Stunde auf kleiner Flamme schmoren.
  3. Vollenden und Schmoren: Pilze herausnehmen, in Streifen schneiden und zum Kohl zurückgeben. Speck hacken, mit der gehackten Zwiebel anbraten und zusammen mit den geschnittenen Fleisch- und Wurstwaren (Schinken, Wurst, geräucherter Speck) zum Kraut geben. 1 Stunde auf kleiner Flamme zugedeckt schmoren.
  4. Abschmecken: Madeira hinzufügen, mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. $\mathbf{10}$ Minuten schmoren und servieren.

Anmerkungen zum Bigos

  • Kraut-Mischung: Man kann Bigos aus 1,5 kg Sauerkraut und 500 g frischem Weißkohl zubereiten.
  • Zusätzliche Zutaten: Man kann 1 EL Tomatenmark, 2 EL Pflaumenmus, 100 g getrocknete, entsteinte Pflaumen oder 2 Äpfel hinzufügen.
  • Süßungsmittel: Bigos kann anstelle von Zucker auch mit Honig gesüßt werden.
  • Wein: Anstelle von Madeira kann Rotwein verwendet werden.
  • Der “beste” Bigos: Mehrmals aufgewärmter und stark abgekühlter Bigos ist noch besser als frischer. Man sollte ihn dann 3 Stunden auf kleiner Flamme schmoren.

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Okt. 212025
 

Zajac po polsku w śmietanie (Hase auf polnische Art in Sahnesauce)

Dies ist ein klassisches, festliches Gericht der polnischen Küche. Der Hase wird traditionell in einer Essigmarinade eingelegt, mit Speck gespickt und anschließend in einer reichhaltigen Sahnesauce geschmort, was ihn besonders zart und aromatisch macht.


Zutatenliste

Für 6–8 Personen

  • Rücken und Keulen eines Hasen
  • 200 g Speck
  • 4 EL Butter
  • 4 Zwiebeln
  • 1 Karotte
  • 1 Petersilienwurzel
  • 2 Gewürznelken
  • 3 Lorbeerblätter
  • 12 Wacholderbeeren
  • 1 TL Mehl
  • 200 ml Sauerrahm
  • Salz, Pfeffer
  • 125 ml Essig

Gesamtzeit: 2,5 Stunden (ohne Marinierzeit von 2 Tagen und Wartezeit von 5 Stunden)

Zubereitung

I. Marinade und Einlegen (2 Tage)

  1. Marinade vorbereiten: 2 Zwiebeln schälen, abspülen und hacken. 500 ml Wasser mit dem Essig, den gehackten Zwiebeln, 1 Lorbeerblatt und 7 Wacholderbeeren aufkochen. Die Marinade abkühlen lassen.
  2. Hase einlegen: Rücken und Keulen des Hasen waschen und in einen Steinguttopf oder eine Keramikschüssel legen. Mit der abgekühlten Marinade übergießen und an einem kühlen Ort 2 Tage ziehen lassen.

II. Spicken und Vorbereiten (5 Stunden Ruhezeit)

  1. Gemüse und Speck vorbereiten: Die restlichen 2 Zwiebeln und das Gemüse (Karotte, Petersilienwurzel) schälen, abspülen und in Scheiben schneiden. Den Speck in etwa 3 cm lange Streifen schneiden.
  2. Hase spicken: Den Hasen aus der Marinade nehmen, Sehnen und Adern entfernen. Den Hasen mit den Speckstreifen spicken (durchstechen).
  3. Würzen: Die restlichen Gewürze (Nelken, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren) zerstoßen und den Hasen damit einreiben.
  4. Lagern: Den gewürzten Hasen mit dem vorbereiteten Gemüse und Zwiebeln umlegen und an einem kühlen Ort weitere 5 Stunden ruhen lassen.

III. Braten und Servieren (ca. 2 Stunden)

  1. Vorbereiten zum Braten: Den Hasen vor dem Braten von Gemüse befreien und salzen. In eine Bratpfanne (Bräter) legen, mit Butterstückchen belegen und mit etwas Wasser untergießen.
  2. Braten: In den heißen Backofen stellen. Bei 180°C etwa 2 Stunden braten.
  3. Begießen: Während des Bratens regelmäßig mit Wasser besprenkeln und mit der schmelzenden Butter und dem entstehenden Bratensaft übergießen.
  4. Sahnesauce: Gegen Ende der Garzeit den Hasen mit der mit Mehl verrührten Sauerrahm begießen und weiterbraten, bis die Sahne auf der Oberfläche leicht bräunt.
  5. Tranchieren und Servieren: Den fertig gebratenen Rücken und die Keulen zusammen mit den Knochen in Stücke hacken/schneiden. Auf einer Platte anrichten und mit dem Bratensaft übergießen.

Serviervorschlag: Dazu werden Kartoffelpüree und Rote Bete gereicht.


Hintergrundwissen und kulinarischer Kontext

Polnische Wildküche:

Wildgerichte wie dieser gebratene Hase (Zajac) sind ein wichtiger Teil der traditionellen polnischen Küche (Kuchnia polska), insbesondere in den ländlichen und adeligen Traditionen. Solche Gerichte wurden oft zu besonderen Anlässen oder Feiertagen serviert.

Die Rolle der Marinade und des Spickens:

  • Marinieren (Beizen): Das lange Einlegen in Essig und Gewürzen (Zalewa) ist eine jahrhundertealte Methode, um das Fleisch von Wildtieren (das oft mager und sehnig ist) zart zu machen und seinen typischen “Wildgeschmack” zu mildern.
  • Spicken: Da Hasenfleisch sehr mager ist und leicht austrocknet, dient das Spicken mit Speck (słonina) dazu, das Fleisch während des Bratens mit Fett und Feuchtigkeit zu versorgen, wodurch es saftiger und aromatischer wird.

Der Geschmack und die Sauce:

Die Kombination aus der anfänglichen Essigsäure (durch das Beizen), der Würze (Wacholder, Nelken) und der reichhaltigen, cremigen Sahnesauce (w śmietanie) ist typisch für die polnische Küche, die einen vollmundigen und oft süß-sauren Geschmack schätzt. Die Rote Bete (Buraczki) als Beilage passt perfekt dazu, da sie mit ihrer Süße und leichten Säure diesen Geschmack weiter unterstreicht.


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Okt. 182025
 

Kulebyaka (Russische Schichtpastete)

Die Kulebyaka ist eine elegante, lange, gefüllte Pastete aus Hefeteig, die traditionell mit mehreren Schichten verschiedener Füllungen zubereitet wird. Die hier beschriebene Variante verwendet Fisch-Reis- oder Fleischfüllungen.


Zutatenliste

Für den Teig:

  • 2,5 Tassen Mehl
  • 20 g Margarine
  • 15 g Hefe
  • 1 TL Zucker
  • 2 Eier
  • 1/2 Tasse Wasser (lauwarm)
  • Salz

Für die Fisch-Reis-Füllung (Farsch iz ryby i risa):

  • 500 g Fischfilet
  • 2 EL gekochter Reis
  • 2–3 kleine Zwiebeln
  • 4 EL Pflanzenöl (zum Braten)
  • Frische Petersilie (gehackt)
  • Gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Salz

Für die Fleisch-Zwiebel-Füllung (Farsch myasnoi s lukom):

  • 500 g Fleisch ohne Knochen
  • 2 Zwiebeln
  • 3 EL Fleischbrühe
  • 4 EL Pflanzenöl (zum Braten)
  • Frische Petersilie (gehackt)
  • Gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Salz

Zubereitung

I. Hefeteig-Zubereitung

  1. Vorteig ansetzen: Die Hefe in lauwarmem Wasser auflösen. Die Hälfte des Mehls einstreuen, verrühren und an einem warmen Ort für ca. 1 Stunde gehen lassen.
  2. Masse vollenden: Wenn sich das Volumen des Vorteigs vergrößert hat und die Oberfläche anfängt, “Falten” zu werfen (abzusinken), sofort die Eier, die mit Zucker und Salz zerrieben wurden, hinzufügen. Das restliche Mehl einstreuen, alles gut verrühren und kneten.
  3. Gehen lassen: Den Teig für weitere 2 Stunden an einen warmen Ort stellen. Während dieser Zeit den aufgegangenen Teig 1 bis 3 Mal sanft zusammenstoßen.

II. Füllungen vorbereiten

Fisch-Reis-Füllung:

  1. Das Fischfilet in feine Würfel schneiden und leicht salzen, dann kurz anbraten.
  2. Den fein geschnittenen Zwiebel vorab anbraten.
  3. Den Fisch in der Pfanne mit dem gekochten Reis, dem angebratenen Zwiebel, gehackter Petersilie, Salz und Pfeffer gründlich vermischen.

Fleisch-Zwiebel-Füllung:

  1. Das Fleisch in kleine Stücke schneiden, auf starker Hitze anbraten. Etwas Wasser oder Brühe hinzufügen und weich schmoren lassen.
  2. Das Fleisch abkühlen lassen und durch den Fleischwolf drehen.
  3. Das Hackfleisch mit angebratenem Zwiebel, Pfeffer, Salz und gehackter Petersilie vermischen.
  4. Etwas Brühe in die Füllung geben und alles sorgfältig verrühren, bis eine saftige Masse entsteht.

 

III. Formen und Backen der Kulebyaka

  1. Teig ausrollen: Den fertigen Teig zu einem langen, rechteckigen oder ovalen Fladen ausrollen. Die Breite sollte ca. 18–20 cm betragen, die Dicke etwa 1 cm.
    • Tipp: Legen Sie den Teigstreifen zum besseren Handling auf ein Geschirrtuch, bevor Sie ihn füllen.
  2. Füllen: Die Füllung (oder die verschiedenen Füllungen der Länge nach) mittig auf dem Teigstreifen verteilen.
  3. Verschließen: Die Ränder des Teigs über der Füllung zusammenführen und fest verschließen.
  4. Dekorieren und Vorbereiten: Die Kulebyaka vorsichtig auf ein mit Pflanzenöl gefettetes Backblech legen. Den Teig mit Figuren aus dünnen Teigstreifen verzieren.
  5. Letzte Vorbereitung: Die Pastete vor dem Backen mit Ei bestreichen und mehrere kleine Löcher einstechen, damit der Dampf entweichen kann.
  6. Backen: Die Kulebyaka im vorgeheizten Ofen bei einer Temperatur von 210-230 °C für 35–45 Minuten backen.
  7. Servieren: Leicht abgekühlt servieren.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Kulebyaka (russisch: Кулебяка) ist eine der ältesten und traditionellsten Pasteten der russischen Küche. Sie ist mehr als nur ein gefülltes Brot; sie ist ein Kunstwerk der Teig- und Füllungskombination.

  • Der Name: Die Herkunft des Namens ist nicht ganz klar, wird aber oft mit dem Verb kulyabyachit (etwa: kneten, formen, rollen) in Verbindung gebracht.
  • Historische Bedeutung: In der traditionellen russischen Kochkunst war die Kulebyaka ein zentrales Gericht für festliche Anlässe. Sie unterschied sich von einfachen Piroggen (kleinen Pasteten) durch ihre längliche Form und ihre oft komplexe Füllung.
  • Schichtung (die wahre Kulebyaka): Die klassische Kulebyaka zeichnete sich durch die Verwendung mehrerer Füllungen in Schichten aus (z. B. eine Schicht Reis, eine Schicht Fisch, eine Schicht Pilze). Um zu verhindern, dass die Füllungen durchnässen und die Teigstruktur zerstören, wurden sie oft durch dünne Lagen von dünnem Pfannkuchenteig oder Blinys voneinander getrennt. Die hier beschriebene Version ist eine vereinfachte, aber beliebte Variante.
  • Die Form: Die charakteristische, hoch gewölbte, lange Form ermöglichte es, die Pastete in Scheiben zu schneiden, wobei jede Scheibe alle Schichten der Füllung enthielt – ein Zeichen von Raffinesse und Großzügigkeit.
  • Servierweise: Kulebyaka wird traditionell als eigenständiges Hauptgericht oder als opulente Begleitung zu Suppen (insbesondere klaren Brühen oder Borschtsch) serviert.

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Okt. 172025
 

Hessischer Speckkuchen (mit Kartoffel-Speck-Belag)

Dieser herzhafte Blechkuchen auf Sauerteigbasis ist eine traditionelle Spezialität der Hessischen Küche und wird oft als warme Mahlzeit oder deftiger Imbiss serviert.

Zutatenliste

  • 500 g Brotteig (idealerweise auf Sauerteig-Basis)
  • 500 g Pellkartoffeln
  • 375 g geräucherter Speck (in Würfel geschnitten)
  • 2 Zwiebeln
  • 1 Ei
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 1 TL Kümmel
  • Etwas Öl (oder das ausgelassene Speckfett)
  • Etwas Saure Sahne

Zubereitung

  1. Vorbereitung: Den Backofen auf C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech einfetten (oder mit Backpapier auslegen).
  2. Teig vorbereiten: Den vom Bäcker besorgten Sauerteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und auf das vorbereitete Backblech legen.
  3. Belag vorbereiten: Die Pellkartoffeln schälen und durch eine Kartoffelpresse drücken (oder mit einem Stampfer zerdrücken).
  4. Zutaten mischen: Den gewürfelten Speck in einer Pfanne kurz anbraten, bis er leicht kross ist, und beiseitestellen. Zwiebeln und Kräuter (Petersilie und Schnittlauch) fein hacken.
  5. Masse herstellen: Die zerdrückten Kartoffeln mit dem gewürfelten Speck, den feingehackten Zwiebeln und Kräutern, Kümmel, dem Ei, dem Öl (oder dem ausgelassenen Speckfett) und einem Schuss Saurer Sahne vermischen. Alles gut zu einer pikanten, streichfähigen Masse verarbeiten.
  6. Belegen und Gehenlassen: Die Kartoffel-Speck-Masse gleichmäßig auf dem ausgerollten Brotteig verteilen und verstreichen. Den Kuchen an einem warmen Ort kurz gehen lassen (ca. 15–20 Minuten).
  7. Backen: Den Speckkuchen in den vorgeheizten Ofen schieben und bei C ca. 20–25 Minuten kross backen.
  8. Servieren: Der Kuchen schmeckt am besten frisch und heiß, mittags oder abends. Dazu passt traditionell Kaffee oder ein Schnaps.

Hintergrundwissen und Geschichte

Der Hessische Speckkuchen, oft auch als “Ploatz” oder regional ähnlich dem Zwiebelkuchen betrachtet, ist tief in der ländlichen Back- und Esskultur Hessens verwurzelt.

Tradition und Arme-Leute-Essen:

  • Backtag-Gericht: Speckkuchen hat seinen Ursprung in der traditionellen bäuerlichen Backkultur. Auf dem Land war es üblich, einmal pro Woche oder seltener im gemeinschaftlichen Backhaus (Backes) Brot zu backen. Der Speckkuchen wurde oft als eines der ersten Gerichte gebacken, wenn der Holzofen nach dem Anheizen noch sehr heiß war, oder als letztes, wenn die Temperatur für das Roggenbrot schon zu gering war.
  • Wirtschaftlichkeit: Der Kuchen diente als schneller, nahrhafter Imbiss für die fleißigen Bäcker und das Gesinde. Er basiert auf einfachen, regional verfügbaren und sättigenden Zutaten: Brotteig, Kartoffeln (als günstige Füllmasse) und Speck (als Geschmacksträger und Energielieferant). Er war daher lange Zeit ein typisches “Arme-Leute-Essen”.

Die Rolle des Sauerteigs und des Belags:

  • Sauerteigbasis: Die Verwendung von Sauerteig (Brotteig) anstelle eines Hefefeinteigs ist ein deutliches Merkmal vieler traditioneller nordhessischer Varianten und unterstreicht die enge Verbindung zur Brotherstellung. Der Sauerteig verleiht dem Boden eine rustikale, leicht säuerliche Note, die gut zum deftigen Belag passt.
  • Regionale Varianten: Während manche Speckkuchen-Varianten (wie die Kasseler Variante) eher auf einer Creme aus Schmand, Porree und Speck basieren, zeichnet sich dieses Rezept durch die Zugabe von Pellkartoffeln aus, was den Kuchen besonders sättigend macht und die hessische Liebe zur Kartoffel (im Dialekt oft “Erdäpfel” genannt) widerspiegelt. Die Kombination mit Kümmel fördert die Bekömmlichkeit der deftigen Zutaten.

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Okt. 172025
 

Gedünsteter Tafelspitz in Rotwein-Marinade

Eine herzhafte Variante des klassischen Tafelspitzes, bei der das Fleisch durch eine Rotwein-Gewürz-Marinade eine besondere Tiefe und Würze erhält, bevor es weich gedünstet wird.

Zutatenliste

  • 800 g Tafelspitz (Rindfleisch)
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 Zwiebel
  • 150 g Wurzelwerk (z. B. Karotte, Sellerie, Petersilienwurzel)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Lorbeerblatt
  • 3 Pfefferkörner (ganz)
  • Thymian (ein kleiner Zweig oder 1/2 TL getrocknet)
  • 1 Glas Rotwein (ca. 200 ml)
  • 100 g Speck (gewürfelt)
  • 1 Spritzer Cognac
  • 50 g Fett (zum Anbraten, z. B. Butterschmalz oder Öl)
  • 1 Liter Fleischsuppe (oder Rinderbrühe)
  • 1 EL Paradeismark (Tomatenmark) oder 1 frische, gewürfelte Paradeiser (Tomate)
  • Schnittlauch (frisch, zum Bestreuen)

Zubereitung

  1. Vorbereitung und Marinade:
    • Das Fleisch mit Salz und Pfeffer einreiben und in eine Schüssel legen.
    • Zwiebel und Wurzelwerk würfeln. Die Knoblauchzehe leicht andrücken.
    • Speck würfeln und mit dem Cognac benetzen.
    • Zwiebel, Wurzelwerk, Knoblauch, Lorbeerblatt, Pfefferkörner, Thymian, Rotwein und den vorbereiteten Speck über das Fleisch geben.
    • Die Marinade mindestens 1 bis 2 Stunden (oder idealerweise über Nacht im Kühlschrank) einziehen lassen.
  2. Anbraten:
    • Das Fett in einem Bräter (Bratreine) heiß werden lassen.
    • Das Fleisch aus der Marinade nehmen, abtupfen und von allen Seiten kräftig anbraten, bis es schön gebräunt ist.
  3. Dünsten:
    • Das Wurzelwerk aus der Marinade nehmen und zum Fleisch in den Bräter geben. Kurz mitdünsten.
    • Mit der Fleischsuppe (oder Rinderbrühe) aufgießen. Die restliche Marinade mit Rotwein kann ebenfalls hinzugefügt werden, um den Geschmack zu intensivieren.
    • Das Fleisch zugedeckt bei niedriger Hitze weichdünsten lassen (schmoren), bis es zart ist (Garzeit je nach Größe des Tafelspitzes ca. 1,5 bis 2,5 Stunden).
  4. Soße fertigstellen:
    • Wenn das Fleisch weich ist, dieses aus dem Bräter nehmen und warm stellen.
    • Die Soße (den Bratensatz und die Flüssigkeit) durch ein Sieb in einen Topf passieren.
    • Das Paradeismark (oder die frische Tomate) zur Soße geben und kurz köcheln lassen, um die Soße zu verbessern und abzurunden. Bei Bedarf die Soße etwas reduzieren oder leicht binden.
  5. Anrichten:
    • Das Fleisch gegen die Faser in Portionen schneiden.
    • Mit frischem Schnittlauch bestreut anrichten.
    • Die Soße separat in einer Sauciere servieren.
    • Als klassische Beilagen passen Hausnudeln, Semmelknödel, Kartoffelnudeln und Preiselbeeren.

Hintergrundwissen und Geschichte

Der Tafelspitz ist ein Nationalgericht der österreichischen Küche, insbesondere der Wiener Küche, und gilt als Inbegriff der Rindfleischkultur des ehemaligen Habsburgerreiches.

Definition und Tradition:

  • Der Tafelspitz: Das Gericht leitet seinen Namen von dem gleichnamigen Teilstück des Rindes ab – der vordere, dünn auslaufende Teil des Schwanzstücks (Schwanzrolle), der von einer leichten Fettschicht bedeckt ist. Das Fleisch ist mager und feinfaserig, weshalb es sich perfekt zum Kochen und Schmoren eignet, um butterzart zu werden.
  • Wiener Klassiker: Der berühmte Wiener Tafelspitz wird traditionell gekocht (gesiedet) und nicht wie in diesem Rezept gedünstet oder geschmort. Er wird klassisch in einer kräftigen Rindsuppe mit Wurzelgemüse zubereitet und oft in drei Gängen serviert: zuerst die Suppe, dann Markknochen und schließlich das in Scheiben geschnittene Fleisch mit Beilagen wie Apfelkren (Apfel-Meerrettich), Schnittlauchsauce und Rösterdäpfeln (Bratkartoffeln).

Die Rolle von Kaiser Franz Joseph I.:

  • Die Popularität des Tafelspitzes wird oft direkt mit Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) in Verbindung gebracht. Er war bekannt für seine einfache Esskultur und seine Vorliebe für gekochtes Rindfleisch, das ihm oft serviert wurde. Durch die Gunst des Kaiserhauses stieg das Gericht vom traditionellen Siedefleisch zu einem hochangesehenen “Tafelstück” auf, das in den besten Häusern Wiens, wie dem berühmten Hotel Sacher, serviert wurde.

Die Abwandlung des Rezepts (Gedünstet):

  • Das vorliegende Rezept weicht durch die Marinade und das anschließende Dünsten/Schmoren in der Soße vom streng klassischen Wiener Tafelspitz ab, der hauptsächlich durch Kochen in Brühe zubereitet wird. Das Dünsten mit Rotwein, Speck und Wurzelwerk verleiht dem Gericht einen intensiveren, dunkleren Bratengeschmack und eine sämigere Soße – eine beliebte Variante in vielen regionalen Küchen, die die Zartheit des Tafelspitzes mit der Würze eines Schmorbratens kombiniert.

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Okt. 152025
 

Tiroler Gröstl – Herzhaftes Pfannengericht aus den Alpen

Ein traditionelles Gericht aus der Tiroler Küche, das Reste verwertet und ordentlich Energie liefert.

Zutatenliste

KategorieZutatMenge
HauptzutatenErdäpfel (Kartoffeln)500 g
Kalbsbraten (gekocht oder gebraten)80 g
Rindsbraten (gekocht oder gebraten)80 g
Speck (durchwachsen)60 g
Aromen & FettZwiebel1 Stück
Knoblauch20 g (oder 2-3 Zehen)
Schmalz (oder Butterschmalz/Öl)Zum Braten
Gewürze & KräuterMajoran
Petersilie
Schnittlauch
Bohnenkraut
Thymian
Kümmel
Zum ServierenEier4 Stück

Zubereitung

  1. Vorbereitung:
    • Die gekochten oder gebratenen Erdäpfel und das Fleisch (Kalbs- und Rindsbraten) in Scheiben schneiden.
    • Den Speck würfeln.
    • Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken.
  2. Erdäpfel braten:
    • Das Schmalz in einer großen Pfanne erhitzen.
    • Die Erdäpfelscheiben darin auf beiden Seiten knusprig und goldbraun braten. Anschließend warm halten.
  3. Fleisch & Speck:
    • In einer zweiten Pfanne den gewürfelten Speck mit etwas Schmalz anbraten, bis er knusprig ist.
    • Das in Scheiben geschnittene Fleisch dazugeben und kurz mitbraten.
  4. Aromatisieren:
    • Zwiebel und Knoblauch zum Fleisch-Speck-Gemisch geben und kurz mitbraten.
  5. Vermischen:
    • Die gebratenen Erdäpfelscheiben sowie alle Kräuter und Gewürze (Majoran, Petersilie, Schnittlauch, Bohnenkraut, Thymian, Kümmel) hinzufügen.
    • Alles vorsichtig und locker umdrehen (damit die Erdäpfel nicht zerfallen) und gut durchwärmen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  6. Anrichten:
    • Die 4 Eier in einer separaten Pfanne als Spiegeleier zubereiten.
    • Das Gröstl auf Tellern anrichten und jeweils ein Spiegelei darauf platzieren. Sofort servieren.

Das Tiroler Gröstl ist tief in der traditionellen Küche Tirols (Österreich und Südtirol/Italien) verwurzelt und gehört zu den bekanntesten Gerichten der Alpenregion.

Historischer Hintergrund

  • Resteessen (Restl-Essen): Das Gröstl ist der Inbegriff der traditionellen bäuerlichen und alpinen Küche. Es entstand als typisches Resteessen (Restl-Essen), um die Überbleibsel von einem Sonntagsbraten oder anderen Fleischgerichten vom Vortag sinnvoll und schmackhaft zu verwerten.
  • Energiequelle: In den Bergen diente es als nahrhafte und energiereiche Mahlzeit für Holzfäller, Bergbauern und Wanderer. Es ist reich an Fett (Schmalz, Speck) und Kohlenhydraten (Kartoffeln) und bot die nötige Grundlage für harte körperliche Arbeit.
  • Der Name: Das Wort “Gröstl” leitet sich vom Verb “rösten” oder “grillen” ab und bezieht sich auf die Zubereitungsart in der Pfanne, bei der die Zutaten (besonders die Kartoffeln) knusprig gebraten werden.
  • Die Pfanne: Traditionell wurde das Gröstl direkt in der Eisenpfanne serviert, in der es zubereitet wurde, was seine rustikale Herkunft unterstreicht und die Speise lange warm hält.

 

  • Die Erdäpfel (Kartoffeln): Sie sind immer der Hauptbestandteil und werden oft bereits am Vortag gekocht, um sie dann am nächsten Tag im Schmalz knusprig zu braten.
  • Das Fleisch: Während das Original Reste von Braten (Kalb, Rind, Schwein) verwendet, wird es heute in Gasthäusern oft auch frisch mit Rindfleisch, Schweinefilet oder Wurst zubereitet. Die klassische Kombination ist aber die Resteverwertung.
  • Das Ei: Das Spiegelei auf dem Gröstl ist obligatorisch und symbolisiert das Ende der Zubereitung.
  • Die Gewürze: Kräftige Alpenkräuter wie Majoran, Thymian und Kümmel sind typisch und tragen maßgeblich zum rustikalen Geschmack bei.

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Okt. 152025
 

Moussaka (Flan d’Aubergines aux Noisettes d’Agneau)

Dieses Rezept weicht von der klassischen griechischen Moussaka (Auflauf mit Bechamelsauce) ab und präsentiert eine elegante, individuelle Version als Flan (Soufflé/Pudding) aus Aubergine, umgeben von geschmorten Lammkoteletts (noisettes d’agneau).

Zutaten für 4 Personen

  • 4 Aubergine
  • 12 entbeinte Lammkoteletts (côtelettes d’agneau désossées)
  • 1 TL Tomatenmark (concentré de tomate)
  • 3 Eier
  • 0,5 l (500 ml) Tomatensauce
  • ½ TL Harissa (scharfe nordafrikanische Gewürzpaste)
  • Butter
  • Salz
  • Pfeffer
  • Optional zur Garnitur: Gurkenstäbchen

Zubereitung

  1. Aubergine vorbereiten: Die Aubergine schälen, die Schale aufbewahren. Das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden.
  2. Aubergine füllen: Die Auberginenwürfel in einem großzügigen Stück Butter in einer Pfanne anbraten (sauter). Mit Salz und Pfeffer würzen. Sobald sie gar sind, das Tomatenmark und die verquirlten Eier hinzufügen und gut vermischen.
  3. Flan-Formen vorbereiten: Die Auberginenschalen in gesalzenem Wasser kochen und anschließend mit kaltem Wasser abschrecken. Kleine Förmchen (z. B. Kaffeetassen oder kleine Soufflé-Förmchen) mit diesen Schalen auslegen, sodass die dunkle Seite der Schale zur Außenseite der Form zeigt. Ein Teil der Schale soll dabei über den Rand hinaushängen.
  4. Flans füllen: Die Auberginen-Ei-Mischung in die ausgelegten Förmchen füllen. Mit den überhängenden Schalenstücken verschließen.
  5. Garen im Wasserbad: Die Förmchen in ein Wasserbad stellen und im vorgeheizten Ofen bei () garen.
  6. Lammkoteletts (Noisettes) braten: vor dem Servieren die Lammkoteletts (noisettes d’agneau) in einer Pfanne braten.
  7. Sauce und Garnitur: Die Tomatensauce mit der Harissa vermischen.
  8. Anrichten: Die Auberginen-Flans aus den Förmchen stürzen. Mit der scharfen Tomatensauce nappieren und die Lammkoteletts drumherum anordnen.
  9. Garnitur (optional): Die Gurkenstäbchen in kochendem Salzwasser pochieren und dann in kaltem Wasser abschrecken. Zur Dekoration auf dem Teller anordnen.

Kulinarische Anmerkungen

Die ungewöhnliche Moussaka-Variante: Dieses Rezept stellt keine klassische Moussaka dar (die üblicherweise aus geschichteten Auberginenscheiben, Hackfleisch und Béchamelsauce besteht), sondern eine moderne, dekonstruierte Form, bei der die Aubergine als Flan (eine Art Eierpudding) zubereitet wird. Die Auberginenschale dient als essbare Form und verleiht dem Gericht ein rustikales Aussehen.

Noisettes d’Agneau (Lammkoteletts): Der Begriff Noisettes d’Agneau (Lamm-Haselnüsse) bezeichnet in der französischen Küche kleine, runde Fleischstücke, die aus dem ausgelösten Rücken geschnitten werden. Sie sind sehr zart und benötigen nur eine kurze Bratzeit.

Die Harissa-Note: Die Verwendung von Harissa in der Tomatensauce deutet auf einen nordafrikanischen Einfluss hin. Harissa, eine scharfe Paste aus Chili, Kreuzkümmel, Koriander und Knoblauch, verleiht der klassischen Tomatensauce eine pikante Tiefe, die die Reichhaltigkeit des Lamms und der Aubergine aufbricht.

Blindbacken (Kochen der Schale): Das Kochen der Auberginenschalen vor dem Auslegen in die Form dient dazu, sie weich und biegsam zu machen, damit sie die Form ohne Risse auskleiden können, und um unerwünschte Bitterstoffe zu entfernen.

Französisches Rezept


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Okt. 152025
 

Short Ribs with Horseradish Sauce (Geschmorte Rippchen mit Meerrettich-Sauce)

Dieses Gericht kombiniert zarte, geschmorte Rinderrippchen mit Wurzelgemüse und einer cremigen, pikanten Meerrettich-Sauce.

Zutaten

  • 6 Rinderrippchen (Short Ribs), mit Salz und Pfeffer gewürzt
  • Rinderbrühe
  • 5 Karotten, geviertelt
  • 5 Zwiebeln, geviertelt
  • 8 kleine Kartoffeln (New Potatoes), geschält
  • 12 große Pilze (z. B. braune Champignons)
  • Salz und Pfeffer

Meerrettich-Sauce

  • 1 EL Butter
  • 1 EL Mehl
  • 2 Tassen (ca. ) Sud vom Schmorgericht
  • ½ Tasse (ca. ) saure Sahne (Sour Cream)
  • 3 EL Meerrettich
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung

  1. Rippchen anbraten und schmoren: Die Rinderrippchen rundherum anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Rinderbrühe und so viel Wasser hinzufügen, dass die Rippchen bedeckt sind.
  2. Schmoren: Zugedeckt köcheln lassen (Simmern).
  3. Gemüse hinzufügen: Die Karotten, Zwiebeln, Kartoffeln und Pilze hinzufügen und weitere köcheln lassen, bis das Gemüse und das Fleisch zart sind.
  4. Sauce zubereiten:
    • Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen. Das Mehl einrühren und bei schwacher Hitze kochen (eine helle Mehlschwitze herstellen).
    • Den Topf vom Herd nehmen. des heißen Schmorsuds langsam unter ständigem Rühren in die Mehlschwitze geben.
    • Zurück auf den Herd stellen und unter ständigem Rühren erhitzen, bis die Sauce eindickt.
    • Saure Sahne und Meerrettich hinzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bei Bedarf mehr Schmorsud hinzufügen, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.
  5. Servieren: Die Rippchen und das Gemüse auf Tellern anrichten und großzügig mit der Meerrettich-Sauce nappieren.

Kulinarische Notizen

Das Geheimnis der Zartheit: Short Ribs (Querrippe vom Rind) sind ein relativ fetthaltiger und kollagenreicher Schnitt. Die lange, feuchte Schmorzeit von 1,5 bei niedriger Hitze ist entscheidend, da sie das harte Kollagen in Gelatine umwandelt. Das Ergebnis ist butterweiches Fleisch, das fast vom Knochen fällt.

Die Rolle der Meerrettich-Sauce: Die Meerrettich-Sauce ist ein klassischer Begleiter zu geschmortem oder gebratenem Rindfleisch, insbesondere in osteuropäischen und deutsch-österreichischen Traditionen. Die Schärfe und der Essig im Meerrettich sowie die Säure der sauren Sahne liefern einen knackigen, frischen Kontrast zur Schwere des Rindfleischs und der dunklen Schmorsoße.

Die Mehlschwitze (Roux): Die Zubereitung der Sauce beginnt mit einer Mehlschwitze (Butter und Mehl). Dies ist eine einfache Methode, die Sauce des Schmorgerichts zu binden und ihr eine cremigere Textur zu verleihen, ohne dass die Sahne gerinnt.


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Okt. 152025
 

L’Entrecôte Louisianne (Steak mit Kräuter-Sardellen-Butter)

 

Dieses Gericht präsentiert ein großes, zartes Steak (typischerweise Flank Steak) serviert mit einer intensiven, würzigen Kräuterbutter, die mit Sardellen und Cognac aromatisiert ist – eine ungewöhnliche Mischung aus französischen und kreolischen Einflüssen.

Zutaten

  • 1 großes Flank Steak (Dünnung), von der Haut/Membran befreit

Sauce (Gewürzbutter)

  • 4 Sardellenfilets
  • 4 EL Frühlingszwiebelgrün (der grüne Teil)
  • 4 EL Petersilie
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 TL Zitronensaft
  • 250 g weiche Butter
  • 4 EL Salbei
  • 1 TL schwarzer Pfeffer
  • 3 TL französischer Dijon-Senf
  • ½ Tasse (ca. 120 ml) geklärte Butter (clarified butter)

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Gewürzbutter:
    • Die ersten sechs Zutaten (Sardellenfilets, Frühlingszwiebelgrün, Petersilie, Knoblauch, Zitronensaft und die geklärte Butter) in einem Mixer oder mit einem Mörser zu einer feinen Paste pürieren.
    • Die weiche Butter, Salbei, Pfeffer und Dijon-Senf hinzufügen.
    • Alle Zutaten in einer Schüssel gut vermischen, bis eine homogene Gewürzbutter entsteht.
  2. Steak braten:
    • Die geklärte Butter in einer schweren Pfanne erhitzen.
    • Das Flank Steak auf jeder Seite anbraten, bis der gewünschte Gargrad erreicht ist (für medium etwa 4–6 Minuten pro Seite).
  3. Servieren:
    • Das Steak auf eine warme Servierplatte legen.
    • Die vorbereitete Gewürzbutter großzügig auf das Steak streichen und schmelzen lassen.
    • Zum Servieren das Steak gegen die Faser in etwa dicke Streifen schneiden.
    • Das Gericht traditionell mit knusprigen Pommes Frites (French fries) umgeben servieren.

Kulinarische Notizen

Der Geschmack von Louisiana: Der Name Louisianne deutet auf Einflüsse der kreolischen und Cajun-Küche hin, die für ihre kräftigen Gewürze und die kreative Verwendung von Meeresfrüchten (hier durch die Sardellen) bekannt sind. Die Kombination von Sardellen (Umami-Geschmack) und Salbei mit der klassischen Dijon-Senf-Butter ist eine reiche, würzige Verbindung, die typisch für die Verschmelzung der französischen Küche mit regionalen amerikanischen Aromen ist.

Die Rolle der Geklärten Butter (Drawn Butter): Geklärte Butter wird zum Anbraten verwendet, da sie einen höheren Rauchpunkt als normale Butter hat. Das bedeutet, sie kann heißer erhitzt werden, ohne zu verbrennen. Dies ist ideal für das schnelle, scharfe Anbraten des Steaks, um eine perfekte Kruste zu erzielen.

Das Flank Steak (Bavette): Flank Steak (in Frankreich oft als Bavette bekannt) ist ein magerer, geschmacksintensiver Fleischschnitt. Es muss unbedingt gegen die Faser geschnitten werden, wie im Rezept angegeben, um zart zu bleiben. Wird es mit der Faser geschnitten, ist es extrem zäh.

Die Würze der Sardellen: Wie schon in anderen klassischen französischen Rezepten liefert die Sardelle in der Gewürzbutter keine dominante Fischigkeit, sondern eine tiefe, pikante Umami-Würze, die den Geschmack des Rindfleischs intensiviert und die schwere Butter ausbalanciert.


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Okt. 152025
 

Beef Wellington

Beef Wellington ist ein beeindruckendes Gericht, das ein zartes Rinderfilet, umhüllt von einer schmackhaften Pilz-Duft (Duxelles) und einer Teighülle, perfekt gart. Es ist ein klassisches Herzstück für festliche Anlässe.

Zutaten

  • 1 (ca. 2,2 kg) Rinderfilet  oder 2 kleinere Filets
  • 1 TL (ca. ) Trockensenf
  • Speckscheiben (larding pork) zum Umwickeln des Filets

Duxelles (Pilzfüllung)

  • 1 EL Butter
  •  225 g Pilze (Champignons), gehackt
  • 150 g Schinken, gehackt
  • ½ Zehe Knoblauch, mit Salz zerdrückt
  • ⅓ Tasse (ca. 80 ml) Sherry (oder trockener Rotwein)
  • 4 gehackte Hühnerlebern
  • 1 EL Tomatenmark (tomato puree)
  • 1 EL Rindfleischextrakt (z. B. Bovril oder dicker Rinderfond)

Teig und Glasur

  • Teig zum Umhüllen des Filets (Blätterteig, Blätterteig aus der Tiefkühltruhe, Brioche oder Fertig-Mürbeteig)
  • 1 Eigelb
  • 1 TL Wasser

Zubereitung

  1. Filet vorbereiten und anbraten: Das Filet mit Trockensenf bestreuen. Mit Speckscheiben (larding pork) umwickeln und festbinden.
  2. Vorbacken und Kühlen: Das Filet im vorgeheizten Ofen bei  25 Minuten braten. Anschließend das Filet gut kühlen (dies ist wichtig, um den Teig beim späteren Backen nicht zu durchnässen und das Fleisch nicht zu überkochen).
  3. Duxelles zubereiten:
    • In einer Pfanne Butter schmelzen und die gehackten Pilze darin braten, bis sie dunkelbraun sind.
    • Schinken, zerdrückten Knoblauch und Salz hinzufügen.
    • Mit Sherry ablöschen.
    • Die gehackten Hühnerlebern zu der Mischung geben und mitbraten.
    • Zuletzt Tomatenmark und Rindfleischextrakt einrühren. Gut vermischen und vom Herd nehmen.
  4. Zusammenfügen:
    • Den Teig so ausrollen, dass er das gesamte Fleischstück umhüllen kann. Das kalte Filet in die Mitte legen.
    • Die Pilz-Schinken-Leber-Mischung auf und um das Filet schichten.
    • Den Teig um das gesamte Filet wickeln, die Enden einschlagen und alle Nähte fest zusammendrücken.
  5. Backen und Servieren:
    • Das Beef Wellington mit der Nahtseite nach unten auf ein Backblech legen.
    • Das Eigelb mit Wasser verquirlen und den Teig damit bestreichen.
    • Mit übrig gebliebenem Teig verzieren (z. B. mit Streifen oder Mustern).
    • Im vorgeheizten Ofen bei  25–30 Minuten backen, bis der Teig goldbraun und durchgebacken ist.

 

Kulinarische und historische Notizen

Herkunft des Namens: Der Name Beef Wellington wird oft mit dem Duke of Wellington in Verbindung gebracht, dem britischen General, der Napoleon in der Schlacht bei Waterloo besiegte. Die Legende besagt, das Gericht sei zu seinen Ehren benannt worden. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass der Name im frühen 20. Jahrhundert populär wurde und eine patriotische Anspielung auf den berühmten “Iron Duke” war, da das Umhüllen von Fleisch mit Teig in der französischen Küche bereits als filet de bœuf en croûte bekannt war.

Die Duxelles als Barriere: Die Duxelles (die Pilzfüllung) spielt eine entscheidende Rolle. Sie liefert nicht nur Geschmack, sondern dient auch als wichtige Barriere zwischen dem Fleisch und dem Teig. Da das Filet noch leicht Saft verliert, selbst wenn es gekühlt ist, hilft die dicke, reduzierte Duxelles-Schicht zu verhindern, dass der Teig matschig wird.

Die Wahl des Teigs: Obwohl im Rezept verschiedene Teigsorten genannt werden, wird traditionell und für das beste Ergebnis Blätterteig verwendet. Blätterteig blättert beim Backen luftig auf und bildet einen perfekten Kontrast zur Zartheit des Rindfleisches.

Die Besonderheit des Rindfleischextrakts und der Hühnerleber: Die Zugabe von Rindfleischextrakt und Hühnerleber zur Duxelles ist typisch für die klassische, reichhaltige Küche. Diese Zutaten intensivieren das Umami des Gerichts und geben der Füllung eine tiefe, fast samtige Geschmacksbasis, die sich von den erdigen Pilzen abhebt.

 

Dieses Rezept stammt aus einem Kochbuch aus Louisiana, USA


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Okt. 142025
 

Paupiettes de Bœuf à la Crème (Rinderrouladen in Sahnesauce)

Dieses klassische französische Rezept präsentiert gefüllte Rinderrouladen (Paupiettes de Bœuf), die in einer cremigen Sauce geschmort werden. Eine ungewöhnliche, aber raffinierte Zutat ist die Sardellenfüllung, die dem Gericht eine besondere Würze verleiht.

Zutaten

  • 100 g)Sardellen (entgretet)
  • 3 Stängel Petersilie, fein gehackt
  • 1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, zerdrückt
  • 700 g Rinderfilet (oder dünne Rindfleischscheiben), in 4 Tranchen geschnitten
  • 4 EL Butter
  • 2 Tassen (ca. 470 ml) heiße Kalbsbrühe
  • Eine Prise Pfeffer
  • ¾ Tasse (ca. 150 ml) Sahne
  • 1 EL Zitronensaft
  • Optional: Salzkartoffeln oder Reis zum Servieren

Zubereitung

  1. Füllung vorbereiten: Die Sardellen entgräten. Die gehackte Petersilie, die gehackte Zwiebel und die zerdrückte Knoblauchzehe zusammen mit den Sardellen zu einer feinen Paste zerdrücken (écraser).
  2. Rouladen füllen und rollen: Das Rinderfilet in vier dünne Scheiben schneiden. Jede Scheibe mit der Sardellenpaste bestreichen. Die Scheiben fest aufrollen und mit Küchengarn zusammenbinden (attacher).
  3. Anbraten: Die Butter in einem gusseisernen Topf (casserole en fonte) bei mittlerer Hitze schmelzen. Sobald die Butter heiß ist, die Rinderrouladen in den Topf legen und von allen Seiten leicht goldbraun anbraten.
  4. Schmoren: Die heiße Kalbsbrühe und eine Prise Pfeffer hinzufügen. Die Hitze reduzieren und die Rouladen zugedeckt eine Stunde lang sanft schmoren lassen (mijoter à feu doux).
  5. Creme hinzufügen: Nach dreiviertel Stunden (also nach 45 Minuten Schmorzeit) die Sahne, vermischt mit dem Zitronensaft, hinzufügen.
  6. Fertigschmoren: Die Rouladen weitere 15 Minuten schmoren lassen.
  7. Servieren: Das Küchengarn entfernen und die Rouladen sofort servieren, traditionell mit Salzkartoffeln oder Reis.

Geschichte und Anekdoten

Die Paupiette – Ein Klassiker der französischen Küche: Die Paupiette ist eine typisch französische Zubereitungsart, bei der dünne Fleischscheiben (oft Kalb oder Rind) gefüllt und aufgerollt werden. Sie gilt als elegantere Form der Roulade und ist ein Beispiel für die französische Kunst, einfache Zutaten zu verfeinern.

Die Sardellenfüllung – Eine Überraschung: Die Verwendung von Sardellen in der Füllung ist für ein Gericht mit Rindfleisch in einer cremigen Sauce vielleicht überraschend, aber sie ist ein brillanter kulinarischer Schachzug. Sardellen liefern eine intensive Umami-Note, die das Fleisch und die Sauce auf eine Weise würzt, die reicher ist als Salz. Sie lösen sich beim Kochen fast vollständig auf und hinterlassen keinen dominanten Fischgeschmack, sondern eine tiefe, pikante Würze. Dies ist ein Merkmal der raffinierten französischen Küche, die subtile Aromen einsetzt.

Der Gusseisentopf (Cocotte): Die Anweisung, einen Gusseisentopf (casserole en fonte) zu verwenden, ist kein Zufall. Gusseisen verteilt die Hitze gleichmäßig und speichert sie gut, was für das lange, sanfte Schmoren solcher Gerichte ideal ist. Es sorgt für eine konstante Temperatur und verhindert ein Anbrennen.

Die Affinage mit Zitrone und Sahne: Die Zugabe von Zitronensaft zur Sahne am Ende des Schmorprozesses ist ein weiteres typisch französisches Detail. Die Säure des Zitronensafts hellt die reiche Sahnesauce auf, verhindert, dass sie zu schwer wird, und rundet das Aroma ab. Es ist diese Art von Details, die die französische Küche so besonders machen.


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Okt. 142025
 

Boeuf Bourguignon (Ragoût de bœuf à la mode de Bourgogne)

Der Boeuf Bourguignon ist ein weltberühmter Klassiker der französischen Küche, ein reichhaltiger Schmortopf, der Rindfleisch in einer tiefgründigen Soße aus Rotwein, Speck und aromatischen Kräutern gart.

Zutaten

  • 1 kg Rinderschulter ohne Knochen, in Würfel geschnitten
  • 3 EL Schweineschmalz (saindoux)
  • 100 g gesalzener Speck (lard salé), gewürfelt
  • 12 kleine Zwiebeln
  • 1 EL Mehl
  • 2 Tassen trockener, alter Burgunder (Rotwein)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Stück Orangenschale (als Knoten gebunden)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Zweig Thymian
  • 1 Prise Muskatnuss
  • Salz (kein Pfeffer, siehe Zubereitung)
  • Gehackte Petersilie (zum Garnieren)

 

Zubereitung

  1. Vorbereiten der Einlagen: Das Schweineschmalz in einem Schmortopf (cocotte) schmelzen. Sobald es raucht, den gewürfelten Speck darin anbraten und anschließend herausnehmen. Dann die kleinen Zwiebeln darin anbraten und ebenfalls herausnehmen.
  2. Fleisch anbraten: Die Rindfleischwürfel nebeneinander in den Topf legen und von allen Seiten goldbraun anbraten.
  3. Binden und Aromatisieren: Den Speck wieder zum Fleisch geben. Das Mehl hinzufügen und mit einem Holzlöffel verrühren.
  4. Ablöschen: Den gut erhitzten Rotwein hinzufügen und gut umrühren.
  5. Würzen und Schmoren: Die Knoblauchzehe, die Orangenschale und das Bouquet Garni (Lorbeerblatt und Thymian) sowie die Prise Muskatnuss und Salz hinzufügen.
  6. Den Topf fest verschließen und bei schwacher Hitze dreieinhalb Stunden schmoren. Sollte zu viel Wein oder Saft verdunsten, nur schluckweise kochendes Wasser hinzufügen.
  7. Fertigstellen: Zum Schluss die angebratenen Zwiebeln hinzufügen und die Garzeit um fünfzehn Minuten verlängern.
  8. Servieren: Das Bouquet Garni entfernen. Das Fleisch und die Soße auf eine Servierplatte geben und mit gehackter Petersilie bestreuen.

Geschichte und Anekdoten

Ein Gericht mit aristokratischen Wurzeln: Der Boeuf Bourguignon hat seine Wurzeln in der Region Burgund (Bourgogne), einer Hochburg der französischen Küche, die auch für ihre exzellenten Rinderrassen (wie die Charolais-Rinder) und ihre weltberühmten Rotweine bekannt ist. Ursprünglich war das Schmoren mit Wein eine Methode der einfachen Landbevölkerung, um zähere Fleischstücke zart zu kochen und gleichzeitig minderwertigen Wein zu verwerten. Mit der Zeit wurde es jedoch von der städtischen und sogar aristokratischen Küche adaptiert und verfeinert.

Die Rolle des Weins: Der Burgunder Wein ist das A und O dieses Gerichts, da er nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch eine komplexe Säure und Fruchtnote liefert, die das Kollagen im Fleisch aufschließt. Das Rezept besteht ausdrücklich auf altem, trockenem Burgunder, was für die Tiefe des Geschmacks entscheidend ist.

Die Geheimzutat: Orangenschale: Die Verwendung eines Knotens Orangenschale (un nœud d’écorce d’orange) ist ein raffinierter, klassischer Geheimtipp. Sie fügt eine helle, leicht bittere Note hinzu, die die schwere Soße auflockert und ihr eine besondere Eleganz verleiht.

Kein Pfeffer beim Schmoren: Das Rezept weist explizit darauf hin, keinen Pfeffer hinzuzufügen. In der klassischen Küche wurde manchmal darauf verzichtet, Pfeffer über sehr lange Garzeiten mitzukochen, da er bei zu langem Kochen einen bitteren Geschmack entwickeln kann. Die Köche zogen es vor, das Gericht erst vor dem Servieren zu pfeffern.


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Okt. 142025
 

Cervelle au Beurre Noir (Hirn in schwarzer Butter)

Dieses klassische französische Rezept präsentiert Hirn, vorzugsweise Kalbshirn, auf eine elegante und schlichte Weise, bei der die “schwarze Butter” (eigentlich braune Butter) das Gericht veredelt.

Zutaten

  • 2 Hirne (vorzugsweise Kalbshirn; alternativ Schweine-, Rind- oder Schafshirn)
  • Mehl
  • Salz
  • Pfeffer
  • Butter (für das Anbraten und die schwarze Butter)
  • Ein Schuss Zitronensaft oder Essig
  • Optional: Ein Schuss Court-Bouillon (für Rinderhirn)

 

Zubereitung

  1. Vorbereitung (Dégorger): Das Hirn gründlich wässern (dégorger), um es zu reinigen. Etwas warmes Wasser darüber gießen, um die feine Haut, die es bedeckt, leichter entfernen zu können.
    • Tipp für Rinderhirn: Bei Rinderhirn (cervelle de boeuf) ist es besser, es zunächst in einem Court-Bouillon (gewürzter Sud) zu pochieren.
  2. Schneiden und Würzen: Das vorbereitete Hirn in 3 oder 4 Scheiben schneiden. Die Scheiben leicht in Mehl wenden, salzen und pfeffern.
  3. Braten (Sauter): Butter in einer Pfanne erhitzen. Die bemehlten Scheiben darin braten (sauter), bis sie gar sind.
  4. Affinieren und Servieren (Beurre Noir): Die Scheiben herausnehmen und abtropfen lassen.
    • Die Pfanne zurück auf den Herd stellen. Die verbliebene Butter bräunen lassen, bis sie leicht dunkel wird (Vorsicht, nicht verbrennen lassen!).
    • Das gebratene Hirn mit der braunen Butter (Beurre Noir) beträufeln.
    • Sofort mit einem Schuss Zitronensaft oder einem Schuss Essig (filet de vinaigre) beträufeln und servieren.

Geschichte und Anekdoten

Die französische Leidenschaft für Innereien: Cervelle (Hirn) war, wie Rognons (Nieren) und Ris (Bries), ein integraler Bestandteil der klassischen französischen Küche und galt als Delikatesse. Es wurde für seine zarte, fast cremige Textur geschätzt. Die Zubereitungsart au Beurre Noir ist die bekannteste und vielleicht eleganteste Art, Hirn zu servieren.

Beurre Noir – Die braune Butter: Der Begriff Beurre Noir (schwarze Butter) ist in der französischen Küche etwas irreführend. Er beschreibt eigentlich Nussbutter (Beurre Noisette), eine Technik, bei der die Butter erhitzt wird, bis die Milchproteine karamellisieren und der Geschmack nussig und braun wird. Die Zugabe von Säure (Zitrone oder Essig) am Ende dient dazu, die intensiven, nussigen Aromen zu kontrastieren und zu beleben – eine typische Verfeinerung.

Die Qualität der Hirne: Der Autor des Rezepts legt Wert auf die Qualität und listet die Rangfolge auf: Kalbshirn ist das beste, gefolgt von Schweine-, Rinder- und Schafshirn. Diese Unterscheidung hängt von der Textur und dem Geschmack ab, wobei das junge, zarte Kalbshirn als das feinste galt.

Die hygienische Sorgfalt: Die Anweisung, das Hirn zunächst zu wässern (dégorger), war ein entscheidender Schritt bei der Zubereitung von Innereien. Dies diente dazu, Blutreste und Verunreinigungen zu entfernen und somit ein sauberes, weißes und geschmacklich reines Endprodukt zu gewährleisten.


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Okt. 142025
 

Rognon de Veau Sauté (Gebratene Kalbsniere)

Dieses Rezept ist eine schnelle und klassische Zubereitung von Kalbsniere nach französischer Art, bei der der Schlüssel in der sehr kurzen und kräftigen Bratzeit liegt, um die Niere zart und saftig zu halten.

Zutaten

  • 400 g Kalbsniere
  • 40 g Fett (Schmalz oder Butter/Öl-Mischung)
  • 1 EL Mehl
  • 200 mlBratensaft (Jus de rôti)
  • 100 ml Wasser
  • Salz
  • Pfeffer
  • Ein kleines Stück frische Butter
  • Ein Schuss Zitronensaft oder Weißwein

Zubereitung

  1. Niere vorbereiten: Die dünne Außenhaut der Niere sowie das Fett vollständig entfernen. Die Niere in dünne Scheiben schneiden und mit Salz und Pfeffer würzen.
  2. Scharf anbraten: Das Fett in einer Pfanne stark erhitzen. Sobald das Fett zu rauchen beginnt, die Nierenscheiben hineingeben und maximal 2 Minuten bei starker Hitze braten (sauter). Die Niere sofort abtropfen lassen und aus der Pfanne nehmen.
  3. Sauce herstellen: Das Mehl in der Pfanne im verbliebenen Bratfett leicht anbräunen. Mit dem Bratensaft und dem Wasser ablöschen und verrühren, bis sich eine glatte Sauce bildet.
  4. Fertigstellen: Die Niere zurück in die Pfanne zur Sauce geben und gut vermischen.
  5. Affinieren und Servieren: Ein kleines Stück frische Butter, einen Spritzer Zitronensaft oder Weißwein hinzufügen. Sofort servieren.

Geschichte und Anekdoten

Innereien in der klassischen Küche: Gerichte mit Innereien wie Nieren (rognon), Leber (foie) und Bries (ris) waren lange Zeit ein Prüfstein für die Qualität der klassischen französischen Küche. Sie galten als anspruchsvoll in der Zubereitung, da sie bei falscher Behandlung schnell zäh und unappetitlich werden. Das vorliegende Rezept betont die kurze, intensive Bratzeit (sauter à feu vif), welche die Niere außen leicht karamellisiert und innen zart hält – ein Zeichen meisterhafter Beherrschung dieser Zutat.

Die Bedeutung der Affinage: Der letzte Schritt – das Hinzufügen von frischer Butter (petit morceau de beurre frais), Zitronensaft oder Weißwein – ist typisch für die französische Cuisine. Diese Technik des affinierens (Veredelns) am Ende des Kochprozesses dient dazu, der Sauce Glanz, eine samtige Textur und eine frische Säure zu verleihen. Die Säure (von Zitrone oder Wein) balanciert die Reichhaltigkeit der Niere perfekt aus.

Ein kulinarischer Statussymbol: Während Innereien in vielen Kulturen als “Arme-Leute-Essen” galten, wurden sie in Frankreich, insbesondere als Rognon de Veau, in Restaurants zu einem Statussymbol. Gut zubereitete Niere steht für eine Küche, die keine Teile des Tieres verschwendet und einfache Zutaten in Delikatessen verwandelt.


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Okt. 142025
 

Moussaka (Als Lamm-Auberginen-Flan)

Dieses Moussaka-Rezept weicht von der klassischen griechischen Auflaufform ab und präsentiert das Gericht als eleganten, gefüllten Auberginen-Flan, der mit Lammfleisch (noisettes d’agneau) umgeben ist.

Zutaten für 4 Personen

  • 4 Auberginen
  • 3 Eier
  • 12 entbeinte Lammkoteletts (oder Lammfiletstücke, noisettes d’agneau)
  • 0,5 Liter Tomatensauce
  • 1 TL Tomatenmark (konzentriert)
  • ½ TL Harissa (scharfe Gewürzpaste)
  • Butter
  • Salz
  • Pfeffer

(Optional: Für die Dekoration: Gurkensticks, kurz pochiert und gekühlt)

Zubereitung

  1. Auberginen vorbereiten und Füllung kochen:
    • Die Auberginen schälen, aber die Schalen aufbewahren. Das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden.
    • Die Würfel in einer Pfanne in einem großzügigen Stück Butter anbraten (sauter). Mit Salz und Pfeffer würzen.
    • Sobald die Auberginen gar sind, das Tomatenmark und die verquirlten Eier hinzufügen. Gut vermischen und kurz garen.
  2. Flan-Formen auskleiden:
    • Die beiseitegelegten Auberginenschalen in Salzwasser kochen, dann in kaltem Wasser abkühlen (rafraîchir).
    • Kaffeetassen-große Förmchen (moules) mit diesen Schalen auskleiden, wobei die dunkle Seite der Schale zur Formwand zeigt. Lassen Sie einen Teil der Schalen über den Rand der Form hinausragen.
  3. Füllen und Backen:
    • Füllen Sie die Förmchen mit der Auberginen-Eier-Mischung.
    • Verschließen Sie die Füllung mit den überhängenden Schalenstücken.
    • Die Auberginen-Flans im Backofen bei in einem Wasserbad (bain-marie) lang backen.
  4. Lamm und Sauce:
    • Sauce: Die Tomatensauce mit der Harissa-Paste vermischen.
    • Lamm: Die entbeinten Lammstücke (noisettes d’agneau) kurz vor dem Servieren in einer Pfanne anbraten (etwa 5 Minuten).
  5. Anrichten:
    • Die Auberginen-Flans stürzen und auf den Tellern anrichten.
    • Mit der Harissa-Tomatensauce nappieren.
    • Die Lammfiletstücke (noisettes d’agneau) rundherum anordnen.
    • Zur Dekoration: Gurken in Sticks schneiden, in kochendem Wasser pochieren und dann abkühlen, bevor sie zur Dekoration der Teller verwendet werden.

 

Kulinarische Notizen

Eine “Nouvelle Cuisine” Moussaka: Dieses Rezept ist eine bemerkenswerte Interpretation des klassischen Moussaka-Gerichts. Die traditionelle Moussaka ist ein geschichteter Auflauf mit Hackfleisch, Auberginen und einer Béchamel-Sauce. Dieses Rezept transformiert es in ein elegantes Gericht, das typisch für die französische Küche der gehobenen Klasse oder die Nouvelle Cuisine ist, wo Präsentation und die Verwendung ungewöhnlicher Füllungen im Mittelpunkt standen.

Die Füllung und der Geschmack: Die Füllung basiert auf gebratenen Auberginen, die mit Ei statt Hackfleisch gebunden werden, was sie zu einem luftigeren Flan macht. Die Tomatensauce ist mit Harissa gewürzt, was einen pikanten, nordafrikanischen oder levantinischen Touch hinzufügt – ein Hinweis auf die kulinarischen Einflüsse aus dem Maghreb in der französischen Küche.

Die Auberginenschale als Form: Die Verwendung der Auberginenschale zum Auskleiden der Form ist ein raffiniertes Detail. Es sorgt nicht nur für eine optisch ansprechende, dunkle Ummantelung des Flans, sondern nutzt auch alle Teile des Gemüses – ein Zeichen von Sparsamkeit in der gehobenen Küche.

Der Lamm-Kontrast: Das Gericht wird mit zarten Lammfilets (noisettes d’agneau) und einer reichen Tomatensauce umgeben, was den Flan von einer Beilage zu einem vollwertigen, eleganten Hauptgericht aufwertet.


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