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Okt. 172025
 

Bayrische Creme (Crème Bavaroise)

Diese international bekannte Dessertcreme zeichnet sich durch ihre luftige Textur und das feine Vanillearoma aus und wird durch Gelatine gebunden und kalt serviert.

Zutatenliste

  • 200 g Zucker
  • 6 Eigelbe
  • Liter Milch
  • Mark von 1 Vanilleschote
  • 1 Päckchen gemahlene Gelatine (weiß)
  • Knapp 250 ml Sahne
  • 1 bis 2 Teelöffel Vanillezucker

 

Zubereitung

  1. Eigelb schaumig schlagen: Den Zucker mit den Eigelben in einer Schüssel schaumig und hell schlagen.
  2. Milch erhitzen: Die Milch zusammen mit dem Vanillemark bis kurz vor den Kochpunkt erhitzen.
  3. Zur Rose abziehen: Die heiße Vanillemilch unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen in den gesüßten Eigelbschaum einrühren.
    • Die Mischung nun bei niedriger Hitze unter Rühren erhitzen, bis die Creme “anzieht” (dicker wird). Wichtig: Sobald die Masse beginnt, sich zusammenzuziehen, sofort vom Feuer nehmen, um das Gerinnen des Eigelbs zu verhindern.
  4. Gelatine einarbeiten: Die Gelatine in wenig kaltem Wasser etwa eine Viertelstunde quellen lassen. Die gequollene Gelatine in die noch warme, heiße Creme rühren, bis sie sich vollständig aufgelöst hat. Die Creme beiseite stellen und abkühlen lassen.
  5. Sahne schlagen: Die Sahne mit dem Vanillezucker steif schlagen.
  6. Fertigstellen: Sobald die Eier-Gelatine-Creme abgekühlt ist und zu gelieren beginnt (aber noch nicht fest ist), die geschlagene Sahne vorsichtig unter die Creme heben.
  7. Erstarren lassen: Die fertige Creme in eine Schüssel, einzelne Schälchen oder Gläser füllen und zum Erstarren in den Kühlschrank stellen.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Geschichte der Bayrischen Creme (Crème Bavaroise) ist ein klassisches Beispiel für die Wanderung und Verfeinerung von Rezepten in den europäischen Königshäusern und Gourmet-Zentren.

Die Pariser Herkunft:

Trotz ihres Namens stammt die heute bekannte Vanille-Sahne-Gelatine-Creme nicht direkt aus Bayern, sondern wurde in Paris entwickelt und popularisiert. Der Text klärt auf, dass sie dort als “Crème bavaroise” bekannt ist.

Bayrische Prinzen als Namensgeber:

Die Verbindung zu Bayern entstand Anfang des 18. Jahrhunderts durch bayrische Prinzen, die regelmäßig das berühmte “Café Procope” in Paris besuchten. Die Wirte benannten eine dort servierte Süßspeise zu Ehren ihrer königlichen Stammgäste. Diese ursprüngliche Kreation ähnelte jedoch vermutlich mehr einem einfachen Eis oder einer Panna cotta und hatte wenig mit der späteren, durch Gelatine stabilisierten, luftigen Creme zu tun.

Die Moderne Bayrische Creme:

Die Bayrische Creme in ihrer heutigen Form; eine Mischung aus Englischer Creme (Milch, Eigelb, Zucker), die mit Gelatine stabilisiert und mit geschlagener Sahne luftig gemacht wird; wurde erst im 19. Jahrhundert von großen Köchen wie Marie-Antoine Carême perfektioniert. Sie galt schnell als Höhepunkt der französischen Haute Cuisine und wurde von dort aus weltweit verbreitet, behielt aber ihren ursprünglichen, leicht irreführenden Namen als Hommage an ihre frühe Assoziation. Sie ist damit ein Symbol für die Eleganz der feinen Konditorkunst, die ihren Ursprung in der französischen Hauptstadt nahm.


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Okt. 172025
 

Glitscher oder Wetzsteine (Kartoffelklöße)

Diese Klöße, deren Name auf ihre Konsistenz und längliche Form hinweist, sind ein klassisches Gericht der traditionellen Volksküche und basieren auf einer Mischung aus rohen und gekochten Kartoffeln.

Zutatenliste

  • 500 g rohe Kartoffeln
  • 750 g gekochte Pellkartoffeln (vom Vortag empfohlen)
  • 3 bis 4 gehäufte EL Mehl
  • Etwa 1 Ei
  • 0,5 Tasse Wasser
  • Salz

 

Zubereitung

  1. Rohe Kartoffeln vorbereiten: Die rohen Kartoffeln schälen und in eine Schüssel mit Wasser reiben.
  2. Auspressen: Die geriebenen rohen Kartoffeln in ein grobes Leinensäckchen (oder ein sauberes Geschirrtuch) füllen und sehr gut auspressen, um die Flüssigkeit zu entfernen.
  3. Gekochte Kartoffeln vorbereiten: Die gekochten Pellkartoffeln (idealerweise vom Vortag) schälen und ebenfalls reiben.
  4. Masse vermengen: Die geriebenen gekochten Kartoffeln mit den geriebenen, ausgepressten rohen Kartoffeln vermengen.
  5. Bindung und Würze: Mehl, Ei und Wasser zugeben und alles gut vermengen. Die Masse vorsichtig mit Salz abschmecken.
  6. Formen: Längliche Klöße daraus formen, die an den Enden zugespitzt sein können (daher der Name “Wetzsteine”).
  7. Garen: Die Klöße in siedendem Salzwasser in etwa 20 Minuten garziehen lassen.

Hintergrundwissen und Geschichte

Das Gericht Glitscher oder Wetzsteine gehört zu den sogenannten “Halbseidenen Klößen” oder “halb und halb”-Klößen, die einen Teig aus gleichen oder unterschiedlichen Anteilen roher und gekochter Kartoffeln verwenden.

Name und Konsistenz:

  • Glitscher: Dieser sehr volkstümliche und drastische Name (“rutschen”) beschreibt die typische Eigenschaft dieser Klöße. Im Gegensatz zu reinen Knödeln aus gekochten Kartoffeln, die fester sind, verleiht die Mischung mit rohen, ausgewässerten Kartoffeln dem Glitscher eine einzigartige, leicht glatte und rutschige Textur.
  • Wetzsteine: Dieser Name bezieht sich direkt auf die längliche, an den Enden zugespitzte Form, die an einen Schleifstein (Wetzstein) erinnert.

Regionale Herkunft und Tradition:

  • Diese Art von Kartoffelklößen ist besonders typisch für die Küche in Thüringen, Franken und Teilen von Hessen, wo sie oft als Beilage zu deftigen Braten, Gulasch oder Wildgerichten mit reichlich Soße serviert werden.
  • Der Trick vom Vortag: Die Verwendung von gekochten Kartoffeln vom Vortag (die “alte Kartoffel”) ist ein Schlüsselmerkmal vieler traditioneller Kloßrezepte. Über Nacht verfestigt sich die Stärke der Kartoffel, was dem Kloßteig eine bessere Bindung und eine feinere Textur verleiht.

Die Mischung macht’s:

  • Der Unterschied zwischen den Klößen liegt oft in der Mischung der Kartoffelarten:
    • Die gekochten Kartoffeln sorgen für die weiche Masse und die Basis des Geschmacks.
    • Die rohen Kartoffeln (nach dem Auspressen des Wassers) liefern die notwendige Stärke, um die Klöße zu binden, ohne zu viel Mehl verwenden zu müssen. Die Stärke, die sich im Wasser absetzt, kann oft auch verwendet werden. Das aufwendige Auspressen ist entscheidend für die Konsistenz der Glitscher.

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Okt. 172025
 

Schnupfnudeln (Bauchstecherle, Kartoffelspatzen, Buwespitze)

Dieses traditionelle Gericht aus Kartoffelteig ist in Süddeutschland unter vielen regionalen Namen bekannt und beliebt.

Zutatenliste

  • 1 kg Kartoffeln (mehlig kochend, falls möglich)
  • 1 Ei
  • Salz
  • Geriebene Muskatnuss
  • 4 bis 6 gehäufte EL Mehl (als Richtwert, bis ein formbarer Teig entsteht)
  • Zum Braten: 2 bis 3 EL Butterfett, Schmalz oder Pflanzenfett
  • Zum Kochen: Salz für das Kochwasser

Zubereitung

  1. Kartoffeln vorbereiten: Die Kartoffeln in der Schale kochen. Leicht abkühlen lassen, schälen und am folgenden Tag reiben oder durch eine Kartoffelpresse drücken.
  2. Teig kneten: Die geriebenen/gepressten Kartoffeln mit dem Ei vermischen. Mit Salz und geriebener Muskatnuss kräftig würzen.
  3. Mehl einarbeiten: Das Mehl (4 bis 6 gehäufte Esslöffel als Startwert) in die Masse rühren und kneten, bis sich ein kompakter, formbarer Teig bildet, der nicht mehr stark klebt.
  4. Formen: Den Teig zu Rollen formen, die an beiden Enden spitz zulaufen. Die Rollen sollten etwa 2 cm dick und 8 bis 10 cm lang sein (daher die Namen “Bauchstecherle” oder “Buwespitz”).
  5. Garen: Die geformten Schnupfnudeln in reichlich siedendem Salzwasser garziehen lassen. Kurz nachdem sie an die Oberfläche gestiegen sind, herausnehmen und gut abtropfen lassen.
  6. Braten (Empfohlen): In einer Pfanne das Butterfett, Schmalz oder Pflanzenfett erhitzen. Die Schnupfnudeln darin auf beiden Seiten anbraten, bis sie eine schöne goldbraune Kruste haben.
  7. Servieren:
    • Schwaben (“Bauchstecherle”): Oft mit angerösteten Semmelbröseln übergossen.
    • Andere Regionen: Als Beilage zu Sauerkraut und Bratwurst. (In Baden auch zu Sauerkraut und Schäufele.)
  8. Rezeptvariation: Das Gericht kann auch ohne Vorkochen direkt in Fett gebraten werden. In diesem Fall sollten die geformten Nudeln etwas dünner sein, um das Durchgaren zu gewährleisten.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Schnupfnudel, bekannt unter so klangvollen Namen wie Bauchstecherle (Württemberg), Ranzenstecher, Kartoffelspatzen (Franken) oder Buwespitz (Hessen/Pfalz), gehört zur großen Familie der Kloß- und Nudelgerichte auf Kartoffelbasis.

Historischer Kontext:

  • Verbreitung: Das Gericht ist tief in der ländlichen Küche Süddeutschlands verwurzelt, insbesondere in Schwaben, Franken, Hessen, Baden und der Pfalz. Die vielen regionalen Namen zeugen von der weiten Verbreitung und der regionalen Identität, die mit dem Gericht verbunden ist.
  • Kartoffel als Hauptnahrungsmittel: Die Beliebtheit der Schnupfnudeln stieg im 18. und 19. Jahrhundert, als die Kartoffel in Mitteleuropa zum festen Bestandteil der Volks- und “Arme-Leute-Küche” wurde. Kartoffelteiggerichte waren sättigend, einfach herzustellen und basierten auf günstigen, leicht lagerbaren Zutaten.
  • Namensgebung: Viele Namen beziehen sich auf die charakteristische Form:
    • Schupfnudeln (die bekannteste Bezeichnung) leitet sich vermutlich von der Bewegung des “Schupfens” oder “Schiebens” (Rollen) des Teigs mit der Hand ab.
    • Bauchstecherle oder Ranzenstecher spielen humorvoll auf die spitzen Enden oder die sättigende Wirkung an.
    • Buwespitz (Buben-Spitz) spielt ebenfalls auf die Form an.

Kulturelle Bedeutung:

  • Schnupfnudeln werden traditionell als deftige Beilage zu Fleischgerichten (Braten, Gulasch) und Gemüse (besonders Sauerkraut) oder als süße Hauptspeise mit Apfelmus oder Zimt-Zucker serviert. Die herzhafte Zubereitung mit Anbraten in Fett macht sie zu einer idealen Mahlzeit für kalte Tage oder nach schwerer körperlicher Arbeit.
  • Der Text bemerkt kritisch, dass die Schnupfnudeln in der modernen Gastronomie zugunsten schneller, tiefgekühlter Alternativen oft vernachlässigt werden, was ihren Status als echtes, arbeitsintensives traditionelles Gericht unterstreicht.

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Okt. 172025
 

I. Übersicht: Grundmassen für Kuchen und Süße Küche

 

Massen bilden neben den Teigen die Grundlage der Konditorkunst. Sie zeichnen sich in der Regel durch einen hohen Anteil an Eiern aus und können durch Zutaten wie Nüsse, Schokolade oder Mohn geschmacklich variiert werden.

GrundmasseEieranteilCharakteristik/BesonderheitBacktemperatur
Biskuitmasse (Kalt, Rouladen)Eier getrenntSehr luftig, Dotter und Eischnee getrennt aufgeschlagen.
Biskuitmasse (Kalt, Schnitten)Eier getrenntÄhnlich der Rouladenmasse, kürzere Backzeit.
Biskuitmasse (Kalt, Torten)Eier und Eidotter ganzDotter mit Zucker schaumig, Mehl untergehoben, Butterschmalz eingerührt.
Biskuitmasse (Warm)Eier ganzEier und Zucker über Dampf aufgeschlagen und kalt geschlagen. Mit flüssiger Butter.
KakaobiskuitmasseEier ganzMit Kakao, Maisstärke und Öl für eine saftigere Textur.
Leichte SandmasseEier und Eidotter ganzEier mit Zucker aufgeschlagen, Mehl/Maisstärke und flüssige Butter/Öl untergezogen.
Schwere SandmasseEier getrenntHoher Fettanteil (Butter), Eidotter in die schaumige Buttermasse, Eischnee untergemengt.
MandelmasseEier getrenntMit Marzipanrohmasse und Butterschmalz.
NussmasseEier ganzMit geriebenen Nüssen, Semmelbröseln und Rum.
MohnmasseEier getrenntButter-Dotter-Basis, mit Graumohn und Haselnüssen.
PanamamasseEier getrenntEnthält Kuvertüre (Zartbitter), Mandeln, Haselnüsse und Rum. (Ofen leicht geöffnet)
SachermasseEier getrenntKochschokolade in die Buttermasse eingerührt, abwechselnd Eischnee und Mehl untergehoben.
DobosmasseEier getrenntSehr dünne Böden, Mehl und Eischnee unter die Dottermasse, schnell gebacken.
EsterházymasseEiklar nurNur Eiklar und Haselnüsse, in dünnen Schichten aufgestrichen und kurz gebacken.

II. Details zu den wichtigsten Biskuit-Grundmassen

 

GrundmasseSchlüsselzutatenSchlüsselanweisungenBackzeit (ca.)
KALTE BISKUITMASSE (Roulade)10 Eidotter, 8 Eiklar, 160 g Mehl, 200 g KristallzuckerDotter und Schnee getrennt schlagen, vorsichtig vermengen, Mehl unterheben. Auf Zucker stürzen.15–20 Min.
KALTE BISKUITMASSE (Schnitten)5 Eidotter, 5 Eiklar, 125 g Mehl, 100 g KristallzuckerWie Roulade, aber mit weniger Eiern und kürzerer Backzeit für dickeren Boden. Auf Zucker stürzen.10 Min.
WARME BISKUITMASSE8 Eier, 250 g Kristallzucker, 125 g Mehl/Maisstärke, 50 g flüssige ButterEier mit Zucker über Dampf dickschaumig und dann kalt schlagen. Mehl/Stärke heben, flüssige Butter einrühren.45 Min.
KAKAOBISKUITMASSE7 Eier, Kakao, 50 ml ÖlEier mit Zucker schaumig schlagen. Mehl/Kakao heben, Öl behutsam unterziehen.35–40 Min.

III. Eier – Vademecum der Süßen Küche

 

  • Eigenschaften: Eier sind aufgrund ihrer Proteine ideal zum Backen und Binden. Eiklar bildet stabilen Schaum (Triebmittel), Dotter bindet und dickt ein.
  • Trennen: Eier einzeln über einer kleinen Schale aufschlagen und das Eiklar abfließen lassen, um zu vermeiden, dass ein Dotterrest eine ganze Schüssel Eiklar verdirbt.
  • Eischnee: Gelagertes (älter abgelagertes) Eiweiß schlägt besser zu Schnee. Kessel/Mixgeräte kühl halten. Zuerst ohne Zucker schlagen, bis es sich bindet, dann Kristallzucker einstreuen und weiterschlagen, bis der Schnee schnittfest ist.
  • Lagerung: Kühl ( bei 80% Feuchtigkeit) und dunkel lagern, idealerweise aromageschützt, da Eier leicht fremde Gerüche annehmen (z. B. fischeln oder gemüsig schmecken können).

Rezepte

I. Warme Biskuitmasse (für Torten)

Diese Methode, bei der die Eier über dem Wasserbad erwärmt werden, ergibt eine besonders stabile und voluminöse Schaummasse.

Zutaten für 1 Torte ( 26 cm)

  • 8 Eier
  • 250 g Kristallzucker
  • 125 g Mehl
  • 125 g Maisstärke (Maizena)
  • 50 g Butter, flüssig
  • Kristallzucker zum Bestreuen

 

Zubereitung

  1. Warm aufschlagen: Eier mit dem Kristallzucker in einer Schüssel über einem heißen Wasserbad (Dampf) dickschaumig aufschlagen, bis die Masse deutlich an Volumen gewonnen hat und warm ist (ca. ).
  2. Kalt schlagen: Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und die Masse kaltschlagen, bis sie völlig abgekühlt ist und sehr fest und cremig wird.
  3. Mehl mischen: Mehl und Maisstärke miteinander vermischen und über die Eiermasse sieben. Vorsichtig mit einem Teigschaber oder Schneebesen unter die Masse heben.
  4. Butter einrühren: Die flüssige, abgekühlte Butter vorsichtig einrühren, ohne die Luftigkeit zu verlieren.
  5. Backen: Einen Tortenring mit Backpapier auskleiden, die Masse einfüllen und im vorgeheizten Backrohr bei etwa 45 Minuten backen.
  6. Stürzen: Nach dem Backen die Torte auf ein mit Kristallzucker bestreutes Backpapier stürzen, auskühlen lassen, das Backpapier vorsichtig abziehen und die Torte aus dem Ring lösen.
  7. Backzeit: ca. 45 Minuten bei 180 Grad.

II. Kakaobiskuitmasse (für Torten)

Eine Variante der Biskuitmasse, die durch Kakao und Öl eine dunkle Farbe und eine besonders saftige Textur erhält.

Zutaten für 1 Torte ( 26 cm)

  • 7 Eier
  • 200 g Kristallzucker
  • Prise Salz
  • Prise Vanillezucker
  • Zitronenschale, gerieben (falls gewünscht)
  • 100 g Weizenmehl
  • 50 g Maisstärke (Maizena)
  • 35 g Kakaopulver
  • 50 ml Öl

 

Zubereitung

  1. Schaumig schlagen: Eier mit Kristallzucker, Salz und Vanillezucker in einer Schüssel sehr schaumig aufschlagen, bis die Masse ihr maximales Volumen erreicht hat und hellgelb ist.
  2. Mehl mischen: Mehl, Maisstärke und Kakaopulver miteinander vermischen und über die Eiermasse sieben. Vorsichtig mit einem Teigschaber unter die Masse heben, bis alles gerade eben vermischt ist.
  3. Öl unterziehen: Das Öl behutsam unterziehen. Es ist wichtig, das Öl langsam einzumengen, um zu verhindern, dass die Masse zusammenfällt.
  4. Backen: Die Masse in eine mit Backpapier ausgekleidete Form füllen und im vorgeheizten Backrohr bei 35–40 Minuten backen.

III. Leichte Sandmasse (für Torte oder Kranzkuchen)

Die Leichte Sandmasse zeichnet sich durch ihre luftige Textur aus, die hauptsächlich durch das Aufschlagen der Eier erreicht wird.

Zutaten für 1 Torte oder 1 Kranzkuchen ( 26 cm)

  • 5 Eier (ganz)
  • 3 Eidotter
  • 170 g Kristallzucker
  • Prise Vanillezucker
  • Prise Salz
  • Zitronenschale, gerieben
  • 100 g Mehl
  • 90 g Maisstärke (Maizena)
  • 65 g Butter, flüssig (oder Öl)

 

Zubereitung

  1. Eier aufschlagen: Eier, Eidotter, Kristallzucker, Salz, Vanillezucker und Zitronenschale in einer Schüssel sehr schaumig aufschlagen, bis die Masse sehr hell und voluminös ist.
  2. Trockene Zutaten unterziehen: Maisstärke und Mehl miteinander vermischen und über die Eiermasse sieben. Die trockenen Zutaten sehr vorsichtig unter die aufgeschlagene Masse ziehen.
  3. Fett unterrühren: Die flüssige, abgekühlte Butter oder das Öl unterrühren, bis alles homogen vermischt ist.
  4. Backen: Die Masse in die vorbereitete Form füllen und im vorgeheizten Backrohr bei etwa 55 Minuten backen.

IV. Schwere Sandmasse (für Torte)

Diese Sandmasse ist reichhaltiger und dichter als die leichte Variante, da sie mit viel Butter und Stärkemehl zubereitet wird, ähnlich einem Rührkuchen.

Zutaten für 1 Torte ( 26 cm)

  • 300 g Butter
  • 300 g Weizen- oder Maisstärkemehl
  • 190 g Staubzucker (Puderzucker)
  • Prise Vanillezucker
  • Prise Salz
  • Zitronenschale, gerieben
  • 6 Eidotter
  • 6 Eiklar
  • 125 g Kristallzucker
  • 50 g Mehl
  • Butter für die Form

 

Zubereitung

  1. Buttermasse rühren: Butter mit Stärkemehl, Staubzucker, Vanillezucker, Salz und Zitronenschale schaumig rühren. Die 6 Eidotter nach und nach einzeln unterrühren.
  2. Eischnee schlagen: Die 6 Eiklar leicht zu schlagen beginnen. Den Kristallzucker einstreuen und das Eiklar zu festem Schnee ausschlagen.
  3. Masse vollenden: Den Eischnee vorsichtig unter die Buttermasse mengen. Das Mehl darüber sieben und ebenfalls behutsam unterheben.
  4. Backen: Die Masse in eine gebutterte Tortenform füllen und im vorgeheizten Backrohr bei anbacken. Die Backofentür leicht öffnen und die Temperatur nach und nach auf reduzieren. Etwa 60 Minuten backen. (Die fallende Temperatur gewährleistet, dass der Kuchen außen nicht zu schnell dunkel wird, während er innen durchbackt.)

V. Mandelmasse (mit Marzipan)

Diese besonders saftige und aromatische Kuchenmasse basiert auf Marzipanrohmasse und wird häufig als Basis für feine Torten und Schnitten verwendet.

Zutaten für 1 Torte ( 26 cm)

  • 250 g Marzipanrohmasse
  • 35 ml Wasser
  • 7 Eidotter
  • Prise Salz
  • Prise Vanillezucker
  • Zitronenschale, gerieben
  • 6 Eiklar
  • 140 g Kristallzucker
  • 100 g Mehl
  • 35 g Maisstärke (Maizena)
  • 40 g Butterschmalz, flüssig

 

Zubereitung

  1. Marzipan vorbereiten: Die Marzipanrohmasse mit dem Wasser gut durchwirken (kneten), bis eine geschmeidige Masse entsteht.
  2. Dottermasse rühren: Die durchgewirkte Marzipanmasse mit den 7 Eidottern, Salz, Vanillezucker und der geriebenen Zitronenschale schaumig rühren.
  3. Eischnee schlagen: Die 6 Eiklar mit dem Kristallzucker zu steifem Schnee ausschlagen.
  4. Masse vermengen: Den Eischnee vorsichtig unter die Marzipan-Dotter-Masse mischen.
  5. Trockene Zutaten einmengen: Mehl und Maisstärke miteinander versieben und ebenfalls vorsichtig unter die Masse heben, um die Luftigkeit zu erhalten.
  6. Fett einrühren: Zuletzt das flüssige Butterschmalz (abgekühlt) einrühren.
  7. Backen: Die Masse in eine vorbereitete (z. B. mit Backpapier ausgelegte) Tortenform füllen und im vorgeheizten Backrohr bei etwa 50 Minuten backen.

VI. Nussmasse

Zutaten ( 26 cm)Zubereitung
8 Eier, 200 g Kristallzucker, 10 g Vanillezucker, ZitronenschaleEier mit Zucker und Gewürzen schaumig aufschlagen.
25 g Nougat, flüssigNougat vorsichtig einrühren.
200 g Nüsse (gerieben), 80 g Semmelbrösel, 80 g MehlNüsse, Brösel und Mehl untermengen.
3 cl RumAbschließend mit Rum aromatisieren.
Backen: 55 Minuten bei .

VII. Mohnmasse

Zutaten ( 26 cm)Zubereitung
220 g Butter, 65 g Staubzucker, Prise Salz, Prise VanillezuckerButter mit Staubzucker und Gewürzen schaumig rühren.
9 EidotterEidotter nach und nach einmengen.
9 Eiklar, 220 g KristallzuckerEiklar mit Kristallzucker zu Schnee ausschlagen.
300 g Graumohn (gemahlen), 130 g Haselnüsse (gerieben)Schnee, Mohn und Haselnüsse vorsichtig unter die Eiermasse ziehen.
Backen: ca. 50 Minuten bei .

VIII. Panamamasse

 

Zutaten ( 26 cm)Zubereitung
7 Eidotter, 30 g Kristallzucker, Rum, Vanillezucker, Salz, ZitronenschaleEidotter mit Zucker und Gewürzen schaumig rühren.
90 g Kuvertüre (zartbitter)Kuvertüre im Wasserbad erwärmen und in die Masse einrühren.
7 Eiklar, 140 g KristallzuckerEiklar mit Kristallzucker zu Schnee schlagen und unter die Dottermasse mischen.
60 g Mehl, 90 g Mandeln (gerieben), 90 g Haselnüsse (gerieben)Mehl und Nüsse vermengen und unter die Masse heben.
Backen: ca. 50 Minuten bei (Ofen leicht geöffnet).

IX. Sachermasse (Schokolademasse)

Zutaten ( 26 cm)Zubereitung
200 g Butter, 170 g Staubzucker, 9 EidotterButter und Staubzucker schaumig rühren, Eidotter unterrühren.
200 g KochschokoladeWeich gewordene Kochschokolade in die Buttermasse einmengen.
9 Eiklar, 170 g KristallzuckerEiklar leicht schlagen, mit Kristallzucker zu Schnee ausschlagen.
200 g MehlSchnee und Mehl abwechselnd vorsichtig unter die Masse rühren.
Backen: ca. 55 Minuten bei .

X. Dobos- und Esterházymasse (Mehrschichtige Böden)

GrundmasseZutaten ( 23 cm / 30 x 45 cm)ZubereitungBack-Detail
Dobosmasse7 Eidotter, 80 g Staubzucker, 7 Eiklar, 70 g Kristallzucker, 140 g MehlDotter schaumig rühren, Eiklar zu Schnee schlagen. Schnee und Mehl unter die Dottermasse mengen.Auf Backpapier 6 Kreise aufstreichen und nacheinander 8 Minuten bei backen.
Esterházymasse660 g Eiklar (ca. 22), 660 g Kristallzucker, 660 g Haselnüsse (gerieben), 15 g VanillezuckerEiklar mit Kristallzucker zu Schnee ausschlagen. Nüsse und Vanillezucker unterheben.5 mm dicke Schichten auf Backpapier aufstreichen und nacheinander 8–10 Minuten bei goldbraun backen.

 

 

XI. Italienische und Französische Schaummasse (Brandmasse)Diese Rezepte beschreiben Schaummassen auf Eiklarbasis (Baiser), die meist als Überzug für Torten oder Schnitten dienen und flambiert oder überbacken werden.

Rezept I: Italienische Brandmasse (mit heißem Zuckersirup)

Diese Methode ist durch den heißen Zuckersirup besonders stabil und wird oft für Meringue-Torten oder als Torten-Deko verwendet.

ZutatenZubereitung
300 g EiklarLeicht zu schlagen beginnen, dann mit 50 g Kristallzucker zu festem Schnee ausschlagen.
500 g Kristallzucker, 120 ml WasserWasser mit der restlichen Zuckermenge (450 g) zu Sirup kochen, bis erreicht sind.
Den Sirup etwas überkühlen lassen, dann langsam in den laufenden Eischnee einmengen und kaltrühren.
FertigstellungDie Masse über Fruchttorten oder -schnitten verteilen, Muster hineinziehen und mit einem Crème-Brûlée-Brenner flämmen oder bei starker Oberhitze kurz überbacken.

Rezept II: Französische Schaummasse (mit Staubzucker)

Diese Masse ist etwas weniger stabil als die italienische, dafür einfacher herzustellen.

ZutatenZubereitung
240 g Eiklar, 240 g KristallzuckerEiklar mit etwas Kristallzucker zu Schnee schlagen, dann mit dem restlichen Kristallzucker zu festem Schnee ausschlagen.
200 g StaubzuckerDen gesiebten Staubzucker vorsichtig unter den Eischnee heben.
FertigstellungDie Masse über Fruchttorten oder -schnitten verteilen, Muster hineinziehen und mit einem Crème-Brûlée-Brenner flämmen oder bei starker Oberhitze kurz überbacken.

XII. Grillagemasse (mit Walnüssen und Krokant)

Diese Masse ist eine nussige, würzige Torte, die ihren Namen von den enthaltenen Krokantbröseln (Grillage) hat.

Zutaten für 1 Torte ( 26 cm)

 

KategorieZutaten
Krokantbrösel55 g Haselnüsse (geschält/geröstet), 55 g Kristallzucker, Spritzer Zitronensaft, Öl (für die Arbeitsfläche) (Nach Grundrezept zubereiten)
Dottermasse7 Eidotter, 60 g Staubzucker, 60 g Walnüsse (gerieben), 30 ml Wasser, 10 g Vanillezucker, Salz, Zitronenschale, Prise Zimt
Eischnee/Trockene7 Eiklar, 110 g Kristallzucker, 110 g Mehl
Fett30 ml Öl, Butter für die Form

Zubereitung

  1. Krokantbrösel: Die Krokantbrösel aus Haselnüssen, Zucker und Zitronensaft nach dem Grundrezept (Zucker karamellisieren, Nüsse zugeben, auf geölter Fläche auskühlen lassen und zerstoßen) zubereiten.
  2. Dottermasse rühren: Eidotter, Staubzucker, Walnüsse, Wasser, Vanillezucker, Salz, Zitronenschale und Zimt schaumig rühren.
  3. Eischnee schlagen: Eiklar leicht zu schlagen beginnen und mit Kristallzucker zu steifem Schnee ausschlagen.
  4. Vermengen: Beide Massen (Dotter und Schnee) vorsichtig miteinander vermengen.
  5. Trockene Zutaten/Öl: Mehl und die vorbereiteten Krokantbrösel unterheben. Abschließend das Öl vorsichtig einmengen.
  6. Backen: Masse in eine gebutterte Springform füllen und im vorgeheizten Backrohr bei etwa 1 Stunde backen.

XIII. Biskottenmasse (Löffelbiskuit)

Die Biskottenmasse ist eine leichte, luftige Biskuitmasse, die typischerweise in länglicher Form (Löffelbiskuits) gespritzt und knusprig gebacken wird.

Zutaten

  • 5 Eidotter
  • 50 g Staubzucker (Puderzucker)
  • 1/2 TL Vanillezucker
  • 5 Eiklar
  • 70 g Kristallzucker
  • 125 g Mehl
  • Staubzucker zum Bestreuen

 

Zubereitung

  1. Dottermasse: Eidotter mit Staub- und Vanillezucker weiß und schaumig schlagen.
  2. Eischnee: Eiklar leicht zu schlagen beginnen, den Kristallzucker einstreuen und zu festem Schnee ausschlagen.
  3. Masse vermengen: Die Dottermasse und der Eischnee werden nur leicht miteinander vermengt.
  4. Mehl unterheben: Das Mehl dazusieben und vorsichtig unter die Masse heben.
  5. Spritzen und Backen: Die Masse mit einem Spritzsack und einer glatten Tülle auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech spritzen. Mit Staubzucker bestreuen.
  6. Im auf vorgeheizten Backrohr bei einem kleinen Spalt offen gelassenem Ofen 5–8 Minuten backen. (Der offene Spalt dient dazu, dass Feuchtigkeit entweichen kann und die Biskotten knuspriger werden).

XIV. Baisermasse (zur Herstellung von Baiserpilzen)

Dieses Rezept beschreibt die Herstellung einer stabilen Baisermasse (Meringue) nach der Schweizer Methode, die ideal für geformte Gebäckstücke ist.

Zutaten

  • 150 g Eiklar
  • 200 g Staubzucker
  • Kakaopulver zum Bestreuen

 

Zubereitung

  1. Warm aufschlagen: Eiklar mit Staubzucker in einem heißen Wasserbad kräftig so lange aufschlagen, bis der Eischnee cremig-schaumig ist und die Temperatur erreicht hat. Die Masse sollte weniger luftig, dafür aber steif und von der richtigen Konsistenz sein.
  2. Kalt schlagen: Die Masse vom Wasserbad nehmen und kaltschlagen, bis sie vollständig abgekühlt ist. (Dadurch nimmt die Festigkeit weiter zu, ohne das Volumen zu verlieren).
  3. Formen: Die Masse in einen Spritzbeutel mit Lochtülle füllen.
    • Pilzstiele: Den Spritzbeutel dick ansetzen und nach oben dünn abziehen.
    • Pilzhüte: Halbkugeln spritzen.
  4. Trocknen: Die Pilzhüte vor dem Backen mit Kakaopulver bestreuen. Im vorgeheizten Backrohr bei niedriger Temperatur von 30 Minuten trocknen.

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Okt. 172025
 

Hessischer Speckkuchen (mit Kartoffel-Speck-Belag)

Dieser herzhafte Blechkuchen auf Sauerteigbasis ist eine traditionelle Spezialität der Hessischen Küche und wird oft als warme Mahlzeit oder deftiger Imbiss serviert.

Zutatenliste

  • 500 g Brotteig (idealerweise auf Sauerteig-Basis)
  • 500 g Pellkartoffeln
  • 375 g geräucherter Speck (in Würfel geschnitten)
  • 2 Zwiebeln
  • 1 Ei
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 1 TL Kümmel
  • Etwas Öl (oder das ausgelassene Speckfett)
  • Etwas Saure Sahne

Zubereitung

  1. Vorbereitung: Den Backofen auf C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech einfetten (oder mit Backpapier auslegen).
  2. Teig vorbereiten: Den vom Bäcker besorgten Sauerteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und auf das vorbereitete Backblech legen.
  3. Belag vorbereiten: Die Pellkartoffeln schälen und durch eine Kartoffelpresse drücken (oder mit einem Stampfer zerdrücken).
  4. Zutaten mischen: Den gewürfelten Speck in einer Pfanne kurz anbraten, bis er leicht kross ist, und beiseitestellen. Zwiebeln und Kräuter (Petersilie und Schnittlauch) fein hacken.
  5. Masse herstellen: Die zerdrückten Kartoffeln mit dem gewürfelten Speck, den feingehackten Zwiebeln und Kräutern, Kümmel, dem Ei, dem Öl (oder dem ausgelassenen Speckfett) und einem Schuss Saurer Sahne vermischen. Alles gut zu einer pikanten, streichfähigen Masse verarbeiten.
  6. Belegen und Gehenlassen: Die Kartoffel-Speck-Masse gleichmäßig auf dem ausgerollten Brotteig verteilen und verstreichen. Den Kuchen an einem warmen Ort kurz gehen lassen (ca. 15–20 Minuten).
  7. Backen: Den Speckkuchen in den vorgeheizten Ofen schieben und bei C ca. 20–25 Minuten kross backen.
  8. Servieren: Der Kuchen schmeckt am besten frisch und heiß, mittags oder abends. Dazu passt traditionell Kaffee oder ein Schnaps.

Hintergrundwissen und Geschichte

Der Hessische Speckkuchen, oft auch als “Ploatz” oder regional ähnlich dem Zwiebelkuchen betrachtet, ist tief in der ländlichen Back- und Esskultur Hessens verwurzelt.

Tradition und Arme-Leute-Essen:

  • Backtag-Gericht: Speckkuchen hat seinen Ursprung in der traditionellen bäuerlichen Backkultur. Auf dem Land war es üblich, einmal pro Woche oder seltener im gemeinschaftlichen Backhaus (Backes) Brot zu backen. Der Speckkuchen wurde oft als eines der ersten Gerichte gebacken, wenn der Holzofen nach dem Anheizen noch sehr heiß war, oder als letztes, wenn die Temperatur für das Roggenbrot schon zu gering war.
  • Wirtschaftlichkeit: Der Kuchen diente als schneller, nahrhafter Imbiss für die fleißigen Bäcker und das Gesinde. Er basiert auf einfachen, regional verfügbaren und sättigenden Zutaten: Brotteig, Kartoffeln (als günstige Füllmasse) und Speck (als Geschmacksträger und Energielieferant). Er war daher lange Zeit ein typisches “Arme-Leute-Essen”.

Die Rolle des Sauerteigs und des Belags:

  • Sauerteigbasis: Die Verwendung von Sauerteig (Brotteig) anstelle eines Hefefeinteigs ist ein deutliches Merkmal vieler traditioneller nordhessischer Varianten und unterstreicht die enge Verbindung zur Brotherstellung. Der Sauerteig verleiht dem Boden eine rustikale, leicht säuerliche Note, die gut zum deftigen Belag passt.
  • Regionale Varianten: Während manche Speckkuchen-Varianten (wie die Kasseler Variante) eher auf einer Creme aus Schmand, Porree und Speck basieren, zeichnet sich dieses Rezept durch die Zugabe von Pellkartoffeln aus, was den Kuchen besonders sättigend macht und die hessische Liebe zur Kartoffel (im Dialekt oft “Erdäpfel” genannt) widerspiegelt. Die Kombination mit Kümmel fördert die Bekömmlichkeit der deftigen Zutaten.

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Okt. 172025
 

Gedünsteter Tafelspitz in Rotwein-Marinade

Eine herzhafte Variante des klassischen Tafelspitzes, bei der das Fleisch durch eine Rotwein-Gewürz-Marinade eine besondere Tiefe und Würze erhält, bevor es weich gedünstet wird.

Zutatenliste

  • 800 g Tafelspitz (Rindfleisch)
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 Zwiebel
  • 150 g Wurzelwerk (z. B. Karotte, Sellerie, Petersilienwurzel)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Lorbeerblatt
  • 3 Pfefferkörner (ganz)
  • Thymian (ein kleiner Zweig oder 1/2 TL getrocknet)
  • 1 Glas Rotwein (ca. 200 ml)
  • 100 g Speck (gewürfelt)
  • 1 Spritzer Cognac
  • 50 g Fett (zum Anbraten, z. B. Butterschmalz oder Öl)
  • 1 Liter Fleischsuppe (oder Rinderbrühe)
  • 1 EL Paradeismark (Tomatenmark) oder 1 frische, gewürfelte Paradeiser (Tomate)
  • Schnittlauch (frisch, zum Bestreuen)

Zubereitung

  1. Vorbereitung und Marinade:
    • Das Fleisch mit Salz und Pfeffer einreiben und in eine Schüssel legen.
    • Zwiebel und Wurzelwerk würfeln. Die Knoblauchzehe leicht andrücken.
    • Speck würfeln und mit dem Cognac benetzen.
    • Zwiebel, Wurzelwerk, Knoblauch, Lorbeerblatt, Pfefferkörner, Thymian, Rotwein und den vorbereiteten Speck über das Fleisch geben.
    • Die Marinade mindestens 1 bis 2 Stunden (oder idealerweise über Nacht im Kühlschrank) einziehen lassen.
  2. Anbraten:
    • Das Fett in einem Bräter (Bratreine) heiß werden lassen.
    • Das Fleisch aus der Marinade nehmen, abtupfen und von allen Seiten kräftig anbraten, bis es schön gebräunt ist.
  3. Dünsten:
    • Das Wurzelwerk aus der Marinade nehmen und zum Fleisch in den Bräter geben. Kurz mitdünsten.
    • Mit der Fleischsuppe (oder Rinderbrühe) aufgießen. Die restliche Marinade mit Rotwein kann ebenfalls hinzugefügt werden, um den Geschmack zu intensivieren.
    • Das Fleisch zugedeckt bei niedriger Hitze weichdünsten lassen (schmoren), bis es zart ist (Garzeit je nach Größe des Tafelspitzes ca. 1,5 bis 2,5 Stunden).
  4. Soße fertigstellen:
    • Wenn das Fleisch weich ist, dieses aus dem Bräter nehmen und warm stellen.
    • Die Soße (den Bratensatz und die Flüssigkeit) durch ein Sieb in einen Topf passieren.
    • Das Paradeismark (oder die frische Tomate) zur Soße geben und kurz köcheln lassen, um die Soße zu verbessern und abzurunden. Bei Bedarf die Soße etwas reduzieren oder leicht binden.
  5. Anrichten:
    • Das Fleisch gegen die Faser in Portionen schneiden.
    • Mit frischem Schnittlauch bestreut anrichten.
    • Die Soße separat in einer Sauciere servieren.
    • Als klassische Beilagen passen Hausnudeln, Semmelknödel, Kartoffelnudeln und Preiselbeeren.

Hintergrundwissen und Geschichte

Der Tafelspitz ist ein Nationalgericht der österreichischen Küche, insbesondere der Wiener Küche, und gilt als Inbegriff der Rindfleischkultur des ehemaligen Habsburgerreiches.

Definition und Tradition:

  • Der Tafelspitz: Das Gericht leitet seinen Namen von dem gleichnamigen Teilstück des Rindes ab – der vordere, dünn auslaufende Teil des Schwanzstücks (Schwanzrolle), der von einer leichten Fettschicht bedeckt ist. Das Fleisch ist mager und feinfaserig, weshalb es sich perfekt zum Kochen und Schmoren eignet, um butterzart zu werden.
  • Wiener Klassiker: Der berühmte Wiener Tafelspitz wird traditionell gekocht (gesiedet) und nicht wie in diesem Rezept gedünstet oder geschmort. Er wird klassisch in einer kräftigen Rindsuppe mit Wurzelgemüse zubereitet und oft in drei Gängen serviert: zuerst die Suppe, dann Markknochen und schließlich das in Scheiben geschnittene Fleisch mit Beilagen wie Apfelkren (Apfel-Meerrettich), Schnittlauchsauce und Rösterdäpfeln (Bratkartoffeln).

Die Rolle von Kaiser Franz Joseph I.:

  • Die Popularität des Tafelspitzes wird oft direkt mit Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) in Verbindung gebracht. Er war bekannt für seine einfache Esskultur und seine Vorliebe für gekochtes Rindfleisch, das ihm oft serviert wurde. Durch die Gunst des Kaiserhauses stieg das Gericht vom traditionellen Siedefleisch zu einem hochangesehenen “Tafelstück” auf, das in den besten Häusern Wiens, wie dem berühmten Hotel Sacher, serviert wurde.

Die Abwandlung des Rezepts (Gedünstet):

  • Das vorliegende Rezept weicht durch die Marinade und das anschließende Dünsten/Schmoren in der Soße vom streng klassischen Wiener Tafelspitz ab, der hauptsächlich durch Kochen in Brühe zubereitet wird. Das Dünsten mit Rotwein, Speck und Wurzelwerk verleiht dem Gericht einen intensiveren, dunkleren Bratengeschmack und eine sämigere Soße – eine beliebte Variante in vielen regionalen Küchen, die die Zartheit des Tafelspitzes mit der Würze eines Schmorbratens kombiniert.

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