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Okt. 132025
 

Frankfurter Bethmännchen

Die Frankfurter Bethmännchen sind ein klassisches Marzipangebäck aus Frankfurt am Main, das nicht nur in der Weihnachtszeit beliebt ist und eine charmante Familiengeschichte erzählt.

Zutaten

  • 500 g Marzipan-Rohmasse
  • 120 g Puderzucker
  • 1 Eiweiß
  • 20 g Mehl
  • 250 g Marzipan-Rohmasse (separat)
  • 80 g Puderzucker (separat)
  • 40 g Mehl (separat)
  • 1 Eiweiß (separat)
  • 65 g gemahlene Mandeln

Für die Verzierung

  • 60 g ganze Mandeln (abgezogen und halbiert)
  • 1 Eigelb
  • 1 EL Wasser

Zubereitung

  1. Teig kneten: Die Marzipan-Rohmasse, den Puderzucker, das Eiweiß, das Mehl und die gemahlenen Mandeln in einer Schüssel zu einem glatten Teig verkneten.
  2. Formen: Aus der Masse kleine Kugeln formen und diese auf ein gefettetes Backblech setzen.
  3. Verzieren: Die ganzen Mandeln abziehen und halbieren. Drei der halbierten Mandeln aufrecht an jede Gebäckkugel drücken.
  4. Bestreichen und Backen: Das Eigelb mit dem Wasser verquirlen. Die Bethmännchen damit bestreichen.
  5. Die Backzeit beträgt etwa 15 Minuten bei Ober-/Unterhitze. Die Bethmännchen sollen hell bleiben.
  6. Aufbewahrung: Nach dem Abkühlen in gut verschlossenen Dosen aufbewahren.

Geschichte und Anekdoten

Ein Patrizier-Gebäck mit Geschichte: Die Bethmännchen sind untrennbar mit der Frankfurter Bankiers- und Patrizierfamilie Bethmann verbunden, die seit 1743 das berühmte Bankhaus in der Stadt führte.

Die Geburtsstunde (1840): Die Gebäckkugeln wurden zum ersten Mal im Jahr 1840 im Hause von Moritz von Bethmann, einem Sohn des Bankgründers, zum traditionellen Tee gereicht. Die Familie wollte ihren Gästen ein besonderes, festliches Marzipangebäck präsentieren.

Die Mandel-Symbolik: Die entzückendste Anekdote betrifft die Anzahl der Mandeln, die an das Gebäck gedrückt werden:

  • Ursprünglich vier Mandeln: Zunächst wurden vier angedrückte Mandeln verwendet, die die vier Söhne des Moritz von Bethmann (Moritz, Karl, August und Heinrich) symbolisierten.
  • Reduktion auf drei: Als einer der Söhne, angeblich Heinrich, starb, wurde eine Mandel weggelassen.
  • Heute drei Mandeln: Seit diesem tragischen Ereignis ziert man die Bethmännchen nur noch mit drei Mandeln, als ewiges Andenken an die verbliebenen Söhne (oder, je nach Überlieferung, an die drei Söhne, die blieben).

Ganzjähriger Genuss: Obwohl die Bethmännchen ursprünglich nur in der Vorweihnachtszeit in den Familien gebacken wurden, sind sie heute das ganze Jahr über in Frankfurt erhältlich. Sie sind zu einem beliebten kulinarischen Souvenir der Mainmetropole geworden und tragen die Geschichte der stolzen Patrizierfamilie in alle Welt.


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Okt. 132025
 

Crêpes Suzette

Crêpes Suzette sind ein luxuriöser französischer Dessert-Klassiker, bestehend aus dünnen Crêpes, die in einer aromatischen Buttersoße aus Zucker, Orangen und einem Schuss Curaçao geschwenkt und oft flambiert werden.

Zutaten für 4 Personen

Für den Crêpe-Teig

  • 250 g Mehl
  • 4 Eier
  • ½ Liter Milch
  • 1 EL Öl
  • 20 g Butter (zum Braten)
  • 1 Orange (Saft)
  • 1 TL Curaçao (Likör)
  • Salz (eine Prise)

Für die Garnitur und Sauce

  • 1 unbehandelte Orange
  • 30 g weiche Butter
  • 30 g Puderzucker (Zucker in Puderform)

 

Zubereitung

  1. Teig anrühren: Den Saft der ersten Orange auspressen. Das Mehl mit einer Prise Salz und den ganzen Eiern verrühren. Nach und nach die Milch hinzufügen und dabei ständig rühren, um Klumpen zu vermeiden.
  2. Aromatisieren: Das Öl, den Orangensaft und den Curaçao zum Teig geben und erneut vermischen.
  3. Ruhezeit: Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und den Teig 2 Stunden ruhen lassen.
  4. Garnitur zubereiten: Die Garnitur vorbereiten: Von der zweiten, unbehandelten Orange die Schale mit einem Sparschäler abnehmen und fein reiben (Zeste). Die Orange auspressen. Die weiche Butter mit dem Puderzucker, dem Orangensaft und den Zesten zu einer aromatischen Paste vermischen (malaxieren).
  5. Crêpes braten: Die Crêpes nacheinander in einer Pfanne mit etwas Butter braten. Die fertigen Crêpes zum Warmhalten auf einem Teller stapeln, der über einem Topf mit sehr heißem Wasser steht.
  6. Füllen und Falten: Jeden Crêpe mit der aromatisierten Orangen-Butter-Mischung bestreichen und zu einer Viertel-Ecke falten.
  7. Servieren: Die gefalteten Crêpes auf einer Servierplatte anrichten und warm oder lauwarm servieren.

 

Unser Tipp: Flambieren

Um den Crêpes Suzette den traditionellen, dramatischen Abschluss zu geben, können Sie sie flambieren:

  • Erhitzen Sie zwei Esslöffel Curaçao in einem kleinen Topf.
  • Gießen Sie den erwärmten Likör über die auf dem Teller angerichteten Crêpes und zünden Sie ihn vorsichtig mit einem langen Streichholz oder Feuerzeug an. Achtung: Arbeiten Sie dabei sehr vorsichtig!

Geschichte und Anekdoten zu Crêpes Suzette

Die Geburtsstunde eines Klassikers: Die Geschichte der Crêpes Suzette ist von Legenden umrankt, wobei die bekannteste und am häufigsten zitierte Version mit dem britischen König Edward VII. (damals noch Prinz von Wales) verbunden ist.

Die Anekdote von Monte Carlo (1896): Die populärste Geschichte besagt, dass das Gericht im Jahr 1896 im Restaurant Café de Paris in Monte Carlo von dem damals vierzehnjährigen Küchenjungen Henri Charpentier kreiert wurde.

  • Charpentier bereitete anscheinend einen Dessert-Crêpe für den Prinzen zu. Durch einen Zufall oder ein Missgeschick geriet der Likör in der Pfanne in Brand, und das Gericht fing Feuer.
  • Anstatt in Panik zu geraten, probierte der junge Henri die “verbrannte” Soße und befand sie für köstlich.
  • Der Prinz war begeistert. Auf die Frage, wie das neue Dessert hieße, antwortete Henri angeblich in Anlehnung an die Dame in der Gesellschaft des Prinzen: “Crêpes Princesse”. Doch der Prinz bestand darauf, dass der Name zu Ehren der Dame “Crêpes Suzette” lauten sollte.

Während Henri Charpentier selbst diese Geschichte in seinen Memoiren erzählte, behaupten andere Quellen, das Gericht sei bereits früher in Paris bekannt gewesen und nach einer Schauspielerin namens Suzette benannt worden. Unabhängig vom wahren Ursprung steht fest, dass die Crêpes Suzette zu einem Inbegriff des Glamours der Belle Époque wurden und bis heute ein Showgericht der gehobenen Küche sind.


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Okt. 132025
 

BAKED POTATO STUFFING (Backkartoffel-Creme)

Eine reichhaltige und würzige Creme, die sich perfekt zum Füllen von Backkartoffeln, als Dip oder als Topping für Gemüse eignet.

Zutaten

  •  saure Sahne (Sauerrahm)
  • ca.  Frischkäse (Cream Cheese)
  • 5 Scheiben knusprig gebratener Speck (Bacon), zerbröselt
  • 3 Esslöffel (EL) Schnittlauch, gehackt
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung

  1. Basis vermischen: Die saure Sahne mit einer Gabel in den Frischkäse einrühren, bis eine glatte Mischung entsteht.
  2. Würzen: Den zerbröselten Speck und den gehackten Schnittlauch hinzufügen.
  3. Abschmecken: Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  4. Verwendung: Die Creme als Füllung in einer großen, aufgeschnittenen Backkartoffel (Baked Potato) verwenden, als Dip reichen oder als Topping über grüne Bohnen geben.

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Okt. 132025
 

Frankfurter Bettelmann

Der Frankfurter Bettelmann ist ein traditioneller Brotauflauf aus der hessischen Küche, der Altbackenes verwertet und in einen köstlichen Apfelauflauf verwandelt.

Zutaten

  • 125 g Butter
  • 250 g geriebenes und geröstetes Graubrot
  • 1 Messerspitze gemahlene Nelken
  • 1 EL abgeriebene Zitronenschale
  • ½ TL Zimt
  • 2 EL Zucker (zum Anrösten)
  • 1 kg Äpfel
  • 65 g Zucker (zum Dünsten)
  • 65 g Rosinen
  • ½ Glas Weißwein (etwa)
  • 1 EL Rum
  • 40 g Zucker (zum Bestreuen)
  • 1 Prise Zimt (zum Bestreuen)

Zubereitung

  1. Brotmasse vorbereiten: Butter in einer Pfanne schmelzen. Das geriebene, geröstete Graubrot zusammen mit den Gewürzen (Nelken, abgeriebene Zitronenschale, Zimt) und Zucker leicht anrösten. Beiseitestellen.
  2. Äpfel dünsten: Die Äpfel schälen und in Scheiben schneiden. Die Apfelscheiben mit Zucker, Rum, Rosinen und etwa Glas Weißwein in einem Topf dünsten, bis die Flüssigkeit fast vollständig verdampft ist.
  3. Auflauf schichten: Eine Auflaufform fetten.
    • Eine Lage der vorbereiteten Brotmasse auf den Boden geben.
    • Eine Schicht gedünstete Äpfel darüber verteilen.
    • Die Schichtung fortsetzen, wobei die unterste und die oberste Schicht immer aus der Brotmischung bestehen müssen.
  4. Backen und Servieren: Den Auflauf bei im Backofen backen. Sofort nach dem Backen servieren und mit Zucker und einer Prise Zimt bestreuen.

 

Geschichte und Anekdoten

Ein Name mit Geschichte: Der Name „Frankfurter Bettelmann“ (Bettler, armer Mann) ist ein sprechendes Beispiel für die sogenannte Arme-Leute-Küche. Wie viele Aufläufe auf Brotresten (Puddinge), diente dieses Gericht der sparsamen und schmackhaften Verwertung von altbackenem Brot, das sonst weggeworfen worden wäre.

Regionale Herkunft: Der Zusatz „Frankfurter“ verortet das Gericht klar in der Region Hessen und der Rhein-Main-Ebene, wo Apfelwein (und damit auch Weißwein und Äpfel) traditionell eine große Rolle spielen.

Die Veredelung des Einfachen: Das Besondere am „Bettelmann“ ist, dass er einfache Zutaten (altes Brot, Äpfel) durch die Zugabe von feinen Aromen wie gerösteter Butter, Rum, Nelken und Zimt veredelt. Das Anrösten des Graubrots in Butter ist entscheidend, da es dem Brot eine nussige Tiefe verleiht, die es von einer einfachen Einlage zu einem Geschmacksträger macht.

Ein Dessert mit Wehmut: Der Name kann auch humorvoll oder ironisch gemeint sein. Das Ergebnis ist ein so köstlicher, reichhaltiger Auflauf, dass er alles andere als „arm“ schmeckt. Er symbolisiert, wie kreative Köche aus Notwendigkeit heraus Speisen schufen, die heute als kulinarische Klassiker gelten.


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Okt. 132025
 

Schwarzer Magister

Dieser “Schwarze Magister” ist ein klassischer, reichhaltiger Auflauf, der süße, gekochte Backpflaumen mit gerösteten Brötchen und einer cremigen Soße kombiniert.

Zutaten

  • 375 g kernlose Backpflaumen
  • 40 g Zucker
  • 1 Messerspitze Zimt
  • Abgeriebene Schale von 1 Zitrone
  • 6 altbackene Brötchen
  • 60 g Butter (zum Anrösten)
  • 3 Eier
  • ½ Liter Rahm (Sahne)
  • Einige bittere Mandeln (zerstoßen)
  • 75 g Zucker
  • Abgeriebene Schale von Zitrone
  • 60 g Butterflöckchen

Zubereitung

  1. Pflaumen vorbereiten: Die Backpflaumen über Nacht einweichen. Am nächsten Morgen mit Zucker, Zimt und der abgeriebenen Schale der ersten Zitrone gar kochen.
  2. Brötchen rösten: Die altbackenen Brötchen in sehr dünne Scheiben schneiden und in Butter leicht anrösten.
  3. Auflauf schichten: Eine Auflaufform mit Butter einfetten. Eine Lage gerösteter Semmelscheiben auf den Boden legen, dann eine Schicht gekochte Backpflaumen. Wiederholen Sie dies lagenweise, bis die Form etwa voll ist.
  4. Guss zubereiten: Die Pflaumenbrühe kurz einkochen lassen.
  5. Soße binden: Die Eier im Rahm verquirlen. Die eingekochte Pflaumenbrühe mit den zerstoßenen bitteren Mandeln, den Zucker und der abgeriebenen Schale der Zitrone anreichern. Die Eier-Rahm-Mischung unterrühren, um die Soße zu binden (nicht mehr kochen lassen).
  6. Backen: Den Guss über den Auflauf gießen. Mit Butterflöckchen belegen und im vorgeheizten Backofen bei etwa 45–60 Minuten backen.
  7. Servieren: Den “Schwarzen Magister” sofort nach dem Backen, heiß, mit Vanillesauce servieren.

Geschichte und Anekdoten

Ein historisches Dessert: Der Name „Schwarzer Magister“ deutet auf die dunkle Farbe der Backpflaumen hin, die in Kombination mit der dunklen Brotkruste eine tiefbraune bis schwarze Färbung annimmt. Der Begriff „Magister“ (Meister/Lehrer) könnte auf die Veredelung einfacher Zutaten hinweisen, die durch die geschickte Zubereitung zu einem „meisterhaften“ Dessert werden.

Die Rolle der Backpflaumen: Backpflaumen waren historisch ein wichtiges, lagerfähiges Lebensmittel, das besonders im Winter und in der Fastenzeit zur Verfügung stand. Dieses Gericht ist ein typisches Beispiel für die süße Küche, die sich auf haltbare Früchte und altbackenes Brot stützte – eine kluge und sparsame Verwendung von Vorräten.

Die bitteren Mandeln: Die Zugabe von bitteren Mandeln ist ein feiner, traditioneller Geschmackskniff. Sie enthalten Amygdalin, das beim Kochen einen Hauch von Marzipan oder Amaretto freisetzt und so dem Dessert eine raffinierte, leicht herbe Note verleiht, die den süßen Geschmack der Pflaumen ausbalanciert.


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Okt. 132025
 

Сбитень (Sbiten)

Sbiten ist eines der ältesten und traditionellsten Heißgetränke Russlands, das oft als Vorläufer des Tees oder Kaffees in Russland gilt. Es ist ein süßes, würziges und wärmendes Getränk, das besonders in den kalten Monaten beliebt war.

Zutaten

  • 1 Liter Wasser
  • 150 g Honig
  • 150 g Zucker
  • 2 Lorbeerblätter
  • 5 g Gewürzmischung (typischerweise Nelken, Zimt, Ingwer und Kardamom)

Zubereitung

  1. Sud ansetzen: Die Gewürze (Lorbeerblätter, Nelken, Zimt, Ingwer, Kardamom) in einen Liter kochendes Wasser geben.
  2. Süßen: Den Zucker und den Honig hinzufügen.
  3. Kochen: Die Mischung 10–15 Minuten lang kochen lassen.
  4. Ziehen lassen: Den Sbiten an einem warmen Ort ziehen lassen, damit die Gewürze ihr volles Aroma entfalten können.
  5. Servieren: Den Sbiten durch ein Sieb abseihen und heiß servieren.

Kulturelle und Historische Notizen

Der Name und die Geschichte: Der Name Sbiten leitet sich vom russischen Wort сбивать (sbiwat’) ab, was “zusammenschlagen” oder “zusammenmischen” bedeutet, was auf die Zubereitung der verschiedenen Zutaten hindeutet. Sbiten war schon im 12. Jahrhundert bekannt und erlebte seine größte Popularität, lange bevor Tee aus China oder Kaffee in Russland populär wurde.

Der “Sbitenshchik”: Im vorrevolutionären Russland war der “Sbitenshchik” (Sbiten-Verkäufer) eine bekannte Figur in den Straßen. Diese Händler trugen große Kupferkessel, die oft mit einem Tuch umwickelt waren, um das Getränk heiß zu halten, und verkauften den würzigen Trunk an Passanten auf Märkten und Straßen. Ihr Ruf, ihre Kessel und ihre oft gereimten Verkaufsrufe waren ein charakteristischer Teil des russischen Stadtlebens im Winter.

Die Rolle der Zutaten:

  • Honig: Honig ist die traditionelle Süße und die Basis von Sbiten. Frühe Varianten von Sbiten waren sogar leicht alkoholisch, da sie durch Fermentation entstanden. Die moderne, alkoholfreie Version ist ein einfacher Sirup.
  • Gewürze: Die Gewürze (typischerweise Zimt, Nelken, Ingwer und Kardamom, manchmal auch Muskatnuss oder Pfefferminze) verleihen dem Sbiten seine wärmende und heilende Wirkung. Er galt als hervorragendes Hausmittel gegen Erkältungen.

Ein Winter-Erfrischungsgetränk: Sbiten wird immer heiß serviert und ist das perfekte Gegenstück zur bitteren Kälte des russischen Winters. Es war das traditionelle Getränk, um sich zu wärmen und zu beleben, und seine Popularität hält bis heute in den traditionellen Küchen an.


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Okt. 132025
 

Морс ягодный (Russischer Beeren-Safttrunk)

Mors ist ein traditionelles russisches und osteuropäisches Erfrischungsgetränk aus Beeren. Im Gegensatz zu Fruchtsaft oder Kompott wird bei Mors der rohe Saft erst nach dem Kochen der Reste (Maische) und dem Abkühlen wieder hinzugefügt, wodurch die wertvollen Vitamine und frischen Aromen erhalten bleiben.

Zutaten

  • 1 Tasse Beeren (z.B. Himbeeren, schwarze Johannisbeeren, Preiselbeeren oder Moosbeeren)
  • Zucker (nach Geschmack)
  • Wasser (ca. )

Zubereitung

  1. Beeren vorbereiten und entsaften: Die Beeren gründlich waschen. Durch ein Sieb passieren oder anderweitig entsaften und den reinen Saft auffangen und beiseitestellen.
  2. Maische kochen (Sud): Die übrig gebliebenen Beerenreste (Мезгу – Maische) mit etwa heißem Wasser aufgießen.
  3. Köcheln: Den Sud auf kleiner Flamme 5–8 Minuten köcheln lassen.
  4. Ziehen lassen: Den gekochten Sud vom Herd nehmen und 2–3 Stunden ziehen lassen.
  5. Fertigstellen: Den Aufguss durch ein Sieb abseihen. Den Zucker im warmen Sud auflösen (süßen Sie nach Geschmack).
  6. Mischen und Kühlen: Den beiseite gestellten, natürlichen und ungekochten Saft hinzufügen und alles gut vermischen. Den Mors anschließend gut durchkühlen lassen.

Kulturelle und Historische Notizen

Was ist Mors? Mors ist ein Nationalgetränk in Russland, der Ukraine, Belarus und anderen slawischen Ländern. Es ist kein einfacher Saft oder eine Schorle, sondern eine spezielle Zubereitungsart. Die Methode, den Saft roh beiseitezustellen und erst den Beerenrest auszukochen, hat einen doppelten Zweck:

  1. Erhalt der Vitamine: Die teuren und hitzeempfindlichen Vitamine im reinen Saft werden nicht durch Kochen zerstört.
  2. Volles Aroma und Farbe: Durch das Auskochen der Schalen und Kerne (Maische) werden Farbe, Pektine und die tieferen Aromen freigesetzt, die die Basis des Getränks bilden.

Ein Getränk des Winters: Historisch gesehen war Mors, insbesondere aus Preiselbeeren (клюква) und Moosbeeren (брусника), ein unentbehrliches Getränk während der langen, kalten Winter. Diese Beeren sind reich an Vitamin C und konnten tiefgefroren oder haltbar gemacht werden, wodurch sie in der kalten Jahreszeit eine wichtige Quelle für Vitamine und Stärkung des Immunsystems darstellten.

Heilende Wirkung: Mors wird oft auch als Hausmittel bei Erkältungen oder Fieber getrunken. Preiselbeermors ist besonders bekannt für seine angeblich fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung.


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