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Okt. 162025
 

Zimtsterne

Zimtsterne sind ein klassisches und elegantes Weihnachtsgebäck, das ohne Mehl auskommt und durch seine zartschmelzende Konsistenz und den intensiven Zimtgeschmack besticht.

Zutatenliste

  • 2 Eiweiß
  • 120 g Staubzucker (Puderzucker)
  • 120 g gemahlene Mandeln
  • 1 Teelöffel Zimt (gemahlen)
  • Zusätzlich: etwas Zucker (Grießzucker oder feiner Kristallzucker) für die Arbeitsfläche

Zubereitung

  1. Eischnee zubereiten: Die 2 Eiweiß in einer fettfreien Schüssel zu sehr steifem Schnee schlagen.
  2. Zucker hinzufügen: Den Staubzucker langsam und löffelweise zum Eischnee geben und die Masse mindestens 15 Minuten weiterschlagen, bis sie sehr fest, glänzend und cremig ist. Dies ist wichtig, damit die Zimtsterne später ihre Form behalten und der Guss schön fest wird.
  3. Guss beiseitestellen: Etwa 2 Esslöffel dieser Zuckermasse (Eischnee-Zucker-Mischung) für den späteren Guss beiseitestellen.
  4. Teig herstellen: Die restliche Eischnee-Zucker-Masse mit den gemahlenen Mandeln und dem Zimt vorsichtig vermischen. Nicht zu lange rühren, damit der Eischnee nicht zusammenfällt. Es entsteht ein klebriger Teig.
  5. Ausrollen: Eine Arbeitsfläche großzügig mit Zucker (Grießzucker oder feiner Kristallzucker) bestreuen. Den Zimtstern-Teig daraufgeben und mit Hilfe einer weiteren Schicht Zucker obenauf (damit das Nudelholz nicht klebt) etwa 1/2 cm dick ausrollen.
  6. Sterne ausstechen: Mit einer Sternausstechform Sterne ausstechen. Die Ausstechform eventuell zwischendurch immer wieder in Zucker tauchen, damit der Teig nicht kleben bleibt.
  7. Bestreichen und Backen: Die ausgestochenen Sterne vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Mit der beiseitegestellten Zuckermasse (dem Guss) dünn bestreichen.
  8. Trocknen lassen: Die Zimtsterne idealerweise einige Stunden (oder über Nacht) an einem kühlen Ort trocknen lassen. Dadurch bildet sich eine leichte Kruste, die verhindert, dass der Guss beim Backen Risse bekommt und die Sterne ihre Form besser halten.
  9. Backen: Den Backofen auf C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Zimtsterne etwa 10-15 Minuten backen. Sie sollen nicht braun werden, sondern innen noch leicht feucht und weich sein. Der Guss sollte fest, aber nicht gebräunt sein. Nach dem Backen auf dem Blech vollständig auskühlen lassen, bevor sie vorsichtig abgenommen werden, da sie noch sehr zerbrechlich sind.

 

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Zimtsterne sind ein Paradebeispiel für ein klassisches Weihnachtsgebäck, dessen Ursprünge tief in der europäischen Backtradition verwurzelt sind, insbesondere in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Rolle der Gewürze:

  • Zimt als Königsgewürz: Zimt war, ähnlich wie Vanille, über Jahrhunderte ein sehr kostbares Importgut aus Asien. Es war bekannt für seinen warmen, süßlich-würzigen Geschmack und seine konservierenden Eigenschaften. In der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Küche war Zimt ein Zeichen von Wohlstand und wurde oft in festlichen Speisen verwendet. Die Assoziation von Zimt mit Weihnachten rührt von dieser Tradition her, da festliche Zeiten oft mit dem Genuss besonderer und teurer Gewürze verbunden waren.
  • Mandeln: Mandeln waren ebenfalls eine geschätzte Zutat in der Weihnachtsbäckerei, sowohl wegen ihres Geschmacks als auch wegen ihrer Symbolik in vielen Kulturen.

Mehlfreies Gebäck und die Bedeutung des Eischnees:

  • Ein besonderes Merkmal der Zimtsterne ist, dass sie traditionell ohne Mehl gebacken werden. Dies macht sie zu einem glutenfreien Gebäck und verleiht ihnen ihre einzigartige, zarte Textur.
  • Die Stabilität und Konsistenz der Zimtsterne werden hauptsächlich durch den sehr fest geschlagenen Eischnee und die gemahlenen Mandeln erreicht. Die lange Schlagzeit des Eischnees mit Zucker ist entscheidend für die Struktur und den Glanz der Sterne.

Die “Sterntaler”-Assoziation:

  • Die Form der Sterne ist eng mit der Weihnachtszeit und ihren Symboliken verbunden – dem Stern von Bethlehem. Sterne sind ein universelles Symbol für Hoffnung, Licht und Festlichkeit. Die Zimtsterne bringen daher nicht nur einen festlichen Geschmack, sondern auch eine visuelle Symbolik auf den Weihnachtsteller.
  • Das oft leicht brüchige Innere und die glänzende Oberfläche erinnern manchmal an “Sterntaler” aus dem Märchen, was der romantisierenden Vorstellung der Weihnachtsbäckerei zuträglich ist.

Tradition und Haltbarkeit:

  • Zimtsterne sind ein typisches “Ausstecherle” und werden oft schon in der Vorweihnachtszeit gebacken. Wie viele andere Weihnachtsgebäcke entwickeln sie ihr volles Aroma oft erst nach einigen Tagen oder Wochen, wenn die Gewürze gut durchgezogen sind. Sie werden traditionell in Blechdosen aufbewahrt, wo sie ihre Feuchtigkeit und ihr Aroma bewahren.

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Okt. 162025
 

Offenbacher Pfeffernüsse

Ein würziges und aromatisches Weihnachtsgebäck aus der Region Offenbach, das durch seine besonderen Gewürze besticht.

Zutatenliste

  • 90 g Butter
  • 2 EL Zucker
  • 80 g Honig
  • 200 g Weizenmehl
  • 1/2 Päckchen Backpulver
  • 1/2 TL Kardamom (gemahlen)
  • 1 TL Zimt (gemahlen)
  • 1 Prise Nelken (gemahlen)
  • 50 g feingehacktes Zitronat
  • 50 g feingehacktes Orangeat

Zubereitung

  1. Vorbereitung: Die Butter, den Zucker und den Honig in einem Topf bei niedriger Hitze schmelzen, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Mischung etwas abkühlen lassen.
  2. Teig zubereiten: In einer großen Schüssel das Mehl, Backpulver, Kardamom, Zimt, Nelken, Zitronat und Orangeat gut vermischen. Die abgekühlte Butter-Honig-Mischung dazugeben und alles zu einem festen Teig verkneten. Es ist wichtig, dass der Teig gut durchgeknetet wird.
  3. Ruhezeit: Den Teig abgedeckt für mindestens 1 Tag im Kühlschrank ruhen lassen. Dies ermöglicht es den Aromen, sich voll zu entfalten und dem Teig, die richtige Konsistenz zu entwickeln.
  4. Formen: Am nächsten Tag den Backofen auf C Ober-/Unterhitze vorheizen. Aus dem Teig kleine Kügelchen formen und diese leicht flach drücken.
  5. Backen: Ein Backblech einfetten (oder mit Backpapier belegen) und die Pfeffernuss-Kügelchen daraufsetzen. Im vorgeheizten Ofen ca. 20 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind.
  6. Glasieren: Die gebackenen Pfeffernüsse abkühlen lassen und anschließend nach Belieben mit einem Zuckerguss (Puderzucker und etwas Zitronensaft/Wasser verrühren) oder Schokoladenguss bestreichen.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Pfeffernuss ist ein traditionelles deutsches Weihnachtsgebäck, dessen Ursprünge weit zurückreichen. Die Bezeichnung “Pfeffernuss” ist dabei etwas irreführend, denn sie enthält in der Regel keinen Pfeffer im modernen Sinne, sondern bezieht sich auf die vielfältigen Gewürze, die dem Gebäck seinen charakteristischen Geschmack verleihen – im Mittelalter wurden Gewürze allgemein oft als “Pfeffer” bezeichnet.

Regionale Besonderheit Offenbachs:

  • Offenbach am Main, eine Stadt in Hessen, ist bekannt für ihre eigene Variante der Pfeffernüsse. Diese regionalen Unterschiede sind typisch für viele traditionelle Gebäckarten in Deutschland. Oft spiegeln sie die Verfügbarkeit von Zutaten und die Vorlieben der lokalen Bevölkerung wider. Die Offenbacher Pfeffernüsse zeichnen sich durch die Kombination von Honig und einer spezifischen Gewürzmischung mit Zitronat und Orangeat aus.

Historische Zutaten – Pottasche:

  • Früher wurde Pottasche anstelle von Backpulver verwendet.
    • Pottasche (Kaliumcarbonat): War eines der ältesten Backtriebmittel. Sie wurde aus Holzasche gewonnen und war bis ins 19. Jahrhundert hinein weit verbreitet. Pottasche ist ein alkalisches Salz, das in Verbindung mit Säure (die z.B. im Honig oder Sirup enthalten sein kann) Kohlendioxid freisetzt und so den Teig lockert. Sie neigt dazu, das Gebäck etwas dunkler zu machen und einen leicht seifigen Geschmack zu hinterlassen, wenn sie überdosiert wird.
    • Backpulver: Erst mit der Entdeckung und der industriellen Produktion von Natron (Natriumhydrogencarbonat) und Weinsteinsäure im 19. Jahrhundert wurde Backpulver, wie wir es heute kennen, populär. Es ist einfacher zu handhaben und liefert ein gleichmäßigeres Ergebnis.

Bedeutung in der Weihnachtszeit:

  • Pfeffernüsse sind ein typisches “Haltbarkeitsgebäck”, das oft schon Wochen vor Weihnachten gebacken wurde. Die Gewürze dienten nicht nur dem Geschmack, sondern auch der Konservierung. Nach dem Backen werden sie oft erst richtig weich und aromatisch, wenn sie einige Tage oder Wochen durchgezogen sind. Dies macht sie zu einem idealen Vorratsgebäck für die Adventszeit.

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Okt. 162025
 

Vanillekipferl

Ein klassisches, zartschmelzendes Mürbteiggebäck, das traditionell zur Weihnachtszeit gebacken wird.

Zutatenliste

  • 150 g Mehl
  • 100 g Butter
  • 50 g Staubzucker (Puderzucker)
  • 50 g geriebene Mandeln
  • 1 Eigelb (Dotter)
  • Für den Vanillezucker zum Wenden:
    • ca. 50 g Staubzucker (Puderzucker)
    • 1 Vanilleschote (oder 1 Päckchen Vanillezucker/Bourbon-Vanillezucker)

Zubereitung

  1. Mürbteig zubereiten: Alle Zutaten für den Teig (Mehl, Butter, 50 g Staubzucker, geriebene Mandeln, Eigelb) rasch zu einem glatten Mürbteig verkneten. Am besten die kalte Butter in kleinen Stücken zum Mehl geben und “abbröseln”, bevor die restlichen Zutaten hinzugefügt werden.
  2. Kühlen: Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 30 Minuten, besser eine Stunde, im Kühlschrank rasten lassen.
  3. Formen: Den Backofen auf C Ober-/Unterhitze vorheizen. Vom gekühlten Teig kleine Stücke abnehmen, zu dünnen Röllchen formen und diese zu kleinen Hörnchen (Kipferl) biegen. Die Kipferl auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
  4. Backen: Die Vanillekipferl ca. 10 bis 12 Minuten backen. Sie sollten hell bleiben und nur an den Spitzen leicht goldbraun werden.
  5. Wenden: Während die Kipferl backen, den Vanillezucker vorbereiten: Dafür den restlichen Staubzucker in eine flache Schale sieben und das Mark einer Vanilleschote (oder den fertigen Vanillezucker) untermischen. Die noch warmen, aber nicht mehr kochend heißen Kipferl vorsichtig in diesem Vanillezucker wenden oder bestreuen, da sie im heißen Zustand sehr zerbrechlich sind.

 

Hintergrundwissen und Geschichte der Vanillekipferl

Die Vanillekipferl sind eines der bekanntesten und beliebtesten Gebäcke der österreichischen, bayerischen und böhmischen Weihnachtstradition.

Ursprung und Form:

  • Der Halbmond-Mythos: Die häufigste Legende besagt, dass die Halbmondform der Kipferl eine Hommage an die Befreiung Wiens von der türkischen Belagerung im 17. Jahrhundert (speziell 1683) ist. Die Bäcker hätten das Gebäck in der Form des türkischen Halbmondes gebacken, um den Sieg zu feiern und sich über die abziehenden Truppen lustig zu machen.
  • Historische Ableitung: Während diese Geschichte auch für das (größere) Croissant erzählt wird, ist das Kipferl (das Hörnchen) als Gebäckform in der Region schon viel länger bekannt, möglicherweise seit dem Mittelalter. Die Hörnchenform selbst soll von einer hölzernen Stütze in V- oder C-Form an alten Wagen, der sogenannten “Wagenkipf”, abgeleitet sein.

Die Rolle der Vanille:

  • Luxusgut: Der Zusatz “Vanille” im Namen verrät den entscheidenden Unterschied zum einfachen Kipferl. Im 17. und 18. Jahrhundert war Vanille ein extrem kostbares, exotisches Gewürz, das aus den Kolonialgebieten nach Europa kam und anfangs nur dem Adel und sehr reichen Bürgern zugänglich war. Die Vanillekipferl waren daher ursprünglich ein echtes Luxusgebäck.
  • Verbreitung: Erst mit der synthetischen Herstellung von Vanillin ab dem späten 19. Jahrhundert wurde das Gebäck auch für bürgerliche Haushalte erschwinglich und verbreitete sich endgültig als fester Bestandteil der traditionellen Weihnachtsbäckerei in Mitteleuropa.

 


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Okt. 162025
 

Gefüllte Lebkuchen

Klassische, würzige Lebkuchen mit einer reichhaltigen Nuss-Zitrus-Füllung.

Zutatenliste

Für den Lebkuchenteig:

  • 0,5 kg Honig
  • 120 g Zucker
  • 3 Kaffeelöffel Zimt
  • Gewürznelken (gemahlen, nach Geschmack)
  • Neugewürz (Piment, nach Geschmack)
  • 0,5 kg Mehl
  • 2 Eier
  • 2 Kaffeelöffel Natron (Natriumhydrogencarbonat/Backsoda)
  • 80 g Butter

Für die Füllung:

  • 120 g Haselnüsse (gerieben)
  • 120 g Zucker
  • 60 g Zitronat (fein gehackt)
  • 30 g Aranzini (Orangeat, fein gehackt)
  • 2 Eier

Zum Bestreichen:

  • 1 Ei

 

Zubereitung

I. Vorbereitung des Teigs

  1. Honig auflösen: Den Honig leicht erwärmen, bis er flüssig ist (“zergehen lassen”).
  2. Teig kneten: Den flüssigen Honig mit dem Zucker, Zimt, Gewürznelken, Neugewürz, Mehl, 2 Eiern, Natron und der Butter vermischen und zu einem glatten Teig verkneten.
  3. Rasten lassen: Den Teig über Nacht ruhen lassen.

 

II. Zubereitung der Füllung

  1. Creme rühren: Die 2 Eier mit dem Zucker schaumig rühren.
  2. Zutaten mischen: Die geriebenen Haselnüsse sowie das gehackte Zitronat und Aranzini (Orangeat) in die Ei-Zucker-Mischung einmischen.

 

III. Fertigstellung

  1. Teig ausrollen: Den geruhten Lebkuchenteig etwa halbfingerdick (ca. 0,5 bis 1 cm) ausrollen.
  2. Ausstechen: Mit einem Ausstecher Scheiben aus dem Teig ausstechen.
  3. Füllen: Jede zweite Teigscheibe mit einem Löffel der vorbereiteten Nuss-Zitrus-Füllung bestreichen.
  4. Schließen: Eine unbestrichene Scheibe auf die gefüllte Scheibe legen und die Ränder leicht andrücken.
  5. Bestreichen und Backen: Die gefüllten Lebkuchen mit dem verquirlten 1 Ei bepinseln und backen. (Die Backzeit und -temperatur sind nicht angegeben, für Lebkuchen sind meistens bis für 10 bis 15 Minuten üblich).

Hintergrundwissen und Geschichte

Gefüllte Lebkuchen sind eine Variante des traditionellen Lebkuchens und finden sich in ähnlicher Form in vielen europäischen Ländern, insbesondere im deutschsprachigen Raum und in Mitteleuropa (wie Österreich, der Slowakei und Ungarn).

Historischer und Kultureller Hintergrund

  • Lebkuchen-Tradition: Lebkuchen gehören zu den ältesten Gebäcken überhaupt. Ihre Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück, wobei Klöster oft die ersten waren, die das Gebäck mit dem damals sehr teuren Honig und exotischen Gewürzen herstellten.
  • Die Gewürze: Die Kombination von Zimt, Gewürznelken und Piment (Neugewürz) ist typisch für die Weihnachts- und Winterbäckerei und diente früher auch dazu, die Haltbarkeit zu verlängern.
  • Das Füllen: Die Idee, Lebkuchen zu füllen, machte das Gebäck zu einer besonderen Delikatesse. Die Füllungen waren oft reichhaltig und nahrhaft. Die Kombination aus Nüssen und kandierten Früchten (Zitronat und Aranzini/Orangeat) war in der bürgerlichen Küche des 18. und 19. Jahrhunderts sehr beliebt, da diese Zutaten ebenfalls wertvoll und geschmacksintensiv waren.
  • Typisches Format: Eine der bekanntesten Varianten der gefüllten Lebkuchen ist der Nürnberger Elisenlebkuchen (der allerdings keinen Mehlanteil hat) oder der Aachener Printen, obwohl diese in der Form variieren.
  • Die Rolle von Natron und Ruhezeit: Die Verwendung von Honig und Natron erfordert oft eine lange Ruhezeit des Teiges (über Nacht, manchmal sogar Wochen), damit sich die Aromen entfalten und der Teig durch das Natron (ein historisches Backtriebmittel) seine typische Konsistenz erhält. Der Teig wird durch die Ruhezeit mürber und lässt sich besser verarbeiten.
  • Regionale Ähnlichkeit: Diese gefüllten Lebkuchen sind eng verwandt mit Spezialitäten wie den Punschkrapfen oder Mürbteigkipferln, die ebenfalls eine reichhaltige Füllung aus Nüssen und Rum/Aromen aufweisen, jedoch basiert dieses Rezept explizit auf dem klassischen Honigteig.

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Okt. 152025
 

Halva aus Grieß (Semolina Halva)

Ein süßes, luftiges Konfekt, das durch eine Kombination aus Nüssen, Zucker, Butter und Honig eine krümelige, zugleich aber auch cremige Textur erhält.

Zutatenliste

Für die Halva:

  • 250 g Nüsse (z.B. Walnüsse) oder Haferflocken (Herkules-Flocken) oder Leinsamen oder Sonnenblumenkerne
  • 500 g Zucker
  • 400 g Butter (geschmolzen)
  • 100 g Honig oder Melasse (Zuckerrübensirup/Patioka)
  • 1/2 Tasse heißes Wasser
  • Vanillin oder geriebene Orangenschale

 

Zubereitung

  1. Vorbereitung (Nüsse/Grieß): Die Nüsse oder Kerne (oder die gewählte Alternative) fein zerreiben oder zerstoßen, bis sie fast die Konsistenz von Mehl haben.
  2. Masse anrühren: In diese Mischung das halbe Glas heißes Wasser gießen, alles gut verrühren und verreiben.
  3. Zucker-Butter-Sirup: In einem Topf die Butter und den Zucker vermischen. Bei schwacher Hitze unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Die Mischung unter weiterem Rühren kurz köcheln lassen.
  4. Zusammenführen: Den Topf vom Herd nehmen. Den heißen Sirup langsam und unter Rühren in die Nuss-/Grießmasse geben.
  5. Honig hinzufügen: Den Honig (oder die Melasse) hinzufügen und alles gut verrühren.
  6. Kochen: Die gesamte Masse bei schwacher Hitze etwa eine halbe Stunde kochen lassen, dabei ständig mit einem Holzlöffel rühren.
  7. Aromatisieren: Den Topf vom Herd nehmen und Vanillin oder die geriebene Orangenschale einrühren.
  8. Abkühlen und Auflockern: Die Masse an einen kühlen Ort (am besten Winter oder Herbst, wie im Rezept erwähnt) bringen. Dort 10–15 Minuten abkühlen und dabei mit einem Löffel nach oben ziehen, um Luft einzuarbeiten.
  9. Kontrolle: Die Halva ist fertig, wenn die Masse dem Löffel folgt, locker und luftig wird.

Hintergrundwissen und Geschichte

Der Begriff Halva (oder Chalwa) ist in vielen Kulturen des Nahen Ostens, Südasiens, Nordafrikas, des Balkans und Osteuropas bekannt. Es bezeichnet eine Vielzahl von dicht-süßen Konfekten, wobei die Hauptzutaten regional variieren.

Historischer und Kultureller Hintergrund

  • Wurzeln im Nahen Osten: Halva ist ein altes Gericht, dessen Ursprünge im Perserreich und dem Nahen Osten liegen. Der Name selbst leitet sich vom arabischen Wort halwa (süß) ab.
  • Typen: Es gibt zwei Hauptkategorien von Halva:
    1. Tahini-Halva: Aus Sesam-Paste (Tahini), sehr populär im Nahen Osten und am Balkan.
    2. Grieß-Halva (Semolina Halva): Aus Grieß (oder, wie in diesem Rezept, aus gemahlenen Nüssen/Kernen als Grieß-Ersatz), sehr verbreitet in der Türkei (irmik helvası), Griechenland, Indien und in den Küchen Russlands und der Ukraine, wo es durch kulturellen Austausch über die Türkei oder den Kaukasus gelangte.
  • Das Spezifische Rezept: Das hier vorliegende Rezept weicht vom traditionellen Grieß-Halva ab, da es die Grießbasis (Manna Krupa) durch gemahlene Nüsse oder Kerne ersetzt. Es ist eine Hybridform, die die Textur des Grieß-Halvas anstrebt, aber mit dem reichen Geschmack der Nüsse.
  • Die Textur: Das lange Rühren und das anschließende “Ziehen” der Masse während des Abkühlens sind entscheidend für die charakteristische luftige, faserige und leicht krümelige Konsistenz der Halva. Die Zugabe von Puderzucker (wie in anderen Rezepten) oder hier des Zuckersirups soll die Masse beim Erstarren brüchig machen.
  • Jahreszeitliche Empfehlung: Die Empfehlung, Halva an einem kühlen Tag oder im Winter zuzubereiten, ist praktisch begründet. Der Prozess des Abkühlens und des Ziehens der Masse wird durch niedrige Umgebungstemperaturen erleichtert und beschleunigt, was zur idealen Textur beiträgt.

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Okt. 152025
 

Torte „Napoleon“ (Mille-Feuille/Blätterteigtorte)

Eine reiche, mehrschichtige Torte, vergleichbar mit der französischen Mille-Feuille, bestehend aus vielen dünnen Blätterteigschichten und einer cremigen Füllung.

Zutatenliste

Für den Teig (Blätterteig-Art):

  • 3 Eier (1 zum Teig, 2 zum Cremekochen)
  • 400 g Margarine (oder besser kalte Butter)
  • 4 Tassen Mehl (ca. 500-600 g)
  • 1 EL Essig
  • 1 EL Wodka oder Kognak
  • Salz
  • Kaltes Wasser

Für die Creme (Pudding-Buttercreme):

  • 300 g Butter (weich)
  • 2 Tassen Zucker (insgesamt, ca. 400 g)
    • (1 Tasse Zucker für den Pudding, 1 Tasse Zucker für die Butter)
  • 2 Tassen Milch (ca. 400–500 ml)
  • 2 EL Mehl (zum Andicken des Puddings)
  • 2 Eier (zum Kochen des Puddings)

 

Zubereitung

I. Teig herstellen

  1. Flüssigkeit vorbereiten: Ein Ei in einen Messbecher geben, leicht salzen und den Essig sowie den Wodka (oder Kognak) hinzufügen. Mit kaltem Wasser auffüllen, bis der Messbecher voll ist. Die Mischung für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
  2. Margarine und Mehl: Die kalte Margarine in kleine Stücke schneiden und mit den 4 Tassen Mehl vermischen.
  3. Teig kneten: Eine kleine Mulde in die Mehl-Fett-Mischung drücken. Den Inhalt des Messbechers (die kalte Ei-Mischung) hineingießen und schnell zu einem Teig verkneten.
  4. Kühlen: Den Teig zu einem Ball formen. Diesen Ball auf einem bemehlten Teller in 6 gleich große Teile schneiden und für 15–20 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  5. Backen: Jeden der 6 Teile dünn zu einem Kreis (Tortenboden) ausrollen. Die 6 Böden im Ofen backen, bis sie goldbraun und knusprig sind. Einen der Böden beiseitelegen und nach dem Abkühlen zerbröseln, um ihn später zur Dekoration zu verwenden.

 

II. Creme zubereiten

  1. Puddingbasis: 2 Tassen Milch, 1 Tasse Zucker, 2 Eier und 2 EL Mehl in einem Topf gründlich verrühren, sodass keine Klumpen entstehen.
  2. Kochen: Die Mischung unter ständigem Rühren zum Kochen bringen und andicken lassen, bis eine puddingartige Konsistenz entsteht.
  3. Abkühlen: Die Puddingbasis vollständig abkühlen lassen.
  4. Buttercreme: Die 300 g weiche Butter mit der anderen 1 Tasse Zucker schaumig schlagen.
  5. Vereinen: Die abgekühlte Puddingbasis löffelweise in die schaumige Butter-Zucker-Mischung geben und alles zu einer luftigen Creme aufschlagen.

 

III. Fertigstellung

  1. Schichten: Die abgekühlten Teigböden großzügig und gleichmäßig mit der Creme bestreichen und übereinander schichten.
  2. Dekoration: Den letzten (zerbröselten) Teigboden für die Seiten und die Oberfläche der Torte verwenden, um diese vollständig zu bedecken.
  3. Ziehen lassen: Die fertige Torte für mehrere Stunden (am besten über Nacht) an einen kühlen Ort (Kühlschrank) stellen, damit der Teig die Creme vollständig aufnehmen kann und weich wird.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Torte „Napoleon“ ist der osteuropäische Name für die berühmte Mille-Feuille (Tausend Blätter) oder Blätterteigtorte und hat eine reichhaltige, wenn auch etwas verschleierte, historische Herkunft.

Historischer Kontext

  • Französische Ursprünge: Die Torte basiert auf der klassischen französischen Mille-Feuille, deren Ursprung bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Die Technik des Tourierens (Falten von Teig und Fett für Schichten) wurde von französischen Konditoren perfektioniert.
  • Name “Napoleon”: Der genaue Grund für den Namen “Napoleon” ist in Osteuropa umstritten, es gibt jedoch zwei gängige Theorien:
    1. Die Schlacht: Die populärste Version besagt, dass die Torte 1912 in Russland anlässlich des 100. Jahrestages des Sieges über Napoleon Bonaparte (1812) kreiert wurde. Die vielen Schichten symbolisieren die vielen siegreichen Schlachten gegen die französische Armee, und die dreieckige Form der Torte (die in Russland oft dreieckig geschnitten wurde) soll an Napoleons Zweispitz-Hut erinnern.
    2. Sprachliche Verfälschung: Eine einfachere Erklärung besagt, dass der Name eine Verfälschung von Napolitain (nach Neapel benannt) oder einfach eine elegante, französisch klingende Bezeichnung war.
  • Sowjetische Verbreitung: Die Napoleon-Torte wurde in der Sowjetunion extrem populär und galt oft als die Krönung der Konditorkunst bei festlichen Anlässen wie Geburtstagen und Hochzeiten. Sie wurde zu einem der bekanntesten und beliebtesten Kuchen in der gesamten ehemaligen Sowjetunion und ist dort heute noch ein Klassiker.
  • Charakteristik: Im Gegensatz zur französischen Mille-Feuille, die oft sehr knusprig serviert wird, ist die osteuropäische Napoleon-Torte dafür bekannt, dass sie durch das lange Einweichen in der Creme weich und saftig wird. Die russische und ukrainische Version wird oft mit einer komplexen Vanille-Buttercreme (wie in diesem Rezept beschrieben) gefüllt

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Okt. 152025
 

Kozinaki (Georgischer Nuss-Krokant-Riegel)

Ein knuspriger Riegel, der hauptsächlich aus gerösteten Nüssen und karamellisiertem Honig besteht.

Zutatenliste

  • 500 g geschälte Walnüsse (alternativ: Mandeln oder Haselnüsse)
  • 500 g Honig
  • 50 g Puderzucker

Zubereitung

  1. Nüsse vorbereiten: Die geschälten Nüsse in einer trockenen Pfanne bei schwacher Hitze leicht anrösten.
  2. Zerkleinern: Die Nüsse in kleine, aber nicht zu feine Stücke hacken.
  3. Mandeln/Haselnüsse (falls verwendet): Wenn Mandeln oder Haselnüsse verwendet werden, sollten diese zuerst mit kochendem Wasser überbrüht und geschält werden, bevor sie geröstet werden.
  4. Honig kochen: Den Honig in einen Aluminiumtopf geben, aufkochen und bei kleiner Hitze köcheln lassen. Der Honig ist fertig, wenn eine auf eine Untertasse gegebene Probe nicht mehr zerfließt.
  5. Nüsse hinzufügen: Die zerkleinerten Nüsse in den Honig geben und unter ständigem Rühren weiterkochen, bis sich ein leicht geröstetes Aroma entwickelt.
  6. Puderzucker: Den Puderzucker in die Mischung sieben. Dieser sorgt für die spätere Brüchigkeit der Süßigkeit. Gut einrühren.
  7. Ausbreiten: Die fertige Masse auf ein mit Wasser angefeuchtetes Backblech geben.
  8. Ausrollen: Die Masse mit einem in Wasser getauchten Nudelholz auf eine Dicke von etwa 1 cm ausrollen.
  9. Schneiden und Aushärten: Sobald die Masse abgekühlt ist, in Quadrate von etwa cm schneiden und aushärten lassen.

Hintergrundwissen und Geschichte

Kozinaki (auch Gozinaki genannt) ist eine traditionelle Süßigkeit aus Georgien und gehört zu den beliebtesten Konfekten im gesamten Kaukasus und in Teilen Osteuropas.

Historischer und Kultureller Hintergrund

  • Ursprung in Georgien: Kozinaki ist ein fester Bestandteil der georgischen Küche, wo es traditionell aus Walnüssen und Honig hergestellt wird.
  • Festliche Bedeutung: Das Konfekt spielt traditionell eine besonders wichtige Rolle bei den georgischen Neujahrs- und Weihnachtsfeierlichkeiten (Bediaoba). Es symbolisiert den Wunsch nach einem süßen und erfolgreichen Jahr.
  • Symbolik: Die Walnüsse und der Honig sind Grundpfeiler der georgischen Ernährung und Küche und werden oft in Gerichten mit tiefer kultureller Bedeutung verwendet.
  • Einfachheit und Haltbarkeit: Kozinaki ist ein einfaches, aber energiereiches Konfekt. Durch das Kochen des Honigs wird die Süßigkeit haltbar gemacht und war daher ideal, um Nüsse über längere Zeit zu konservieren.
  • Verbreitung: Durch kulturellen Austausch innerhalb der ehemaligen Sowjetunion wurde Kozinaki auch in Russland, der Ukraine und anderen Nachbarländern populär und ist dort heute in vielen Supermärkten erhältlich.
  • Abwandlungen: Während die klassische Version Walnüsse verwendet, sind moderne Varianten mit Mandeln, Haselnüssen, Sonnenblumenkernen oder Sesam sehr verbreitet. Die in diesem Rezept beschriebene Zugabe von Puderzucker am Ende dient zur Kontrolle der Konsistenz und zur Erreichung einer schönen, brüchigen Textur, ähnlich wie bei Krokant oder Nougat.

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Okt. 152025
 

Nusspudding (Orekhovy Pudding)

Ein reichhaltiger, gebackener Pudding, der Brotteig, Nüsse und Eier zu einem festlichen Dessert vereint.

Zutatenliste

Für den Pudding:

  • 150 g Walnusskerne
  • 3 Eier (Eigelb und Eiweiß getrennt)
  • 250 g Weißbrot (nur das Innere/die Krume)
  • 3/4 Tasse Zucker (ca. 150 g)
  • 1 1/2 Tassen Milch (ca. 300–350 ml)
  • 100 g Butter (geschmolzen)

Für die Form:

  • 1 EL Semmelbrösel
  • Etwas Butter (zum Einfetten)

Zubereitung

  1. Vorbereitung:
    • Die Walnusskerne kurz in einer Pfanne rösten oder im Ofen trocknen, dann durch einen Fleischwolf drehen oder fein mahlen.
    • Die Krume des Weißbrots (nur das weiche Innere) in der Milch einweichen.
  2. Eigelb und Zucker: Die Eigelbe mit dem Zucker schaumig schlagen (verrühren).
  3. Masse mischen: Die Eigelb-Zucker-Mischung mit der Nussmasse, dem in Milch eingeweichten Brot und der geschmolzenen Butter vermengen. Alles gut verrühren.
  4. Eiweiß unterheben: Die Eiweiße zu steifem Schnee schlagen und vorsichtig unter die Nussmasse heben.
  5. Form vorbereiten: Eine spezielle Puddingform oder eine ofenfeste Schüssel/Pfanne mit Butter einfetten und mit den Semmelbröseln bestreuen.
  6. Backen: Die Puddingmasse in die vorbereitete Form füllen und im Ofen bei mittlerer Hitze (mittlerer Hitze, ca. 180°C) 30 bis 40 Minuten backen, bis der Pudding fest und goldbraun ist.
  7. Servieren: Den fertigen Pudding aus der Form auf eine Servierplatte stürzen und heiß servieren.

Hintergrundwissen und Geschichte

Der Nusspudding, wie er hier beschrieben wird, ist ein Beispiel für einen gebackenen Pudding (oft eine Art Auflauf oder Kuchen) und ist typisch für die osteuropäische bzw. russische Küche.

Historischer und Kultureller Hintergrund

  • Brotpudding-Tradition: Das Rezept basiert auf dem Konzept des Brotpuddings, der in vielen Kulturen verbreitet ist. In der Vergangenheit war es eine praktische Methode, um altbackenes Brot zu verwerten und in ein süßes, sättigendes Gericht zu verwandeln. Die Basis aus Brot, Milch, Eiern und Fett sorgte für eine nahrhafte Mahlzeit.
  • Nüsse als Luxus: Walnüsse (oder andere Nüsse wie Haselnüsse) waren traditionell teurer und galten als wertvolle Zutat. Ihre großzügige Verwendung deutet darauf hin, dass dieser Pudding oft für festliche Anlässe, Feiertage oder besondere Familienessen reserviert war, im Gegensatz zu einfachen Alltagsgerichten.
  • Der Begriff “Pudding”: Obwohl der Begriff Pudding aus dem Englischen stammt, wurde er in der russischen Küche übernommen, um eine Vielzahl von gebackenen Aufläufen oder gestürzten Desserts zu bezeichnen, die in der Textur fester sind als die westlichen, cremigen Desserts (wie Panna Cotta oder Crème brûlée).
  • Serviervorschlag: Oft wird dieser Art von warmem Pudding in Osteuropa eine leichte Soße, wie Vanillesoße, oder einfach nur Puderzucker beigefügt.
  • Verwendung von Walnüssen: Walnüsse sind im Kaukasus und in Südrussland heimisch und spielen eine wichtige Rolle in der regionalen Küche, was die Beliebtheit dieses Desserts in der osteuropäischen Küche erklärt. Sie verleihen dem Pudding nicht nur Geschmack, sondern auch eine reichhaltige Textur.

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Okt. 152025
 

Kartoffelkrapfen mit Pflaumen (Kartofelnye Ponchiki s Chernoslivom)

Ein traditionelles, süß-herzhaftes Gericht, bei dem gekochte Kartoffeln als Teigbasis für gefüllte Krapfen dienen.

Zutatenliste

Für den Teig und die Füllung:

  • 6 mittelgroße Kartoffeln
  • 1 Tasse (ca. 120-150 g) Mehl
  • 2 Eier (1 zum Teig, 1 zum Panieren)
  • 200 g getrocknete Pflaumen (entsteint, d.h. Dörrpflaumen/Backpflaumen)
  • 2 EL Zucker
  • Salz (nach Geschmack)

Zum Panieren und Frittieren:

  • 2 EL geriebene/feine Semmelbrösel
  • 1 Tasse Pflanzenöl (zum Frittieren)

Zum Servieren:

  • 4 EL Schmand (Smetana) oder
  • 3 EL Puderzucker

Zubereitung

  1. Pflaumen vorbereiten: Die getrockneten Pflaumen waschen und mit warmem, abgekochtem Wasser übergießen, um sie einzuweichen.
  2. Kartoffeln kochen: Die Kartoffeln schälen und in kochendem Wasser weich kochen.
  3. Teig herstellen: Wenn die Kartoffeln gar sind, das Wasser abgießen und die Kartoffeln etwas abkühlen lassen. Die Kartoffeln durch einen Fleischwolf drehen (oder mit einer Kartoffelpresse zerdrücken).
  4. Teig mischen: Zur Kartoffelmasse 1 Ei, das Mehl, Salz und Zucker hinzufügen und gut vermischen.
  5. Füllung vorbereiten: Die eingeweichten Pflaumen abgießen und fein hacken.
  6. Krapfen formen: Aus der Kartoffelmasse kleine, flache Fladen (Taler/Plätzchen) formen. Auf jeden Fladen etwa einen halben Teelöffel der gehackten Pflaumen legen.
  7. Verschließen: Die Ränder des Kartoffelteigs vorsichtig zusammendrücken und zu runden Krapfen (Ponchiki) formen.
  8. Panieren: Das zweite Ei in einer Schüssel verquirlen. Die Semmelbrösel auf einem Teller vorbereiten. Die geformten Krapfen nacheinander in das verquirlte Ei tauchen und anschließend vollständig in den Semmelbröseln panieren.
  9. Frittieren: Das Pflanzenöl in einer tiefen Pfanne oder einem Topf erhitzen, bis es heiß ist (Achtung: nicht überhitzen).
  10. Ausbacken: Die Krapfen vorsichtig in das kochende Öl geben und goldbraun frittieren.
  11. Abtropfen lassen: Die fertigen Krapfen mit einem Schaumlöffel herausnehmen und zuerst in einem Sieb abtropfen lassen, damit das überschüssige Öl abläuft. Anschließend auf Teller legen.
  12. Servieren:
    • Heiß: Die Krapfen sofort mit Schmand (Smetana) beträufeln und servieren.
    • Kalt: Die Krapfen abkühlen lassen und dann mit Puderzucker bestreuen.

Hintergrundwissen und Geschichte

Kartoffelkrapfen sind ein Beispiel für die deftige, oft süß-herzhafte Küche, die in vielen Teilen Osteuropas und insbesondere in der slawischen Kultur (Russland, Ukraine, Polen) verbreitet ist.

Historischer Kontext

  • Verwendung von Kartoffeln: Die Kartoffel ist in Osteuropa ein Grundnahrungsmittel geworden, nachdem sie im 18. und 19. Jahrhundert populär wurde. Sie diente als preiswerte Basis für eine Vielzahl von Hauptspeisen und Gebäck, da sie nahrhaft und leicht anzubauen war.
  • Arme-Leute-Essen/Resteessen: Ähnlich wie andere Kartoffelgerichte (z.B. der deutsche Kartoffelpuffer oder die ukrainischen Deruny), entstand auch der Kartoffelkrapfen oft aus dem Wunsch, Reste zu verwerten oder einfache Zutaten schmackhaft zuzubereiten.
  • Füllungen: Die Verwendung von getrockneten Pflaumen (Trockenobst) ist eine typisch osteuropäische Füllung. Getrocknete Pflaumen (Chernosliv) waren lange haltbar und brachten in der kalten Jahreszeit eine süße Note in herzhafte Gerichte. Sie werden häufig in Teigtaschen (Vareniki) oder Knödeln (Knedliky) verwendet, was die Verwandtschaft zu diesem Krapfenrezept aufzeigt.
  • Der Begriff “Ponchiki”: Der Begriff Ponchiki (Plural von Ponchik) bezeichnet allgemein eine Art Krapfen oder Donut, meist frittiert, in der russischen Küche. Während Ponchiki traditionell oft aus Hefeteig bestehen, zeigt dieses Rezept die kreative Verwendung von Kartoffelteig als Alternative, was das Gericht sättigender und bodenständiger macht.

Kulturelle Bedeutung

Diese Art von Gericht steht für die kontrastreiche und einfache Küche der Region. Es kombiniert die Sättigung und Herzhaftigkeit der Kartoffel mit der Süße der Pflaumen und dem gebratenen Geschmack, oft abgerundet durch Schmand oder Puderzucker. Es war häufig ein Gericht, das zu Hause zubereitet wurde und sowohl als süße Hauptspeise als auch als Nachspeise dienen konnte.


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Okt. 152025
 

Kartoffelauflauf nach rumänischer Art (Cartofi la Cuptor)

Ein deftiger Auflauf mit Kartoffeln, Eiern und einer Käse-Béchamel-Sauce.

Zutatenliste

Für den Auflauf:

  • 6 mittelgroße Kartoffeln
  • 2 Eier (zum Kochen)
  • 100 g geriebener Käse (z.B. Gouda, Emmentaler oder ein ähnlicher Hartkäse)
  • Salz

Für die weiße Soße (Béchamel-Art):

  • 50 g Butter
  • 1 EL Mehl
  • 100 ml Milch

 

Zubereitung

  1. Kartoffeln kochen: Die Kartoffeln gründlich waschen und in der Schale kochen. Sobald das Wasser kocht, einen Teelöffel Salz hinzufügen, damit die Kartoffeln nicht zerfallen. Nach etwa 30 Minuten das Wasser abgießen, die Kartoffeln etwas abkühlen lassen, schälen und in Scheiben schneiden.
  2. Eier kochen: Die 2 Eier hart kochen, schälen und ebenfalls in Scheiben schneiden.
  3. Auflauf schichten: Eine tiefe Auflaufform oder eine feuerfeste Pfanne vorbereiten. Die Kartoffelscheiben und die Eierscheiben abwechselnd in Schichten in die Form legen. Die Schichten mit der Hälfte des geriebenen Käses bestreuen.
  4. Weiße Soße zubereiten:
    • Die Butter in einer Pfanne schmelzen.
    • Das Mehl hinzufügen und unter ständigem Rühren goldbraun anschwitzen (Mehlschwitze).
    • Mit der Milch ablöschen, salzen und gut verrühren, bis die Soße eindickt und eine cremige Konsistenz erreicht hat.
  5. Fertigstellen:
    • Die geschichteten Kartoffeln und Eier mit der vorbereiteten weißen Soße übergießen.
    • Den Auflauf mit dem restlichen geriebenen Käse bestreuen.
  6. Backen:
    • Die Auflaufform in den heißen Backofen stellen.
    • Den Auflauf etwa 20 Minuten backen, bis sich eine goldbraune Kruste bildet.
  7. Servieren: Den fertigen Auflauf auf einer Platte anrichten und heiß servieren.

 

Hintergrundwissen und Geschichte

Der rumänische Kartoffelauflauf, oft einfach als Cartofi la Cuptor (Kartoffeln aus dem Ofen) bezeichnet, gehört zur deftigen Hausmannskost in Rumänien.

Historischer und Kultureller Hintergrund

  • Bodenständigkeit: Das Gericht verkörpert die bodenständige, sättigende Küche, die in vielen osteuropäischen und südosteuropäischen Ländern Tradition hat. Es ist ein einfaches, aber nahrhaftes Gericht, das Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, Eier und Milchprodukte verwendet.
  • Osteuropäische Einflüsse: Aufläufe (russisch: Zapekanka, rumänisch: Budinca oder Gratin) sind in der gesamten Region beliebt und werden häufig als sättigende Hauptspeise oder als Beilage serviert.
  • Variation der Zwiebelauflauf (Musaca/Moussaka): Obwohl dieses spezifische Rezept hier eine einfache Kartoffel-Ei-Käse-Kombination darstellt, ist es eng mit der rumänischen Musaca verwandt. Die Musaca ist die berühmtere Variante eines Auflaufs, die meist Kartoffeln, Hackfleisch, manchmal Gemüse und fast immer eine Béchamel-Soße (oder eine Eier-Joghurt-Mischung) als Abschluss enthält. Das hier vorliegende Rezept ist eine vereinfachte, fleischlose Version eines solchen Gratins.
  • Wärme und Komfort: Wie die meisten Aufläufe ist dieses Gericht ideal für kältere Jahreszeiten. Es wird oft als “Comfort Food” betrachtet, das die Familie an den Tisch bringt und Wärme spendet.
  • Regionale Unterschiede: In ländlichen Regionen wird dieses Gericht oft mit lokalen, deftigen Käsesorten oder frischen Kräutern verfeinert. Die Hinzunahme von hartgekochten Eiern ist eine typische Zutat in vielen slawischen und rumänischen Gerichten, um Textur und Protein hinzuzufügen.

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Okt. 152025
 

Tiroler Gröstl – Herzhaftes Pfannengericht aus den Alpen

Ein traditionelles Gericht aus der Tiroler Küche, das Reste verwertet und ordentlich Energie liefert.

Zutatenliste

KategorieZutatMenge
HauptzutatenErdäpfel (Kartoffeln)500 g
Kalbsbraten (gekocht oder gebraten)80 g
Rindsbraten (gekocht oder gebraten)80 g
Speck (durchwachsen)60 g
Aromen & FettZwiebel1 Stück
Knoblauch20 g (oder 2-3 Zehen)
Schmalz (oder Butterschmalz/Öl)Zum Braten
Gewürze & KräuterMajoran
Petersilie
Schnittlauch
Bohnenkraut
Thymian
Kümmel
Zum ServierenEier4 Stück

Zubereitung

  1. Vorbereitung:
    • Die gekochten oder gebratenen Erdäpfel und das Fleisch (Kalbs- und Rindsbraten) in Scheiben schneiden.
    • Den Speck würfeln.
    • Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken.
  2. Erdäpfel braten:
    • Das Schmalz in einer großen Pfanne erhitzen.
    • Die Erdäpfelscheiben darin auf beiden Seiten knusprig und goldbraun braten. Anschließend warm halten.
  3. Fleisch & Speck:
    • In einer zweiten Pfanne den gewürfelten Speck mit etwas Schmalz anbraten, bis er knusprig ist.
    • Das in Scheiben geschnittene Fleisch dazugeben und kurz mitbraten.
  4. Aromatisieren:
    • Zwiebel und Knoblauch zum Fleisch-Speck-Gemisch geben und kurz mitbraten.
  5. Vermischen:
    • Die gebratenen Erdäpfelscheiben sowie alle Kräuter und Gewürze (Majoran, Petersilie, Schnittlauch, Bohnenkraut, Thymian, Kümmel) hinzufügen.
    • Alles vorsichtig und locker umdrehen (damit die Erdäpfel nicht zerfallen) und gut durchwärmen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  6. Anrichten:
    • Die 4 Eier in einer separaten Pfanne als Spiegeleier zubereiten.
    • Das Gröstl auf Tellern anrichten und jeweils ein Spiegelei darauf platzieren. Sofort servieren.

Das Tiroler Gröstl ist tief in der traditionellen Küche Tirols (Österreich und Südtirol/Italien) verwurzelt und gehört zu den bekanntesten Gerichten der Alpenregion.

Historischer Hintergrund

  • Resteessen (Restl-Essen): Das Gröstl ist der Inbegriff der traditionellen bäuerlichen und alpinen Küche. Es entstand als typisches Resteessen (Restl-Essen), um die Überbleibsel von einem Sonntagsbraten oder anderen Fleischgerichten vom Vortag sinnvoll und schmackhaft zu verwerten.
  • Energiequelle: In den Bergen diente es als nahrhafte und energiereiche Mahlzeit für Holzfäller, Bergbauern und Wanderer. Es ist reich an Fett (Schmalz, Speck) und Kohlenhydraten (Kartoffeln) und bot die nötige Grundlage für harte körperliche Arbeit.
  • Der Name: Das Wort “Gröstl” leitet sich vom Verb “rösten” oder “grillen” ab und bezieht sich auf die Zubereitungsart in der Pfanne, bei der die Zutaten (besonders die Kartoffeln) knusprig gebraten werden.
  • Die Pfanne: Traditionell wurde das Gröstl direkt in der Eisenpfanne serviert, in der es zubereitet wurde, was seine rustikale Herkunft unterstreicht und die Speise lange warm hält.

 

  • Die Erdäpfel (Kartoffeln): Sie sind immer der Hauptbestandteil und werden oft bereits am Vortag gekocht, um sie dann am nächsten Tag im Schmalz knusprig zu braten.
  • Das Fleisch: Während das Original Reste von Braten (Kalb, Rind, Schwein) verwendet, wird es heute in Gasthäusern oft auch frisch mit Rindfleisch, Schweinefilet oder Wurst zubereitet. Die klassische Kombination ist aber die Resteverwertung.
  • Das Ei: Das Spiegelei auf dem Gröstl ist obligatorisch und symbolisiert das Ende der Zubereitung.
  • Die Gewürze: Kräftige Alpenkräuter wie Majoran, Thymian und Kümmel sind typisch und tragen maßgeblich zum rustikalen Geschmack bei.

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Okt. 152025
 

Frankfurter Kranz

Zutaten:

  • Teig:
    • 200 g Butter
    • 200 g Zucker
    • 1 Vanillezucker
    • 1 EL Rum
    • 4 Eier
    • 150 g Mehl
    • 150 g Speisestärke
    • etwas Milch
    • 1/2 Päckchen Backpulver
  • Füllung/Creme & Krokant:
    • 80 g Zucker
    • 1 Päckchen Vanille-Puddingpulver
    • 1/2 l Milch
    • 200 g Butter (für die Creme)
    • 150 g gehackte Mandeln
    • 20 g Butter (für den Krokant)
    • 50 g Zucker (für den Krokant)
    • einige Kirschen (zum Verzieren)

Zubereitung:

  1. Teig: Aus den Teigzutaten einen schwer reißenden Rührteig herstellen.
  2. Backen: Den Teig in eine gefettete Ringform füllen und bei ca. 175°C auf der unteren Schiene etwa 50 Minuten backen.
  3. Auskühlen: Den Kuchen auskühlen lassen (am besten bis zum nächsten Tag).
  4. Pudding: Aus 1/2 l Milch, Puddingpulver und 80 g Zucker einen Pudding kochen.
  5. Pudding abkühlen: Den Pudding abkühlen lassen und häufig umrühren, um eine Hautbildung zu vermeiden.
  6. Buttercreme: Die 200 g Butter auf die gleiche Temperatur des Puddings bringen und schaumig rühren. Den ganz ausgekühlten Pudding löffelweise einarbeiten und zu einer sahnigen Creme rühren.
  7. Füllen: Den Kuchen zweimal aufschneiden und mit etwas mehr als der Hälfte der Creme füllen.
  8. Bestreichen: Den Kuchen von außen mit dem Rest der Creme bestreichen.
  9. Krokant: Die Mandeln in 20 g Butter und 50 g Zucker zu Krokant bräunen.
  10. Dekorieren: Den Krokant über den Kranz streuen und mit Kirschen obenauf verzieren.

 

Der Frankfurter Kranz ist nicht nur ein Kuchen, sondern auch ein Symbol mit einem königlichen, historischen Hintergrund.

Hier sind die wichtigsten Punkte zur Geschichte:

  • Entstehung: Der Frankfurter Kranz wurde angeblich um 1735 kreiert.
  • Herkunft: Er stammt, wie der Name schon sagt, aus Frankfurt am Main.
  • Symbolik: Die ringförmige Torte soll eine Hommage an Frankfurt als Krönungsstadt der deutschen Kaiser (des Heiligen Römischen Reiches) sein. Die Form erinnert an die goldene Krone der Kaiser.
    • Der Krokant (die karamellisierten Nüsse/Mandeln) symbolisiert dabei das Gold der Krone.
    • Die traditionell verwendeten Belegkirschen (oder kandierten Kirschen) werden oft als die Rubine der Krone interpretiert.
  • Erfinder: Der Zuckerbäcker, der den Kranz erfunden hat, ist unbekannt geblieben.
  • Rezept: Obwohl die Torte bereits um 1735 entstand, wurde das erste schriftliche Rezept dafür erst Anfang des 20. Jahrhunderts überliefert.
  • Zutaten: Der klassische Frankfurter Kranz besteht aus einem Sand-, Wiener- oder Biskuitteig, der mit reichlich Buttercreme gefüllt und ummantelt wird (was ihn zu einer sogenannten Buttercremetorte macht).

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Okt. 152025
 

Salzburger Nockerln

Salzburger Nockerln sind eine berühmte, luftige österreichische Süßspeise (eine Art Soufflé), die die drei Hausberge Salzburgs darstellen soll. Sie werden traditionell mit Puderzucker bestäubt und sofort serviert.

Zutaten für 4 Personen

  • 6 Eiweiß
  • 1 Prise Salz
  • 3 EL Zucker
  • 1 Päckchen Vanillinzucker
  • 3 Eigelb
  • 20 g Mehl
  • Abgeriebene Schale von ½ unbehandelten Zitrone
  • 3 EL Milch
  • 20 g Butter (zum Einfetten der Form)
  • 2 EL Puderzucker (zum Bestreuen)

Zubereitung der Nockerln

  1. Vorbereitung: Den Backofen vorheizen (ca. bis ). Eine feuerfeste Auflaufform mit der Butter ausfetten. Die Milch in die Form geben.
  2. Eischnee: Die 6 Eiweiß mit der Prise Salz steif schlagen. Nach und nach den Zucker und den Vanillinzucker einrieseln lassen, bis ein fester, glänzender Eischnee entsteht.
  3. Vorsichtig unterheben: Die 3 Eigelb, das gesiebte Mehl und die Zitronenschale vorsichtig unter den Eischnee heben. Dabei nicht zu lange rühren, damit die Masse luftig bleibt.
  4. Formen und Backen: Die Eischneemasse mit einem Teigschaber oder Löffel in drei pyramidenförmige Nocken in die vorbereitete Form setzen.
  5. Backen: Die Nockerln in etwa 10 Minuten im Backofen (Mitte) goldbraun überbacken. Sie sollen innen noch cremig sein.
  6. Servieren: Die Nockerln sofort mit dem Puderzucker bestreuen und heiß servieren.

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Okt. 152025
 

Moussaka (Flan d’Aubergines aux Noisettes d’Agneau)

Dieses Rezept weicht von der klassischen griechischen Moussaka (Auflauf mit Bechamelsauce) ab und präsentiert eine elegante, individuelle Version als Flan (Soufflé/Pudding) aus Aubergine, umgeben von geschmorten Lammkoteletts (noisettes d’agneau).

Zutaten für 4 Personen

  • 4 Aubergine
  • 12 entbeinte Lammkoteletts (côtelettes d’agneau désossées)
  • 1 TL Tomatenmark (concentré de tomate)
  • 3 Eier
  • 0,5 l (500 ml) Tomatensauce
  • ½ TL Harissa (scharfe nordafrikanische Gewürzpaste)
  • Butter
  • Salz
  • Pfeffer
  • Optional zur Garnitur: Gurkenstäbchen

Zubereitung

  1. Aubergine vorbereiten: Die Aubergine schälen, die Schale aufbewahren. Das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden.
  2. Aubergine füllen: Die Auberginenwürfel in einem großzügigen Stück Butter in einer Pfanne anbraten (sauter). Mit Salz und Pfeffer würzen. Sobald sie gar sind, das Tomatenmark und die verquirlten Eier hinzufügen und gut vermischen.
  3. Flan-Formen vorbereiten: Die Auberginenschalen in gesalzenem Wasser kochen und anschließend mit kaltem Wasser abschrecken. Kleine Förmchen (z. B. Kaffeetassen oder kleine Soufflé-Förmchen) mit diesen Schalen auslegen, sodass die dunkle Seite der Schale zur Außenseite der Form zeigt. Ein Teil der Schale soll dabei über den Rand hinaushängen.
  4. Flans füllen: Die Auberginen-Ei-Mischung in die ausgelegten Förmchen füllen. Mit den überhängenden Schalenstücken verschließen.
  5. Garen im Wasserbad: Die Förmchen in ein Wasserbad stellen und im vorgeheizten Ofen bei () garen.
  6. Lammkoteletts (Noisettes) braten: vor dem Servieren die Lammkoteletts (noisettes d’agneau) in einer Pfanne braten.
  7. Sauce und Garnitur: Die Tomatensauce mit der Harissa vermischen.
  8. Anrichten: Die Auberginen-Flans aus den Förmchen stürzen. Mit der scharfen Tomatensauce nappieren und die Lammkoteletts drumherum anordnen.
  9. Garnitur (optional): Die Gurkenstäbchen in kochendem Salzwasser pochieren und dann in kaltem Wasser abschrecken. Zur Dekoration auf dem Teller anordnen.

Kulinarische Anmerkungen

Die ungewöhnliche Moussaka-Variante: Dieses Rezept stellt keine klassische Moussaka dar (die üblicherweise aus geschichteten Auberginenscheiben, Hackfleisch und Béchamelsauce besteht), sondern eine moderne, dekonstruierte Form, bei der die Aubergine als Flan (eine Art Eierpudding) zubereitet wird. Die Auberginenschale dient als essbare Form und verleiht dem Gericht ein rustikales Aussehen.

Noisettes d’Agneau (Lammkoteletts): Der Begriff Noisettes d’Agneau (Lamm-Haselnüsse) bezeichnet in der französischen Küche kleine, runde Fleischstücke, die aus dem ausgelösten Rücken geschnitten werden. Sie sind sehr zart und benötigen nur eine kurze Bratzeit.

Die Harissa-Note: Die Verwendung von Harissa in der Tomatensauce deutet auf einen nordafrikanischen Einfluss hin. Harissa, eine scharfe Paste aus Chili, Kreuzkümmel, Koriander und Knoblauch, verleiht der klassischen Tomatensauce eine pikante Tiefe, die die Reichhaltigkeit des Lamms und der Aubergine aufbricht.

Blindbacken (Kochen der Schale): Das Kochen der Auberginenschalen vor dem Auslegen in die Form dient dazu, sie weich und biegsam zu machen, damit sie die Form ohne Risse auskleiden können, und um unerwünschte Bitterstoffe zu entfernen.

Französisches Rezept


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Okt. 152025
 

Stosuppe (Niederösterreichische Speck-Zwiebel-Suppe)

Diese herzhafte, cremige Spezialität aus Niederösterreich, oft als Stoßsuppe bezeichnet, leitet ihren Namen vermutlich vom slawischen Wort „sto“ (gerinnen) ab, was auf die Bindung durch saure Sahne hindeutet.

Zutaten für 4 Personen

  • 50 g durchwachsener Räucherspeck
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 EL Butter
  • ½ l (500 ml) Fleischbrühe (selbst gekocht oder aus Würfeln)
  • ⅛ l (125 ml) Weißwein, ersatzweise weitere (125 ml) Fleischbrühe
  • 250 g saure Sahne (Sour Cream)
  • 1 EL Mehl
  • 1 TL Kümmel
  • 100 g Schwarzbrot
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • Salz
  • Weißer Pfeffer, frisch gemahlen

 

Zubereitung

  1. Speck und Zwiebel vorbereiten: Den Räucherspeck in sehr kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und fein hacken.
  2. Suppenbasis ansetzen: der Butter in einem Topf erhitzen. Die Speck- und Zwiebelwürfel darin goldbraun braten.
  3. Binden: Die saure Sahne und das Mehl miteinander verrühren. Die Mischung in den Topf zu den Speck-Zwiebeln geben und gut unterrühren.
  4. Flüssigkeit hinzufügen: Die Fleischbrühe und den Weißwein (oder die zusätzliche Brühe) langsam unter Rühren zugießen. Die Suppe kurz aufkochen lassen.
  5. Würzen: Die Suppe mit Kümmel, Salz und weißem Pfeffer würzen.
  6. Brotröstlinge (Croutons) vorbereiten: Das Schwarzbrot in etwa 0,5 große Würfel schneiden. Die Knoblauchzehe schälen und fein hacken.
  7. Die restliche Butter () in einer kleinen Pfanne erhitzen. Die Knoblauchstückchen darin glasig braten.
  8. Die Brotwürfel hinzufügen und bei starker Hitze unter Rühren kurz anbraten, bis sie knusprig sind.
  9. Servieren: Die Brotwürfel (Croutons) unmittelbar vor dem Servieren über die Stosuppe streuen.

 

Kulinarische und Kulturelle Notizen

Die Rolle der sauren Sahne: Der Schlüssel zur Stosuppe ist die saure Sahne, die das Gericht nicht nur bindet, sondern ihm auch eine charakteristische, leicht säuerliche Note verleiht. Das “Gerinnen” (sto), das im Namen angedeutet wird, ist hier kontrolliert durch die Bindung mit Mehl, um eine glatte, cremige Konsistenz zu erzeugen.

Der Kümmel-Geschmack: Kümmel ist ein typisches Gewürz der österreichischen und böhmischen Küche, das perfekt mit Speck und Schwarzbrot harmoniert. Er verleiht der Suppe eine erdige, würzige Tiefe.

Das Schwarzbrot: Die Beigabe von knusprigen Schwarzbrotwürfeln mit Knoblauch dient nicht nur als Crouton-Ersatz, sondern ergänzt auch geschmacklich die Rustikalität der Suppe. Das Schwarzbrot, das im Gegensatz zu Weißbrot geschmacklich kräftiger ist, hält der Würze der Suppe stand.

Eine schnelle, nahrhafte Mahlzeit: Die Zubereitungszeit von nur 30 Minuten macht die Stosuppe zu einem idealen, wärmenden und sättigenden Gericht, das historisch oft als einfache Bauernspeise zubereitet wurde.


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Okt. 152025
 

Grundteige – Das Einmaleins der süßen Küche

Der Begriff „Teig“ leitet sich von den grundlegenden Arbeitsschritten „Umrühren“ und „Kneten“ ab. Die Basis ist stets gemahlenes Getreide, das mit Flüssigkeit, Fett, Eiern, Zucker und Aromen vermischt und anschließend gebacken wird. Die meisten der hier vorgestellten Teige eignen sich auch gut zum Einfrieren.

1. Auslegeteig für Torten (Mürbteig-ähnlich)

Ein einfacher, fester Teig, ideal zum Auslegen von Springformen für Tortenböden.

Zutaten für 2 Torten (Ø 26 cm)

  • 270 g Butter, handwarm
  • 240 g Kristallzucker
  • 2 Eier
  • 500 g Mehl
  • Zitronenschale, gerieben
  • Prise Salz
  • Mehl für die Arbeitsfläche
  • Butter für die Form
  • Getrocknete Linsen oder Erbsen (zum Blindbacken)

Zubereitung

  1. Die handwarme Butter mit dem Kristallzucker schaumig rühren. Zitronenschale und Salz sowie anschließend die Eier einrühren.
  2. Das Mehl einarbeiten und den Teig zugedeckt im Kühlschrank ruhen lassen.
  3. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche auf die passende Größe ausrollen und eine runde, eingefettete Springform damit auskleiden.
  4. Den Teig mit Backpapier bedecken und mit getrockneten Linsen oder Erbsen beschweren (Blindbacken).
  5. Im vorgeheizten Backofen bei „blind“ backen.
  6. Nach dem Backen das Backpapier samt Linsen/Erbsen entfernen und den Tortenboden nach Wunsch weiterverarbeiten.

2. Blätterteig (Butterteig)

Ein vielschichtiger Teig, der durch das mehrfache Ausrollen von Butter in Wassertteig entsteht und beim Backen extrem luftig aufgeht.

Zutaten

Für den Vorteig

  • 500 g Mehl
  • 50 g Butter
  • 1 Eidotter
  • 5 g Salz
  • 1 EL Rum oder Essig
  • 180 ml Wasser

Für den Butterziegel

  • 500 g Butter
  • 80 g Mehl
  • Mehl für die Arbeitsfläche

Zubereitung (Tourieren)

  1. Vorteig: Mehl, Butter, Salz, Rum/Essig, Wasser und Eidotter zu einem elastischen Teig kneten. Zu einer Kugel formen, kreuzweise einschneiden und ca. rasten lassen.
  2. Butterziegel: Butter und Mehl glatt verkneten und zu einem Ziegel formen.
  3. Einbetten: Den Vorteig auf bemehlter Fläche ausrollen, den Butterziegel darauf legen und den Vorteig darüber einschlagen. Vorsichtig von der Mitte nach außen auf Dicke ausrollen.
  4. Tourieren (Falten):
    • Erste Tour: Den Teig dreiteilig zusammenlegen (ergibt 3 Schichten) und wieder ausrollen.
    • Zweite Tour: Den Teig vierteilig zusammenlegen (ergibt 4 Schichten), bedecken und ca. rasten lassen.
    • Dritte und Vierte Tour: Die erste und zweite Tour wiederholen.
    • Der Teig hat nun insgesamt (3 x 4 x 3 x 4) Schichten.
  5. Den Teig im Kühlschrank rasten lassen und am besten erst am nächsten Tag verarbeiten.

Geschichte des Blätterteigs

Die Erfindung des Blätterteigs ist umstritten, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass Wiener Bäckergesellen die Technik des Einarbeitens von Butter in Wassertteig, um diesen luftiger zu machen, entwickelt haben. Diese Technik verbreitete sich nach Norden, wo in Dänemark die „Danish Pastry“ (aus Germbutterteig) entstand. Die Franzosen bezeichnen ihr Fein- oder Kaffeegebäck aus solchen Teigen bis heute als „Viennoiserie“ (nach Wien benannt). Der französische Ausdruck für Blätterteig, „Millefeuille“ (1000 Blätter), ist zwar eine Übertreibung – ein korrekt hergestellter Teig hat 144 Schichten – aber diese sind ausreichend, um ihn durch die eingeschlossene Luft und den entstehenden Wasserdampf beim Backen stark aufgehen zu lassen. Das mehrmalige Ausrollen und Zusammenlegen nennt man Tourieren.

 

3. Plunderteig (Germbutterteig)

Ein Hefeteig, der durch das Einarbeiten von Butter (ähnlich dem Tourieren) blättrig und luftig wird.

Zutaten

Für den Butterziegel

  • 350 g Butter
  • 50 g Mehl

Für den Vorteig

  • 600 g Mehl
  • 60 g Staubzucker
  • 60 g Butter
  • 60 g Germ (Frischhefe)
  • 300 ml Milch, kalt
  • 1 Ei
  • 1 Eidotter
  • 6 g Salz
  • Prise Vanillezucker
  • Zitronenschale, gerieben

 

Zubereitung

  1. Butterziegel: Die kalte Butter hobeln oder grob schneiden, Mehl einarbeiten und zu einem Ziegel formen. Kalt stellen.
  2. Vorteig: Germ in der kalten Milch auflösen und mit den übrigen Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. Zu einer Kugel formen, kreuzweise einschneiden und zugedeckt im Kühlschrank rasten lassen.
  3. Einschlagen: Den Butterziegel wie beim Blätterteig mit einer einfachen, einer doppelten und wieder einer einfachen Tour einschlagen.
  4. Plundergebäck bei anbacken und bei ca. fertig backen.

Tipp: Plunderteig sollte stets sehr kühl verarbeitet werden.

 

4. Germteig (Hefeteig)

Ein klassischer Hefeteig, der durch ein Dampfl (Vorteig) aktiviert wird.

Zutaten

  • 375 g Mehl (glatt)
  • 375 g Mehl (griffig)
  • 3 Eier
  • 12 cl Öl ()
  • Prise Salz
  • 375 ml Milch, lauwarm
  • 45 g Germ (Frischhefe)
  • 75 g Staubzucker
  • 150 g Butter, flüssig

 

Zubereitung

  1. Dampfl (Vorteig): Germ zerbröseln und mit lauwarmer Milch verrühren. Die Hälfte des Mehls einrühren, mit etwas Mehl bestreuen und das Dampfl zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
  2. Kneten: Salz, Eier, Zucker, restliches Mehl, flüssige Butter und Öl zum Dampfl geben. Mit einem Kochlöffel schlagen, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst.
  3. Gehen lassen: Zugedeckt nochmals an einem warmen Ort gehen lassen.
  4. Backen: Stets im geschlossenen Backofen backen (beginnend bei , fallend auf ).

Goldene Regeln für Germteig:

  • Ausschließlich zimmertemperierte Zutaten verwenden.
  • Zugluft vermeiden.
  • Raumtemperatur sollte über liegen.
  • Nur frische Germ und reines Weizenmehl verwenden.
  • Dampfl und Teig immer an der wärmsten Stelle aufgehen lassen.

 

5. Briocheteig

Ein sehr reichhaltiger Hefeteig mit hohem Butter- und Eigehalt, der mehrmals gehen gelassen wird, um die typische Zartheit zu erhalten.

Zutaten

  • 6 EL Milch
  • 45 g Germ
  • 1 kg Mehl
  • 8 EL Zucker
  • Prise Salz
  • 600 g Butter, zimmertemperiert
  • 12 Eier

 

Zubereitung

  1. Dampfl: Milch erwärmen, Germ darin auflösen und mit etwas Mehl zu einem Dampfl verrühren. An einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
  2. Kneten und Schlagen: Die restlichen Zutaten mit dem aufgegangenen Dampfl verrühren und den Teig so lange schlagen, bis sich Blasen bilden.
  3. Mehrmals Gehen lassen: Den zugedeckten Teig noch zweimal an einem warmen Ort gehen lassen.
  4. Kühlen: Den Teig lang kalt stellen.
  5. Backen: Bei etwa backen.

 

Geschichte der Brioche

Die Brioche, ursprünglich ohne Vorteig zubereitet, tauchte bereits in Rezepten auf. Trotz der Behauptung von Alexandre Dumas (Autor der 3 Musketiere), die Brioche sei nach dem Käse Brie benannt, leitet sich der Name vom normannischen Wort „broyer, brier“ ab, was „zerstampfen, zusammenschlagen“ bedeutet und auf die intensive Bearbeitung des Teiges hinweist.

 

6. Mürbteig (Linzer Teig)

Ein schnell zubereiteter, kühler Teig, der durch das Verhältnis von Zucker, Fett und Mehl definiert ist.

Zutaten für 2 Torten (Ø 26 cm) oder 1 Kuchenboden (30 x 45 cm)

  • 450 g Mehl
  • 300 g Butter
  • 150 g Staubzucker
  • 1 Eidotter
  • Zitronenschale
  • 10 g Vanillezucker
  • Prise Salz

 

Zubereitung

  1. Butter in kleine Stücke schneiden und weich werden lassen.
  2. Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte Staubzucker, Salz, Vanillezucker, Zitronenschale und Eidotter geben und mit den Fingerspitzen durchkneten.
  3. Die Butter einarbeiten und rasch (nicht zu lange!) kneten. Den Teig zu einer Kugel formen und kühl stellen.
  4. Den Teig dünn ausrollen, in die Backform legen und mit einer Gabel mehrfach einstechen (stupfen).
  5. Bei im Backofen hellbraun () backen.

 

Namensgebung

Dieser Teig ist auch als Linzer Teig bekannt, benannt nach den hervorragenden Bäckerinnen von Linz. Wegen des Verhältnisses von Zucker, Butter und Mehl von wurde er früher auch als „Eins-Zwei-Drei-Teig“ bezeichnet.

 

7. Strudelteig

Ein hauchdünner Teig, der durch Ziehen anstatt Rollen hergestellt wird.

Zutaten für 10 Portionen

  • 300 g Weizenmehl
  • 25 ml Öl
  • 5 g Salz
  • 150 ml Wasser, lauwarm
  • Öl zum Bestreichen

 

Zubereitung

  1. Mehl auf eine Arbeitsplatte sieben, in die Mitte Öl und Salz geben. Nach und nach das lauwarme Wasser hinzufügen und zu einem glatten Teig kneten.
  2. Den Teig in eine Schüssel legen, Oberfläche mit Öl bestreichen, damit sich keine Haut bildet. Mit einem feuchten Tuch abdecken und bei Zimmertemperatur rasten lassen.
  3. Anschließend den Teig ausrollen und auf einem bemehlten, angewärmten Tischtuch ausziehen, bis er dünn wie Zeitungspapier ist.

10 Goldene Regeln für Strudelteig:

  1. Übung macht den Meister.
  2. Verwendetes Wasser sollte gut temperiert (eher zu heiß als zu kalt) sein.
  3. Dem Teig eine ausreichende Ruhephase in einem leicht angewärmten Gefäß gönnen.
  4. Das Gefäß immer mit einem Tuch oder Teller abdecken.
  5. Ringe vor dem Ausziehen ablegen, um den Teig nicht zu zerreißen.
  6. Beim Ausziehen die Handrücken nach oben zeigen lassen und die Finger gespreizt halten.
  7. Teig gleichmäßig hin- und herbewegen, um ihn auszuziehen.
  8. Zu dicke Ränder abschneiden oder dünn drücken.
  9. Zum Aufrollen das darunterliegende Tuch verwenden.

 

8. Butterstreusel

Eine einfache Krümelmischung, ideal zum Bestreuen von Kuchen und Torten.

Zutaten für 1 Torte

  • 80 g Mehl
  • 60 g Butter, zimmerwarm
  • 60 g Staubzucker
  • Prise Zimt
  • Prise Salz
  • 5 g Vanillezucker

 

Zubereitung

  1. Mehl mit der zimmerwarmen Butter, Staubzucker, Zimt, Salz und Vanillezucker vermischen.
  2. Die Zutaten zwischen den Händen zu Krümeln verreiben.
  3. Auf einem Backblech ausbreiten und bei backen, bis der Streusel goldbraun ist (ca. ).

Tipp: Bestreichen Sie den Streusel vor dem Backen mit etwas flüssiger Butter für mehr Knusprigkeit und eine schönere Farbe.

 

9. Palatschinkenteig (Eierkuchen)

Ein dünner, zarter Teig, der sich zum Füllen eignet.

Zutaten für 8 Palatschinken

  • 250 ml Milch
  • 140 g Mehl
  • 2 Eier
  • 1 TL Kristallzucker
  • Prise Salz
  • Öl zum Backen

 

Zubereitung

  1. Milch mit Eiern, Kristallzucker und Salz verrühren. Zuletzt das Mehl einrühren.
  2. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen, den Teig dünn eingießen, die Pfanne schwenken, und die Palatschinken unter einmaligem Wenden goldgelb backen.

Tipp: Klassisch mit Marillenmarmelade gefüllt. Der Fokus liegt auf der Zartheit des Teiges, damit die Füllung zur Geltung kommt.

 

10. Topfenteig für gefüllte Knödel

Ein Teig auf Basis von Quark (Topfen) für leichte, gefüllte Knödel.

Zutaten für 15–20 Knödel

  • 25 g Butter
  • 2 EL Staubzucker
  • 2 Eier
  • 350 g Topfen (Quark)
  • Zitronenschale, gerieben
  • Spritzer Rum
  • Prise Salz
  • 100 g Weißbrotbrösel (oder Semmelbrösel)

 

Zubereitung

  1. Butter mit Staubzucker schaumig schlagen.
  2. Topfen und Eier unterrühren, dann mit Zitronenschale, Rum und Salz abschmecken.
  3. Die Brösel einmengen und die Masse 2 Stunden ziehen lassen.

Informationen zu Topfen (Quark):

  • Topfen ist das österreichische Synonym für Quark und ein schon Jahre alter Frischkäse, der durch das Dicklegen von entrahmter Milch entsteht.
  • Er liefert viel Eiweiß und ist in der süßen Küche unentbehrlich, um Cremes und Teige leichter und kalorienärmer zu machen.
  • Grundregeln für Topfen: Muss weiß bis rahmgelb, mild-säuerlich und gekühlt/lichtgeschützt gelagert sein. Ist extrem anfällig für fremde Gerüche.

 

11. Brandteig (Brandmasse)

Ein Teig, der durch „Abrösten“ auf dem Herd hergestellt wird und beim Backen hohl aufgeht (ideal für Profiteroles oder Éclairs).

Zutaten für ca. 30 Profiteroles

  • 250 ml Wasser
  • 1 EL Zucker
  • 65 g Butter
  • Prise Salz
  • 125 g Mehl
  • 3 Eier

 

Zubereitung

  1. Wasser, Butter, Zucker und Salz in einer Kasserolle zum Kochen bringen.
  2. Sobald es kocht, vom Herd nehmen und das gesiebte Mehl mit einem Kochlöffel glatt einrühren.
  3. Den Topf wieder auf den Herd stellen und so lange rühren („abbrennen“), bis sich der Teig vom Topf löst.
  4. Erneut vom Herd nehmen und langsam, eines nach dem anderen, die Eier unterrühren (am besten mit einem Handmixer). Der Teig muss die Eier vollständig aufnehmen.
  5. Die Masse in einen Dressiersack füllen und bei backen.

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Okt. 152025
 

Short Ribs with Horseradish Sauce (Geschmorte Rippchen mit Meerrettich-Sauce)

Dieses Gericht kombiniert zarte, geschmorte Rinderrippchen mit Wurzelgemüse und einer cremigen, pikanten Meerrettich-Sauce.

Zutaten

  • 6 Rinderrippchen (Short Ribs), mit Salz und Pfeffer gewürzt
  • Rinderbrühe
  • 5 Karotten, geviertelt
  • 5 Zwiebeln, geviertelt
  • 8 kleine Kartoffeln (New Potatoes), geschält
  • 12 große Pilze (z. B. braune Champignons)
  • Salz und Pfeffer

Meerrettich-Sauce

  • 1 EL Butter
  • 1 EL Mehl
  • 2 Tassen (ca. ) Sud vom Schmorgericht
  • ½ Tasse (ca. ) saure Sahne (Sour Cream)
  • 3 EL Meerrettich
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung

  1. Rippchen anbraten und schmoren: Die Rinderrippchen rundherum anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Rinderbrühe und so viel Wasser hinzufügen, dass die Rippchen bedeckt sind.
  2. Schmoren: Zugedeckt köcheln lassen (Simmern).
  3. Gemüse hinzufügen: Die Karotten, Zwiebeln, Kartoffeln und Pilze hinzufügen und weitere köcheln lassen, bis das Gemüse und das Fleisch zart sind.
  4. Sauce zubereiten:
    • Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen. Das Mehl einrühren und bei schwacher Hitze kochen (eine helle Mehlschwitze herstellen).
    • Den Topf vom Herd nehmen. des heißen Schmorsuds langsam unter ständigem Rühren in die Mehlschwitze geben.
    • Zurück auf den Herd stellen und unter ständigem Rühren erhitzen, bis die Sauce eindickt.
    • Saure Sahne und Meerrettich hinzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bei Bedarf mehr Schmorsud hinzufügen, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.
  5. Servieren: Die Rippchen und das Gemüse auf Tellern anrichten und großzügig mit der Meerrettich-Sauce nappieren.

Kulinarische Notizen

Das Geheimnis der Zartheit: Short Ribs (Querrippe vom Rind) sind ein relativ fetthaltiger und kollagenreicher Schnitt. Die lange, feuchte Schmorzeit von 1,5 bei niedriger Hitze ist entscheidend, da sie das harte Kollagen in Gelatine umwandelt. Das Ergebnis ist butterweiches Fleisch, das fast vom Knochen fällt.

Die Rolle der Meerrettich-Sauce: Die Meerrettich-Sauce ist ein klassischer Begleiter zu geschmortem oder gebratenem Rindfleisch, insbesondere in osteuropäischen und deutsch-österreichischen Traditionen. Die Schärfe und der Essig im Meerrettich sowie die Säure der sauren Sahne liefern einen knackigen, frischen Kontrast zur Schwere des Rindfleischs und der dunklen Schmorsoße.

Die Mehlschwitze (Roux): Die Zubereitung der Sauce beginnt mit einer Mehlschwitze (Butter und Mehl). Dies ist eine einfache Methode, die Sauce des Schmorgerichts zu binden und ihr eine cremigere Textur zu verleihen, ohne dass die Sahne gerinnt.


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Okt. 152025
 

L’Entrecôte Louisianne (Steak mit Kräuter-Sardellen-Butter)

 

Dieses Gericht präsentiert ein großes, zartes Steak (typischerweise Flank Steak) serviert mit einer intensiven, würzigen Kräuterbutter, die mit Sardellen und Cognac aromatisiert ist – eine ungewöhnliche Mischung aus französischen und kreolischen Einflüssen.

Zutaten

  • 1 großes Flank Steak (Dünnung), von der Haut/Membran befreit

Sauce (Gewürzbutter)

  • 4 Sardellenfilets
  • 4 EL Frühlingszwiebelgrün (der grüne Teil)
  • 4 EL Petersilie
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 TL Zitronensaft
  • 250 g weiche Butter
  • 4 EL Salbei
  • 1 TL schwarzer Pfeffer
  • 3 TL französischer Dijon-Senf
  • ½ Tasse (ca. 120 ml) geklärte Butter (clarified butter)

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Gewürzbutter:
    • Die ersten sechs Zutaten (Sardellenfilets, Frühlingszwiebelgrün, Petersilie, Knoblauch, Zitronensaft und die geklärte Butter) in einem Mixer oder mit einem Mörser zu einer feinen Paste pürieren.
    • Die weiche Butter, Salbei, Pfeffer und Dijon-Senf hinzufügen.
    • Alle Zutaten in einer Schüssel gut vermischen, bis eine homogene Gewürzbutter entsteht.
  2. Steak braten:
    • Die geklärte Butter in einer schweren Pfanne erhitzen.
    • Das Flank Steak auf jeder Seite anbraten, bis der gewünschte Gargrad erreicht ist (für medium etwa 4–6 Minuten pro Seite).
  3. Servieren:
    • Das Steak auf eine warme Servierplatte legen.
    • Die vorbereitete Gewürzbutter großzügig auf das Steak streichen und schmelzen lassen.
    • Zum Servieren das Steak gegen die Faser in etwa dicke Streifen schneiden.
    • Das Gericht traditionell mit knusprigen Pommes Frites (French fries) umgeben servieren.

Kulinarische Notizen

Der Geschmack von Louisiana: Der Name Louisianne deutet auf Einflüsse der kreolischen und Cajun-Küche hin, die für ihre kräftigen Gewürze und die kreative Verwendung von Meeresfrüchten (hier durch die Sardellen) bekannt sind. Die Kombination von Sardellen (Umami-Geschmack) und Salbei mit der klassischen Dijon-Senf-Butter ist eine reiche, würzige Verbindung, die typisch für die Verschmelzung der französischen Küche mit regionalen amerikanischen Aromen ist.

Die Rolle der Geklärten Butter (Drawn Butter): Geklärte Butter wird zum Anbraten verwendet, da sie einen höheren Rauchpunkt als normale Butter hat. Das bedeutet, sie kann heißer erhitzt werden, ohne zu verbrennen. Dies ist ideal für das schnelle, scharfe Anbraten des Steaks, um eine perfekte Kruste zu erzielen.

Das Flank Steak (Bavette): Flank Steak (in Frankreich oft als Bavette bekannt) ist ein magerer, geschmacksintensiver Fleischschnitt. Es muss unbedingt gegen die Faser geschnitten werden, wie im Rezept angegeben, um zart zu bleiben. Wird es mit der Faser geschnitten, ist es extrem zäh.

Die Würze der Sardellen: Wie schon in anderen klassischen französischen Rezepten liefert die Sardelle in der Gewürzbutter keine dominante Fischigkeit, sondern eine tiefe, pikante Umami-Würze, die den Geschmack des Rindfleischs intensiviert und die schwere Butter ausbalanciert.


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Okt. 152025
 

Beef Wellington

Beef Wellington ist ein beeindruckendes Gericht, das ein zartes Rinderfilet, umhüllt von einer schmackhaften Pilz-Duft (Duxelles) und einer Teighülle, perfekt gart. Es ist ein klassisches Herzstück für festliche Anlässe.

Zutaten

  • 1 (ca. 2,2 kg) Rinderfilet  oder 2 kleinere Filets
  • 1 TL (ca. ) Trockensenf
  • Speckscheiben (larding pork) zum Umwickeln des Filets

Duxelles (Pilzfüllung)

  • 1 EL Butter
  •  225 g Pilze (Champignons), gehackt
  • 150 g Schinken, gehackt
  • ½ Zehe Knoblauch, mit Salz zerdrückt
  • ⅓ Tasse (ca. 80 ml) Sherry (oder trockener Rotwein)
  • 4 gehackte Hühnerlebern
  • 1 EL Tomatenmark (tomato puree)
  • 1 EL Rindfleischextrakt (z. B. Bovril oder dicker Rinderfond)

Teig und Glasur

  • Teig zum Umhüllen des Filets (Blätterteig, Blätterteig aus der Tiefkühltruhe, Brioche oder Fertig-Mürbeteig)
  • 1 Eigelb
  • 1 TL Wasser

Zubereitung

  1. Filet vorbereiten und anbraten: Das Filet mit Trockensenf bestreuen. Mit Speckscheiben (larding pork) umwickeln und festbinden.
  2. Vorbacken und Kühlen: Das Filet im vorgeheizten Ofen bei  25 Minuten braten. Anschließend das Filet gut kühlen (dies ist wichtig, um den Teig beim späteren Backen nicht zu durchnässen und das Fleisch nicht zu überkochen).
  3. Duxelles zubereiten:
    • In einer Pfanne Butter schmelzen und die gehackten Pilze darin braten, bis sie dunkelbraun sind.
    • Schinken, zerdrückten Knoblauch und Salz hinzufügen.
    • Mit Sherry ablöschen.
    • Die gehackten Hühnerlebern zu der Mischung geben und mitbraten.
    • Zuletzt Tomatenmark und Rindfleischextrakt einrühren. Gut vermischen und vom Herd nehmen.
  4. Zusammenfügen:
    • Den Teig so ausrollen, dass er das gesamte Fleischstück umhüllen kann. Das kalte Filet in die Mitte legen.
    • Die Pilz-Schinken-Leber-Mischung auf und um das Filet schichten.
    • Den Teig um das gesamte Filet wickeln, die Enden einschlagen und alle Nähte fest zusammendrücken.
  5. Backen und Servieren:
    • Das Beef Wellington mit der Nahtseite nach unten auf ein Backblech legen.
    • Das Eigelb mit Wasser verquirlen und den Teig damit bestreichen.
    • Mit übrig gebliebenem Teig verzieren (z. B. mit Streifen oder Mustern).
    • Im vorgeheizten Ofen bei  25–30 Minuten backen, bis der Teig goldbraun und durchgebacken ist.

 

Kulinarische und historische Notizen

Herkunft des Namens: Der Name Beef Wellington wird oft mit dem Duke of Wellington in Verbindung gebracht, dem britischen General, der Napoleon in der Schlacht bei Waterloo besiegte. Die Legende besagt, das Gericht sei zu seinen Ehren benannt worden. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass der Name im frühen 20. Jahrhundert populär wurde und eine patriotische Anspielung auf den berühmten “Iron Duke” war, da das Umhüllen von Fleisch mit Teig in der französischen Küche bereits als filet de bœuf en croûte bekannt war.

Die Duxelles als Barriere: Die Duxelles (die Pilzfüllung) spielt eine entscheidende Rolle. Sie liefert nicht nur Geschmack, sondern dient auch als wichtige Barriere zwischen dem Fleisch und dem Teig. Da das Filet noch leicht Saft verliert, selbst wenn es gekühlt ist, hilft die dicke, reduzierte Duxelles-Schicht zu verhindern, dass der Teig matschig wird.

Die Wahl des Teigs: Obwohl im Rezept verschiedene Teigsorten genannt werden, wird traditionell und für das beste Ergebnis Blätterteig verwendet. Blätterteig blättert beim Backen luftig auf und bildet einen perfekten Kontrast zur Zartheit des Rindfleisches.

Die Besonderheit des Rindfleischextrakts und der Hühnerleber: Die Zugabe von Rindfleischextrakt und Hühnerleber zur Duxelles ist typisch für die klassische, reichhaltige Küche. Diese Zutaten intensivieren das Umami des Gerichts und geben der Füllung eine tiefe, fast samtige Geschmacksbasis, die sich von den erdigen Pilzen abhebt.

 

Dieses Rezept stammt aus einem Kochbuch aus Louisiana, USA


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Okt. 142025
 

Paupiettes de Bœuf à la Crème (Rinderrouladen in Sahnesauce)

Dieses klassische französische Rezept präsentiert gefüllte Rinderrouladen (Paupiettes de Bœuf), die in einer cremigen Sauce geschmort werden. Eine ungewöhnliche, aber raffinierte Zutat ist die Sardellenfüllung, die dem Gericht eine besondere Würze verleiht.

Zutaten

  • 100 g)Sardellen (entgretet)
  • 3 Stängel Petersilie, fein gehackt
  • 1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, zerdrückt
  • 700 g Rinderfilet (oder dünne Rindfleischscheiben), in 4 Tranchen geschnitten
  • 4 EL Butter
  • 2 Tassen (ca. 470 ml) heiße Kalbsbrühe
  • Eine Prise Pfeffer
  • ¾ Tasse (ca. 150 ml) Sahne
  • 1 EL Zitronensaft
  • Optional: Salzkartoffeln oder Reis zum Servieren

Zubereitung

  1. Füllung vorbereiten: Die Sardellen entgräten. Die gehackte Petersilie, die gehackte Zwiebel und die zerdrückte Knoblauchzehe zusammen mit den Sardellen zu einer feinen Paste zerdrücken (écraser).
  2. Rouladen füllen und rollen: Das Rinderfilet in vier dünne Scheiben schneiden. Jede Scheibe mit der Sardellenpaste bestreichen. Die Scheiben fest aufrollen und mit Küchengarn zusammenbinden (attacher).
  3. Anbraten: Die Butter in einem gusseisernen Topf (casserole en fonte) bei mittlerer Hitze schmelzen. Sobald die Butter heiß ist, die Rinderrouladen in den Topf legen und von allen Seiten leicht goldbraun anbraten.
  4. Schmoren: Die heiße Kalbsbrühe und eine Prise Pfeffer hinzufügen. Die Hitze reduzieren und die Rouladen zugedeckt eine Stunde lang sanft schmoren lassen (mijoter à feu doux).
  5. Creme hinzufügen: Nach dreiviertel Stunden (also nach 45 Minuten Schmorzeit) die Sahne, vermischt mit dem Zitronensaft, hinzufügen.
  6. Fertigschmoren: Die Rouladen weitere 15 Minuten schmoren lassen.
  7. Servieren: Das Küchengarn entfernen und die Rouladen sofort servieren, traditionell mit Salzkartoffeln oder Reis.

Geschichte und Anekdoten

Die Paupiette – Ein Klassiker der französischen Küche: Die Paupiette ist eine typisch französische Zubereitungsart, bei der dünne Fleischscheiben (oft Kalb oder Rind) gefüllt und aufgerollt werden. Sie gilt als elegantere Form der Roulade und ist ein Beispiel für die französische Kunst, einfache Zutaten zu verfeinern.

Die Sardellenfüllung – Eine Überraschung: Die Verwendung von Sardellen in der Füllung ist für ein Gericht mit Rindfleisch in einer cremigen Sauce vielleicht überraschend, aber sie ist ein brillanter kulinarischer Schachzug. Sardellen liefern eine intensive Umami-Note, die das Fleisch und die Sauce auf eine Weise würzt, die reicher ist als Salz. Sie lösen sich beim Kochen fast vollständig auf und hinterlassen keinen dominanten Fischgeschmack, sondern eine tiefe, pikante Würze. Dies ist ein Merkmal der raffinierten französischen Küche, die subtile Aromen einsetzt.

Der Gusseisentopf (Cocotte): Die Anweisung, einen Gusseisentopf (casserole en fonte) zu verwenden, ist kein Zufall. Gusseisen verteilt die Hitze gleichmäßig und speichert sie gut, was für das lange, sanfte Schmoren solcher Gerichte ideal ist. Es sorgt für eine konstante Temperatur und verhindert ein Anbrennen.

Die Affinage mit Zitrone und Sahne: Die Zugabe von Zitronensaft zur Sahne am Ende des Schmorprozesses ist ein weiteres typisch französisches Detail. Die Säure des Zitronensafts hellt die reiche Sahnesauce auf, verhindert, dass sie zu schwer wird, und rundet das Aroma ab. Es ist diese Art von Details, die die französische Küche so besonders machen.


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