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Okt. 232025
 

Salade de Sang (Gekochter Blutsalat)

Dieser Blutsalat ist ein einfaches, aber kräftiges Gericht, das auf der kulinarischen Tradition der vollständigen Verwertung von Schlachttieren basiert. Das gekochte und abgekühlte Blut wird in einer scharfen Essig-Vinaigrette mit frischen Aromaten serviert.


Zutatenliste

Für 6 Personen

  • 700 g gekochtes Blut (Schweine- oder Rinderblut, das zu einem Block gekocht wurde)
  • 2–3 Zwiebeln
  • Ein Bund gehackte Petersilie
  • Knoblauch
  • Feines Salz
  • Essig
  • Öl (für die Vinaigrette)
  • Piment (Chili/Pfeffer)
  • Zum Servieren: Rohkost

Zubereitung

  1. Blut kochen: Das frische Blut in Salzwasser mit etwas Piment (Chili) kochen, bis es fest und gar ist. Abkühlen lassen.
  2. Blut schneiden: Das gekochte und abgekühlte Blut in mundgerechte Stücke schneiden.
  3. Vinaigrette zubereiten: In einer Salatschüssel eine Vinaigrette aus Salz, Essig und Öl zubereiten.
  4. Aromaten hinzufügen: Die Zwiebeln fein hacken. Die Petersilie hacken. Beides zusammen mit dem Knoblauch und Piment zur Vinaigrette geben. Alles gut verrühren.
  5. Vermengen: Die geschnittenen Stücke des gekochten Blutes hinzufügen.
  6. Servieren: Alles gut vermengen und mit Rohkost  servieren.

Hintergrundwissen und Kulinarischer Kontext

Tradition der Blutgerichte: Gerichte, die Blut als Zutat verwenden (wie Blutwurst, Blutsuppe oder Blutsalat), sind in vielen europäischen Küchen und darüber hinaus verbreitet. Sie stammen aus der traditionellen Landwirtschaft und Hausschlachtung, bei der das gesamte Tier aus Gründen der Nachhaltigkeit und Notwendigkeit verarbeitet wurde.

  • Funktion des Kochens: Das Kochen des Blutes mit Salz führt zur Gerinnung des Blutes und erzeugt eine feste, schnittfeste Konsistenz, ähnlich der eines Fleischblocks oder einer festen Pastete.
  • Geschmackskontrast: Der Blutsalat lebt vom Kontrast: Der eher neutrale, eisenhaltige Geschmack des gekochten Blutes wird durch die Säure des Essigs und die Schärfe der Zwiebeln, des Piments und des Knoblauchs belebt und aufgefrischt.
  • Dieses französische Rezept stammt aus den Überseegebieten, speziell aus der Karibik (wo Boudin oder Blutwurst beliebt sind). Es ist aber auch aus Europa bekannt, wo solche “kalten Fleisch”-Gerichte als deftige Vorspeise oder Teil einer Vesper serviert werden.

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Okt. 232025
 

Salade de mangues vertes (Püree/Salat aus grünen Mangos)

Dieser Salat ist eine traditionelle Vorspeise oder Beilage aus der kreolischen Küche (oft der Karibik), die den sauren Geschmack der unreifen, grünen Mango nutzt. Die intensive Würzung und das Zerkleinern im Mörser verleihen ihm eine pastenartige Konsistenz.


Zutatenliste

Für 6 Personen

  • 15–20 sehr grüne, sehr junge Mangos
  • Feines Salz, grobes Salz
  • Pfeffer
  • Knoblauch
  • Piment (Chili/Pfeffer)
  • Schnittlauch oder Frühlingszwiebeln (Cives ou oignons-pays)
  • Petersilie
  • Thymian
  • 250 ml Öl

Zubereitung

  1. Mangos vorbereiten: Die Kerne der Mangos entfernen. Das Fruchtfleisch sehr fein hacken.
  2. Entsäuern/Einweichen: Das gehackte Mangofleisch in Salzwasser (mit grobem Salz) legen und 0,5 Stunden einweichen lassen. Dies dient dazu, die überschüssige Säure zu mildern.
  3. Würzmischung (Pesto-Basis): In einem Mörser  Schnittlauch/Frühlingszwiebeln, Petersilie, Thymian, Knoblauch und Piment geben. Alles gut zerstoßen, bis eine feine Gewürzpaste entsteht.
  4. Mangos verarbeiten: Die gehackte Mango aus dem Wasser nehmen und in einem sauberen Tuch gut ausdrücken.
  5. Pürieren/Vermengen: Die ausgedrückte Mango zur Gewürzpaste in den Mörser geben. Alles kräftig zerstoßen. Es sollte sich praktisch eine Paste bilden.
  6. Abschmecken: Bei Bedarf Öl und Salz hinzufügen. Gut verrühren.

Serviervorschlag: Kann auch als Vorspeise (hors-d’œuvre) serviert werden.


Hintergrundwissen und Kulinarischer Kontext

Grüne Mangos in der Kreolischen Küche:

Unreife, grüne Mangos werden in vielen tropischen Regionen, insbesondere in der Karibik und Südostasien, nicht als Süßspeise, sondern als sauer-scharfe Beilage oder Zutat in Salaten und Chutneys verwendet.

  • Säure-Ausgleich: Die Säure der grünen Mango ist der Hauptgeschmack und wird als Kontrast zu deftigen Fisch- oder Fleischgerichten geschätzt. Das Einweichen in Salzwasser dient dazu, diese extreme Säure etwas abzumildern und die Textur zu verbessern.
  • Mörser-Technik: Die Verwendung des Mörsers ist entscheidend für dieses Gericht. Durch das Zerstoßen entsteht eine homogene, pastenartige Textur und die Aromen der frischen Kräuter (Knoblauch, Piment, Schnittlauch) werden maximal freigesetzt. Es ähnelt in der Technik der Zubere von karibischem Pikliz oder asiatischem Sambal.
  • Cives oder Oignons-pays: Dies sind gängige Bezeichnungen in der karibischen Küche für Frühlingszwiebeln oder eine lokale, intensiv schmeckende Schalotten- oder Schnittlauch-Art, die für die Würzung von Grundgerichten unerlässlich ist.

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Okt. 232025
 

Canapés d’oursins (Seeigel-Canapés)

Ein Rezept aus den französischen Überseegebieten, ein Bestandteil der kreolischen Küche. Diese Canapés sind eine exquisite, einfache Vorspeise, bei der die feinen, leicht süßlichen Rogenteile des Seeigels kurz mit aromatischen Kräutern und Gewürzen angebraten werden.


Zutatenliste

  • 6 Seeigel
  • 1 Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • Piment (Chili/Pfeffer)
  • Petersilie
  • Öl (zum Anbraten)
  • Salz
  • Canapés (Brotscheiben/Toast)

Menge: Für 6 Personen

Zubereitung

  1. Aromaten vorbereiten: Die Zwiebel fein hacken. Petersilie und Knoblauch ebenfalls fein hacken. Den Piment (Chili/Pfeffer) vorbereiten.
  2. Seeigel vorbereiten: Die essbarem Teile der Seeigel (den Rogen) entnehmen.
  3. Anbraten: In einer Pfanne etwas Öl erhitzen. Die fein gehackte Zwiebel, Petersilie und Piment darin anbraten (faire revenir).
  4. Seeigel hinzufügen: Die essbaren Teile der Seeigel hinzufügen. Salzen.
  5. Kochen und Anrichten: Die Mischung mit einem Holzlöffel einige Minuten lang rühren.
  6. Servieren: Sofort warm auf Canapés (kleinen Brotscheiben oder Toast) servieren.

Hintergrundwissen und Kulinarischer Kontext

Der Seeigel (Oursin): Seeigelrogen (Corail d’oursin) gilt als eine Delikatesse, die für ihren intensiven, leicht süßlichen und salzigen Geschmack nach Meer bekannt ist. Er ist in der mediterranen und karibischen Küche beliebt.

  • Einfache Zubereitung: Dieses Rezept spiegelt die Wertschätzung für die Qualität der Hauptzutat wider, indem die Zubereitung einfach gehalten wird. Die Aromaten (Zwiebel, Knoblauch, Petersilie, Piment) dienen nur dazu, den feinen Geschmack des Seeigels zu unterstreichen, nicht ihn zu überdecken.
  • Canapé-Format: Das Servieren auf einem Canapé macht das Gericht zu einer idealen Vorspeise (Hors-d’œuvre) oder einem eleganten Appetizer.
  • Piment: Das französische Wort piment kann sowohl Paprika/Pimentkörner als auch Chili bedeuten. In vielen karibischen und südeuropäischen Seeigelrezepten wird oft eine leichte Schärfe hinzugefügt, um den reichen Meeresgeschmack auszugleichen.

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Okt. 222025
 

Pâté en pot (Herzhafter Eintopf mit Lamminnereien)

Dieses Gericht ist ein kräftiger, traditioneller Eintopf aus Hammelfleisch, Innereien und einer Fülle von Gemüse. Es zeichnet sich durch lange Kochzeiten und die abschließende Verfeinerung mit Madeira aus. Ein Rezept aus den französischen Überseegebieten, aus der kreolischen Küche.


Zutatenliste

Für 12 Personen

  • 500 g Lamminnereien (Kutteln/Pansen)
  • 1 Schafskopf (Lammkopf)
  • 250 g Lammbrust
  • 250 g Leber
  • 250 g Schinken
  • 125 g Speck
  • 250 g Karotten
  • 250 g Kürbis/Giraumon (eine Kürbisart)
  • 150 g Zwiebeln
  • 250 g Kohl
  • 500 g Kartoffeln
  • 4 Stangen Lauch (nur das Weiße)
  • 1 kleiner Schuss Madeira (ca. 1 kleines Glas)
  • 5 Nelken
  • 2 Lorbeerblätter
  • Salz, Pfeffer

 

Zubereitung

  1. Lamm und Innereien kochen (3–4 Stunden):
    • Das Hammelfleisch (Innereien, Kopf, Brust) in einem großen Topf mit kaltem Salzwasser aufsetzen.
    • Eine gehackte Zwiebel, $5 Nelken und 2 Lorbeerblätter hinzufügen.
    • Von Zeit zu Zeit abschöpfen und 3-4 Stunden kochen lassen, bis das Fleisch sehr weich ist.
  2. Gemüse und Pökelfleisch kochen (1 Stunde):
    • In einem zweiten Topf 1 Liter Wasser mit etwas Salz zum Kochen bringen.
    • Alle Gemüse (Karotten, Kürbis, Zwiebeln, Kohl, Kartoffeln, Lauch) in Würfel schneiden.
    • Das geschnittene Gemüse, den Schinken und den Speck hinzufügen.
    • 1 Stunde kochen lassen.
  3. Vollenden und Mischen:
    • Wenn das Lammfleisch gar ist, aus dem Topf nehmen, entbeinen (falls nötig) und in kleine Würfel schneiden.
    • Das geschnittene Fleisch zu den gekochten Gemüsen in deren Kochwasser geben.
    • Den Lamm-Kochsud gut filtern und ebenfalls zu dem Eintopf hinzufügen.
    • Den Madeira hinzufügen.
    • 15 Minuten köcheln lassen.
  4. Servieren: Den Eintopf sehr heiß servieren.

Optionale Variante (für mehr Geschmack)

  • Rösten/Anbraten (Roussir): Man kann die Lammfleischstücke (Brust, Innereien) und das geschnittene Gemüse anbraten oder rösten, bevor man sie kocht. Dies sorgt für eine tiefere Farbe und einen intensiveren Geschmack (Röstaromen).

Hintergrundwissen und kulinarischer Kontext

Pâté en pot ist ein Gericht, das tief in der französischen und kanadisch-französischen regionalen Küche verwurzelt ist, insbesondere in ländlichen Gebieten, in denen traditionell das gesamte Tier verwertet wurde.

  • Der Name: Der Name “Pâté en pot” (Pastete im Topf) ist irreführend, da das Gericht heute eindeutig als Eintopf (Pot-au-feu oder Ragoût) serviert wird. Der Name könnte historisch darauf hindeuten, dass der Eintopf ursprünglich in Pastetenform (Pâté) gebacken wurde, oder dass er so reichhaltig war, dass er die Konsistenz einer dicken Pastetenfüllung annahm.
  • Innereien-Verwertung: Die Verwendung von Kutteln (Pansen) und Lammkopf zeigt die Wurzeln in der Hausmannskost, wo alle Teile des geschlachteten Tieres genutzt wurden, um einen nahrhaften und sättigenden Eintopf zu kreieren.
  • Madeira: Die Zugabe von Madeirawein am Ende ist ein klassischer Schritt in der traditionellen französischen Saucen- und Eintopfkunst. Der Madeira verleiht dem Gericht eine nussige, leicht süße Tiefe und rundet den komplexen Geschmack der verschiedenen Fleisch- und Gemüsekomponenten ab.

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Okt. 222025
 

Soupe aux gombos (Okrasuppe)

Diese einfache Okrasuppe ist ein klassisches Gericht, das in vielen Küchen Afrikas und der Karibik in verschiedenen Variationen zu finden ist. Sie zeichnet sich durch ihre einfache Zubereitung und die leicht dickflüssige Konsistenz aus, die durch die Okra entsteht. Dieses Rezept stammt aus Martinique.


 

Zutatenliste

  • 12 Okraschoten (Gombos)
  • 1 Liter Rinderbrühe
  • Optional: Eine Handvoll gewaschener Reis
  • Optional: 2 passierte Tomaten (durch die Mühle gedreht)

Menge: Für 6 Personen

Zubereitung

  1. Vorbereiten: Die Okraschoten in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden.
  2. Kochen: Die Rinderbrühe zum Kochen bringen.
  3. Hinzufügen und Garen: Die geschnittenen Okraschoten in die kochende Brühe geben.
    • Variante: Wenn gewünscht, eine Handvoll gewaschenen Reis und 2 passierte Tomaten gleichzeitig mit der Okra hinzufügen.
  4. Schmoren: Die Suppe 30 Minuten lang köcheln lassen und dabei gelegentlich umrühren.

 

Hintergrundwissen und Kulinarischer Kontext

Okra (Gombo):

Okra ist eine Gemüsesorte, deren Ursprung im östlichen Afrika liegt und die durch den Sklavenhandel weltweit verbreitet wurde, insbesondere in Westafrika, Indien, dem Nahen Osten und dem Süden der Vereinigten Staaten (Louisiana, Südstaatenküche).

  • Die schleimige Konsistenz: Okra enthält Schleimstoffe (Muzilag), die beim Kochen freigesetzt werden und der Suppe ihre charakteristische, leicht dickflüssige Textur verleihen. In vielen Gerichten (wie Gumbo in Louisiana) wird dieser Effekt zur natürlichen Bindung genutzt. Das Kochen für 30 Minuten sorgt dafür, dass die Suppe diese leicht sämige Konsistenz erhält.
  • Die Variante: Die Zugabe von Reis und Tomaten macht die Suppe zu einer sättigenderen Hauptmahlzeit. Tomaten liefern Säure, die oft verwendet wird, um die “Schleimigkeit” der Okra etwas zu reduzieren und dem Gericht mehr Geschmackstiefe zu verleihen.

Globale Bedeutung:

Dieses einfache Rezept ist ein Vorläufer oder eine Variante vieler nationaler Gerichte:

  • Gombo: Der Name ist die Grundlage für das berühmte Gericht Gumbo in der Cajun- und kreolischen Küche Louisianas.
  • Bamies (Griechenland/Türkei): Dort wird Okra oft in Tomatensaucen geschmort.
  • Soups in Westafrika: Okrasuppen sind in der westafrikanischen Küche weit verbreitet und werden dort typischerweise mit Pürees aus Yams oder Fufu serviert.

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Okt. 212025
 

Maślaki Duszone (Geschmorte Butterpilze)

Dieses einfache, aber schmackhafte Gericht aus der polnischen Küche stellt die Butterpilze in den Mittelpunkt, die in einer cremigen Zwiebel-Sahnesauce geschmort werden.


Zutatenliste

Für 4 Personen

  • 800 g Butterpilze
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Butter
  • 50 ml Sahne
  • Salz, Pfeffer
  • Optional: 1 TL Mehl (wird im Rezept mit der Sahne gemischt, um die Sauce zu binden)

Zubereitung

  1. Pilze vorbereiten: Die Haut (Schleimschicht) von den Hüten der Butterpilze abziehen, die Stiele kürzen. Die Pilze abspülen, abtropfen lassen und in Stücke schneiden.
  2. Zwiebel vorbereiten: Die Zwiebel schälen, abspülen und hacken.
  3. Dünsten: Die Zwiebel in der Butter anbraten, ohne sie braun werden zu lassen. Die Pilze hinzufügen und zugedeckt bei kleiner Flamme 30 Minuten schmoren.
  4. Binden und Schmoren: Die Sahne (optional mit dem  Mehl) vermischen und zu den Pilzen geben. 10 Minuten unter Rühren schmoren.
  5. Abschmecken: Die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Serviervorschlag: Dazu werden gekochte Kartoffeln gereicht.


Hintergrundwissen und Kulinarischer Kontext

Die Butterpilze:

Die Butterpilze (Suillus luteus), auf Polnisch Maślaki, sind in Polen und ganz Osteuropa sehr beliebte Speisepilze.

  • Charakteristik: Sie sind bekannt für ihre leicht schleimige Huthaut, die vor der Zubereitung unbedingt entfernt werden muss, da sie unverträglich ist. Das Fleisch ist weich und hat einen milden, angenehmen Geschmack.
  • Tradition: Das Sammeln von Waldpilzen (grzybobranie) ist ein tief verwurzelter nationaler Brauch in Polen. Pilzgerichte wie dieses sind ein fester Bestandteil der traditionellen Küche.
  • Zubereitung: Das Schmoren in einer einfachen, cremigen Sauce ist eine typische Methode, um das Pilzaroma hervorzuheben, ohne es zu überdecken.

Einfache Beilage:

Wie viele traditionelle Gerichte wird auch dieses oft nur mit gekochten Salzkartoffeln serviert. Der einfache Stärketräger dient dazu, die aromatische Pilz-Sahne-Sauce gut aufzunehmen.


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Okt. 212025
 

I. Die Bedeutung von Bigos in der polnischen Küche

Historischer und kultureller Kontext

  • Jedrzej Kitowicz beschrieb die Sitten unter der Herrschaft von August III. und erwähnte unter den altmodischen Gerichten “Bigos z kapustą z różnego mięsiwa kawałcami, kiełbasą i słoniną, drobno pokrajanymi i z kapustą kwaśną pomieszanymi” (Bigos mit Kohl, gemischt mit Stücken von verschiedenem Fleisch, Wurst und Speck, fein geschnitten und mit Sauerkraut).
  • “Hultajski Bigos” (Rüpel-Bigos): Diese spezifische Variante mit Sauerkraut wurde damals als Hultajski (rüpelhaft/liederlich) bezeichnet, um sie von Dutzenden anderer Bigos- und Bigos-Variationen zu unterscheiden, die aus gehacktem Fleisch (Kapaun, Haselhuhn), Krebsen oder sogar Fisch zubereitet wurden, gedünstet mit Zwiebeln, Gemüse oder Obst, aber nicht unbedingt mit Kohl.

Internationale und kulinarische Anerkennung

  • Enzyklopädien: Die Bedeutung von Bigos wird von verschiedenen enzyklopädischen Publikationen gewürdigt. Die Allgemeine Enzyklopädie von Orgelbrand beginnt den Eintrag über den Hultajski Bigos mit den Worten: “Bigos hultajski, ähnlich wie Barszcz oder Rouladen, ist das beliebteste Gericht der polnischen Küche.”
  • Weltweite Bekanntheit: Bigos ist eines der wenigen polnischen Gerichte, die international bekannt sind. Es hat einen Eintrag im “Larousse Gastronomique”, einem grundlegenden Werk der Kochkunst.
  • Nelly Rubinstein: Die Frau des berühmten Pianisten, Nelly Rubinstein, pflegte die traditionelle polnische Küche und servierte Bigos oft bei ihren Empfängen weltweit. Sie sagte: “Bigos ist der wahre Freund jeder Köchin und Hausfrau. Und ich muss gestehen, dass ich mich nie auf ihm getäuscht habe.”

Traditionelle Verwendung

  • Resteessen: Auf adligen Gutshöfen (szlacheckich dworach) wurden für Bigos oft Reste größerer Festessen verwendet. Reste von Schinken, Wild und Geflügel wurden hinzugefügt, was den Geschmack des Bigos erheblich verbesserte.
  • Servieren: Bigos wurde nach einem Glas Wodka zum Frühstück, vor der Suppe oder zum Abendessen gereicht.
  • Reise und Jagd: Es wurde auch auf Reisen und zur Jagd mitgenommen, weshalb eine seiner Varianten Myśliwski Bigos (Jäger-Bigos) genannt wird.

II. Bigos Litewski (Litauischer Bigos)

Diese Variante zeichnet sich durch die Verwendung von frischem Kohl und sauren Äpfeln aus.

Zutatenliste

Für 6 Personen

  • 1 kg Weißkohl (frisch)
  • 2 saure Äpfel
  • 2 Zwiebeln
  • 200 g Schweinefleisch
  • 200 g Rinderbraten
  • 200 g Wurst (Kiełbasa)
  • 200 g Hasenrücken oder Entenbrust
  • 2 EL Butter
  • 500 ml Brühe
  • 1 EL Mehl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitungszeit: 3 Stunden

Zubereitung

  1. Kohl vorbereiten: Die welken Blätter vom Kohl entfernen, halbieren und den Strunk entfernen. Kohl in feine Streifen schneiden. Zwiebeln schälen, hacken, mit dem Kohl vermischen, kräftig salzen, zerdrücken (ugnieść) und 1 Stunde stehen lassen.
  2. Kohl abseihen: Den Kohl vom ausgetretenen Salzwasser abdrücken. Äpfel schälen und in Würfel schneiden. Das Fleisch in Stücke schneiden.
  3. Schichten und Kochen: Im Topf abwechselnd Kohl, Äpfel und Fleisch schichten. Mit Brühe übergießen und 1,5 Stunden auf kleiner Flamme schmoren.
  4. Binden und Vollenden: Das Mehl in der Butter anbraten (Mehlschwitze). Zusammen mit der Wurst zum Bigos geben, würzen, 15 Minuten unter Rühren schmoren lassen und servieren.

 

III. Bigos Myśliwski (Jäger-Bigos)

Diese Variante ist reicher, enthält mehr Fleischsorten (auch Wild) und wird mit Madeira verfeinert.

Zutatenliste

Für 8 Personen

  • 2 kg Sauerkraut (kiszonej kapusty)
  • 1 kg verschiedener Fleischsorten (Schweinefleisch, Rindfleisch, Geflügel und Wild)
  • 2 Karotten, 2 Petersilienwurzeln, 1/2 Knollensellerie
  • 200 g Schinken
  • 200 g Wurst (Kiełbasa)
  • 60 g Speck
  • 200 g geräucherter Speck
  • 3 Zwiebeln
  • 50 g getrocknete Pilze
  • 200 ml Madeira
  • 3 Lorbeerblätter
  • Jeweils 4 Körner Piment und Wacholderbeeren
  • Zucker, Salz, Pfeffer

Zubereitungszeit: 3 Stunden

Zubereitung

  1. Fleisch kochen: Gemüse schälen, waschen und schneiden. 2 Zwiebeln in Stücke schneiden, 1 Zwiebel fein hacken. Das Fleisch in separaten Töpfen mit wenig Wasser aufsetzen, jeweils ein Stück Karotte, Petersilienwurzel, Zwiebel und Sellerie hinzufügen. 1 Stunde kochen lassen. Gemüse entfernen und in die Brühe abdrücken. Fleisch herausnehmen und schneiden.
  2. Kraut ansetzen: Getrocknete Pilze abspülen und 1 Stunde einweichen. Sauerkraut leicht ausdrücken, Saft aufbewahren. Kohl hacken, mit den Fleischbrühen aufgießen, Pilze (samt Einweichwasser) und Gewürze hinzufügen. 1 Stunde auf kleiner Flamme schmoren.
  3. Vollenden und Schmoren: Pilze herausnehmen, in Streifen schneiden und zum Kohl zurückgeben. Speck hacken, mit der gehackten Zwiebel anbraten und zusammen mit den geschnittenen Fleisch- und Wurstwaren (Schinken, Wurst, geräucherter Speck) zum Kraut geben. 1 Stunde auf kleiner Flamme zugedeckt schmoren.
  4. Abschmecken: Madeira hinzufügen, mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. $\mathbf{10}$ Minuten schmoren und servieren.

Anmerkungen zum Bigos

  • Kraut-Mischung: Man kann Bigos aus 1,5 kg Sauerkraut und 500 g frischem Weißkohl zubereiten.
  • Zusätzliche Zutaten: Man kann 1 EL Tomatenmark, 2 EL Pflaumenmus, 100 g getrocknete, entsteinte Pflaumen oder 2 Äpfel hinzufügen.
  • Süßungsmittel: Bigos kann anstelle von Zucker auch mit Honig gesüßt werden.
  • Wein: Anstelle von Madeira kann Rotwein verwendet werden.
  • Der “beste” Bigos: Mehrmals aufgewärmter und stark abgekühlter Bigos ist noch besser als frischer. Man sollte ihn dann 3 Stunden auf kleiner Flamme schmoren.

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Okt. 212025
 

Zajac po polsku w śmietanie (Hase auf polnische Art in Sahnesauce)

Dies ist ein klassisches, festliches Gericht der polnischen Küche. Der Hase wird traditionell in einer Essigmarinade eingelegt, mit Speck gespickt und anschließend in einer reichhaltigen Sahnesauce geschmort, was ihn besonders zart und aromatisch macht.


Zutatenliste

Für 6–8 Personen

  • Rücken und Keulen eines Hasen
  • 200 g Speck
  • 4 EL Butter
  • 4 Zwiebeln
  • 1 Karotte
  • 1 Petersilienwurzel
  • 2 Gewürznelken
  • 3 Lorbeerblätter
  • 12 Wacholderbeeren
  • 1 TL Mehl
  • 200 ml Sauerrahm
  • Salz, Pfeffer
  • 125 ml Essig

Gesamtzeit: 2,5 Stunden (ohne Marinierzeit von 2 Tagen und Wartezeit von 5 Stunden)

Zubereitung

I. Marinade und Einlegen (2 Tage)

  1. Marinade vorbereiten: 2 Zwiebeln schälen, abspülen und hacken. 500 ml Wasser mit dem Essig, den gehackten Zwiebeln, 1 Lorbeerblatt und 7 Wacholderbeeren aufkochen. Die Marinade abkühlen lassen.
  2. Hase einlegen: Rücken und Keulen des Hasen waschen und in einen Steinguttopf oder eine Keramikschüssel legen. Mit der abgekühlten Marinade übergießen und an einem kühlen Ort 2 Tage ziehen lassen.

II. Spicken und Vorbereiten (5 Stunden Ruhezeit)

  1. Gemüse und Speck vorbereiten: Die restlichen 2 Zwiebeln und das Gemüse (Karotte, Petersilienwurzel) schälen, abspülen und in Scheiben schneiden. Den Speck in etwa 3 cm lange Streifen schneiden.
  2. Hase spicken: Den Hasen aus der Marinade nehmen, Sehnen und Adern entfernen. Den Hasen mit den Speckstreifen spicken (durchstechen).
  3. Würzen: Die restlichen Gewürze (Nelken, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren) zerstoßen und den Hasen damit einreiben.
  4. Lagern: Den gewürzten Hasen mit dem vorbereiteten Gemüse und Zwiebeln umlegen und an einem kühlen Ort weitere 5 Stunden ruhen lassen.

III. Braten und Servieren (ca. 2 Stunden)

  1. Vorbereiten zum Braten: Den Hasen vor dem Braten von Gemüse befreien und salzen. In eine Bratpfanne (Bräter) legen, mit Butterstückchen belegen und mit etwas Wasser untergießen.
  2. Braten: In den heißen Backofen stellen. Bei 180°C etwa 2 Stunden braten.
  3. Begießen: Während des Bratens regelmäßig mit Wasser besprenkeln und mit der schmelzenden Butter und dem entstehenden Bratensaft übergießen.
  4. Sahnesauce: Gegen Ende der Garzeit den Hasen mit der mit Mehl verrührten Sauerrahm begießen und weiterbraten, bis die Sahne auf der Oberfläche leicht bräunt.
  5. Tranchieren und Servieren: Den fertig gebratenen Rücken und die Keulen zusammen mit den Knochen in Stücke hacken/schneiden. Auf einer Platte anrichten und mit dem Bratensaft übergießen.

Serviervorschlag: Dazu werden Kartoffelpüree und Rote Bete gereicht.


Hintergrundwissen und kulinarischer Kontext

Polnische Wildküche:

Wildgerichte wie dieser gebratene Hase (Zajac) sind ein wichtiger Teil der traditionellen polnischen Küche (Kuchnia polska), insbesondere in den ländlichen und adeligen Traditionen. Solche Gerichte wurden oft zu besonderen Anlässen oder Feiertagen serviert.

Die Rolle der Marinade und des Spickens:

  • Marinieren (Beizen): Das lange Einlegen in Essig und Gewürzen (Zalewa) ist eine jahrhundertealte Methode, um das Fleisch von Wildtieren (das oft mager und sehnig ist) zart zu machen und seinen typischen “Wildgeschmack” zu mildern.
  • Spicken: Da Hasenfleisch sehr mager ist und leicht austrocknet, dient das Spicken mit Speck (słonina) dazu, das Fleisch während des Bratens mit Fett und Feuchtigkeit zu versorgen, wodurch es saftiger und aromatischer wird.

Der Geschmack und die Sauce:

Die Kombination aus der anfänglichen Essigsäure (durch das Beizen), der Würze (Wacholder, Nelken) und der reichhaltigen, cremigen Sahnesauce (w śmietanie) ist typisch für die polnische Küche, die einen vollmundigen und oft süß-sauren Geschmack schätzt. Die Rote Bete (Buraczki) als Beilage passt perfekt dazu, da sie mit ihrer Süße und leichten Säure diesen Geschmack weiter unterstreicht.


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Okt. 212025
 

Kwasówka (Suppe mit Sauerkrautsaft und Pilzen)

Die Kwasówka ist eine traditionelle, vegetarische polnische Suppe, die ihre charakteristische Säure durch den Saft von Sauerkraut (Kwas) erhält und typischerweise mit getrockneten Pilzen und Trazanki (einer Art Nudel) zubereitet wird.

Zutatenliste

Für 4 Personen

  • 300 ml Sauerkrautsaft
  • 4 getrocknete Pilze
  • 1 Zwiebel
  • Jeweils 4 Körner Piment und Pfeffer
  • 2 EL Butter
  • 1 EL Mehl
  • 4 EL Sauerrahm
  • 200 g gekochte Łazanki (polnische Nudeln/Quadrate)
  • Salz, Pfeffer
  • Optional: 50 g getrocknete Pflaumen oder Birnen zur Brühe

Zubereitung

  1. Pilze und Brühe vorbereiten: Die Pilze abspülen, mit 1 Liter Wasser übergießen und ! Stunde einweichen lassen.
  2. Zwiebel andünsten und kochen: Die Zwiebel schälen, abspülen, hacken und in ! EL Butter anbraten. Die Zwiebel zusammen mit dem Piment und Pfeffer zu den Pilzen geben. 30 Minuten kochen lassen.
  3. Abseihen und Sauerkrautsaft hinzufügen: Den Sud (die Brühe) abseihen. Die Pilze fein schneiden und wieder zur Brühe geben. Den Sauerkrautsaft einfüllen und zum Kochen bringen.
  4. Binden (Mehlschwitze): Das Mehl in ! EL Butter anbraten. Mit 4 EL Wasser glattrühren und zur Suppe geben.
  5. Abschmecken: Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  6. Servieren: Die gekochten Łazanki-Nudeln auf die Teller verteilen, die Suppe darüber gießen und jeweils 1 EL Sauerrahm in die Mitte geben.

Hintergrundwissen und Variationen

Der Name und die Basis:

Der Name Kwasówka leitet sich direkt von kwas (Säure, vergorener Saft) ab und beschreibt damit die Hauptzutat: den Saft von fermentiertem Kohl. Die Suppe gehört zur Kategorie der sauren Suppen (Barszcz oder Żurek), ist aber klarer und basiert spezifisch auf Sauerkrautsaft.

Regionale Küche und Fastengericht:

  • Vegetarisch/Fasten: Die Kwasówka ist von Natur aus vegetarisch und war in Polen historisch oft eine Fastenspeise, da sie kein Fleisch enthält.
  • Trockenobst-Variante: Die optionale Zugabe von getrockneten Pflaumen oder Birnen ist eine traditionelle Art, die Säure der Suppe auszubalancieren und ihr eine komplexere Süße und zusätzliche Fruchtnote zu verleihen.
  • Łazanki: Die Verwendung von Łazanki (kleine quadratische Nudeln) als Einlage ist typisch für diese Art polnischer Suppen und Eintöpfe.

Verbindung zu anderen Suppen:

Während Kwasówka mit Krautsaft gesäuert wird, basieren Żurek (saure Roggensuppe) und Biały Barszcz (weiße Barszcz) auf einem fermentierten Mehlansatz (Zakwas), der eine ähnliche Säure, aber eine andere Textur und ein anderes Aroma verleiht. Die Kwasówka teilt mit ihnen jedoch die Tradition des sauren Suppengeschmacks.


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Okt. 212025
 

Krupnik (Polnische Graupensuppe)

Krupnik ist eine herzhafte, klare Suppe, die durch Graupen (Perlgraupen) gebunden wird und mit Gemüse und Fleisch, traditionell Schweinefleisch oder Kalb, zubereitet wird. Es ist ein sättigendes, klassisches Gericht der osteuropäischen Küche.


Zutatenliste

Für 6 Personen

  • 100 g Perlgraupen
  • 200 g Schweinefleisch (mit Knochen)
  • 1 Karotte
  • 1 Zwiebel
  • 1/2 Knollensellerie
  • 250 g Kartoffeln
  • 2 EL Butter
  • 4 getrocknete Pilze
  • 1 EL gehackte Petersilie
  • Salz, Pfeffer
  • Optional: 100 g geräucherter Speck
  • Optional: Kalbfleisch mit Knochen oder Geflügelinnereien anstelle von Schweinefleisch

Zubereitung

I. Brühe und Fleisch vorbereiten

  1. Brühe ansetzen: Die getrockneten Pilze abspülen, mit 1,5 Litern Wasser übergießen. Das abgewaschene Fleisch hinzufügen und 1 Stunde kochen lassen.
  2. Gemüse kochen: Karotte, Petersilienwurzel und Sellerie schälen und abspülen. Die Zwiebel schälen, halbieren und ohne Fett in einer Pfanne anrösten.
  3. Das vorbereitete Gemüse und die angeröstete Zwiebel zur Suppe geben. 30 Minuten kochen lassen.
  4. Abseihen und Schneiden: Den fertigen Sud (Brühe) abseihen. Das Fleisch in Würfel und die Pilze in Streifen schneiden.

 

II. Graupen und Endmontage

  1. Graupen garen: Die Perlgraupen in 250 ml der abgenommenen Brühe kochen.
  2. Graupen verfeinern: Zur gekochten Graupe 1 Esslöffel Butter geben und unterrühren, bis sie cremig ist.
  3. Zusammenführen: Die Graupen zur restlichen Brühe geben.
  4. Hinzufügen und Kochen: Das gewürfelte Fleisch, die Pilze und die in Würfel geschnittene Karotte (aus der Brühe) hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Kartoffeln hinzufügen: Die geschälten, gewaschenen und gewürfelten Kartoffeln hinzufügen. 20 Minuten kochen lassen, bis die Kartoffeln gar sind.
  6. Servieren: Den Krupnik mit der gehackten Petersilie bestreuen und servieren.

Hintergrundwissen und Variationen

Krupnik ist ein Grundnahrungsmittel und gilt als eine der charakteristischsten Suppen der polnischen, litauischen und weißrussischen Küche.

  • Der Name: Der Name leitet sich von dem slawischen Wort krupa (Graupe/Grütze) ab und bezieht sich auf die namensgebende Zutat, die Perlgraupen (kasza perłowa), welche die Suppe sättigend und leicht sämig machen.
  • Die Würze: Die Zugabe von getrockneten Pilzen (oft Steinpilze) ist typisch und liefert den charakteristischen, tiefen Umami-Geschmack. Das Anrösten der Zwiebel ohne Fett verstärkt das Aroma und verleiht der Brühe eine tiefere Farbe.
  • Varianten der Basis: Das Rezept ist sehr flexibel:
    • Fleisch-Basis: Es kann mit Schweinefleisch, Kalb (cielęcina) oder auch Geflügelinnereien (podroby z drobiu) zubereitet werden. Die Zugabe von geräuchertem Speck (wędzony boczek) ist eine beliebte, herzhafte Variante.

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Okt. 192025
 

Saure Kartoffelstücke (Süß-saures Kartoffelgericht)

Dieses einfache und schnelle Gericht, das oft an anstrengenden Tagen wie Wasch- oder Putztagen serviert wurde, ist durch die Kombination von sauren Kartoffeln und der sämigen, gewürzten Süße des Pfefferkuchens einzigartig. Der Pfefferkuchen ist auch unter dem Namen Soßenkuchen geläufig.


Zutatenliste

  • 1 kg Kartoffeln
  • 50 g Reibepfefferkuchen (Soßenpfefferkuchen)
  • $\frac{1}{4}$ Liter Wasser (zum Quellen des Pfefferkuchens)
  • 2 große Zwiebeln
  • Salz
  • Zucker
  • Essig
  • Zum Servieren: Blutwurstscheiben (kalt oder warm)

Zubereitung

  1. Kartoffeln kochen: Die Kartoffeln schälen und würfeln. In Salzwasser gar kochen.
  2. Kochwasser austauschen: Das Kochwasser der Kartoffeln abschütten. Bringen Sie eine zweite Portion frisches Salzwasser zum Kochen und gießen Sie dieses kochend heiß über die Kartoffeln.
  3. Pfefferkuchen vorbereiten: Den Reibepfefferkuchen in kleine Würfel schneiden. Mit dem heißen $\frac{1}{4}$ Liter Wasser übergießen und quellen lassen.
  4. Andicken und Würzen: Die gequollene Pfefferkuchenmasse aufkochen, glatt verrühren und über die leicht gestampften Kartoffeln gießen.
  5. Zwiebeln und Abschmecken: Die Zwiebeln sehr fein hacken und roh über das Gericht geben.
  6. Vollenden: Alles gut durchrühren. Das Gericht mit Salz, Zucker und Essig kräftig säuerlich abschmecken.
  7. Servieren: Dazu werden Blutwurstscheiben, je nach persönlichem Geschmack kalt oder warm, gereicht.

Hintergrundwissen und kulinarischer Kontext

Ein schnell zubereitetes Gericht aus der traditionellen deutschen Hausmannskost, in der Tradition von Sachsen und Thüringen.

Der “Reibepfefferkuchen” (Soßenpfefferkuchen):

  • Dies ist ein spezieller, sehr würziger und trockener Pfefferkuchen ohne Füllung und ohne Zuckerguss. Er dient traditionell nicht als Gebäck, sondern als Bindemittel und Würzmittel für deftige Gerichte.
  • Er wird verwendet, um Soßen, besonders saure Soßen (wie bei Sauerbraten, Linsen oder eben diesen Kartoffeln) zu binden und ihnen eine charakteristische süß-saure, würzige Note von Nelke, Zimt und Piment zu verleihen. Die Herstellung dieser Pfefferkuchen ist typisch für Regionen wie Pulsnitz in der Oberlausitz (Sachsen).

Die “Saure” Geschmacksrichtung:

  • Süß-saure Gerichte sind in der deutschen Küche historisch sehr beliebt, da die Kombination von Säure (Essig) und Süße (Zucker, Pfefferkuchen) einen Geschmackskontrast bietet, der die meist deftigen Hauptkomponenten (hier Kartoffeln und Blutwurst) belebt.
  • Die Zugabe von rohen, fein gehackten Zwiebeln sorgt für eine angenehme Schärfe und Frische, die dem gekochten Gericht Struktur verleiht.

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Okt. 192025
 

Thüringer Sauerkrautsuppe (Thüringer Krautsuppe)

Diese herzhafte, leicht säuerliche Suppe ist ein Klassiker der deftigen Thüringer Küche und wird durch eine feine Bindung und die Zugabe von Kümmel und Sauerrahm charakterisiert.


Zutatenliste

  • 250 g Sauerkraut
  • 1 Liter Brühe (Fleisch- oder Gemüsebrühe)
  • 40 g Butter
  • 40 g Mehl
  • 1 TL Kümmel
  • 1 Becher Sauerrahm (Saure Sahne)
  • Salz und Pfeffer (zum Abschmecken)
  • Zucker (nach Belieben, zum Ausgleich der Säure)
  • Zum Servieren: Weißbrotwürfel und Butter oder Schmalz

Zubereitung

  1. Sauerkraut kochen: Falls das Sauerkraut sehr sauer ist, waschen Sie es kurz ab. Das Kraut klein schneiden und in der Brühe 30 Minuten lang weich kochen.
  2. Mehlschwitze erstellen (Binden): Butter in einem separaten Topf schmelzen. Das Mehl einstreuen und unter Rühren kurz anschwitzen.
  3. Binden: Die fertige Mehlschwitze unter ständigem Rühren in die Suppe geben, um diese zu binden.
  4. Würzen: Den Kümmel grob mahlen (oder mörsern) und in die Suppe geben.
  5. Abschmecken: Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  6. Säureregulierung: Zum Schluss den Sauerrahm hinzufügen. Geben Sie so viel Zucker zu, dass der allzu strenge Geschmack des Krautes harmonisch ausgeglichen wird.
  7. Servieren: Dazu reicht man in Butter oder Schmalz knusprig geröstete Weißbrotwürfel.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Thüringer Sauerkrautsuppe ist tief in der deutschen Hausmannskost verwurzelt, insbesondere in den Regionen, in denen deftige, wärmende Speisen mit lokal verfügbaren Zutaten Tradition haben.

Thüringen, bekannt für seine herzhaften Gerichte wie Klöße und Würste, nutzt Sauerkraut als eine zentrale Beilage und auch als Basis für Suppen. Die Sauerkrautsuppe diente oft als kräftigende Mahlzeit für Arbeiter und Bauern, da sie günstig war und gut sättigte.

Die Rolle der Süße und Säure:

  • Geschmacksausgleich: Die Suppe ist ein perfektes Beispiel für den regionalen Geschmack, bei dem die Säure des Krauts durch die Süße des Zuckers und die Fettigkeit/Milde der Sauerrahm harmonisiert wird. Das Balancieren dieser Geschmacksnoten ist entscheidend.
  • Kümmel: Die Zugabe von gemahlenem Kümmel ist typisch. Kümmel verbessert nicht nur das Aroma, sondern macht das Kraut auch bekömmlicher, indem er Blähungen reduziert.

“Arme-Leute-Küche”:

Ursprünglich war die Sauerkrautsuppe oft fleischlos oder nur mit einfacher Brühe zubereitet. Sie ist eine der älteren Suppenformen, die im Winterhalbjahr wichtige Vitamine (insbesondere Vitamin C, das in Sauerkraut enthalten ist) lieferte, wenn frisches Gemüse rar war.


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Okt. 182025
 

Auberginenpüree (Orientalischer Dip)

Dieses Auberginenpüree ist ein aromatischer Dip, der durch die Würze von Harissa und Garam Masala/7-Gewürze sowie die Säure von Zitrone seinen orientalischen Charakter erhält.


Zutatenliste

  • 2 lange Auberginen
  • 2–3 Knoblauchzehen
  • 15 ml (ca. 1 EL) Senföl
  • Saft einer halben Zitrone
  • 1/2 bis  1 TL Harissa (scharfe Paste)
  • Eine Prise 7-Gewürze oder Garam Masala
  • Salz und Pfeffer
  • Olivenöl
  • Zum Garnieren: Weißkäse und einige Oliven

Zubereitung

Methode I: Kochen (Schnelle Variante)

  1. Vorbereiten: Auberginen schälen und zerkleinern. Knoblauch schälen und in Streifen schneiden.
  2. Garen: Auberginenstücke und Knoblauchstreifen in Salzwasser gar kochen.
  3. Abtropfen und Pürieren: Die gekochten Stücke mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser nehmen und gut abtropfen lassen. In eine Schüssel geben und mit einer Gabel oder einer Küchenmaschine grob pürieren.
  4. Würzen: Senföl, Harissa, 7-Gewürze/Garam Masala, Salz und Pfeffer hinzufügen und gut vermengen. Bei Bedarf etwas Wasser hinzufügen, um die Konsistenz anzupassen.
  5. Anrichten: Die Oberfläche mit einer Gabel glätten. Olivenöl und Zitronensaft nach Belieben darüber träufeln.
  6. Garnieren: Mit Weißkäse und Oliven garnieren und servieren.

 

Methode II: Backen (Aromatische Variante)

  1. Vorbereiten: Tiefe Einschnitte in die Auberginen schneiden und die Knoblauchstreifen hineinstecken.
  2. Garen: Die Auberginen mit Alufolie umhüllen und im Backofen bei 200°C 15 bis 20 Minuten backen, bis sie weich sind.
  3. Fertigstellen: Die Haut abziehen und das weiche Fleisch nach Schritt 3 der Methode I weiterverarbeiten.

Hintergrundwissen und Variationen

Dieses Auberginenpüree ist eine aromatische Abwandlung des Baba Ghanoush oder Mutabbal, einem berühmten Gericht aus der levantinischen Küche (Libanon, Syrien, Jordanien etc.).

Die Rauchigkeit (Der Schlüssel zum Geschmack):

  • Während Methode I (Kochen) schneller und einfacher ist, liefert Methode II (Backen), insbesondere wenn die Auberginen direkt über dem Feuer oder im Ofen ohne Folie geröstet werden, den traditionellen, rauchigen Geschmack. Dieser rauchige Ton ist das Markenzeichen der besten Baba Ghanoush-Variationen.
  • Koch-Tipp: Um ein leicht rauchiges Aroma in der Koch-Variante zu erhalten, kann man kurz vor dem Servieren etwas geräuchertes Paprikapulver hinzufügen.

Ungewöhnliche Öle und Gewürze:

  • Die Verwendung von Senföl ist in diesem Rezept ungewöhnlich für die levantinische Küche, aber typisch für die Kochtraditionen in Südasien oder Teilen des Kaukasus. Senföl verleiht dem Püree eine schärfere, nussigere Note.
  • Die Gewürzmischungen 7-Gewürze (meist mit Nelken, Zimt, Piment) und Garam Masala (indisch) unterstreichen die asiatischen oder nordafrikanischen Einflüsse in diesem spezifischen Rezept.

Serviervorschlag:

Das Auberginenpüree wird traditionell als Mezze (Vorspeise) zusammen mit Fladenbrot, Gemüsesticks und anderen Dips serviert. Das Belegen mit Olivenöl sorgt nicht nur für Geschmack, sondern auch für eine glänzende Oberfläche.


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Okt. 182025
 

Gribnaya Solyanka (Pilz-Solyanka), eine herzhafte russische Pastete oder ein Auflaufgericht, das auf geschmorter Kohl und Pilzen basiert.

 

Pilz-Solyanka (Solyanka Gribnaya)

Die Solyanka ist ein vielseitiges russisches Gericht, das sowohl als dicke, saure Suppe als auch als deftiger Auflauf (als Solyanka na skovorode, auf der Pfanne) zubereitet wird. Diese Version ist ein geschichteter Kohl-Pilz-Auflauf.


Zutatenliste

  • 500 g frische Pilze
  • 1 kg Weißkohl
  • 1 Gewürzgurke (gesalzen/eingelegt)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 EL Tomatensauce (oder Tomatenmark)
  • 1–2 TL Zucker
  • 2 EL Pflanzenöl
  • 1 EL Essig
  • Zusätzlich: Salz, Pfeffer
  • Optional: Paniermehl und Fett (zum Einfetten der Form)

Zubereitung

I. Kohl schmoren

  1. Kohl schmoren: Den Weißkohl fein hobeln (in feine Streifen schneiden). Öl und etwas Wasser hinzufügen und etwa eine Stunde lang schmoren.
  2. Würzen: 15–20 Minuten vor Ende der Schmorzeit die Tomatensauce, Zucker, Salz, Pfeffer und das Lorbeerblatt hinzufügen.
  3. Säuern: Den Essig einrühren. (Wenn Sauerkraut verwendet wird, den Essig weglassen).

 

II. Pilz-Zwiebel-Mischung

  1. Pilze kochen: Die frischen Pilze putzen, waschen und für 10–15 Minuten in kochendes Wasser geben.
  2. Pilze braten: Die Pilze in Scheiben schneiden und in Öl anbraten.
  3. Zwiebeln braten und mischen: Die Pilze aus der Pfanne nehmen und auf derselben Pfanne die Zwiebel anbraten. Die Zwiebel mit den Pilzen vermischen.
  4. Abschmecken: Die geschnittene Gewürzgurke, Salz und Pfeffer hinzufügen und alles gut verrühren.

 

III. Schichten und Backen

  1. Schichten: Eine Pfanne oder Auflaufform mit Fett einfetten.
    • Eine Schicht der halbierten geschmorten Kohlmenge auf dem Boden verteilen.
    • Die Pilz-Gurken-Mischung darauf ausbreiten.
    • Mit der restlichen geschmorten Kohlmenge bedecken.
  2. Überbacken: Den Auflauf mit Paniermehl bestreuen und mit etwas Öl beträufeln (besprühen).
  3. Die Solyanka in den Backofen stellen und überbacken, bis sie eine schöne Kruste bildet.

 

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Solyanka (russisch: Солянка) ist eines der vielseitigsten und beliebtesten Gerichte der russischen und ukrainischen Küche, bekannt für ihren säuerlich-würzigen Geschmack.

Der Name und die Säure:

  • Der Name leitet sich wahrscheinlich vom russischen Wort sol (Соль, Salz) ab, was auf den salzigen, sauren Geschmack hindeutet.
  • Die typische Säure wird durch Zutaten wie Gewürzgurken, Oliven, Zitronensaft oder in dieser Kochversion durch Essig oder Sauerkraut (квашеная капуста) erreicht.

Variationen der Solyanka:

Traditionell existiert Solyanka in drei Hauptformen, die alle den charakteristischen sauren Geschmack und oft Kohl als Basis teilen:

  1. Fleisch-Solyanka (Myasnaya Solyanka): Eine dicke Suppe mit verschiedenen Fleischsorten (Wurst, Schinken, Rind), die meistens mit Oliven und Zitrone gesäuert wird.
  2. Fisch-Solyanka (Rybnnaya Solyanka): Eine dicke Suppe mit Fisch, ebenfalls mit Säure und Gemüse.
  3. Pilz-Solyanka (Gribnaya Solyanka): Die hier beschriebene Art, die oft als Auflauf oder Pastetenfüllung und nicht als Suppe zubereitet wird.

Charakter des Auflaufs:

Diese Solyanka-Form ist im Grunde ein Auflauf oder eine Art Kohl-Pastete ohne Teig. Sie wird oft auf einer gusseisernen Pfanne oder in einer Auflaufform zubereitet, wo der geschichtete Kohl und die Pilzfüllung überbacken werden. Sie dient als deftiges Hauptgericht, eine sättigende Beilage oder als Füllung für größere Piroggen.


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Okt. 182025
 

Kulebyaka (Russische Schichtpastete)

Die Kulebyaka ist eine elegante, lange, gefüllte Pastete aus Hefeteig, die traditionell mit mehreren Schichten verschiedener Füllungen zubereitet wird. Die hier beschriebene Variante verwendet Fisch-Reis- oder Fleischfüllungen.


Zutatenliste

Für den Teig:

  • 2,5 Tassen Mehl
  • 20 g Margarine
  • 15 g Hefe
  • 1 TL Zucker
  • 2 Eier
  • 1/2 Tasse Wasser (lauwarm)
  • Salz

Für die Fisch-Reis-Füllung (Farsch iz ryby i risa):

  • 500 g Fischfilet
  • 2 EL gekochter Reis
  • 2–3 kleine Zwiebeln
  • 4 EL Pflanzenöl (zum Braten)
  • Frische Petersilie (gehackt)
  • Gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Salz

Für die Fleisch-Zwiebel-Füllung (Farsch myasnoi s lukom):

  • 500 g Fleisch ohne Knochen
  • 2 Zwiebeln
  • 3 EL Fleischbrühe
  • 4 EL Pflanzenöl (zum Braten)
  • Frische Petersilie (gehackt)
  • Gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Salz

Zubereitung

I. Hefeteig-Zubereitung

  1. Vorteig ansetzen: Die Hefe in lauwarmem Wasser auflösen. Die Hälfte des Mehls einstreuen, verrühren und an einem warmen Ort für ca. 1 Stunde gehen lassen.
  2. Masse vollenden: Wenn sich das Volumen des Vorteigs vergrößert hat und die Oberfläche anfängt, “Falten” zu werfen (abzusinken), sofort die Eier, die mit Zucker und Salz zerrieben wurden, hinzufügen. Das restliche Mehl einstreuen, alles gut verrühren und kneten.
  3. Gehen lassen: Den Teig für weitere 2 Stunden an einen warmen Ort stellen. Während dieser Zeit den aufgegangenen Teig 1 bis 3 Mal sanft zusammenstoßen.

II. Füllungen vorbereiten

Fisch-Reis-Füllung:

  1. Das Fischfilet in feine Würfel schneiden und leicht salzen, dann kurz anbraten.
  2. Den fein geschnittenen Zwiebel vorab anbraten.
  3. Den Fisch in der Pfanne mit dem gekochten Reis, dem angebratenen Zwiebel, gehackter Petersilie, Salz und Pfeffer gründlich vermischen.

Fleisch-Zwiebel-Füllung:

  1. Das Fleisch in kleine Stücke schneiden, auf starker Hitze anbraten. Etwas Wasser oder Brühe hinzufügen und weich schmoren lassen.
  2. Das Fleisch abkühlen lassen und durch den Fleischwolf drehen.
  3. Das Hackfleisch mit angebratenem Zwiebel, Pfeffer, Salz und gehackter Petersilie vermischen.
  4. Etwas Brühe in die Füllung geben und alles sorgfältig verrühren, bis eine saftige Masse entsteht.

 

III. Formen und Backen der Kulebyaka

  1. Teig ausrollen: Den fertigen Teig zu einem langen, rechteckigen oder ovalen Fladen ausrollen. Die Breite sollte ca. 18–20 cm betragen, die Dicke etwa 1 cm.
    • Tipp: Legen Sie den Teigstreifen zum besseren Handling auf ein Geschirrtuch, bevor Sie ihn füllen.
  2. Füllen: Die Füllung (oder die verschiedenen Füllungen der Länge nach) mittig auf dem Teigstreifen verteilen.
  3. Verschließen: Die Ränder des Teigs über der Füllung zusammenführen und fest verschließen.
  4. Dekorieren und Vorbereiten: Die Kulebyaka vorsichtig auf ein mit Pflanzenöl gefettetes Backblech legen. Den Teig mit Figuren aus dünnen Teigstreifen verzieren.
  5. Letzte Vorbereitung: Die Pastete vor dem Backen mit Ei bestreichen und mehrere kleine Löcher einstechen, damit der Dampf entweichen kann.
  6. Backen: Die Kulebyaka im vorgeheizten Ofen bei einer Temperatur von 210-230 °C für 35–45 Minuten backen.
  7. Servieren: Leicht abgekühlt servieren.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Kulebyaka (russisch: Кулебяка) ist eine der ältesten und traditionellsten Pasteten der russischen Küche. Sie ist mehr als nur ein gefülltes Brot; sie ist ein Kunstwerk der Teig- und Füllungskombination.

  • Der Name: Die Herkunft des Namens ist nicht ganz klar, wird aber oft mit dem Verb kulyabyachit (etwa: kneten, formen, rollen) in Verbindung gebracht.
  • Historische Bedeutung: In der traditionellen russischen Kochkunst war die Kulebyaka ein zentrales Gericht für festliche Anlässe. Sie unterschied sich von einfachen Piroggen (kleinen Pasteten) durch ihre längliche Form und ihre oft komplexe Füllung.
  • Schichtung (die wahre Kulebyaka): Die klassische Kulebyaka zeichnete sich durch die Verwendung mehrerer Füllungen in Schichten aus (z. B. eine Schicht Reis, eine Schicht Fisch, eine Schicht Pilze). Um zu verhindern, dass die Füllungen durchnässen und die Teigstruktur zerstören, wurden sie oft durch dünne Lagen von dünnem Pfannkuchenteig oder Blinys voneinander getrennt. Die hier beschriebene Version ist eine vereinfachte, aber beliebte Variante.
  • Die Form: Die charakteristische, hoch gewölbte, lange Form ermöglichte es, die Pastete in Scheiben zu schneiden, wobei jede Scheibe alle Schichten der Füllung enthielt – ein Zeichen von Raffinesse und Großzügigkeit.
  • Servierweise: Kulebyaka wird traditionell als eigenständiges Hauptgericht oder als opulente Begleitung zu Suppen (insbesondere klaren Brühen oder Borschtsch) serviert.

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Okt. 182025
 

Karottenpudding

Dieser Pudding verwandelt einfache Karotten in ein leichtes, aromatisches Dessert oder eine Süßspeise, wobei er durch die spezielle Zubereitung der Karotten seine überraschende Textur erhält.


Zutatenliste

  • 600–800 g Karotten
  • 5 Eier (getrennt)
  • 100–200 g Butter
  • 1/2 Tasse Zucker
  • 2–3 TL Zimt
  • Zusätzlich: Butter zum Einfetten der Form
  • Zusätzlich: Paniermehl (Semmelbrösel) zum Bestreuen der Form
  • Zum Servieren: Zusätzliche Butter oder Sabayon-Sauce (Zabaione)

 

Zubereitung

  1. Karotten vorbereiten: Die rohen Karotten reiben und den Saft gut ausdrücken.
  2. Karotten anbraten: Die ausgedrückten Karotten mit 100–200 g Butter in einem Topf (Sautoir) anbraten, bis sie eine braune Farbe annehmen.
  3. Abkühlen und Schlagen: Den Topf vom Herd nehmen und auf Eis stellen (oder in ein kaltes Wasserbad). Die Karottenmasse mit einem Spatel oder Schneebesen schlagen, bis sie weiß wird.
  4. Dotter einarbeiten: 3 Eigelbe zu der leicht abgekühlten, geschlagenen Karottenmasse geben und erneut gründlich schlagen.
  5. Würzen: 1/2 Tasse Zucker und 2–3 Teelöffel Zimt hinzufügen und gut verrühren.
  6. Eischnee: Die 5 Eiweiße steif schlagen.
  7. Vollenden: Den Eischnee vorsichtig unter die Karottenmasse heben.
  8. Garen: Die Masse in eine Form füllen, die mit Butter eingefettet und mit Paniermehl bestreut wurde.
  9. Den Pudding in einem Wasserbad (Bain-Marie) etwa eine Stunde garen.
  10. Servieren: Den Pudding auf eine Platte stürzen und mit geschmolzener Butter oder Sabayon-Sauce (Zabaione) übergießen.

Hintergrundwissen und Geschichte

Der Karottenpudding ist ein Gericht, das die kulinarische Geschichte des späten 18. und 19. Jahrhunderts widerspiegelt, in der Puddinge als beliebte Speise galten und Gemüse oft in süße Kreationen integriert wurde.

Die Raffinesse der Zubereitung:

  • Verstecktes Gemüse: Der Hauptreiz dieses Puddings liegt in der Tatsache, dass er so delikat ist, dass “es schwierig ist zu erraten, dass er aus Karotten zubereitet wurde”. Dies war in der gehobenen Küche ein beliebter Trick: Gewöhnliche Zutaten so zu verarbeiten, dass sie ihren ursprünglichen, einfachen Charakter verlieren.
  • Die “Weiße Karotte” (Bleichen): Der anspruchsvollste und wichtigste Schritt ist das Anbraten der Karotte, bis sie braun ist, gefolgt vom Schlagen auf Eis, bis sie weiß wird. Dies deutet auf einen Prozess hin, der nicht nur die Karottenmasse schnell abkühlt, um die Eigelbe einzuarbeiten, sondern auch die Textur durch intensive Bewegung verändert. Das Schlagen im kalten Zustand sorgt für eine glattere, feinere Emulsion, bevor der Eischnee untergezogen wird, was zu einem ungewöhnlich leichten Pudding führt.
  • Garung im Wasserbad: Die Zubereitung im Wasserbad ist entscheidend für Puddings dieser Art. Sie sorgt für eine langsame, gleichmäßige Hitzeverteilung, die ein sanftes Garen ohne Austrocknen oder Gerinnen (Stocken) des Eies gewährleistet, was zu einer seidigen, zarten Textur führt.

Kulinarischer Kontext:

Puddinge spielten eine zentrale Rolle in der russischen und europäischen Kochkunst des 19. Jahrhunderts. Sie waren oft reichhaltig und wurden häufig als Hauptspeise oder als süße Begleitung serviert. Die Kombination von Karotten und Zimt ist ein Vorläufer des modernen Karottenkuchens (Carrot Cake), der ebenfalls auf die Notwendigkeit zurückgeht, Gemüse in Backwaren zu integrieren, um diese feuchter und süßer zu machen.


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Okt. 182025
 

Gefüllter Kürbis (mit Reis, Äpfeln und Alutscha)

Dieses Gericht kombiniert die herzhafte Süße des Kürbisses mit einer aromatischen Füllung aus halbgarem Reis, Äpfeln und der feinen Säure der Alutscha (Kirschpflaume).


Zutatenliste

  • 1 reifer Kürbis (ca. 1,5 kg)
  • 100 g Reis
  • 100 g Butter (weich)
  • 50 g Zucker
  • 100 g Alutscha (Kirschpflaumen, klein, sauer, entsteint)
  • 2 EL Rosinen
  • 200 g Äpfel
  • Salz (nach Geschmack)
  • Zimt (nach Geschmack)
  • Aluminiumfolie

Zubereitung

  1. Kürbis vorbereiten (“Kasserolle”): Den Kürbis ungewaschen lassen. Die Oberseite abschneiden (dient später als Deckel). Mit einem Löffel die Kerne entfernen und die weiche innere Fasermasse aushöhlen. Es sollte eine “Kasserolle” entstehen.
  2. Kürbisfleisch schneiden: Das entnommene Kürbisfleisch fein schneiden.
  3. Reis garen: Den Reis bis zur Halbgarheit kochen (muss nicht vollständig durchgegart sein).
  4. Füllung mischen: Das fein geschnittene Kürbisfleisch mit dem halbgaren Reis, Rosinen, Alutscha (entsteint), den geschälten und geschnittenen Äpfeln, Zimt und einer Prise Salz vermischen. Die weiche Butter und den Zucker hinzufügen und alles gut verrühren.
  5. Füllen und Schließen: Die fertige Masse in den ausgehöhlten Kürbis geben und ihn mit dem abgeschnittenen “Deckel” verschließen.
  6. Backen: Den gesamten gefüllten Kürbis in Aluminiumfolie einwickeln und in den vorgeheizten Ofen schieben.
  7. Garzeit: Den Kürbis backen, bis er weich ist. (Die genaue Backzeit hängt von der Kürbissorte und der Größe ab, liegt aber meist bei 60–90 Minuten bei 170-180 °C.

Hintergrundwissen und Geschichte

Das Gericht “Gefüllter Kürbis” ist ein Paradebeispiel für die zentralasiatische und kaukasische Küche, insbesondere für die Zubereitung von süßem Pilaw oder Gerichten wie der armenischen Ghapama oder ähnlichen Kreationen aus Aserbaidschan.

Charakteristik:

  • Kontrastreiche Aromen: Das Gericht lebt vom harmonischen Spiel zwischen süß, sauer und herzhaft. Die natürliche Süße des Kürbisses und der Rosinen trifft auf die leichte Säure der Alutscha (Kirschpflaume) und wird durch Zimt und die Zugabe von Butter und Reis abgerundet.
  • Symbolik: In vielen Kulturen ist das Kochen eines Gerichts im Inneren eines Kürbisses oder eines anderen Gemüses ein Zeichen für Festlichkeit und Überfluss. Es ist oft ein Herbst- oder Wintergericht, da es die letzten süßen Früchte und den lagerfähigen Kürbis vereint.
  • Die Kochtechnik: Das Garen in der eigenen “Kasserolle” (der Kürbishülle) sorgt dafür, dass die Füllung extrem saftig bleibt und die Aromen von Kürbis, Äpfeln und Gewürzen intensiv ineinanderziehen. Die Umhüllung mit Aluminiumfolie verhindert das Austrocknen der Haut, während das Innere gedämpft wird.

Die Alutscha (Kirschpflaume):

Diese kleine, saure Pflaume ist in Georgien, Armenien und Aserbaidschan weit verbreitet und wird dort oft getrocknet oder zu Soßen verarbeitet, um Gerichten eine charakteristische Säure zu verleihen. Die Alutscha spielt hier die Rolle, die in anderen orientalischen Reisgerichten oft die Berberitze oder eine andere saure Frucht einnimmt.


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Okt. 182025
 

Sauerampfer-Suppe

Diese grüne Suppe ist ein leichter, säuerlicher Klassiker der osteuropäischen Küche, der traditionell im Frühling und Sommer zubereitet wird. Die Säure des Sauerampfers wird durch Sauerrahm und hartgekochtes Ei ausgeglichen.


Zutatenliste

  • Flüssigkeit: Fleischbrühe (Menge je nach gewünschter Menge)
  • Säure/Hauptkraut: 200–300 g Sauerampfer (
  • Gemüse:
    • 1 Karotte
    • 2–3 Kartoffeln
    • 1 Zwiebel
    • Petersilienwurzel
  • Zum Servieren:
    • Sauerrahm (Smetana)
    • Hartgekochtes Ei (in Scheiben geschnitten)

Zubereitung

  1. Gemüse kochen: Die Fleischbrühe zum Kochen bringen. Karotte, Kartoffeln, Zwiebel und Petersilienwurzel schälen, klein schneiden und in die Brühe geben.
  2. Garen: Die Suppe etwa fünfzehn Minuten kochen lassen.
  3. Sauerampfer zugeben: Den gewaschenen und geschnittenen Sauerampfer ganz am Ende der Kochzeit in die Suppe geben. (Da Sauerampfer sehr schnell zerfällt und seine Säure abgibt, ist eine kurze Kochzeit ideal).
  4. Servieren: Die Suppe in tiefen Tellern anrichten. Serviert wird das Gericht mit einem Klecks Sauerrahm und in Stücke geschnittenen, hartgekochten Eiern. (Wichtig: Das Ei sollte geschnitten und nicht im Ganzen in die Suppe gegeben werden).

Hintergrundwissen und Variationen

Kräuterkunde und Variationen

  • Ersatzkräuter (Säure): Anstelle von Sauerampfer kann auch die in Podmoskowje wachsende Sauerklee (Kisliza), auch “Hasenkohl” genannt, verwendet werden. Sauerklee ist zwar ein Unkraut, ergibt aber eine wohlschmeckende Suppe.
  • Andere Kräuter: Auch aus junger Brennnessel lässt sich eine schmackhafte Suppe zubereiten.
  • Mengenverhältnis: Wird Sauerklee oder Brennnessel verwendet, sollte man die doppelte Menge nehmen (etwa 400 g), da deren Säuregehalt geringer ist als der des Sauerampfers.
  • Sammelhinweis (Gesundheit): Kräuter für die Küche sollten fern von Autobahnen und großen Hauptverkehrsadern gesammelt werden, um eine Verunreinigung durch krebserregende Stoffe zu vermeiden.

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Okt. 182025
 

Borschtsch (Ukrainische Rote-Bete-Suppe)

Borschtsch ist eine herzhafte, leicht säuerliche Suppe, die in vielen osteuropäischen und russischen Küchen eine zentrale Rolle spielt. Das charakteristische Merkmal ist die leuchtend rote Farbe, die von der Roten Bete stammt.


Zutatenliste

  • 500 g Fleisch (traditionell Rind oder Schwein)
  • 2 Rote Bete (frisch)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Karotte
  • 2 Kartoffeln
  • 1/2 Paprika (vorzugsweise rot)
  • Etwas frischer Weißkohl
  • 2–3 EL Grüne Erbsen
  • 1 Tomate
  • Tomatenmark (nach Geschmack)
  • 1 Petersilienwurzel
  • Optional: Ein Spritzer Essig, schwarzer Pfeffer (ganz), Lorbeerblatt
  • Zum Servieren: Sauerrahm (Smetana) und eine Knoblauchzehe

Zubereitung

  1. Brühe kochen: Zuerst wird eine Fleischbrühe (Bouillon) aus dem Fleisch gekocht.
  2. Vorbereitung: Das Fleisch aus dem Topf nehmen und in mundgerechte Stücke schneiden. Alle Gemüse (Rote Bete, Zwiebel, Karotte, Kartoffeln, Paprika, Kohl, Tomate, Petersilienwurzel) klein schneiden oder raspeln.
  3. Garen: Das geschnittene Gemüse (einschließlich der Roten Bete) in die Brühe geben.
  4. Würzen und Säuern: Gleichzeitig mit dem Gemüse die Tomatenmark hinzufügen. Für die traditionelle Säure kann man auch einen kleinen Schuss Essig hinzufügen (dies hilft auch, die rote Farbe zu intensivieren). Optional schwarzen Pfeffer und Lorbeerblatt hinzufügen.
  5. Kurz kochen: Die Suppe unter dem Deckel nur etwa zehn Minuten kochen lassen.
  6. “Durchziehen” lassen: Nach dieser kurzen Kochzeit den Herd ausschalten. Die Suppe unter geschlossenem Deckel auf der warmen Herdplatte stehen und durchziehen lassen, bis sie servierfertig ist. (Dieser Schritt ist entscheidend, um zu verhindern, dass das Gemüse verkocht und zerfällt).
  7. Servieren: Borschtsch schmeckt am besten, wenn er mit einem Klecks Sauerrahm (Smetana) und einer Knoblauchzehe (z. B. als Beilage oder gerieben über die Suppe) serviert wird.

Hintergrundwissen und Geschichte

Borschtsch ist weit mehr als nur eine Suppe; es ist ein kulinarisches Symbol und ein Grundnahrungsmittel, dessen Ursprünge in der Ukraine liegen, von wo aus es sich über ganz Osteuropa verbreitete.

  • Der Name: Der Name “Borschtsch” (ukrainisch: Борщ) leitet sich vom slawischen Namen für Bärenklau ab, dessen Blätter und Stängel historisch zur Säuerung der Brühe genutzt wurden, bevor später Rüben, Rote Bete und Sauerkraut diese Rolle übernahmen.
  • Die Rote Bete: Die leuchtend rote Farbe stammt von der Roten Bete (Beta vulgaris). Die traditionelle Küche legt Wert darauf, die Farbe durch kurzes Garen und die Zugabe von Säure (Essig, Zitronensaft oder Kwass) zu fixieren.
  • Wandlungsfähigkeit: Die Rezepte sind extrem variabel. Es können Mais, Blumenkohl oder Lauch verwendet werden. Die zwei Hauptformen sind der rote Borschtsch (mit Roter Bete und Kohl) und der grüne Borschtsch (mit Sauerampfer und keinem Rotkohl).
  • Immaterielles Kulturerbe: Die traditionelle ukrainische Borschtsch-Zubereitung wurde 2022 von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

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Okt. 172025
 

Bayrische Creme (Crème Bavaroise)

Diese international bekannte Dessertcreme zeichnet sich durch ihre luftige Textur und das feine Vanillearoma aus und wird durch Gelatine gebunden und kalt serviert.

Zutatenliste

  • 200 g Zucker
  • 6 Eigelbe
  • Liter Milch
  • Mark von 1 Vanilleschote
  • 1 Päckchen gemahlene Gelatine (weiß)
  • Knapp 250 ml Sahne
  • 1 bis 2 Teelöffel Vanillezucker

 

Zubereitung

  1. Eigelb schaumig schlagen: Den Zucker mit den Eigelben in einer Schüssel schaumig und hell schlagen.
  2. Milch erhitzen: Die Milch zusammen mit dem Vanillemark bis kurz vor den Kochpunkt erhitzen.
  3. Zur Rose abziehen: Die heiße Vanillemilch unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen in den gesüßten Eigelbschaum einrühren.
    • Die Mischung nun bei niedriger Hitze unter Rühren erhitzen, bis die Creme “anzieht” (dicker wird). Wichtig: Sobald die Masse beginnt, sich zusammenzuziehen, sofort vom Feuer nehmen, um das Gerinnen des Eigelbs zu verhindern.
  4. Gelatine einarbeiten: Die Gelatine in wenig kaltem Wasser etwa eine Viertelstunde quellen lassen. Die gequollene Gelatine in die noch warme, heiße Creme rühren, bis sie sich vollständig aufgelöst hat. Die Creme beiseite stellen und abkühlen lassen.
  5. Sahne schlagen: Die Sahne mit dem Vanillezucker steif schlagen.
  6. Fertigstellen: Sobald die Eier-Gelatine-Creme abgekühlt ist und zu gelieren beginnt (aber noch nicht fest ist), die geschlagene Sahne vorsichtig unter die Creme heben.
  7. Erstarren lassen: Die fertige Creme in eine Schüssel, einzelne Schälchen oder Gläser füllen und zum Erstarren in den Kühlschrank stellen.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Geschichte der Bayrischen Creme (Crème Bavaroise) ist ein klassisches Beispiel für die Wanderung und Verfeinerung von Rezepten in den europäischen Königshäusern und Gourmet-Zentren.

Die Pariser Herkunft:

Trotz ihres Namens stammt die heute bekannte Vanille-Sahne-Gelatine-Creme nicht direkt aus Bayern, sondern wurde in Paris entwickelt und popularisiert. Der Text klärt auf, dass sie dort als “Crème bavaroise” bekannt ist.

Bayrische Prinzen als Namensgeber:

Die Verbindung zu Bayern entstand Anfang des 18. Jahrhunderts durch bayrische Prinzen, die regelmäßig das berühmte “Café Procope” in Paris besuchten. Die Wirte benannten eine dort servierte Süßspeise zu Ehren ihrer königlichen Stammgäste. Diese ursprüngliche Kreation ähnelte jedoch vermutlich mehr einem einfachen Eis oder einer Panna cotta und hatte wenig mit der späteren, durch Gelatine stabilisierten, luftigen Creme zu tun.

Die Moderne Bayrische Creme:

Die Bayrische Creme in ihrer heutigen Form; eine Mischung aus Englischer Creme (Milch, Eigelb, Zucker), die mit Gelatine stabilisiert und mit geschlagener Sahne luftig gemacht wird; wurde erst im 19. Jahrhundert von großen Köchen wie Marie-Antoine Carême perfektioniert. Sie galt schnell als Höhepunkt der französischen Haute Cuisine und wurde von dort aus weltweit verbreitet, behielt aber ihren ursprünglichen, leicht irreführenden Namen als Hommage an ihre frühe Assoziation. Sie ist damit ein Symbol für die Eleganz der feinen Konditorkunst, die ihren Ursprung in der französischen Hauptstadt nahm.


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