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Okt. 292025
 

Zimtsterne

Zimtsterne sind ein klassisches, glutenfreies Weihnachtsgebäck, das sich durch seine charakteristische Meringue-Schicht und das intensive Zimt-Mandel-Aroma auszeichnet.

Zutatenliste

  • 2 Eiweiß
  • 120 g Puderzucker (Staubzucker)
  • 120 g Mandeln (gerieben)
  • 1 Kaffeelöffel (TL) Zimt
  • Zucker (zum Bestreuen des Bretts)
  • Grießzucker/feiner Zucker (zum Ausrollen)

Zubereitung

  1. Baisermasse herstellen: Die Eiweiße (Klar) zu steifem Schnee schlagen. Den Puderzucker hinzufügen und mindestens eine Viertelstunde weiterrühren, bis eine sehr feste, glänzende Baisermasse entsteht.
  2. Glasur beiseite stellen: 2 Esslöffel der Zuckermasse beiseite stellen – dies dient später als Glasur.
  3. Teig mischen: Die restliche Masse mit den geriebenen Mandeln und dem Zimt vermischen.
  4. Ausrollen: Den Teig auf ein mit Zucker bestreutes Brett geben. Mithilfe von Grießzucker den Teig etwa 1/2 cm dick ausrollen.
  5. Ausstechen und Glasieren: Sterne ausstechen. Die ausgestochenen Sterne mit der beiseite gestellten Zuckermasse bestreichen.
  6. Trocknen und Backen: Die Sterne vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben. Sie erst übertrocknen lassen (an der Luft antrocknen lassen) und dann erst im Ofen backen.

Hintergrundwissen und Geschichte

  • Weihnachtstradition: Zimtsterne sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein unverzichtbarer Bestandteil des traditionellen Weihnachtsplätzchen-Sortiments. Ihre Form (Sterne) und die verwendeten Gewürze (Zimt) stehen symbolisch für die Weihnachtszeit.
  • Historische Wurzeln: Das Gebäck hat seine Ursprünge wahrscheinlich im süddeutschen oder schweizerischen Raum und ist bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt, als Zucker und Gewürze wie Zimt (aus fernen Ländern) noch Luxusgüter waren, die hauptsächlich zu Festtagen verwendet wurden.
  • Glutenfrei und Konsistenz: Da Zimtsterne nur aus gemahlenen Mandeln, Zucker und Eiweiß bestehen, sind sie traditionell glutenfrei. Das besondere Merkmal ist die zweistufige Zubereitung: Zuerst die Baiserschicht (Glasur) auftragen und dann das Gebäck vor dem Backen antrocknen lassen. Dies verhindert das Aufreißen der Glasur und sorgt dafür, dass die Sterne innen weich und außen knusprig sind.
  • Backen vs. Trocknen: Das Originalrezept weist darauf hin, dass Zimtsterne technisch gesehen eher bei sehr niedriger Temperatur getrocknet als gebacken werden, um die strahlend weiße Farbe der Glasur zu erhalten und die Mandeln nicht zu verbrennen.

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Okt. 292025
 

Haselnusslebkuchen

Ein klassisches, würziges Weihnachtsgebäck, das anstelle von Lebkuchengewürz auf eine Mischung aus Zimt, Nelken und Kardamom setzt und durch Haselnüsse bereichert wird.

Zutatenliste

  • 500 g Rohzucker
  • 4 Eier
  • 120 g Honig
  • 2 Kaffeelöffel (TL) Zimt
  • Etwas Nelkenpulver
  • Etwas Kardamom
  • 300 g Haselnüsse
  • 600 g Mehl
  • 2 Kaffeelöffel (TL) Natron (Backsoda)
  • 1 Ei (zum Bestreichen)
  • 100 g Mandeln (geschält, halbiert, zum Belegen)

 

Zubereitung

  1. Aromen verrühren: Den Zucker (falls klumpig) mit dem Nudelholz zerdrücken. Mit den Eiern, dem flüssigen Honig und den Gewürzen (Zimt, Nelkenpulver, Kardamom) schaumig rühren.
  2. Kneten: Die Haselnüsse reiben und zusammen mit dem Mehl und dem Natron zur Masse geben und alles gut verkneten.
  3. Rasten lassen: Den Teig eine Stunde rasten lassen.
  4. Formen: Den Teig etwa halbfingerdick ausrollen. Formen ausstechen.
  5. Belegen und Backen: Die ausgestochenen Lebkuchen mit dem verquirlten Ei bestreichen. Mit den geschälten, halbierten Mandeln belegen und im heißen Backofen backen.

Hintergrundwissen und Geschichte

  • Lebkuchen-Tradition: Lebkuchen gehören zu den ältesten Gebäckarten Mitteleuropas. Sie wurden ursprünglich in Klöstern hergestellt und enthalten traditionell Honig und Gewürze. Diese Art von Gebäck hat sich über Deutschland und Österreich bis in die Schweiz und Teile Osteuropas verbreitet.
  • Regionalität und Zutaten: Die Verwendung von Rohzucker (der in der Vergangenheit oft nicht raffiniert war) und Natron ist typisch für ältere Rezepte. Der hohe Anteil an Honig und die reichliche Verwendung von Haselnüssen in diesem Rezept machen es zu einer besonders nahrhaften und aromatischen Variante des traditionellen Lebkuchens.
  • Gewürze: Anstelle des fertigen Lebkuchengewürzes werden die Einzelgewürze Zimt, Nelken und Kardamom verwendet. Diese Kombination sorgt für das charakteristische Aroma, das fest mit der Weihnachtszeit verbunden ist.
  • Weihnachtsgebäck: Wie die meisten Lebkuchen wird auch dieses Gebäck traditionell zur Vorweihnachtszeit gebacken. Die Haltbarkeit des Gebäcks war in der Vergangenheit ein wichtiger Aspekt.

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Okt. 282025
 

Brandenberger Prügeltorte (Baumkuchen)

Die Prügeltorte ist eine außergewöhnlich schmackhafte Festtagsspeise, die sich durch ihre einzigartige Zubereitung in Schichten über offenem Feuer auszeichnet.

Zutatenliste

  • 10 Eischwer (das Gewicht von 10 Eiern) Butter
  • 10 Eischwer Zucker
  • 10 Eier
  • 10 Eischwer Mehl
  • Schale einer Zitrone (Zesten oder Abrieb)

(Eischwer ist eine alte Maßeinheit, bei der alle Zutaten, außer den Eiern selbst, das gleiche Gewicht wie die zehn Eier haben).

Zubereitung

  1. Teig vorbereiten:
    • Die Butter flaumig rühren.
    • Die Eier und den Zucker vorsichtig unterrühren und die Masse eine halbe Stunde “abtreiben” (sehr schaumig schlagen).
    • Dann das Mehl und die Zitronenschalen einmischen.
  2. Feuer und Gestell:
    • An einer offenen Feuerstelle wird ein Feuer mit Buchenholz gemacht (Weichholz ergibt ein zu schnelles Feuer).
    • Unmittelbar daneben wird ein Gestell mit einer länglichen, prügelförmigen Walze aus Holz platziert (ca. 60 cm lang, an einem Ende ca. 9 cm, am anderen 10 cm Durchmesser).
    • Die Walze wird mit Pergamentpapier umwickelt und dieses mit einem Faden befestigt.
  3. Schichtweises Backen (Prügeln):
    • Zwei Schöpfer Teig werden auf einen Teller gegeben und in die Nähe des Feuers gestellt.
    • Nun wird der Teig mit einem Löffel oder kleinem Schöpfer schichtweise auf die Walze aufgetragen.
    • Eine zweite Person muss die Walze dabei fleißig und gleichmäßig drehen.
    • Sobald die aufgetragene Lage hellbraun ist, wird sofort neuer Teig aufgetragen.
    • Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis der gesamte Teig aufgebraucht ist.
    • Das Feuer muss während des gesamten Prozesses ziemlich gleichmäßig stark gehalten werden.
  4. Entnahme:
    • Die fertig gebackene Torte lässt sich mühelos vom Prügel abnehmen.
    • Pergamentpapier und Bindfaden entfernen und die Torte aufstellen.
  5. Lagerung: Geruchfrei und trocken aufbewahrt, hält sich die Prügeltorte sehr lange, ist aber sehr geruchsempfindlich.

Hintergrundwissen und Geschichte

  • Regionale Verbindung: Die Brandenberger Prügeltorte stammt aus der Region Tirol in Österreich.
  • Historische Herstellung: Die „Prügelturschten“ wurden früher durchwegs in Bürgerhäusern hergestellt. Durch die aufwändige Zubereitung am offenen Feuer findet man sie heute nur noch selten.
  • Technik des Prügelns: Das charakteristische Merkmal dieser Torte ist die Herstellungsweise. Der Teig wird Schicht für Schicht auf einen sich drehenden Holzprügel aufgetragen, wobei jede Schicht über offenem Feuer gebräunt wird. Dies erzeugt das unverkennbare Ringmuster des Baumkuchens.
  • Anlass und Prestige: Die Prügeltorte ist eine außerordentlich wohlschmeckende Festtagsspeise. Sie wird traditionell zu besonderen Anlässen wie Weihnachten, Hochzeiten und Taufen serviert. Es ist ein exklusives Produkt, dass sogar Königin Elisabeth von England während ihres Tirol-Besuches serviert wurde.

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Okt. 282025
 

Mürber Tiroler Strudel

Dieser Strudel verwendet einen mürben Hefeteig als Basis und wird traditionell mit einer reichhaltigen Nuss-Früchte-Füllung zubereitet. Er ist ein klassisches Gebäck der österreichischen (insbesondere Tiroler) Küche.

Zutatenliste

Für den Teig:

  • 300 g Mehl
  • 150 g Butter
  • 30 g Zucker
  • Eine Prise Salz
  • 20 g Germ (frische Hefe)
  • 5 EL Milch (kalt)
  • 2–3 Eigelb
  • Abrieb einer Zitrone
  • 30 g zusätzliche Butter

Für die Füllung:

  • 3 Eigelb
  • 60 g Zucker
  • 60 g Mandeln (gerieben)
  • 40 g Sultaninen
  • 10 g Zitronat (kandierte Zitronenschale)
  • 3 Eiweiß

Für den Überzug (Glasur):

  • 2 EL Wasser
  • 70 g Zucker
  • 70 g Schokolade

Zubereitung

  1. Teig vorbereiten: Das Mehl mit der Butter zu Bröseln verreiben (abbröseln), salzen.
  2. Hefe anrühren: Die Germ (Hefe) mit der kalten Milch und dem Zucker verrühren.
  3. Teig kneten: Die Hefe-Mischung zusammen mit den Eigelben und den Zitronenschalen zum Mehl geben. Zu einem glatten Teig verarbeiten.
  4. Rasten lassen: Den Teig zudecken und eine halbe Stunde rasten lassen.
  5. Füllung vorbereiten 
    • Eigelb und Zucker schaumig rühren.
    • Geriebene Mandeln, Sultaninen und Zitronat einrühren.
    • Das steif geschlagene Eiweiß unter die Masse heben.
  6. Formen und Backen 
    • Den Teig ausrollen.
    • Die Füllung darauf verteilen (einen Rand freilassen).
    • Den Teig zu einem Strudel aufrollen und auf ein Backblech legen.
    • Bei mittlerer Hitze backen.
  7. Überzug : Die Zutaten für den Überzug (Wasser, Zucker, Schokolade) schmelzen oder kochen und den fertig gebackenen, abgekühlten Strudel damit überziehen.

Hintergrundwissen und Geschichte

  • Tiroler Backtradition: Der Strudel ist ein Kernstück der alpinen und österreichischen Mehlspeisenküche. Der Tiroler Strudel unterscheidet sich oft von anderen Strudelarten durch seine dicke, reichhaltige Füllung und die Verwendung eines robusten Teigs.
  • Mürber Hefeteig: Die Kombination von Hefe (Germ) und einem hohen Fettanteil (Butter) im Teig erzeugt einen sogenannten mürben Hefeteig (Germteig). Er vereint die Fluffigkeit eines Hefeteigs mit der Zartheit eines Mürbeteigs, ist aber einfacher zu handhaben als ein klassischer Strudelteig.
  • Füllung: Die Füllung ist typisch für die bäuerliche Festtagsküche, bei der Mandeln, Sultaninen und kandierte Früchte (Zitronat) für Geschmack und Reichtum sorgten. Solche Strudel waren beliebte Speisen bei Ernten, Festtagen oder als deftige Jause (Zwischenmahlzeit).
  • Schokoladenüberzug: Während Apfelstrudel oft nur mit Puderzucker bestreut wird, deutet der Schokoladenüberzug auf eine Verfeinerung des nussigen Strudels hin, die in der bürgerlichen Küche des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Mode kam.

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Okt. 272025
 

Gugelhupf

Der Gugelhupf ist ein klassischer, ringförmiger Kuchen, der in der österreichischen, süddeutschen, schweizerischen und elsässischen Küche tief verwurzelt ist und oft zu Kaffee und Tee serviert wird.

Zutatenliste

  • 150 g Butter
  • 150 g Puderzucker
  • 5 Eigelb
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • Abrieb einer Zitrone
  • 5 EL Milch (oder Rum)
  • 300 g Mehl
  • 1/2 Päckchen Backpulver
  • 5 Eiweiß
  • 80 g Sultaninen
  • 30 g Nüsse (gehackt)
  • 30 g Aranzini (kandierte Orangenschale, gehackt)
  • Puderzucker oder Zutaten für eine Zitronenglasur (Puderzucker, Zitronensaft)

Zubereitung

  1. Masse rühren: Die Butter mit dem Zucker und nach und nach den Eigelben sehr schaumig rühren.
  2. Aromen: Vanillezucker und Zitronenschalen einrühren.
  3. Mehl und Flüssigkeit: Das Mehl mit dem Backpulver und der Milch (oder dem Rum) abwechselnd einmengen.
  4. Früchte hinzufügen: Die gehackten Sultaninen, Nüsse und Aranzini (kandierte Früchte) zugeben.
  5. Eiweiß unterheben: Das steif geschlagene Eiweiß vorsichtig unter die Masse ziehen.
  6. Backen: Die Masse in eine gut gefettete und bemehlte Gugelhupfform füllen. Bei mittlerer Hitze eine Stunde backen.
  7. Vollenden: Den fertig gebackenen und abgekühlten Gugelhupf mit Puderzucker bestreuen oder mit einer Zitronenglasur überziehen.

Hintergrundwissen und Geschichte

  • Ursprung und Name: Die Geschichte des Gugelhupfs reicht bis in die Antike zurück, da Archäologen in römischen Ausgrabungsstätten ähnliche Backformen gefunden haben. Seine heutige Form und Beliebtheit erlangte er jedoch in den ländlichen Regionen Österreichs und Süddeutschlands. Der Name Gugelhupf leitet sich wahrscheinlich vom althochdeutschen Gugel (Kapuze) oder Kugel (Kugelform) und Hupf (Hefegebäck) ab, obwohl dieses Rezept mit Backpulver zubereitet wird.
  • Symbolik: Die typische Ringform symbolisiert in vielen Kulturen Ewigkeit oder das Rad des Lebens. In manchen Traditionen symbolisiert die Erhebung in der Mitte die Kaiserkrone.
  • Soziale Bedeutung: Im 19. und frühen 20. Jahrhundert war der Gugelhupf ein Zeichen bürgerlicher Gastlichkeit. Er stand oft im Zentrum von Kaffeetafeln und wurde an Festtagen gebacken. Die Zutaten (Butter, Eier, kandierte Früchte) zeigen, dass es sich um ein Festgebäck handelte, das man sich leisten konnte.
  • Variationen: Es gibt zahlreiche Varianten, von der einfachen Marmorgugelhupf bis hin zu Hefegebäcken. Die hier beschriebene Version mit Rum, Vanille und Aranzini ist typisch für die österreichische und Wiener Backkunst.

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Okt. 272025
 

Brottorte

Eine traditionelle, einfache Kuchenvariante, die statt Mehl geriebene Schwarzbrotreste verwendet.

Zutatenliste

  • 6 Eigelb
  • 140 g Zucker
  • 70 g Schwarzbrotbrösel
  • 30 g Mandeln
  • 50 g Schokolade
  • Zimt
  • 1 Stamperl (kleines Glas) Rum
  • 6 Eiweiß
  • Glühwein oder Weinpunsch (zum Anrichten)
  • Puderzucker (Staubzucker)

 

Zubereitung

  1. Vorbereitung: Die Schwarzbrotbrösel mit dem Rum befeuchten.
  2. Masse rühren: Eigelb und Zucker schaumig rühren.
  3. Zutaten mischen: Die geschälten, geriebenen Mandeln, die geriebene Schokolade, Zimt und die befeuchteten Brösel in die Eigelbmasse einmengen.
  4. Eiweiß unterheben: Den steif geschlagenen Eischnee vorsichtig unter die Masse ziehen.
  5. Backen: Die Torte bei mäßiger Hitze backen.
  6. Servieren: Die fertige Brottorte mit Puderzucker bestreuen und mit Glühwein oder Weinpunsch anrichten.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Brottorte ist ein klassisches Beispiel für die sogenannte „Arme-Leute-Küche“ oder „Resteverwertungsküche“ in Mitteleuropa, die historisch in Regionen wie Österreich, Bayern und Teilen Böhmens verbreitet war.

  • Verwendung von Brotresten: In Zeiten, in denen Mehl teuer war und Brot das Grundnahrungsmittel darstellte, war es üblich, altes, hart gewordenes Brot nicht wegzuwerfen, sondern es als Brösel in sättigenden Süßspeisen wie Knödeln, Aufläufen oder eben dieser Torte zu verwenden. Das Schwarzbrot verleiht der Torte eine rustikale Textur und eine tiefere, leicht würzige Geschmacksnote.
  • Aromatisierung: Die Kombination aus Rum, Zimt, Mandeln und Schokolade ist typisch für die Winter- und Festtagsküche des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in dieser Region.
  • Glühwein/Weinpunsch: Das Anrichten mit Glühwein oder Weinpunsch deutet darauf hin, dass die Torte traditionell in der kalten Jahreszeit, insbesondere zur Weihnachts- oder Faschingszeit, serviert wurde. Der warme, würzige Trank bildet einen passenden Kontrast zur reichhaltigen Torte.

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Okt. 172025
 

I. Übersicht: Grundmassen für Kuchen und Süße Küche

 

Massen bilden neben den Teigen die Grundlage der Konditorkunst. Sie zeichnen sich in der Regel durch einen hohen Anteil an Eiern aus und können durch Zutaten wie Nüsse, Schokolade oder Mohn geschmacklich variiert werden.

GrundmasseEieranteilCharakteristik/BesonderheitBacktemperatur
Biskuitmasse (Kalt, Rouladen)Eier getrenntSehr luftig, Dotter und Eischnee getrennt aufgeschlagen.
Biskuitmasse (Kalt, Schnitten)Eier getrenntÄhnlich der Rouladenmasse, kürzere Backzeit.
Biskuitmasse (Kalt, Torten)Eier und Eidotter ganzDotter mit Zucker schaumig, Mehl untergehoben, Butterschmalz eingerührt.
Biskuitmasse (Warm)Eier ganzEier und Zucker über Dampf aufgeschlagen und kalt geschlagen. Mit flüssiger Butter.
KakaobiskuitmasseEier ganzMit Kakao, Maisstärke und Öl für eine saftigere Textur.
Leichte SandmasseEier und Eidotter ganzEier mit Zucker aufgeschlagen, Mehl/Maisstärke und flüssige Butter/Öl untergezogen.
Schwere SandmasseEier getrenntHoher Fettanteil (Butter), Eidotter in die schaumige Buttermasse, Eischnee untergemengt.
MandelmasseEier getrenntMit Marzipanrohmasse und Butterschmalz.
NussmasseEier ganzMit geriebenen Nüssen, Semmelbröseln und Rum.
MohnmasseEier getrenntButter-Dotter-Basis, mit Graumohn und Haselnüssen.
PanamamasseEier getrenntEnthält Kuvertüre (Zartbitter), Mandeln, Haselnüsse und Rum. (Ofen leicht geöffnet)
SachermasseEier getrenntKochschokolade in die Buttermasse eingerührt, abwechselnd Eischnee und Mehl untergehoben.
DobosmasseEier getrenntSehr dünne Böden, Mehl und Eischnee unter die Dottermasse, schnell gebacken.
EsterházymasseEiklar nurNur Eiklar und Haselnüsse, in dünnen Schichten aufgestrichen und kurz gebacken.

II. Details zu den wichtigsten Biskuit-Grundmassen

 

GrundmasseSchlüsselzutatenSchlüsselanweisungenBackzeit (ca.)
KALTE BISKUITMASSE (Roulade)10 Eidotter, 8 Eiklar, 160 g Mehl, 200 g KristallzuckerDotter und Schnee getrennt schlagen, vorsichtig vermengen, Mehl unterheben. Auf Zucker stürzen.15–20 Min.
KALTE BISKUITMASSE (Schnitten)5 Eidotter, 5 Eiklar, 125 g Mehl, 100 g KristallzuckerWie Roulade, aber mit weniger Eiern und kürzerer Backzeit für dickeren Boden. Auf Zucker stürzen.10 Min.
WARME BISKUITMASSE8 Eier, 250 g Kristallzucker, 125 g Mehl/Maisstärke, 50 g flüssige ButterEier mit Zucker über Dampf dickschaumig und dann kalt schlagen. Mehl/Stärke heben, flüssige Butter einrühren.45 Min.
KAKAOBISKUITMASSE7 Eier, Kakao, 50 ml ÖlEier mit Zucker schaumig schlagen. Mehl/Kakao heben, Öl behutsam unterziehen.35–40 Min.

III. Eier – Vademecum der Süßen Küche

 

  • Eigenschaften: Eier sind aufgrund ihrer Proteine ideal zum Backen und Binden. Eiklar bildet stabilen Schaum (Triebmittel), Dotter bindet und dickt ein.
  • Trennen: Eier einzeln über einer kleinen Schale aufschlagen und das Eiklar abfließen lassen, um zu vermeiden, dass ein Dotterrest eine ganze Schüssel Eiklar verdirbt.
  • Eischnee: Gelagertes (älter abgelagertes) Eiweiß schlägt besser zu Schnee. Kessel/Mixgeräte kühl halten. Zuerst ohne Zucker schlagen, bis es sich bindet, dann Kristallzucker einstreuen und weiterschlagen, bis der Schnee schnittfest ist.
  • Lagerung: Kühl ( bei 80% Feuchtigkeit) und dunkel lagern, idealerweise aromageschützt, da Eier leicht fremde Gerüche annehmen (z. B. fischeln oder gemüsig schmecken können).

Rezepte

I. Warme Biskuitmasse (für Torten)

Diese Methode, bei der die Eier über dem Wasserbad erwärmt werden, ergibt eine besonders stabile und voluminöse Schaummasse.

Zutaten für 1 Torte ( 26 cm)

  • 8 Eier
  • 250 g Kristallzucker
  • 125 g Mehl
  • 125 g Maisstärke (Maizena)
  • 50 g Butter, flüssig
  • Kristallzucker zum Bestreuen

 

Zubereitung

  1. Warm aufschlagen: Eier mit dem Kristallzucker in einer Schüssel über einem heißen Wasserbad (Dampf) dickschaumig aufschlagen, bis die Masse deutlich an Volumen gewonnen hat und warm ist (ca. ).
  2. Kalt schlagen: Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und die Masse kaltschlagen, bis sie völlig abgekühlt ist und sehr fest und cremig wird.
  3. Mehl mischen: Mehl und Maisstärke miteinander vermischen und über die Eiermasse sieben. Vorsichtig mit einem Teigschaber oder Schneebesen unter die Masse heben.
  4. Butter einrühren: Die flüssige, abgekühlte Butter vorsichtig einrühren, ohne die Luftigkeit zu verlieren.
  5. Backen: Einen Tortenring mit Backpapier auskleiden, die Masse einfüllen und im vorgeheizten Backrohr bei etwa 45 Minuten backen.
  6. Stürzen: Nach dem Backen die Torte auf ein mit Kristallzucker bestreutes Backpapier stürzen, auskühlen lassen, das Backpapier vorsichtig abziehen und die Torte aus dem Ring lösen.
  7. Backzeit: ca. 45 Minuten bei 180 Grad.

II. Kakaobiskuitmasse (für Torten)

Eine Variante der Biskuitmasse, die durch Kakao und Öl eine dunkle Farbe und eine besonders saftige Textur erhält.

Zutaten für 1 Torte ( 26 cm)

  • 7 Eier
  • 200 g Kristallzucker
  • Prise Salz
  • Prise Vanillezucker
  • Zitronenschale, gerieben (falls gewünscht)
  • 100 g Weizenmehl
  • 50 g Maisstärke (Maizena)
  • 35 g Kakaopulver
  • 50 ml Öl

 

Zubereitung

  1. Schaumig schlagen: Eier mit Kristallzucker, Salz und Vanillezucker in einer Schüssel sehr schaumig aufschlagen, bis die Masse ihr maximales Volumen erreicht hat und hellgelb ist.
  2. Mehl mischen: Mehl, Maisstärke und Kakaopulver miteinander vermischen und über die Eiermasse sieben. Vorsichtig mit einem Teigschaber unter die Masse heben, bis alles gerade eben vermischt ist.
  3. Öl unterziehen: Das Öl behutsam unterziehen. Es ist wichtig, das Öl langsam einzumengen, um zu verhindern, dass die Masse zusammenfällt.
  4. Backen: Die Masse in eine mit Backpapier ausgekleidete Form füllen und im vorgeheizten Backrohr bei 35–40 Minuten backen.

III. Leichte Sandmasse (für Torte oder Kranzkuchen)

Die Leichte Sandmasse zeichnet sich durch ihre luftige Textur aus, die hauptsächlich durch das Aufschlagen der Eier erreicht wird.

Zutaten für 1 Torte oder 1 Kranzkuchen ( 26 cm)

  • 5 Eier (ganz)
  • 3 Eidotter
  • 170 g Kristallzucker
  • Prise Vanillezucker
  • Prise Salz
  • Zitronenschale, gerieben
  • 100 g Mehl
  • 90 g Maisstärke (Maizena)
  • 65 g Butter, flüssig (oder Öl)

 

Zubereitung

  1. Eier aufschlagen: Eier, Eidotter, Kristallzucker, Salz, Vanillezucker und Zitronenschale in einer Schüssel sehr schaumig aufschlagen, bis die Masse sehr hell und voluminös ist.
  2. Trockene Zutaten unterziehen: Maisstärke und Mehl miteinander vermischen und über die Eiermasse sieben. Die trockenen Zutaten sehr vorsichtig unter die aufgeschlagene Masse ziehen.
  3. Fett unterrühren: Die flüssige, abgekühlte Butter oder das Öl unterrühren, bis alles homogen vermischt ist.
  4. Backen: Die Masse in die vorbereitete Form füllen und im vorgeheizten Backrohr bei etwa 55 Minuten backen.

IV. Schwere Sandmasse (für Torte)

Diese Sandmasse ist reichhaltiger und dichter als die leichte Variante, da sie mit viel Butter und Stärkemehl zubereitet wird, ähnlich einem Rührkuchen.

Zutaten für 1 Torte ( 26 cm)

  • 300 g Butter
  • 300 g Weizen- oder Maisstärkemehl
  • 190 g Staubzucker (Puderzucker)
  • Prise Vanillezucker
  • Prise Salz
  • Zitronenschale, gerieben
  • 6 Eidotter
  • 6 Eiklar
  • 125 g Kristallzucker
  • 50 g Mehl
  • Butter für die Form

 

Zubereitung

  1. Buttermasse rühren: Butter mit Stärkemehl, Staubzucker, Vanillezucker, Salz und Zitronenschale schaumig rühren. Die 6 Eidotter nach und nach einzeln unterrühren.
  2. Eischnee schlagen: Die 6 Eiklar leicht zu schlagen beginnen. Den Kristallzucker einstreuen und das Eiklar zu festem Schnee ausschlagen.
  3. Masse vollenden: Den Eischnee vorsichtig unter die Buttermasse mengen. Das Mehl darüber sieben und ebenfalls behutsam unterheben.
  4. Backen: Die Masse in eine gebutterte Tortenform füllen und im vorgeheizten Backrohr bei anbacken. Die Backofentür leicht öffnen und die Temperatur nach und nach auf reduzieren. Etwa 60 Minuten backen. (Die fallende Temperatur gewährleistet, dass der Kuchen außen nicht zu schnell dunkel wird, während er innen durchbackt.)

V. Mandelmasse (mit Marzipan)

Diese besonders saftige und aromatische Kuchenmasse basiert auf Marzipanrohmasse und wird häufig als Basis für feine Torten und Schnitten verwendet.

Zutaten für 1 Torte ( 26 cm)

  • 250 g Marzipanrohmasse
  • 35 ml Wasser
  • 7 Eidotter
  • Prise Salz
  • Prise Vanillezucker
  • Zitronenschale, gerieben
  • 6 Eiklar
  • 140 g Kristallzucker
  • 100 g Mehl
  • 35 g Maisstärke (Maizena)
  • 40 g Butterschmalz, flüssig

 

Zubereitung

  1. Marzipan vorbereiten: Die Marzipanrohmasse mit dem Wasser gut durchwirken (kneten), bis eine geschmeidige Masse entsteht.
  2. Dottermasse rühren: Die durchgewirkte Marzipanmasse mit den 7 Eidottern, Salz, Vanillezucker und der geriebenen Zitronenschale schaumig rühren.
  3. Eischnee schlagen: Die 6 Eiklar mit dem Kristallzucker zu steifem Schnee ausschlagen.
  4. Masse vermengen: Den Eischnee vorsichtig unter die Marzipan-Dotter-Masse mischen.
  5. Trockene Zutaten einmengen: Mehl und Maisstärke miteinander versieben und ebenfalls vorsichtig unter die Masse heben, um die Luftigkeit zu erhalten.
  6. Fett einrühren: Zuletzt das flüssige Butterschmalz (abgekühlt) einrühren.
  7. Backen: Die Masse in eine vorbereitete (z. B. mit Backpapier ausgelegte) Tortenform füllen und im vorgeheizten Backrohr bei etwa 50 Minuten backen.

VI. Nussmasse

Zutaten ( 26 cm)Zubereitung
8 Eier, 200 g Kristallzucker, 10 g Vanillezucker, ZitronenschaleEier mit Zucker und Gewürzen schaumig aufschlagen.
25 g Nougat, flüssigNougat vorsichtig einrühren.
200 g Nüsse (gerieben), 80 g Semmelbrösel, 80 g MehlNüsse, Brösel und Mehl untermengen.
3 cl RumAbschließend mit Rum aromatisieren.
Backen: 55 Minuten bei .

VII. Mohnmasse

Zutaten ( 26 cm)Zubereitung
220 g Butter, 65 g Staubzucker, Prise Salz, Prise VanillezuckerButter mit Staubzucker und Gewürzen schaumig rühren.
9 EidotterEidotter nach und nach einmengen.
9 Eiklar, 220 g KristallzuckerEiklar mit Kristallzucker zu Schnee ausschlagen.
300 g Graumohn (gemahlen), 130 g Haselnüsse (gerieben)Schnee, Mohn und Haselnüsse vorsichtig unter die Eiermasse ziehen.
Backen: ca. 50 Minuten bei .

VIII. Panamamasse

 

Zutaten ( 26 cm)Zubereitung
7 Eidotter, 30 g Kristallzucker, Rum, Vanillezucker, Salz, ZitronenschaleEidotter mit Zucker und Gewürzen schaumig rühren.
90 g Kuvertüre (zartbitter)Kuvertüre im Wasserbad erwärmen und in die Masse einrühren.
7 Eiklar, 140 g KristallzuckerEiklar mit Kristallzucker zu Schnee schlagen und unter die Dottermasse mischen.
60 g Mehl, 90 g Mandeln (gerieben), 90 g Haselnüsse (gerieben)Mehl und Nüsse vermengen und unter die Masse heben.
Backen: ca. 50 Minuten bei (Ofen leicht geöffnet).

IX. Sachermasse (Schokolademasse)

Zutaten ( 26 cm)Zubereitung
200 g Butter, 170 g Staubzucker, 9 EidotterButter und Staubzucker schaumig rühren, Eidotter unterrühren.
200 g KochschokoladeWeich gewordene Kochschokolade in die Buttermasse einmengen.
9 Eiklar, 170 g KristallzuckerEiklar leicht schlagen, mit Kristallzucker zu Schnee ausschlagen.
200 g MehlSchnee und Mehl abwechselnd vorsichtig unter die Masse rühren.
Backen: ca. 55 Minuten bei .

X. Dobos- und Esterházymasse (Mehrschichtige Böden)

GrundmasseZutaten ( 23 cm / 30 x 45 cm)ZubereitungBack-Detail
Dobosmasse7 Eidotter, 80 g Staubzucker, 7 Eiklar, 70 g Kristallzucker, 140 g MehlDotter schaumig rühren, Eiklar zu Schnee schlagen. Schnee und Mehl unter die Dottermasse mengen.Auf Backpapier 6 Kreise aufstreichen und nacheinander 8 Minuten bei backen.
Esterházymasse660 g Eiklar (ca. 22), 660 g Kristallzucker, 660 g Haselnüsse (gerieben), 15 g VanillezuckerEiklar mit Kristallzucker zu Schnee ausschlagen. Nüsse und Vanillezucker unterheben.5 mm dicke Schichten auf Backpapier aufstreichen und nacheinander 8–10 Minuten bei goldbraun backen.

 

 

XI. Italienische und Französische Schaummasse (Brandmasse)Diese Rezepte beschreiben Schaummassen auf Eiklarbasis (Baiser), die meist als Überzug für Torten oder Schnitten dienen und flambiert oder überbacken werden.

Rezept I: Italienische Brandmasse (mit heißem Zuckersirup)

Diese Methode ist durch den heißen Zuckersirup besonders stabil und wird oft für Meringue-Torten oder als Torten-Deko verwendet.

ZutatenZubereitung
300 g EiklarLeicht zu schlagen beginnen, dann mit 50 g Kristallzucker zu festem Schnee ausschlagen.
500 g Kristallzucker, 120 ml WasserWasser mit der restlichen Zuckermenge (450 g) zu Sirup kochen, bis erreicht sind.
Den Sirup etwas überkühlen lassen, dann langsam in den laufenden Eischnee einmengen und kaltrühren.
FertigstellungDie Masse über Fruchttorten oder -schnitten verteilen, Muster hineinziehen und mit einem Crème-Brûlée-Brenner flämmen oder bei starker Oberhitze kurz überbacken.

Rezept II: Französische Schaummasse (mit Staubzucker)

Diese Masse ist etwas weniger stabil als die italienische, dafür einfacher herzustellen.

ZutatenZubereitung
240 g Eiklar, 240 g KristallzuckerEiklar mit etwas Kristallzucker zu Schnee schlagen, dann mit dem restlichen Kristallzucker zu festem Schnee ausschlagen.
200 g StaubzuckerDen gesiebten Staubzucker vorsichtig unter den Eischnee heben.
FertigstellungDie Masse über Fruchttorten oder -schnitten verteilen, Muster hineinziehen und mit einem Crème-Brûlée-Brenner flämmen oder bei starker Oberhitze kurz überbacken.

XII. Grillagemasse (mit Walnüssen und Krokant)

Diese Masse ist eine nussige, würzige Torte, die ihren Namen von den enthaltenen Krokantbröseln (Grillage) hat.

Zutaten für 1 Torte ( 26 cm)

 

KategorieZutaten
Krokantbrösel55 g Haselnüsse (geschält/geröstet), 55 g Kristallzucker, Spritzer Zitronensaft, Öl (für die Arbeitsfläche) (Nach Grundrezept zubereiten)
Dottermasse7 Eidotter, 60 g Staubzucker, 60 g Walnüsse (gerieben), 30 ml Wasser, 10 g Vanillezucker, Salz, Zitronenschale, Prise Zimt
Eischnee/Trockene7 Eiklar, 110 g Kristallzucker, 110 g Mehl
Fett30 ml Öl, Butter für die Form

Zubereitung

  1. Krokantbrösel: Die Krokantbrösel aus Haselnüssen, Zucker und Zitronensaft nach dem Grundrezept (Zucker karamellisieren, Nüsse zugeben, auf geölter Fläche auskühlen lassen und zerstoßen) zubereiten.
  2. Dottermasse rühren: Eidotter, Staubzucker, Walnüsse, Wasser, Vanillezucker, Salz, Zitronenschale und Zimt schaumig rühren.
  3. Eischnee schlagen: Eiklar leicht zu schlagen beginnen und mit Kristallzucker zu steifem Schnee ausschlagen.
  4. Vermengen: Beide Massen (Dotter und Schnee) vorsichtig miteinander vermengen.
  5. Trockene Zutaten/Öl: Mehl und die vorbereiteten Krokantbrösel unterheben. Abschließend das Öl vorsichtig einmengen.
  6. Backen: Masse in eine gebutterte Springform füllen und im vorgeheizten Backrohr bei etwa 1 Stunde backen.

XIII. Biskottenmasse (Löffelbiskuit)

Die Biskottenmasse ist eine leichte, luftige Biskuitmasse, die typischerweise in länglicher Form (Löffelbiskuits) gespritzt und knusprig gebacken wird.

Zutaten

  • 5 Eidotter
  • 50 g Staubzucker (Puderzucker)
  • 1/2 TL Vanillezucker
  • 5 Eiklar
  • 70 g Kristallzucker
  • 125 g Mehl
  • Staubzucker zum Bestreuen

 

Zubereitung

  1. Dottermasse: Eidotter mit Staub- und Vanillezucker weiß und schaumig schlagen.
  2. Eischnee: Eiklar leicht zu schlagen beginnen, den Kristallzucker einstreuen und zu festem Schnee ausschlagen.
  3. Masse vermengen: Die Dottermasse und der Eischnee werden nur leicht miteinander vermengt.
  4. Mehl unterheben: Das Mehl dazusieben und vorsichtig unter die Masse heben.
  5. Spritzen und Backen: Die Masse mit einem Spritzsack und einer glatten Tülle auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech spritzen. Mit Staubzucker bestreuen.
  6. Im auf vorgeheizten Backrohr bei einem kleinen Spalt offen gelassenem Ofen 5–8 Minuten backen. (Der offene Spalt dient dazu, dass Feuchtigkeit entweichen kann und die Biskotten knuspriger werden).

XIV. Baisermasse (zur Herstellung von Baiserpilzen)

Dieses Rezept beschreibt die Herstellung einer stabilen Baisermasse (Meringue) nach der Schweizer Methode, die ideal für geformte Gebäckstücke ist.

Zutaten

  • 150 g Eiklar
  • 200 g Staubzucker
  • Kakaopulver zum Bestreuen

 

Zubereitung

  1. Warm aufschlagen: Eiklar mit Staubzucker in einem heißen Wasserbad kräftig so lange aufschlagen, bis der Eischnee cremig-schaumig ist und die Temperatur erreicht hat. Die Masse sollte weniger luftig, dafür aber steif und von der richtigen Konsistenz sein.
  2. Kalt schlagen: Die Masse vom Wasserbad nehmen und kaltschlagen, bis sie vollständig abgekühlt ist. (Dadurch nimmt die Festigkeit weiter zu, ohne das Volumen zu verlieren).
  3. Formen: Die Masse in einen Spritzbeutel mit Lochtülle füllen.
    • Pilzstiele: Den Spritzbeutel dick ansetzen und nach oben dünn abziehen.
    • Pilzhüte: Halbkugeln spritzen.
  4. Trocknen: Die Pilzhüte vor dem Backen mit Kakaopulver bestreuen. Im vorgeheizten Backrohr bei niedriger Temperatur von 30 Minuten trocknen.

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Okt. 162025
 

Zimtsterne

Zimtsterne sind ein klassisches und elegantes Weihnachtsgebäck, das ohne Mehl auskommt und durch seine zartschmelzende Konsistenz und den intensiven Zimtgeschmack besticht.

Zutatenliste

  • 2 Eiweiß
  • 120 g Staubzucker (Puderzucker)
  • 120 g gemahlene Mandeln
  • 1 Teelöffel Zimt (gemahlen)
  • Zusätzlich: etwas Zucker (Grießzucker oder feiner Kristallzucker) für die Arbeitsfläche

Zubereitung

  1. Eischnee zubereiten: Die 2 Eiweiß in einer fettfreien Schüssel zu sehr steifem Schnee schlagen.
  2. Zucker hinzufügen: Den Staubzucker langsam und löffelweise zum Eischnee geben und die Masse mindestens 15 Minuten weiterschlagen, bis sie sehr fest, glänzend und cremig ist. Dies ist wichtig, damit die Zimtsterne später ihre Form behalten und der Guss schön fest wird.
  3. Guss beiseitestellen: Etwa 2 Esslöffel dieser Zuckermasse (Eischnee-Zucker-Mischung) für den späteren Guss beiseitestellen.
  4. Teig herstellen: Die restliche Eischnee-Zucker-Masse mit den gemahlenen Mandeln und dem Zimt vorsichtig vermischen. Nicht zu lange rühren, damit der Eischnee nicht zusammenfällt. Es entsteht ein klebriger Teig.
  5. Ausrollen: Eine Arbeitsfläche großzügig mit Zucker (Grießzucker oder feiner Kristallzucker) bestreuen. Den Zimtstern-Teig daraufgeben und mit Hilfe einer weiteren Schicht Zucker obenauf (damit das Nudelholz nicht klebt) etwa 1/2 cm dick ausrollen.
  6. Sterne ausstechen: Mit einer Sternausstechform Sterne ausstechen. Die Ausstechform eventuell zwischendurch immer wieder in Zucker tauchen, damit der Teig nicht kleben bleibt.
  7. Bestreichen und Backen: Die ausgestochenen Sterne vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Mit der beiseitegestellten Zuckermasse (dem Guss) dünn bestreichen.
  8. Trocknen lassen: Die Zimtsterne idealerweise einige Stunden (oder über Nacht) an einem kühlen Ort trocknen lassen. Dadurch bildet sich eine leichte Kruste, die verhindert, dass der Guss beim Backen Risse bekommt und die Sterne ihre Form besser halten.
  9. Backen: Den Backofen auf C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Zimtsterne etwa 10-15 Minuten backen. Sie sollen nicht braun werden, sondern innen noch leicht feucht und weich sein. Der Guss sollte fest, aber nicht gebräunt sein. Nach dem Backen auf dem Blech vollständig auskühlen lassen, bevor sie vorsichtig abgenommen werden, da sie noch sehr zerbrechlich sind.

 

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Zimtsterne sind ein Paradebeispiel für ein klassisches Weihnachtsgebäck, dessen Ursprünge tief in der europäischen Backtradition verwurzelt sind, insbesondere in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Rolle der Gewürze:

  • Zimt als Königsgewürz: Zimt war, ähnlich wie Vanille, über Jahrhunderte ein sehr kostbares Importgut aus Asien. Es war bekannt für seinen warmen, süßlich-würzigen Geschmack und seine konservierenden Eigenschaften. In der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Küche war Zimt ein Zeichen von Wohlstand und wurde oft in festlichen Speisen verwendet. Die Assoziation von Zimt mit Weihnachten rührt von dieser Tradition her, da festliche Zeiten oft mit dem Genuss besonderer und teurer Gewürze verbunden waren.
  • Mandeln: Mandeln waren ebenfalls eine geschätzte Zutat in der Weihnachtsbäckerei, sowohl wegen ihres Geschmacks als auch wegen ihrer Symbolik in vielen Kulturen.

Mehlfreies Gebäck und die Bedeutung des Eischnees:

  • Ein besonderes Merkmal der Zimtsterne ist, dass sie traditionell ohne Mehl gebacken werden. Dies macht sie zu einem glutenfreien Gebäck und verleiht ihnen ihre einzigartige, zarte Textur.
  • Die Stabilität und Konsistenz der Zimtsterne werden hauptsächlich durch den sehr fest geschlagenen Eischnee und die gemahlenen Mandeln erreicht. Die lange Schlagzeit des Eischnees mit Zucker ist entscheidend für die Struktur und den Glanz der Sterne.

Die “Sterntaler”-Assoziation:

  • Die Form der Sterne ist eng mit der Weihnachtszeit und ihren Symboliken verbunden – dem Stern von Bethlehem. Sterne sind ein universelles Symbol für Hoffnung, Licht und Festlichkeit. Die Zimtsterne bringen daher nicht nur einen festlichen Geschmack, sondern auch eine visuelle Symbolik auf den Weihnachtsteller.
  • Das oft leicht brüchige Innere und die glänzende Oberfläche erinnern manchmal an “Sterntaler” aus dem Märchen, was der romantisierenden Vorstellung der Weihnachtsbäckerei zuträglich ist.

Tradition und Haltbarkeit:

  • Zimtsterne sind ein typisches “Ausstecherle” und werden oft schon in der Vorweihnachtszeit gebacken. Wie viele andere Weihnachtsgebäcke entwickeln sie ihr volles Aroma oft erst nach einigen Tagen oder Wochen, wenn die Gewürze gut durchgezogen sind. Sie werden traditionell in Blechdosen aufbewahrt, wo sie ihre Feuchtigkeit und ihr Aroma bewahren.

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Okt. 162025
 

Offenbacher Pfeffernüsse

Ein würziges und aromatisches Weihnachtsgebäck aus der Region Offenbach, das durch seine besonderen Gewürze besticht.

Zutatenliste

  • 90 g Butter
  • 2 EL Zucker
  • 80 g Honig
  • 200 g Weizenmehl
  • 1/2 Päckchen Backpulver
  • 1/2 TL Kardamom (gemahlen)
  • 1 TL Zimt (gemahlen)
  • 1 Prise Nelken (gemahlen)
  • 50 g feingehacktes Zitronat
  • 50 g feingehacktes Orangeat

Zubereitung

  1. Vorbereitung: Die Butter, den Zucker und den Honig in einem Topf bei niedriger Hitze schmelzen, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Mischung etwas abkühlen lassen.
  2. Teig zubereiten: In einer großen Schüssel das Mehl, Backpulver, Kardamom, Zimt, Nelken, Zitronat und Orangeat gut vermischen. Die abgekühlte Butter-Honig-Mischung dazugeben und alles zu einem festen Teig verkneten. Es ist wichtig, dass der Teig gut durchgeknetet wird.
  3. Ruhezeit: Den Teig abgedeckt für mindestens 1 Tag im Kühlschrank ruhen lassen. Dies ermöglicht es den Aromen, sich voll zu entfalten und dem Teig, die richtige Konsistenz zu entwickeln.
  4. Formen: Am nächsten Tag den Backofen auf C Ober-/Unterhitze vorheizen. Aus dem Teig kleine Kügelchen formen und diese leicht flach drücken.
  5. Backen: Ein Backblech einfetten (oder mit Backpapier belegen) und die Pfeffernuss-Kügelchen daraufsetzen. Im vorgeheizten Ofen ca. 20 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind.
  6. Glasieren: Die gebackenen Pfeffernüsse abkühlen lassen und anschließend nach Belieben mit einem Zuckerguss (Puderzucker und etwas Zitronensaft/Wasser verrühren) oder Schokoladenguss bestreichen.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Pfeffernuss ist ein traditionelles deutsches Weihnachtsgebäck, dessen Ursprünge weit zurückreichen. Die Bezeichnung “Pfeffernuss” ist dabei etwas irreführend, denn sie enthält in der Regel keinen Pfeffer im modernen Sinne, sondern bezieht sich auf die vielfältigen Gewürze, die dem Gebäck seinen charakteristischen Geschmack verleihen – im Mittelalter wurden Gewürze allgemein oft als “Pfeffer” bezeichnet.

Regionale Besonderheit Offenbachs:

  • Offenbach am Main, eine Stadt in Hessen, ist bekannt für ihre eigene Variante der Pfeffernüsse. Diese regionalen Unterschiede sind typisch für viele traditionelle Gebäckarten in Deutschland. Oft spiegeln sie die Verfügbarkeit von Zutaten und die Vorlieben der lokalen Bevölkerung wider. Die Offenbacher Pfeffernüsse zeichnen sich durch die Kombination von Honig und einer spezifischen Gewürzmischung mit Zitronat und Orangeat aus.

Historische Zutaten – Pottasche:

  • Früher wurde Pottasche anstelle von Backpulver verwendet.
    • Pottasche (Kaliumcarbonat): War eines der ältesten Backtriebmittel. Sie wurde aus Holzasche gewonnen und war bis ins 19. Jahrhundert hinein weit verbreitet. Pottasche ist ein alkalisches Salz, das in Verbindung mit Säure (die z.B. im Honig oder Sirup enthalten sein kann) Kohlendioxid freisetzt und so den Teig lockert. Sie neigt dazu, das Gebäck etwas dunkler zu machen und einen leicht seifigen Geschmack zu hinterlassen, wenn sie überdosiert wird.
    • Backpulver: Erst mit der Entdeckung und der industriellen Produktion von Natron (Natriumhydrogencarbonat) und Weinsteinsäure im 19. Jahrhundert wurde Backpulver, wie wir es heute kennen, populär. Es ist einfacher zu handhaben und liefert ein gleichmäßigeres Ergebnis.

Bedeutung in der Weihnachtszeit:

  • Pfeffernüsse sind ein typisches “Haltbarkeitsgebäck”, das oft schon Wochen vor Weihnachten gebacken wurde. Die Gewürze dienten nicht nur dem Geschmack, sondern auch der Konservierung. Nach dem Backen werden sie oft erst richtig weich und aromatisch, wenn sie einige Tage oder Wochen durchgezogen sind. Dies macht sie zu einem idealen Vorratsgebäck für die Adventszeit.

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Okt. 162025
 

Vanillekipferl

Ein klassisches, zartschmelzendes Mürbteiggebäck, das traditionell zur Weihnachtszeit gebacken wird.

Zutatenliste

  • 150 g Mehl
  • 100 g Butter
  • 50 g Staubzucker (Puderzucker)
  • 50 g geriebene Mandeln
  • 1 Eigelb (Dotter)
  • Für den Vanillezucker zum Wenden:
    • ca. 50 g Staubzucker (Puderzucker)
    • 1 Vanilleschote (oder 1 Päckchen Vanillezucker/Bourbon-Vanillezucker)

Zubereitung

  1. Mürbteig zubereiten: Alle Zutaten für den Teig (Mehl, Butter, 50 g Staubzucker, geriebene Mandeln, Eigelb) rasch zu einem glatten Mürbteig verkneten. Am besten die kalte Butter in kleinen Stücken zum Mehl geben und “abbröseln”, bevor die restlichen Zutaten hinzugefügt werden.
  2. Kühlen: Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 30 Minuten, besser eine Stunde, im Kühlschrank rasten lassen.
  3. Formen: Den Backofen auf C Ober-/Unterhitze vorheizen. Vom gekühlten Teig kleine Stücke abnehmen, zu dünnen Röllchen formen und diese zu kleinen Hörnchen (Kipferl) biegen. Die Kipferl auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
  4. Backen: Die Vanillekipferl ca. 10 bis 12 Minuten backen. Sie sollten hell bleiben und nur an den Spitzen leicht goldbraun werden.
  5. Wenden: Während die Kipferl backen, den Vanillezucker vorbereiten: Dafür den restlichen Staubzucker in eine flache Schale sieben und das Mark einer Vanilleschote (oder den fertigen Vanillezucker) untermischen. Die noch warmen, aber nicht mehr kochend heißen Kipferl vorsichtig in diesem Vanillezucker wenden oder bestreuen, da sie im heißen Zustand sehr zerbrechlich sind.

 

Hintergrundwissen und Geschichte der Vanillekipferl

Die Vanillekipferl sind eines der bekanntesten und beliebtesten Gebäcke der österreichischen, bayerischen und böhmischen Weihnachtstradition.

Ursprung und Form:

  • Der Halbmond-Mythos: Die häufigste Legende besagt, dass die Halbmondform der Kipferl eine Hommage an die Befreiung Wiens von der türkischen Belagerung im 17. Jahrhundert (speziell 1683) ist. Die Bäcker hätten das Gebäck in der Form des türkischen Halbmondes gebacken, um den Sieg zu feiern und sich über die abziehenden Truppen lustig zu machen.
  • Historische Ableitung: Während diese Geschichte auch für das (größere) Croissant erzählt wird, ist das Kipferl (das Hörnchen) als Gebäckform in der Region schon viel länger bekannt, möglicherweise seit dem Mittelalter. Die Hörnchenform selbst soll von einer hölzernen Stütze in V- oder C-Form an alten Wagen, der sogenannten “Wagenkipf”, abgeleitet sein.

Die Rolle der Vanille:

  • Luxusgut: Der Zusatz “Vanille” im Namen verrät den entscheidenden Unterschied zum einfachen Kipferl. Im 17. und 18. Jahrhundert war Vanille ein extrem kostbares, exotisches Gewürz, das aus den Kolonialgebieten nach Europa kam und anfangs nur dem Adel und sehr reichen Bürgern zugänglich war. Die Vanillekipferl waren daher ursprünglich ein echtes Luxusgebäck.
  • Verbreitung: Erst mit der synthetischen Herstellung von Vanillin ab dem späten 19. Jahrhundert wurde das Gebäck auch für bürgerliche Haushalte erschwinglich und verbreitete sich endgültig als fester Bestandteil der traditionellen Weihnachtsbäckerei in Mitteleuropa.

 


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Okt. 162025
 

Gefüllte Lebkuchen

Klassische, würzige Lebkuchen mit einer reichhaltigen Nuss-Zitrus-Füllung.

Zutatenliste

Für den Lebkuchenteig:

  • 0,5 kg Honig
  • 120 g Zucker
  • 3 Kaffeelöffel Zimt
  • Gewürznelken (gemahlen, nach Geschmack)
  • Neugewürz (Piment, nach Geschmack)
  • 0,5 kg Mehl
  • 2 Eier
  • 2 Kaffeelöffel Natron (Natriumhydrogencarbonat/Backsoda)
  • 80 g Butter

Für die Füllung:

  • 120 g Haselnüsse (gerieben)
  • 120 g Zucker
  • 60 g Zitronat (fein gehackt)
  • 30 g Aranzini (Orangeat, fein gehackt)
  • 2 Eier

Zum Bestreichen:

  • 1 Ei

 

Zubereitung

I. Vorbereitung des Teigs

  1. Honig auflösen: Den Honig leicht erwärmen, bis er flüssig ist (“zergehen lassen”).
  2. Teig kneten: Den flüssigen Honig mit dem Zucker, Zimt, Gewürznelken, Neugewürz, Mehl, 2 Eiern, Natron und der Butter vermischen und zu einem glatten Teig verkneten.
  3. Rasten lassen: Den Teig über Nacht ruhen lassen.

 

II. Zubereitung der Füllung

  1. Creme rühren: Die 2 Eier mit dem Zucker schaumig rühren.
  2. Zutaten mischen: Die geriebenen Haselnüsse sowie das gehackte Zitronat und Aranzini (Orangeat) in die Ei-Zucker-Mischung einmischen.

 

III. Fertigstellung

  1. Teig ausrollen: Den geruhten Lebkuchenteig etwa halbfingerdick (ca. 0,5 bis 1 cm) ausrollen.
  2. Ausstechen: Mit einem Ausstecher Scheiben aus dem Teig ausstechen.
  3. Füllen: Jede zweite Teigscheibe mit einem Löffel der vorbereiteten Nuss-Zitrus-Füllung bestreichen.
  4. Schließen: Eine unbestrichene Scheibe auf die gefüllte Scheibe legen und die Ränder leicht andrücken.
  5. Bestreichen und Backen: Die gefüllten Lebkuchen mit dem verquirlten 1 Ei bepinseln und backen. (Die Backzeit und -temperatur sind nicht angegeben, für Lebkuchen sind meistens bis für 10 bis 15 Minuten üblich).

Hintergrundwissen und Geschichte

Gefüllte Lebkuchen sind eine Variante des traditionellen Lebkuchens und finden sich in ähnlicher Form in vielen europäischen Ländern, insbesondere im deutschsprachigen Raum und in Mitteleuropa (wie Österreich, der Slowakei und Ungarn).

Historischer und Kultureller Hintergrund

  • Lebkuchen-Tradition: Lebkuchen gehören zu den ältesten Gebäcken überhaupt. Ihre Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück, wobei Klöster oft die ersten waren, die das Gebäck mit dem damals sehr teuren Honig und exotischen Gewürzen herstellten.
  • Die Gewürze: Die Kombination von Zimt, Gewürznelken und Piment (Neugewürz) ist typisch für die Weihnachts- und Winterbäckerei und diente früher auch dazu, die Haltbarkeit zu verlängern.
  • Das Füllen: Die Idee, Lebkuchen zu füllen, machte das Gebäck zu einer besonderen Delikatesse. Die Füllungen waren oft reichhaltig und nahrhaft. Die Kombination aus Nüssen und kandierten Früchten (Zitronat und Aranzini/Orangeat) war in der bürgerlichen Küche des 18. und 19. Jahrhunderts sehr beliebt, da diese Zutaten ebenfalls wertvoll und geschmacksintensiv waren.
  • Typisches Format: Eine der bekanntesten Varianten der gefüllten Lebkuchen ist der Nürnberger Elisenlebkuchen (der allerdings keinen Mehlanteil hat) oder der Aachener Printen, obwohl diese in der Form variieren.
  • Die Rolle von Natron und Ruhezeit: Die Verwendung von Honig und Natron erfordert oft eine lange Ruhezeit des Teiges (über Nacht, manchmal sogar Wochen), damit sich die Aromen entfalten und der Teig durch das Natron (ein historisches Backtriebmittel) seine typische Konsistenz erhält. Der Teig wird durch die Ruhezeit mürber und lässt sich besser verarbeiten.
  • Regionale Ähnlichkeit: Diese gefüllten Lebkuchen sind eng verwandt mit Spezialitäten wie den Punschkrapfen oder Mürbteigkipferln, die ebenfalls eine reichhaltige Füllung aus Nüssen und Rum/Aromen aufweisen, jedoch basiert dieses Rezept explizit auf dem klassischen Honigteig.

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Okt. 152025
 

Halva aus Grieß (Semolina Halva)

Ein süßes, luftiges Konfekt, das durch eine Kombination aus Nüssen, Zucker, Butter und Honig eine krümelige, zugleich aber auch cremige Textur erhält.

Zutatenliste

Für die Halva:

  • 250 g Nüsse (z.B. Walnüsse) oder Haferflocken (Herkules-Flocken) oder Leinsamen oder Sonnenblumenkerne
  • 500 g Zucker
  • 400 g Butter (geschmolzen)
  • 100 g Honig oder Melasse (Zuckerrübensirup/Patioka)
  • 1/2 Tasse heißes Wasser
  • Vanillin oder geriebene Orangenschale

 

Zubereitung

  1. Vorbereitung (Nüsse/Grieß): Die Nüsse oder Kerne (oder die gewählte Alternative) fein zerreiben oder zerstoßen, bis sie fast die Konsistenz von Mehl haben.
  2. Masse anrühren: In diese Mischung das halbe Glas heißes Wasser gießen, alles gut verrühren und verreiben.
  3. Zucker-Butter-Sirup: In einem Topf die Butter und den Zucker vermischen. Bei schwacher Hitze unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Die Mischung unter weiterem Rühren kurz köcheln lassen.
  4. Zusammenführen: Den Topf vom Herd nehmen. Den heißen Sirup langsam und unter Rühren in die Nuss-/Grießmasse geben.
  5. Honig hinzufügen: Den Honig (oder die Melasse) hinzufügen und alles gut verrühren.
  6. Kochen: Die gesamte Masse bei schwacher Hitze etwa eine halbe Stunde kochen lassen, dabei ständig mit einem Holzlöffel rühren.
  7. Aromatisieren: Den Topf vom Herd nehmen und Vanillin oder die geriebene Orangenschale einrühren.
  8. Abkühlen und Auflockern: Die Masse an einen kühlen Ort (am besten Winter oder Herbst, wie im Rezept erwähnt) bringen. Dort 10–15 Minuten abkühlen und dabei mit einem Löffel nach oben ziehen, um Luft einzuarbeiten.
  9. Kontrolle: Die Halva ist fertig, wenn die Masse dem Löffel folgt, locker und luftig wird.

Hintergrundwissen und Geschichte

Der Begriff Halva (oder Chalwa) ist in vielen Kulturen des Nahen Ostens, Südasiens, Nordafrikas, des Balkans und Osteuropas bekannt. Es bezeichnet eine Vielzahl von dicht-süßen Konfekten, wobei die Hauptzutaten regional variieren.

Historischer und Kultureller Hintergrund

  • Wurzeln im Nahen Osten: Halva ist ein altes Gericht, dessen Ursprünge im Perserreich und dem Nahen Osten liegen. Der Name selbst leitet sich vom arabischen Wort halwa (süß) ab.
  • Typen: Es gibt zwei Hauptkategorien von Halva:
    1. Tahini-Halva: Aus Sesam-Paste (Tahini), sehr populär im Nahen Osten und am Balkan.
    2. Grieß-Halva (Semolina Halva): Aus Grieß (oder, wie in diesem Rezept, aus gemahlenen Nüssen/Kernen als Grieß-Ersatz), sehr verbreitet in der Türkei (irmik helvası), Griechenland, Indien und in den Küchen Russlands und der Ukraine, wo es durch kulturellen Austausch über die Türkei oder den Kaukasus gelangte.
  • Das Spezifische Rezept: Das hier vorliegende Rezept weicht vom traditionellen Grieß-Halva ab, da es die Grießbasis (Manna Krupa) durch gemahlene Nüsse oder Kerne ersetzt. Es ist eine Hybridform, die die Textur des Grieß-Halvas anstrebt, aber mit dem reichen Geschmack der Nüsse.
  • Die Textur: Das lange Rühren und das anschließende “Ziehen” der Masse während des Abkühlens sind entscheidend für die charakteristische luftige, faserige und leicht krümelige Konsistenz der Halva. Die Zugabe von Puderzucker (wie in anderen Rezepten) oder hier des Zuckersirups soll die Masse beim Erstarren brüchig machen.
  • Jahreszeitliche Empfehlung: Die Empfehlung, Halva an einem kühlen Tag oder im Winter zuzubereiten, ist praktisch begründet. Der Prozess des Abkühlens und des Ziehens der Masse wird durch niedrige Umgebungstemperaturen erleichtert und beschleunigt, was zur idealen Textur beiträgt.

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Okt. 152025
 

Torte „Napoleon“ (Mille-Feuille/Blätterteigtorte)

Eine reiche, mehrschichtige Torte, vergleichbar mit der französischen Mille-Feuille, bestehend aus vielen dünnen Blätterteigschichten und einer cremigen Füllung.

Zutatenliste

Für den Teig (Blätterteig-Art):

  • 3 Eier (1 zum Teig, 2 zum Cremekochen)
  • 400 g Margarine (oder besser kalte Butter)
  • 4 Tassen Mehl (ca. 500-600 g)
  • 1 EL Essig
  • 1 EL Wodka oder Kognak
  • Salz
  • Kaltes Wasser

Für die Creme (Pudding-Buttercreme):

  • 300 g Butter (weich)
  • 2 Tassen Zucker (insgesamt, ca. 400 g)
    • (1 Tasse Zucker für den Pudding, 1 Tasse Zucker für die Butter)
  • 2 Tassen Milch (ca. 400–500 ml)
  • 2 EL Mehl (zum Andicken des Puddings)
  • 2 Eier (zum Kochen des Puddings)

 

Zubereitung

I. Teig herstellen

  1. Flüssigkeit vorbereiten: Ein Ei in einen Messbecher geben, leicht salzen und den Essig sowie den Wodka (oder Kognak) hinzufügen. Mit kaltem Wasser auffüllen, bis der Messbecher voll ist. Die Mischung für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
  2. Margarine und Mehl: Die kalte Margarine in kleine Stücke schneiden und mit den 4 Tassen Mehl vermischen.
  3. Teig kneten: Eine kleine Mulde in die Mehl-Fett-Mischung drücken. Den Inhalt des Messbechers (die kalte Ei-Mischung) hineingießen und schnell zu einem Teig verkneten.
  4. Kühlen: Den Teig zu einem Ball formen. Diesen Ball auf einem bemehlten Teller in 6 gleich große Teile schneiden und für 15–20 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  5. Backen: Jeden der 6 Teile dünn zu einem Kreis (Tortenboden) ausrollen. Die 6 Böden im Ofen backen, bis sie goldbraun und knusprig sind. Einen der Böden beiseitelegen und nach dem Abkühlen zerbröseln, um ihn später zur Dekoration zu verwenden.

 

II. Creme zubereiten

  1. Puddingbasis: 2 Tassen Milch, 1 Tasse Zucker, 2 Eier und 2 EL Mehl in einem Topf gründlich verrühren, sodass keine Klumpen entstehen.
  2. Kochen: Die Mischung unter ständigem Rühren zum Kochen bringen und andicken lassen, bis eine puddingartige Konsistenz entsteht.
  3. Abkühlen: Die Puddingbasis vollständig abkühlen lassen.
  4. Buttercreme: Die 300 g weiche Butter mit der anderen 1 Tasse Zucker schaumig schlagen.
  5. Vereinen: Die abgekühlte Puddingbasis löffelweise in die schaumige Butter-Zucker-Mischung geben und alles zu einer luftigen Creme aufschlagen.

 

III. Fertigstellung

  1. Schichten: Die abgekühlten Teigböden großzügig und gleichmäßig mit der Creme bestreichen und übereinander schichten.
  2. Dekoration: Den letzten (zerbröselten) Teigboden für die Seiten und die Oberfläche der Torte verwenden, um diese vollständig zu bedecken.
  3. Ziehen lassen: Die fertige Torte für mehrere Stunden (am besten über Nacht) an einen kühlen Ort (Kühlschrank) stellen, damit der Teig die Creme vollständig aufnehmen kann und weich wird.

Hintergrundwissen und Geschichte

Die Torte „Napoleon“ ist der osteuropäische Name für die berühmte Mille-Feuille (Tausend Blätter) oder Blätterteigtorte und hat eine reichhaltige, wenn auch etwas verschleierte, historische Herkunft.

Historischer Kontext

  • Französische Ursprünge: Die Torte basiert auf der klassischen französischen Mille-Feuille, deren Ursprung bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Die Technik des Tourierens (Falten von Teig und Fett für Schichten) wurde von französischen Konditoren perfektioniert.
  • Name “Napoleon”: Der genaue Grund für den Namen “Napoleon” ist in Osteuropa umstritten, es gibt jedoch zwei gängige Theorien:
    1. Die Schlacht: Die populärste Version besagt, dass die Torte 1912 in Russland anlässlich des 100. Jahrestages des Sieges über Napoleon Bonaparte (1812) kreiert wurde. Die vielen Schichten symbolisieren die vielen siegreichen Schlachten gegen die französische Armee, und die dreieckige Form der Torte (die in Russland oft dreieckig geschnitten wurde) soll an Napoleons Zweispitz-Hut erinnern.
    2. Sprachliche Verfälschung: Eine einfachere Erklärung besagt, dass der Name eine Verfälschung von Napolitain (nach Neapel benannt) oder einfach eine elegante, französisch klingende Bezeichnung war.
  • Sowjetische Verbreitung: Die Napoleon-Torte wurde in der Sowjetunion extrem populär und galt oft als die Krönung der Konditorkunst bei festlichen Anlässen wie Geburtstagen und Hochzeiten. Sie wurde zu einem der bekanntesten und beliebtesten Kuchen in der gesamten ehemaligen Sowjetunion und ist dort heute noch ein Klassiker.
  • Charakteristik: Im Gegensatz zur französischen Mille-Feuille, die oft sehr knusprig serviert wird, ist die osteuropäische Napoleon-Torte dafür bekannt, dass sie durch das lange Einweichen in der Creme weich und saftig wird. Die russische und ukrainische Version wird oft mit einer komplexen Vanille-Buttercreme (wie in diesem Rezept beschrieben) gefüllt

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Okt. 152025
 

Kozinaki (Georgischer Nuss-Krokant-Riegel)

Ein knuspriger Riegel, der hauptsächlich aus gerösteten Nüssen und karamellisiertem Honig besteht.

Zutatenliste

  • 500 g geschälte Walnüsse (alternativ: Mandeln oder Haselnüsse)
  • 500 g Honig
  • 50 g Puderzucker

Zubereitung

  1. Nüsse vorbereiten: Die geschälten Nüsse in einer trockenen Pfanne bei schwacher Hitze leicht anrösten.
  2. Zerkleinern: Die Nüsse in kleine, aber nicht zu feine Stücke hacken.
  3. Mandeln/Haselnüsse (falls verwendet): Wenn Mandeln oder Haselnüsse verwendet werden, sollten diese zuerst mit kochendem Wasser überbrüht und geschält werden, bevor sie geröstet werden.
  4. Honig kochen: Den Honig in einen Aluminiumtopf geben, aufkochen und bei kleiner Hitze köcheln lassen. Der Honig ist fertig, wenn eine auf eine Untertasse gegebene Probe nicht mehr zerfließt.
  5. Nüsse hinzufügen: Die zerkleinerten Nüsse in den Honig geben und unter ständigem Rühren weiterkochen, bis sich ein leicht geröstetes Aroma entwickelt.
  6. Puderzucker: Den Puderzucker in die Mischung sieben. Dieser sorgt für die spätere Brüchigkeit der Süßigkeit. Gut einrühren.
  7. Ausbreiten: Die fertige Masse auf ein mit Wasser angefeuchtetes Backblech geben.
  8. Ausrollen: Die Masse mit einem in Wasser getauchten Nudelholz auf eine Dicke von etwa 1 cm ausrollen.
  9. Schneiden und Aushärten: Sobald die Masse abgekühlt ist, in Quadrate von etwa cm schneiden und aushärten lassen.

Hintergrundwissen und Geschichte

Kozinaki (auch Gozinaki genannt) ist eine traditionelle Süßigkeit aus Georgien und gehört zu den beliebtesten Konfekten im gesamten Kaukasus und in Teilen Osteuropas.

Historischer und Kultureller Hintergrund

  • Ursprung in Georgien: Kozinaki ist ein fester Bestandteil der georgischen Küche, wo es traditionell aus Walnüssen und Honig hergestellt wird.
  • Festliche Bedeutung: Das Konfekt spielt traditionell eine besonders wichtige Rolle bei den georgischen Neujahrs- und Weihnachtsfeierlichkeiten (Bediaoba). Es symbolisiert den Wunsch nach einem süßen und erfolgreichen Jahr.
  • Symbolik: Die Walnüsse und der Honig sind Grundpfeiler der georgischen Ernährung und Küche und werden oft in Gerichten mit tiefer kultureller Bedeutung verwendet.
  • Einfachheit und Haltbarkeit: Kozinaki ist ein einfaches, aber energiereiches Konfekt. Durch das Kochen des Honigs wird die Süßigkeit haltbar gemacht und war daher ideal, um Nüsse über längere Zeit zu konservieren.
  • Verbreitung: Durch kulturellen Austausch innerhalb der ehemaligen Sowjetunion wurde Kozinaki auch in Russland, der Ukraine und anderen Nachbarländern populär und ist dort heute in vielen Supermärkten erhältlich.
  • Abwandlungen: Während die klassische Version Walnüsse verwendet, sind moderne Varianten mit Mandeln, Haselnüssen, Sonnenblumenkernen oder Sesam sehr verbreitet. Die in diesem Rezept beschriebene Zugabe von Puderzucker am Ende dient zur Kontrolle der Konsistenz und zur Erreichung einer schönen, brüchigen Textur, ähnlich wie bei Krokant oder Nougat.

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Okt. 152025
 

Frankfurter Kranz

Zutaten:

  • Teig:
    • 200 g Butter
    • 200 g Zucker
    • 1 Vanillezucker
    • 1 EL Rum
    • 4 Eier
    • 150 g Mehl
    • 150 g Speisestärke
    • etwas Milch
    • 1/2 Päckchen Backpulver
  • Füllung/Creme & Krokant:
    • 80 g Zucker
    • 1 Päckchen Vanille-Puddingpulver
    • 1/2 l Milch
    • 200 g Butter (für die Creme)
    • 150 g gehackte Mandeln
    • 20 g Butter (für den Krokant)
    • 50 g Zucker (für den Krokant)
    • einige Kirschen (zum Verzieren)

Zubereitung:

  1. Teig: Aus den Teigzutaten einen schwer reißenden Rührteig herstellen.
  2. Backen: Den Teig in eine gefettete Ringform füllen und bei ca. 175°C auf der unteren Schiene etwa 50 Minuten backen.
  3. Auskühlen: Den Kuchen auskühlen lassen (am besten bis zum nächsten Tag).
  4. Pudding: Aus 1/2 l Milch, Puddingpulver und 80 g Zucker einen Pudding kochen.
  5. Pudding abkühlen: Den Pudding abkühlen lassen und häufig umrühren, um eine Hautbildung zu vermeiden.
  6. Buttercreme: Die 200 g Butter auf die gleiche Temperatur des Puddings bringen und schaumig rühren. Den ganz ausgekühlten Pudding löffelweise einarbeiten und zu einer sahnigen Creme rühren.
  7. Füllen: Den Kuchen zweimal aufschneiden und mit etwas mehr als der Hälfte der Creme füllen.
  8. Bestreichen: Den Kuchen von außen mit dem Rest der Creme bestreichen.
  9. Krokant: Die Mandeln in 20 g Butter und 50 g Zucker zu Krokant bräunen.
  10. Dekorieren: Den Krokant über den Kranz streuen und mit Kirschen obenauf verzieren.

 

Der Frankfurter Kranz ist nicht nur ein Kuchen, sondern auch ein Symbol mit einem königlichen, historischen Hintergrund.

Hier sind die wichtigsten Punkte zur Geschichte:

  • Entstehung: Der Frankfurter Kranz wurde angeblich um 1735 kreiert.
  • Herkunft: Er stammt, wie der Name schon sagt, aus Frankfurt am Main.
  • Symbolik: Die ringförmige Torte soll eine Hommage an Frankfurt als Krönungsstadt der deutschen Kaiser (des Heiligen Römischen Reiches) sein. Die Form erinnert an die goldene Krone der Kaiser.
    • Der Krokant (die karamellisierten Nüsse/Mandeln) symbolisiert dabei das Gold der Krone.
    • Die traditionell verwendeten Belegkirschen (oder kandierten Kirschen) werden oft als die Rubine der Krone interpretiert.
  • Erfinder: Der Zuckerbäcker, der den Kranz erfunden hat, ist unbekannt geblieben.
  • Rezept: Obwohl die Torte bereits um 1735 entstand, wurde das erste schriftliche Rezept dafür erst Anfang des 20. Jahrhunderts überliefert.
  • Zutaten: Der klassische Frankfurter Kranz besteht aus einem Sand-, Wiener- oder Biskuitteig, der mit reichlich Buttercreme gefüllt und ummantelt wird (was ihn zu einer sogenannten Buttercremetorte macht).

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Okt. 152025
 

Grundteige – Das Einmaleins der süßen Küche

Der Begriff „Teig“ leitet sich von den grundlegenden Arbeitsschritten „Umrühren“ und „Kneten“ ab. Die Basis ist stets gemahlenes Getreide, das mit Flüssigkeit, Fett, Eiern, Zucker und Aromen vermischt und anschließend gebacken wird. Die meisten der hier vorgestellten Teige eignen sich auch gut zum Einfrieren.

1. Auslegeteig für Torten (Mürbteig-ähnlich)

Ein einfacher, fester Teig, ideal zum Auslegen von Springformen für Tortenböden.

Zutaten für 2 Torten (Ø 26 cm)

  • 270 g Butter, handwarm
  • 240 g Kristallzucker
  • 2 Eier
  • 500 g Mehl
  • Zitronenschale, gerieben
  • Prise Salz
  • Mehl für die Arbeitsfläche
  • Butter für die Form
  • Getrocknete Linsen oder Erbsen (zum Blindbacken)

Zubereitung

  1. Die handwarme Butter mit dem Kristallzucker schaumig rühren. Zitronenschale und Salz sowie anschließend die Eier einrühren.
  2. Das Mehl einarbeiten und den Teig zugedeckt im Kühlschrank ruhen lassen.
  3. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche auf die passende Größe ausrollen und eine runde, eingefettete Springform damit auskleiden.
  4. Den Teig mit Backpapier bedecken und mit getrockneten Linsen oder Erbsen beschweren (Blindbacken).
  5. Im vorgeheizten Backofen bei „blind“ backen.
  6. Nach dem Backen das Backpapier samt Linsen/Erbsen entfernen und den Tortenboden nach Wunsch weiterverarbeiten.

2. Blätterteig (Butterteig)

Ein vielschichtiger Teig, der durch das mehrfache Ausrollen von Butter in Wassertteig entsteht und beim Backen extrem luftig aufgeht.

Zutaten

Für den Vorteig

  • 500 g Mehl
  • 50 g Butter
  • 1 Eidotter
  • 5 g Salz
  • 1 EL Rum oder Essig
  • 180 ml Wasser

Für den Butterziegel

  • 500 g Butter
  • 80 g Mehl
  • Mehl für die Arbeitsfläche

Zubereitung (Tourieren)

  1. Vorteig: Mehl, Butter, Salz, Rum/Essig, Wasser und Eidotter zu einem elastischen Teig kneten. Zu einer Kugel formen, kreuzweise einschneiden und ca. rasten lassen.
  2. Butterziegel: Butter und Mehl glatt verkneten und zu einem Ziegel formen.
  3. Einbetten: Den Vorteig auf bemehlter Fläche ausrollen, den Butterziegel darauf legen und den Vorteig darüber einschlagen. Vorsichtig von der Mitte nach außen auf Dicke ausrollen.
  4. Tourieren (Falten):
    • Erste Tour: Den Teig dreiteilig zusammenlegen (ergibt 3 Schichten) und wieder ausrollen.
    • Zweite Tour: Den Teig vierteilig zusammenlegen (ergibt 4 Schichten), bedecken und ca. rasten lassen.
    • Dritte und Vierte Tour: Die erste und zweite Tour wiederholen.
    • Der Teig hat nun insgesamt (3 x 4 x 3 x 4) Schichten.
  5. Den Teig im Kühlschrank rasten lassen und am besten erst am nächsten Tag verarbeiten.

Geschichte des Blätterteigs

Die Erfindung des Blätterteigs ist umstritten, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass Wiener Bäckergesellen die Technik des Einarbeitens von Butter in Wassertteig, um diesen luftiger zu machen, entwickelt haben. Diese Technik verbreitete sich nach Norden, wo in Dänemark die „Danish Pastry“ (aus Germbutterteig) entstand. Die Franzosen bezeichnen ihr Fein- oder Kaffeegebäck aus solchen Teigen bis heute als „Viennoiserie“ (nach Wien benannt). Der französische Ausdruck für Blätterteig, „Millefeuille“ (1000 Blätter), ist zwar eine Übertreibung – ein korrekt hergestellter Teig hat 144 Schichten – aber diese sind ausreichend, um ihn durch die eingeschlossene Luft und den entstehenden Wasserdampf beim Backen stark aufgehen zu lassen. Das mehrmalige Ausrollen und Zusammenlegen nennt man Tourieren.

 

3. Plunderteig (Germbutterteig)

Ein Hefeteig, der durch das Einarbeiten von Butter (ähnlich dem Tourieren) blättrig und luftig wird.

Zutaten

Für den Butterziegel

  • 350 g Butter
  • 50 g Mehl

Für den Vorteig

  • 600 g Mehl
  • 60 g Staubzucker
  • 60 g Butter
  • 60 g Germ (Frischhefe)
  • 300 ml Milch, kalt
  • 1 Ei
  • 1 Eidotter
  • 6 g Salz
  • Prise Vanillezucker
  • Zitronenschale, gerieben

 

Zubereitung

  1. Butterziegel: Die kalte Butter hobeln oder grob schneiden, Mehl einarbeiten und zu einem Ziegel formen. Kalt stellen.
  2. Vorteig: Germ in der kalten Milch auflösen und mit den übrigen Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. Zu einer Kugel formen, kreuzweise einschneiden und zugedeckt im Kühlschrank rasten lassen.
  3. Einschlagen: Den Butterziegel wie beim Blätterteig mit einer einfachen, einer doppelten und wieder einer einfachen Tour einschlagen.
  4. Plundergebäck bei anbacken und bei ca. fertig backen.

Tipp: Plunderteig sollte stets sehr kühl verarbeitet werden.

 

4. Germteig (Hefeteig)

Ein klassischer Hefeteig, der durch ein Dampfl (Vorteig) aktiviert wird.

Zutaten

  • 375 g Mehl (glatt)
  • 375 g Mehl (griffig)
  • 3 Eier
  • 12 cl Öl ()
  • Prise Salz
  • 375 ml Milch, lauwarm
  • 45 g Germ (Frischhefe)
  • 75 g Staubzucker
  • 150 g Butter, flüssig

 

Zubereitung

  1. Dampfl (Vorteig): Germ zerbröseln und mit lauwarmer Milch verrühren. Die Hälfte des Mehls einrühren, mit etwas Mehl bestreuen und das Dampfl zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
  2. Kneten: Salz, Eier, Zucker, restliches Mehl, flüssige Butter und Öl zum Dampfl geben. Mit einem Kochlöffel schlagen, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst.
  3. Gehen lassen: Zugedeckt nochmals an einem warmen Ort gehen lassen.
  4. Backen: Stets im geschlossenen Backofen backen (beginnend bei , fallend auf ).

Goldene Regeln für Germteig:

  • Ausschließlich zimmertemperierte Zutaten verwenden.
  • Zugluft vermeiden.
  • Raumtemperatur sollte über liegen.
  • Nur frische Germ und reines Weizenmehl verwenden.
  • Dampfl und Teig immer an der wärmsten Stelle aufgehen lassen.

 

5. Briocheteig

Ein sehr reichhaltiger Hefeteig mit hohem Butter- und Eigehalt, der mehrmals gehen gelassen wird, um die typische Zartheit zu erhalten.

Zutaten

  • 6 EL Milch
  • 45 g Germ
  • 1 kg Mehl
  • 8 EL Zucker
  • Prise Salz
  • 600 g Butter, zimmertemperiert
  • 12 Eier

 

Zubereitung

  1. Dampfl: Milch erwärmen, Germ darin auflösen und mit etwas Mehl zu einem Dampfl verrühren. An einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
  2. Kneten und Schlagen: Die restlichen Zutaten mit dem aufgegangenen Dampfl verrühren und den Teig so lange schlagen, bis sich Blasen bilden.
  3. Mehrmals Gehen lassen: Den zugedeckten Teig noch zweimal an einem warmen Ort gehen lassen.
  4. Kühlen: Den Teig lang kalt stellen.
  5. Backen: Bei etwa backen.

 

Geschichte der Brioche

Die Brioche, ursprünglich ohne Vorteig zubereitet, tauchte bereits in Rezepten auf. Trotz der Behauptung von Alexandre Dumas (Autor der 3 Musketiere), die Brioche sei nach dem Käse Brie benannt, leitet sich der Name vom normannischen Wort „broyer, brier“ ab, was „zerstampfen, zusammenschlagen“ bedeutet und auf die intensive Bearbeitung des Teiges hinweist.

 

6. Mürbteig (Linzer Teig)

Ein schnell zubereiteter, kühler Teig, der durch das Verhältnis von Zucker, Fett und Mehl definiert ist.

Zutaten für 2 Torten (Ø 26 cm) oder 1 Kuchenboden (30 x 45 cm)

  • 450 g Mehl
  • 300 g Butter
  • 150 g Staubzucker
  • 1 Eidotter
  • Zitronenschale
  • 10 g Vanillezucker
  • Prise Salz

 

Zubereitung

  1. Butter in kleine Stücke schneiden und weich werden lassen.
  2. Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte Staubzucker, Salz, Vanillezucker, Zitronenschale und Eidotter geben und mit den Fingerspitzen durchkneten.
  3. Die Butter einarbeiten und rasch (nicht zu lange!) kneten. Den Teig zu einer Kugel formen und kühl stellen.
  4. Den Teig dünn ausrollen, in die Backform legen und mit einer Gabel mehrfach einstechen (stupfen).
  5. Bei im Backofen hellbraun () backen.

 

Namensgebung

Dieser Teig ist auch als Linzer Teig bekannt, benannt nach den hervorragenden Bäckerinnen von Linz. Wegen des Verhältnisses von Zucker, Butter und Mehl von wurde er früher auch als „Eins-Zwei-Drei-Teig“ bezeichnet.

 

7. Strudelteig

Ein hauchdünner Teig, der durch Ziehen anstatt Rollen hergestellt wird.

Zutaten für 10 Portionen

  • 300 g Weizenmehl
  • 25 ml Öl
  • 5 g Salz
  • 150 ml Wasser, lauwarm
  • Öl zum Bestreichen

 

Zubereitung

  1. Mehl auf eine Arbeitsplatte sieben, in die Mitte Öl und Salz geben. Nach und nach das lauwarme Wasser hinzufügen und zu einem glatten Teig kneten.
  2. Den Teig in eine Schüssel legen, Oberfläche mit Öl bestreichen, damit sich keine Haut bildet. Mit einem feuchten Tuch abdecken und bei Zimmertemperatur rasten lassen.
  3. Anschließend den Teig ausrollen und auf einem bemehlten, angewärmten Tischtuch ausziehen, bis er dünn wie Zeitungspapier ist.

10 Goldene Regeln für Strudelteig:

  1. Übung macht den Meister.
  2. Verwendetes Wasser sollte gut temperiert (eher zu heiß als zu kalt) sein.
  3. Dem Teig eine ausreichende Ruhephase in einem leicht angewärmten Gefäß gönnen.
  4. Das Gefäß immer mit einem Tuch oder Teller abdecken.
  5. Ringe vor dem Ausziehen ablegen, um den Teig nicht zu zerreißen.
  6. Beim Ausziehen die Handrücken nach oben zeigen lassen und die Finger gespreizt halten.
  7. Teig gleichmäßig hin- und herbewegen, um ihn auszuziehen.
  8. Zu dicke Ränder abschneiden oder dünn drücken.
  9. Zum Aufrollen das darunterliegende Tuch verwenden.

 

8. Butterstreusel

Eine einfache Krümelmischung, ideal zum Bestreuen von Kuchen und Torten.

Zutaten für 1 Torte

  • 80 g Mehl
  • 60 g Butter, zimmerwarm
  • 60 g Staubzucker
  • Prise Zimt
  • Prise Salz
  • 5 g Vanillezucker

 

Zubereitung

  1. Mehl mit der zimmerwarmen Butter, Staubzucker, Zimt, Salz und Vanillezucker vermischen.
  2. Die Zutaten zwischen den Händen zu Krümeln verreiben.
  3. Auf einem Backblech ausbreiten und bei backen, bis der Streusel goldbraun ist (ca. ).

Tipp: Bestreichen Sie den Streusel vor dem Backen mit etwas flüssiger Butter für mehr Knusprigkeit und eine schönere Farbe.

 

9. Palatschinkenteig (Eierkuchen)

Ein dünner, zarter Teig, der sich zum Füllen eignet.

Zutaten für 8 Palatschinken

  • 250 ml Milch
  • 140 g Mehl
  • 2 Eier
  • 1 TL Kristallzucker
  • Prise Salz
  • Öl zum Backen

 

Zubereitung

  1. Milch mit Eiern, Kristallzucker und Salz verrühren. Zuletzt das Mehl einrühren.
  2. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen, den Teig dünn eingießen, die Pfanne schwenken, und die Palatschinken unter einmaligem Wenden goldgelb backen.

Tipp: Klassisch mit Marillenmarmelade gefüllt. Der Fokus liegt auf der Zartheit des Teiges, damit die Füllung zur Geltung kommt.

 

10. Topfenteig für gefüllte Knödel

Ein Teig auf Basis von Quark (Topfen) für leichte, gefüllte Knödel.

Zutaten für 15–20 Knödel

  • 25 g Butter
  • 2 EL Staubzucker
  • 2 Eier
  • 350 g Topfen (Quark)
  • Zitronenschale, gerieben
  • Spritzer Rum
  • Prise Salz
  • 100 g Weißbrotbrösel (oder Semmelbrösel)

 

Zubereitung

  1. Butter mit Staubzucker schaumig schlagen.
  2. Topfen und Eier unterrühren, dann mit Zitronenschale, Rum und Salz abschmecken.
  3. Die Brösel einmengen und die Masse 2 Stunden ziehen lassen.

Informationen zu Topfen (Quark):

  • Topfen ist das österreichische Synonym für Quark und ein schon Jahre alter Frischkäse, der durch das Dicklegen von entrahmter Milch entsteht.
  • Er liefert viel Eiweiß und ist in der süßen Küche unentbehrlich, um Cremes und Teige leichter und kalorienärmer zu machen.
  • Grundregeln für Topfen: Muss weiß bis rahmgelb, mild-säuerlich und gekühlt/lichtgeschützt gelagert sein. Ist extrem anfällig für fremde Gerüche.

 

11. Brandteig (Brandmasse)

Ein Teig, der durch „Abrösten“ auf dem Herd hergestellt wird und beim Backen hohl aufgeht (ideal für Profiteroles oder Éclairs).

Zutaten für ca. 30 Profiteroles

  • 250 ml Wasser
  • 1 EL Zucker
  • 65 g Butter
  • Prise Salz
  • 125 g Mehl
  • 3 Eier

 

Zubereitung

  1. Wasser, Butter, Zucker und Salz in einer Kasserolle zum Kochen bringen.
  2. Sobald es kocht, vom Herd nehmen und das gesiebte Mehl mit einem Kochlöffel glatt einrühren.
  3. Den Topf wieder auf den Herd stellen und so lange rühren („abbrennen“), bis sich der Teig vom Topf löst.
  4. Erneut vom Herd nehmen und langsam, eines nach dem anderen, die Eier unterrühren (am besten mit einem Handmixer). Der Teig muss die Eier vollständig aufnehmen.
  5. Die Masse in einen Dressiersack füllen und bei backen.

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Okt. 132025
 

Frankfurter Bethmännchen

Die Frankfurter Bethmännchen sind ein klassisches Marzipangebäck aus Frankfurt am Main, das nicht nur in der Weihnachtszeit beliebt ist und eine charmante Familiengeschichte erzählt.

Zutaten

  • 500 g Marzipan-Rohmasse
  • 120 g Puderzucker
  • 1 Eiweiß
  • 20 g Mehl
  • 250 g Marzipan-Rohmasse (separat)
  • 80 g Puderzucker (separat)
  • 40 g Mehl (separat)
  • 1 Eiweiß (separat)
  • 65 g gemahlene Mandeln

Für die Verzierung

  • 60 g ganze Mandeln (abgezogen und halbiert)
  • 1 Eigelb
  • 1 EL Wasser

Zubereitung

  1. Teig kneten: Die Marzipan-Rohmasse, den Puderzucker, das Eiweiß, das Mehl und die gemahlenen Mandeln in einer Schüssel zu einem glatten Teig verkneten.
  2. Formen: Aus der Masse kleine Kugeln formen und diese auf ein gefettetes Backblech setzen.
  3. Verzieren: Die ganzen Mandeln abziehen und halbieren. Drei der halbierten Mandeln aufrecht an jede Gebäckkugel drücken.
  4. Bestreichen und Backen: Das Eigelb mit dem Wasser verquirlen. Die Bethmännchen damit bestreichen.
  5. Die Backzeit beträgt etwa 15 Minuten bei Ober-/Unterhitze. Die Bethmännchen sollen hell bleiben.
  6. Aufbewahrung: Nach dem Abkühlen in gut verschlossenen Dosen aufbewahren.

Geschichte und Anekdoten

Ein Patrizier-Gebäck mit Geschichte: Die Bethmännchen sind untrennbar mit der Frankfurter Bankiers- und Patrizierfamilie Bethmann verbunden, die seit 1743 das berühmte Bankhaus in der Stadt führte.

Die Geburtsstunde (1840): Die Gebäckkugeln wurden zum ersten Mal im Jahr 1840 im Hause von Moritz von Bethmann, einem Sohn des Bankgründers, zum traditionellen Tee gereicht. Die Familie wollte ihren Gästen ein besonderes, festliches Marzipangebäck präsentieren.

Die Mandel-Symbolik: Die entzückendste Anekdote betrifft die Anzahl der Mandeln, die an das Gebäck gedrückt werden:

  • Ursprünglich vier Mandeln: Zunächst wurden vier angedrückte Mandeln verwendet, die die vier Söhne des Moritz von Bethmann (Moritz, Karl, August und Heinrich) symbolisierten.
  • Reduktion auf drei: Als einer der Söhne, angeblich Heinrich, starb, wurde eine Mandel weggelassen.
  • Heute drei Mandeln: Seit diesem tragischen Ereignis ziert man die Bethmännchen nur noch mit drei Mandeln, als ewiges Andenken an die verbliebenen Söhne (oder, je nach Überlieferung, an die drei Söhne, die blieben).

Ganzjähriger Genuss: Obwohl die Bethmännchen ursprünglich nur in der Vorweihnachtszeit in den Familien gebacken wurden, sind sie heute das ganze Jahr über in Frankfurt erhältlich. Sie sind zu einem beliebten kulinarischen Souvenir der Mainmetropole geworden und tragen die Geschichte der stolzen Patrizierfamilie in alle Welt.


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Okt. 132025
 

Crêpes Suzette

Crêpes Suzette sind ein luxuriöser französischer Dessert-Klassiker, bestehend aus dünnen Crêpes, die in einer aromatischen Buttersoße aus Zucker, Orangen und einem Schuss Curaçao geschwenkt und oft flambiert werden.

Zutaten für 4 Personen

Für den Crêpe-Teig

  • 250 g Mehl
  • 4 Eier
  • ½ Liter Milch
  • 1 EL Öl
  • 20 g Butter (zum Braten)
  • 1 Orange (Saft)
  • 1 TL Curaçao (Likör)
  • Salz (eine Prise)

Für die Garnitur und Sauce

  • 1 unbehandelte Orange
  • 30 g weiche Butter
  • 30 g Puderzucker (Zucker in Puderform)

 

Zubereitung

  1. Teig anrühren: Den Saft der ersten Orange auspressen. Das Mehl mit einer Prise Salz und den ganzen Eiern verrühren. Nach und nach die Milch hinzufügen und dabei ständig rühren, um Klumpen zu vermeiden.
  2. Aromatisieren: Das Öl, den Orangensaft und den Curaçao zum Teig geben und erneut vermischen.
  3. Ruhezeit: Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und den Teig 2 Stunden ruhen lassen.
  4. Garnitur zubereiten: Die Garnitur vorbereiten: Von der zweiten, unbehandelten Orange die Schale mit einem Sparschäler abnehmen und fein reiben (Zeste). Die Orange auspressen. Die weiche Butter mit dem Puderzucker, dem Orangensaft und den Zesten zu einer aromatischen Paste vermischen (malaxieren).
  5. Crêpes braten: Die Crêpes nacheinander in einer Pfanne mit etwas Butter braten. Die fertigen Crêpes zum Warmhalten auf einem Teller stapeln, der über einem Topf mit sehr heißem Wasser steht.
  6. Füllen und Falten: Jeden Crêpe mit der aromatisierten Orangen-Butter-Mischung bestreichen und zu einer Viertel-Ecke falten.
  7. Servieren: Die gefalteten Crêpes auf einer Servierplatte anrichten und warm oder lauwarm servieren.

 

Unser Tipp: Flambieren

Um den Crêpes Suzette den traditionellen, dramatischen Abschluss zu geben, können Sie sie flambieren:

  • Erhitzen Sie zwei Esslöffel Curaçao in einem kleinen Topf.
  • Gießen Sie den erwärmten Likör über die auf dem Teller angerichteten Crêpes und zünden Sie ihn vorsichtig mit einem langen Streichholz oder Feuerzeug an. Achtung: Arbeiten Sie dabei sehr vorsichtig!

Geschichte und Anekdoten zu Crêpes Suzette

Die Geburtsstunde eines Klassikers: Die Geschichte der Crêpes Suzette ist von Legenden umrankt, wobei die bekannteste und am häufigsten zitierte Version mit dem britischen König Edward VII. (damals noch Prinz von Wales) verbunden ist.

Die Anekdote von Monte Carlo (1896): Die populärste Geschichte besagt, dass das Gericht im Jahr 1896 im Restaurant Café de Paris in Monte Carlo von dem damals vierzehnjährigen Küchenjungen Henri Charpentier kreiert wurde.

  • Charpentier bereitete anscheinend einen Dessert-Crêpe für den Prinzen zu. Durch einen Zufall oder ein Missgeschick geriet der Likör in der Pfanne in Brand, und das Gericht fing Feuer.
  • Anstatt in Panik zu geraten, probierte der junge Henri die “verbrannte” Soße und befand sie für köstlich.
  • Der Prinz war begeistert. Auf die Frage, wie das neue Dessert hieße, antwortete Henri angeblich in Anlehnung an die Dame in der Gesellschaft des Prinzen: “Crêpes Princesse”. Doch der Prinz bestand darauf, dass der Name zu Ehren der Dame “Crêpes Suzette” lauten sollte.

Während Henri Charpentier selbst diese Geschichte in seinen Memoiren erzählte, behaupten andere Quellen, das Gericht sei bereits früher in Paris bekannt gewesen und nach einer Schauspielerin namens Suzette benannt worden. Unabhängig vom wahren Ursprung steht fest, dass die Crêpes Suzette zu einem Inbegriff des Glamours der Belle Époque wurden und bis heute ein Showgericht der gehobenen Küche sind.


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Okt. 112025
 

Salzburger Nockerln

Die Salzburger Nockerln sind eine weltberühmte luftige Süßspeise aus der Mozartstadt, die für ihre zartschmelzende Konsistenz und ihren sofortigen Genuss bekannt ist.

Zutaten

  • 5 Eiklar (Eiweiß)
  • 1 Prise Salz
  • 3 Dotter (Eigelb)
  • 2 Esslöffel griffiges Mehl
  • 2 Esslöffel Staubzucker (Puderzucker)
  •  Milch
  • 1 Esslöffel Butter

Zubereitung

  1. Eischnee schlagen: Die Eiklar mit der Prise Salz in einer sehr sauberen Schüssel zu sehr steifem Schnee schlagen.
  2. Zucker und Dotter hinzufügen: Nach und nach den Staubzucker in den Eischnee einschlagen, bis er glänzt. Dann vorsichtig die drei Dotter unterziehen.
  3. Mehl sieben: Zuletzt das griffige Mehl über die Eimasse sieben und behutsam unterheben, um die Luftigkeit zu erhalten.
  4. Vorbereiten der Form: In einer niedrigen Auflaufform oder ofenfesten Pfanne die Butter zerlassen und die Milch darin leicht anwärmen.
  5. Nockerln formen: Die luftige Teigmasse mit einem großen Löffel in drei großen Nocken (die drei Berge Salzburgs symbolisierend) in die Auflaufform setzen.
  6. Backen: Die Nockerln im gut vorgeheizten Backofen bei starker Hitze (etwa bis Ober-/Unterhitze) für nur 7–8 Minuten goldbraun backen.
  7. Servieren: Sofort nach dem Backen großzügig mit Staubzucker überzuckern und unverzüglich servieren, da sie sonst schnell zusammenfallen. Die Salzburger Nockerln sollen innen noch etwas cremig sein.

 Geschichte und Anekdoten zu den Salzburger Nockerln

 

Die Salzburger Nockerln sind nicht nur ein Dessert, sondern ein kulinarisches Wahrzeichen Salzburgs. Sie symbolisieren die drei Hausberge der Stadt: den Mönchsberg, den Kapuzinerberg und den Gaisberg. Ihre luftige, souffléartige Konsistenz hat ihnen zu internationaler Bekanntheit verholfen.

Die Entstehung: Es wird angenommen, dass die Salzburger Nockerln um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert entstanden sind. Es war die Zeit des Barocks, in der Süßspeisen und kunstvolle Gerichte sehr beliebt waren. Die Nockerln, mit ihrer schaumigen Leichtigkeit, passten perfekt in diese Epoche des Genusses und der Ästhetik.

Der Ruf des Liebenden: Eine romantische Anekdote besagt, dass ein Liebhaber einst die Nockerln für seine Angebetete buk und dabei sang: “Süß wie die Liebe und zart wie ein Kuss, ein Gruß aus Salzburg sind die Nockerln bloß!” Ob wahr oder nicht, die Geschichte unterstreicht den sinnlichen Charakter dieses Desserts.

Die Herausforderung der Zubereitung: Salzburger Nockerln gelten als anspruchsvoll in der Zubereitung, da sie leicht zusammenfallen können, wenn sie nicht sofort serviert werden. Ihre Konsistenz ist der Schlüssel zum Genuss: Außen leicht gebräunt und innen noch herrlich cremig und saftig.

Ältere Rezepte: Interessanterweise erwähnt das Rezept, dass ältere Versionen der Salzburger Nockerln aus Brandteig zubereitet und in Milch oder Obers (Sahne) aufgekocht und dann überbacken wurden. Die heutige, leichtere Baisermasse hat sich jedoch durchgesetzt und ist zu dem weltbekannten Gericht geworden.

Ein Muss für jeden Salzburg-Besuch: Kein Besuch in Salzburg ist vollständig ohne den Genuss dieser himmlischen Süßspeise, die am besten warm, direkt aus dem Ofen und in Gesellschaft genossen wird.


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Okt. 112025
 

Salzburger Früchtebrot (Kletzenbrot)

Das Salzburger Früchtebrot, regional als Kletzenbrot bekannt, ist eine tief verwurzelte Weihnachtstradition in Salzburg und den gesamten Alpenländern. Es handelt sich um ein würziges, reichhaltiges Brot, das mit zahlreichen Trockenfrüchten und Nüssen gefüllt ist.

Zutaten

  • Trockenfrüchte:
    • Feigen
    • entkernte, getrocknete Zwetschken (Pflaumen)
    • entkernte Datteln
    • Aranzini (verzuckerte Orangenschalen)
    • Zitronat
    • Rosinen
  • Nüsse:
    • Mandeln oder Nüsse (gehackt)
  • Aromen und Gewürze:
    • Marillenmarmelade (Aprikosenmarmelade)
    • Saft und abgeriebene Schale einer Zitrone
    • Abgeriebene Schale einer Orange
    • Zimt
    • gemahlene Nelken
    • Honig
    • Etwas mehr als 125 ml Rum
  • Teig:
    • Vollkornmehl
  • Zum Bestreichen:
    • 1 Ei

Zubereitung

  1. Früchte vorbereiten und einweichen: Die getrockneten Früchte (Feigen, Zwetschken, Datteln, Aranzini, Zitronat, Rosinen) sehr fein schneiden.
  2. Mischen und marinieren: Die fein geschnittenen Früchte und die gehackten Nüsse in einer großen Schüssel mit dem Honig, den Gewürzen (Zimt, Nelken), der Marillenmarmelade, dem Zitronen- und Orangensaft sowie den abgeriebenen Schalen und dem Rum gut durchmischen.
  3. Ruhen lassen: Die Fruchtmasse 2–3 Tage zugedeckt stehen lassen, damit die Früchte den Rum und die Aromen vollständig aufnehmen können.
  4. Teig kneten: Das Vollkornmehl zur marinierten Fruchtmasse geben und gut einarbeiten, bis ein fester Teig entsteht.
  5. Formen: Den Teig auf einem bemehlten Brett in zwei gleich große Teile teilen und zu zwei länglichen Wecken (Brotlaiben) formen.
  6. Backen: Ein Backblech mit Backpapier belegen, die Wecken daraufsetzen. Mit dem verquirlten Ei bestreichen.
  7. Backtemperatur und -dauer: Im vorgeheizten Ofen bei nicht zu hoher Hitze (etwa bis ) etwa 1 Stunde backen.
  8. Lagern und Anschneiden: Das Früchtebrot gut auskühlen lassen. Es schmeckt am besten, wenn es mindestens 2 Tage durchgezogen ist. Es kann dann dünn aufgeschnitten werden.

 

Geschichte und Tradition des Salzburger Kletzenbrots

Kletzenbrot zur Weihnachtszeit: Das Früchtebrot, oder Kletzenbrot (der Name leitet sich von den Kletzen, den gedörrten Birnen, ab, die traditionell oft die Hauptfrucht waren), ist das zentrale Weihnachtsgebäck im Salzburger Land und darüber hinaus.

Die Rolle des Bäckers: Historisch war es üblich, dass die Bäuerinnen und Hausfrauen die vorbereitete Frucht- und Nussmischung selbst zusammenstellten. Sie brachten diese Mischung dann zum Bäcker, der den Brotteig beisteuerte und die Laibe für die Familien ausbackte. Man kennzeichnete das eigene Brot, oft nur mit einem Namenszettel, um es nach dem Backen wiederzuerkennen.

Der Brauch am Heiligen Abend: Früher hatte das Kletzenbrot eine rituelle Bedeutung:

  • Segnung und Verteilung: Ein großer, schön verzierter Laib wurde vom Hausvater am Heiligen Abend gesegnet und als Zeichen der Gemeinschaft und des Zusammenhalts an alle Hausleute, Knechte und Mägde verteilt.
  • Eigene Einlage: Manchmal mussten sich die Bediensteten ihre Früchte-Einlage für ihr eigenes Kletzenbrot selbst besorgen.

Moderne Verkostungskultur: Auch heute noch ist das Kletzenbrot ein beliebtes Besuchsgeschenk in der Advents- und Weihnachtszeit. Die Tradition hat sich dahingehend gewandelt, dass jeder sein eigenes “Hausrezept” hütet. Die Folge ist oft eine reichhaltige Auswahl an verschiedenen Kletzenbrotsorten, die bei Zusammenkünften “fachmännisch verkostet” und miteinander verglichen werden – ein lebendiger Brauch der kulinarischen Vielfalt und des regionalen Stolzes.

Haltbarkeit: Dank des hohen Zucker- und Fettgehalts der Früchte, des Alkohols (Rum) und des hohen Anteils an Gewürzen ist das Früchtebrot lange haltbar und diente somit auch als wichtiger Vorrat für die kalte Jahreszeit.


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